: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 25. April 2006

Amsel nochmal

heute etwas früher, ohne Elitesse



aber dafür mit Wolken. Man nennt das einen Donauschulenhimmel. Die Donauschule, mit Albrecht Altdorfer als bekannestem Vertreter, malte in der deutschen Renaissance im 16. Jahrhundert diese Himmel. Wenn man die Gemälde sieht, mag man es kaum glauben, aber doch, manchmal sieht der Himmel hier so aus.

... link (9 Kommentare)   ... comment


Liebe Verleger, darf ich mal kurz stören?

Was, werdet ihr sagen, will denn der von uns? Einen Verlag hat er doch, vielleicht will er uns was andrehen, wer weiss, junge Autoren haben heute ja die komischsten Ideen, sogar mit diesem Internet da, und dann setzt ihr einen ablehnenden Gesichtsausdruck auf und legt Euch zurecht, dass ihr nur was von Leipziger Absolventen mit FAZ-Garantie druckt, oder zumindest was mit Beziehung zum Zündfunk.

Aber darum geht es mir nicht. Nicht als Autor stehe ich unter vor Euch, sondern als Käufer. Als ein Käufer, der Eure Produkte gern im Liegestuhl auf der Dachterasse lesen würde. Ich habe ja keinen Fernseher und bin leidenschaftlicher Bücherfresser, im Jahr kaufe/bekomme ich sicher über 100 Stück, von der Belletristik über Sphragistik und Buchillumination bishin zu den grossen Katalogen meiner alten Zunft, durchmischt mit antiquarischen Erwerbungen. Gerade heute wäre ein wunderbarer Tag... aber was tue ich, ihr lieben Verleger? Hä? Na was? ich will Euch sagen, was ich tue: Ich sitze im Zimmer und fluche, wegen Euch versiffter, dreckiger Verlegermafia!

Nein, es geht nicht um die nächste lektoratsgefickte Debutantennutte, deren Rezi ich schreiben muss. Ich muss Eure Produkte einordnen. Ich bin ja kein Proll und stelle meine 30 Bücher strategisch in Billys auf, damit es nach mehr aussieht. Ich habe hier noch etwa 1.000 Bücher rumliegen, von Mühsams Lyrik bis zum Druckwerk der Familie Carracci in 1:1. Dass die unterschiedlich gross sind, verstehe ich, aber warum, frage ich Euch Ausgeburten der Papierhölle, warum um alles in der Welt bekommt Ihr bei normalen Büchern keine normalen Formate hin?



Ich besitze ca. 600 Bücher, die älter als 100 Jahre sind. Sie einzuordnen ist kein Problem, die venezianische Aldine von 1542 passt neben die bayerische Religio Prudentis von 1727 und die wiederum neben Tucholskys Pyrenäenbuch von 1932. Alle haben ungefähr das gleiche Längen/Breitenverhältnis, und alle haben stumpfe, angenehme Farben, seien sie nun in Leder, Halbleder, Pergament oder noch unaufgeschnitten. Es ist eine Freude, sie einzuordnen, sie ergänzen sich in Farbe und Grösse und ergeben die schönste Wand der Welt.

Aber Eure moderne Scheisse, mit Verlaub, ist eine echte Qual. Grauenvoll bunt, als ginge es darum, zu einer DVD-Sammlung zu passen. Bei der Tiefe ist vom schmalen Grischperl bis zum breiten Quadrat wirklich alles dabei. Eine einheitliche Linie ist nicht mal innerhalb eines Verlages, noch nicht mal bei einer Taschenbuchreihe möglich. Mal ehrlich, Leute: Was soll das? Was sollen diese Scheissriesenphotos auf dem Cover? Wieso sind die sogar unter dem Schutzumschlag? He? Macht Ihr Euch auch mal Gedanken um die, die die Hauptkäufer Eurer Produkte sind? Die Bücher bewahren und nicht gleich auf den Müll kippen? Die eine Bibliothek füllen wollen und nicht sinnvoll sortieren und ordnen können, weil sonst der kostbare Platz verschwendet wird.

Macht jeweils 2 Grössen für Taschenbücher und Hardcover. Spart bei der Tiefe. Dann habe ich einen ruhigen Vormittag beim Sortieren, das Staubwischen ist schnell geschehen, und ich kann weitere Bücher kaufen. Aber sowas wie heute: Geht gar nicht.

... link (20 Kommentare)   ... comment


Statistiken, richtig herum gelesen

Ach, so schaut´s aus - Deutsche Mütter, früher die strammen Kanonenfutterwerferinnen für morgen die Ganze Welt jawoll, sind faule Schlampen, die zu wenig Zeit mit den Drecksblagen verbringen. Nur 2 Stunden 18 Minuten am Tag. Das kommt sicher auch davon, dass man das Mutterkreuz abgeschafft hat.

Aber hallo: Kommt denn da keiner auf die Idee, dass deutsche Kinder einfach keinen Bock auf Mutters Gelaber, Gehirnwäsche und Nachhilfe haben und alles versuchen, die Zeit mit ihr auf 2 Stunden 18 Minuten zu begrenzen? Schliesslich gibt es heute Handy, iPod und hausgemachte Pornovideos, die man bei Youtube online stellen kann! That´s Entertainment! Wenn ich an meine Kindheit zwischen Ferienschule und Anstandsunterreicht denke, scheint das eine logische Erklärung zu sein.

... link (64 Kommentare)   ... comment