: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 28. Juli 2010

In der Hitze des Sommers

Was könnte besser zu diesem mal brüllend heissen, mal bitterkalten Sommer passen als eine wilde Liebesgeschichte, die in Tränen endet, mit sexy Funkeln, kriminellen Methoden und vorgeführten Bürgern, die Opfer ihrer Gier werden? Gluten der Donau! Wallungen des Mains! Erzittern der Elbe! Nur die Berliner sind immer noch pleite und schmutzig trübt die Spree. In der FAZ. Mehr oder weniger.

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Schneckenslalom

Es ist gerade nicht leicht, alles so zu organisieren, dass im Flickenteppich des Tagesablaufs mit so vielen unterschiedlichen Anforderungen bei Tageslicht ein Bereich bleibt, der zwei Stunden umfasst und, auch das ist wichtig, frei von Regen ist. Wäre ich in den Bergen, würde ich vielleicht bergesteigen gehen, aber ich bin in der Ebene, und die Wolken sind ohnehin so niedrig, dass alles kraxeln in der grauen Suppe enden würde. Es ist nichts besonderes, letztes Jahr bin ich ebenfalls um diese Zeit entlang einer frisch eingeschneiten Bergkette nach Benediktbeuren gefahren. Man gewöhne sich an solche Kapriolen. Und beschäftige sich mit der Erweiterung der Radbekleidung, denn so wie heute war es dann doch, zumindest am Abend und im regennassen Wald, recht frisch. Und zwischendrin auch regnerisch.



Weshalb auch so ziemlich jeder Weg voller Schnecken war (oben: Schneckenperspektive. Keine angenehme Sache, wenn der Radler 3000 mal schneller ist). Ich bin da etwas sensibel, wenn ich Sport treibe, und versuche nach Möglichkeit, die Natur so weit wie möglich für sich zu belassen, auch in Sachen Schnecken, selbst wenn ich eigentlich wenig Sympathien für diese Gattung hege, zumal für die ordinäre Nacktschnecke. Aber auch die wollen leben, also kurve ich, passe auf, bremse, wenn nötig, und verlasse den Wald, weil es einfach zu viele sind. Sollen sie doch ihre Orgien feiern. Fahre ich halt durch Felder und entlang des Flusses, wo meine ab und an gehegte Idee, es vielleicht doch mal mit einem Segelboot zu probieren, den üblichen Dämpfer bekommt.



Denn es ist wie am Tegernsee: Viele dieser Boote liegen einfach nur rum. Monatelang, jahrelang. Ich bin vermutlich nicht der einzige, der Probleme hat, zeitfenster zu finden, und für so ein Boot braucht man mehr als zwei Stunden, man braucht zudem schönes Wetter und Wind und einen Liegeplatz und eine Clubmitgliedschaft und Zulassung und hier und da nich was und einen Segelschein und der Partner muss auch Zeit haben... dann doch lieber das Radl. Einmalige Anschaffung, unbegrenzt Spass, minimaler Wartungsaufwand, keine weiteren Kosten, immer betriebsbereit, man kann auch seine Brötchen damit holen, und nicht nur ertrunkene Angler. Es ist nicht so schick wie eine Einladung zum segeln. Aber es ist auch nicht so ärgerlich wie die Berechnung des Aufwandes im Verhältnis zum Spass.



Auf dem Heimweg dann vorbei am Westviertel, wo die Gärtner die Gunst der kühlen Stunde nutzen und die Bäume und Hecken stutzen. Das kleine Haus im französischen Stil, das im Gegensatz zu vielen Klötzen eine Bereicherung des Viertels ist, hat die Verandatüren geöffnet, und im offenen Kamin werden die frisch gesägten Zweige verbrannt. Es riecht sehr novemberlich. Daheim regenet es gleich wieder, und ich koche Chili, für die Abwehrkräfte.

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