: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 23. Juni 2010

Es findet nicht statt

Wenn es überall so ist, wie in der dummen, kleinen Stadt an der Donau, dann ist dieses Fussballspektakel ein Reinfall. Dann funktionieren die WM-Blogs bei den Medien nicht, weil wenig Interesse da ist. Und weil sie schlecht geschrieben sind, aber das ist ein anderes Thema. Ich habe heute mal durchgezählt: Nicht mal jede 20. Autofahrer entblödet sich nicht mit einer Flagge. Von den blöden Tröten hört man gar nichts mehr. Aber man sieht enorm viele leere Cafes mit grossen Bildschirmen, bei denen zum Gekicke kaum jemand davor sitzt.



Wenn ich lese, dass sich ein paar Millionen zu genau diesem Zeitpunkt in Deutschland das Spiel angesehen haben sollen, muss ich sagen, dass die vermutlich eher daheim waren. Jedenfalls nicht bei uns auf den Strassen, um anderen das Leben unschön zu gestalten. Ich merke auch nichts von einer Euphorie, und niemand spricht in meiner Gegenwart davon. Beim Rest kann man sich die Frage stellen, ob es angesichts der Dominanz in Medien und Werbung nicht einfach das Mittrotten beim Trend ist. Und was eigentlich wäre, wenn man für die restlichen 60, 70 Millionen Bewohner dieses Lander mehr täte, statt diese Minderheit, die offensichtlich wenig Lust hat, weiter vollzutröten.



Irgendwo müssen Leute gewesen sein, die sich an die Lüge vom "Sommermärchen", an die Horden besoffener Flaschenschmeisser, denen die Gossenjournaille noch eine Bedeutung andichtete, erinnerten und dachten, das machen sie jetzt nochmal ganz gross. Umsatz, Auflage, Page Impressions, Qoute, wirwerdenallereich. Es sieht nicht so aus, als ob die Rechnung aufgehen würde; die Wirte jedenfalls sitzen in leeren Lokalen, das Gehupe hat aufgehört, und manche spielen im Stadtpark lieber selber, was vollkommen in Ordnung ist. Das ist schliesslich Sport, und keine organisierte Belästigung der Mehrheit, der das Ganze sonstwo vorbei geht.



Ist das nur bei uns so, dass diese Veranstaltung nicht zündet? Und wenn es so ist, warum liest man nichts davon.

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Langsamkeit

Ich habe aus Gründen, die mit Online absolut nichts zu tuin haben, gerade nicht allzu viel Zeit für manches, was ich gut fände, und ich weiss, dass die Blogbar in einem wirklich bedauernswerten Zustand ist. Man mag es deshalb vielledicht für doppelmoralisch halten, aber trotzdem wollte ich noch etwas über die gute Langsamkeit des Netzes und besonders der Blogs schreiben.

Auch, weil ich glaube, dass die Spitze der Bewegung im Netz gerade zerfällt, in die einen, die in Richtung eines Echtzeittotalitarismus abwandern, dem sich jeder unterordnen muss (Google, Apple, deutsche Vollidio Netzapologeten, die sich scheisse fühlen, wenn sie mal im Urlaub kein iPhone nutzen können), und die anderen, die glauben, dass sie auch ohne Echtzeit und daueronline trotzdem nichts verpassen. Man kann das Internet 4 Wochen zu machen, und es quäken dort immer noch die gleichen Spinner.

Ausserdem: Schnell und immer kann jeder Depp.

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