: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 24. Oktober 2006

Zwei Nullen vom Web

Wenn man gerade etwas zu viel hat vom Irrsinn, der sich im koreanischen Baurecht und in heiklen Subunternehmerverträgen mit japanischen Dienstleistern und eigentlich ausgeschlossenen chinesischen Subsubbaufirmen verbirgt, dann ist es immer wieder nett zu sehen, dass auch andere Branchen jenseits der Prospektform so ihre Tücken haben:

So gibt es hier eine prima Untersuchung zum realen Zustand der angeblichen Überfliegerplattform Myspace. 43 Millionen echte Nutzer unter Murdochs Fuchtel ist immer noch mindestens 44 Millionen zu viel, aber besser als die 100 Millionen, mit denen geprahlt wird. Solche Untersuchungen würde ich mir auch bei StudiVZ wünschen, die demnächst angeblich eine Million Mitglieder haben wollen, aber bei einer Rundfrage unter zwei Dutzend mir bekannter Studenten kannten nur zwei überhaupt das Wort, Mitglied ist keiner. Oder bei den angeblich 10.000 täglichen Lesern des Essensabfallverwerterblogs. Und was da sonst noch an unbelegtem Lügenpack Raum greift.

Ehrlich währt am Längsten. Besonders übrigens bei Youtube. Denn das lustige Filmchenportal hat offensichtlich kein Problem damit, seine User an die Filmindustrie auszuliefern, wenn die Urheberrechte verletzen. Der Zeitpunkt, wo es dann nicht mehr nur die Einsteller erwischt, sondern vielleicht auch diejenigen, die besagte Videos mit dem praktischen Button zwengs Content in Blogs einbinden, ist nach meinem Gefühl nicht mehr sehr weit weg. Ein Milliardengeschäft. Übrigens entfernt Youtube auch den selbstgedrehten Film, der unter der Bezeichnung "Mouse Orgy" verkleidete Disney-Mitarbeiter beim simulierten Sex zeigt - ohne dass es gegen das Copyright verstossen würde.

Nach solchen Meldungen bekommen Bauruinen in Seoul plötzlich Charme und korrupte Richter fast so etwas wie Glaubwürdigkeit. Es gibt Fundamente, es gibt noch Chancen, und die Betroffenen heulen echtem Geld hinterher, nicht unexistenten Geschäftsmöglichkeiten auf Blogbasis.

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Fakeblogs bei Germanblogs

gibt es an der Blogbar zu bestaunen, inclusive einer beteiligten PR-Agentur der Munich Area. Wie in alten Zeiten. Damals hätte man denen Liquidatoren auf den Hals gehetzt. Hoffentlich macht Holtzbrinck das noch.

Jetzt gibt es auch ein Update, denn es wird weiter mit heisser Nadel gefrickelt am PR-Fälschertum.

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