: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 14. April 2006

Rolex

braucht dringend einen Google-Optimierer. Die Geschichte ist nicht wirklich gute Werbung.

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Was mich wirklich erstaunt

Im Moment bin ich dabei, die Strukturen bei der Berliner Strategie-PR-Firma Johanssen + Kretschmer zu ergründen, die letztendlich für die unerlaubte Übernahme, Verändrung und Urheberrechtsverletzung an unserem Buchcover verantwortlich sind. Ich wüsste nur zu gerne, wieso sie sich diese PR-Pleite mit der folgenden Rechnung antun, statt einfach den Fehler einzugestehen und die Sache schmerzlos zu regeln - bislang habe ich von denen noch keinen Ton gehört. Und nein, Skrupel habe ich keine beim Nachforschen, denn einerseits ist das mein Beruf als investigativer Journalist und andererseits sind bei JK auch Leute dabei, meinen Namen intensiv bei Google durchzujagen. Die kleine IP p54xxxxxx.dip.t-dial
in.net, die durch Uralt-Links hier aufschlägt, sollte langsam mal von den Oberen abgeholt werden.

Man hat ja als Journalist viel mit PR-Agenturen zu tun. Die meisten versuchen, sich so transparent wie möglich zu machen, nicht aufzufallen, so weit wie möglich die Illusion entstehen zu lassen, dass der von ihnen vertretene Gesprächspartner ganz locker, echt und authemtisch ist, egal welchen vorformulierten Dreck er ins Aufnahmegerät kotzt. Das ist das Spiel, das sind die Regeln, Journalisten sind im Umgang mit ihren Lesern auch nicht anders. Auch sie versuchen, möglich transparent zu wirken, selbst wenn sie die übelste Kampagne in der Gosse fahren.

Gute PR, würde ich sagen, ist wie ein flüchtiger Kuss einer Frau beim Abschied, hingehaucht und so zart, dass man erst 10 Minuten später absolut sicher ist, dass man mit ihr schlafen will - aber da ist längst nur noch ihr Parfum im Auto. Wenn mich jemand fragen würde, wer so war, würde ich sagen: Weber Shandwick München. Die hatten trotz aller späten Probleme verdammt gute Leute. Und obwohl ich viel mit denen zu tun hatte, weiss ich so gut wie nichts über sie.

Aber dann gibt es auch die anderen. Die an keinem Journalisten vorbei können, ohne ihn vollzulabern. Ein Journalist, geil, gleich ab damit ins Netzwerk. Wenn ich meinen alten NE-Account anschaue, dann halten die mich für einen PR Marketing VC Cutting Edge Technology Nanotech Biotech Sponsoring Musik Kultur Zigaretten Auto Cuisine und Gedichtband Schreiber. Irgendwann hat man den falschen PRler erwischt, und aus deren Verteiler gibt es kein entkommen, selbst wenn man, wie ich, mit den obigen Themen beruflich nichts zu tun hat, oder die Schuldigen längst ihr Notebook auf dem Küchentisch stehen haben.

Dass ich doch drin bin, hat 2 Ursachen: Ich ging früher gern auf Events ("Buffetjournalist" habe ich erfunden), und ich habe für Dotcomtod geschrieben. Für Insider braucht man Informanten. Und die besten Informanten sind immer diese vulgären, dummen, unerfahrenen Nervtöter, die glauben, da ist ein Journalist und dem können sie alles sagen, der macht dann schon eine nette Story draus. Nach meiner Erfahrung sind zwei von drei Kommunikationslecks in Firmen und Organisationen in der PR zu finden. Kein gekündigter Mitarbeiter im mittleren Management kann jemals so gefährlich sein wie eine drittklassige, wichtigtuende Eventnutte, die als mediokre Textsortiererin alle Informationen hat und nach dem vierten Glas Prosecco meint, den tollen neuen Kontakt der Überseepresse an der Angel zu haben. Wäre ich Unternehmer, ich würde diese Hühner bei solchen Gelegenheit fesseln, knebeln und in die Besenkammer einsperren. Ohne Luftloch. Bitte, das ist nicht frauenfeindlich, bei PR sind die Frauen halt meistens unten und die Männer oben. Prima, denn jeder U-Bootfahrer weiss: Die besten Lecks sind die unter der Wasserlinie.

Ich habe dieses Prinzip bislang eigentlich meist bei den internationalen Verbänden und Firmen auprobiert, mit denen ich normalerweise zu tun habe. Zum Beispiel war da in Österreich mal eine Pressetante in Fragen der Restitution, die ein kleines Geheimnis - einen Vertrag mit der FPÖ - hätte. Bäng, Treffer, versenkt. Da gab es eine Liste mit Vermögenswerten, die nicht die Runde machen sollte. Das Ding war in einer betroffenen Orga weit verbreitet, die von der Regierung gestellte Hilfspressetante wusste noch nicht Bescheid, Bäng Blubb Blubb.

Irgendwie dachte ich, PR Agenturen allgemein wären, wenn es um sie selbst und nicht um ein paar Kundendeppen geht, die mit Powerpointvalium ruhig gestellt werden, eine härtere Nuss. Aber ich lerne stündlich dazu. Und ich lerne nie aus. Die sind nicht anders als jede normale Firma. Witzig. Später mehr.



Aber jetzt müssen wir einen Kronleuchter aufhängen. Und bis dahin habe ich mal eine Frage an die hier mitlesenden Coderfreaks: Kennt sich hier jemand mit dem Open Source CMS Riot von Neteye aus? Nutzt Java, Hibernate, Struts und Velocity, mich würde besonders das Workflow Management interessieren.

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