: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 9. Januar 2013

Zweige der Entwicklung

Sollten durch einen dummen Zufall einmal nur die Server übrig bleiben, die Blogs dokumentieren, wird man zur Überzeugung gelangen, dass Wetterbilder und opulentes, langes Frühstück vor allem in Bayern stattfinden, nie aber in Berlin.







Dabei bin ich durchaus aktiv, schliesslich geht es gerade um das grundlegende Geschäftsmodell der Familie. Dabei kommen mir auch so lustige Gedanken wie: Angeblich ist die Krise vorbei, die Lage entspannt sich - aber da ist irgendwie noch diese unschöne Rekordarbeitslosigkeit in Europa, und wie das zusammenpasst, sieht man an den Immobilienpreisen in Deutschland. Man sollte sich da keine Illusionen machen, in den Randlagen des Kontinents werden ganze Regionen um Jahre und Jahrzehnte zurückgeworfen, man muss da gar nicht über den amerikanischen Traum lachen; auch der europäische Traum eines geeinten Kontinents ist nichts wert, wenn hier die Eltern eine Viertel Million für 1ZKB auf den Tisch legen und woanders halt eine Kammer freiräumen, damit das Kind nicht auf der Strasse schlafen muss. Die Biographien der Jugend laufen heftig auseinander, und unabhängig vom Targetsystem sind hier die Verwerfungen von morgen angelegt. Alles wird anders, auch Deutschland selbst; es entwickelt sich zu einem Land der Besitzenden und damit Unfelxiblen, was auch für diese Gesellschaft einschneidende Veränderungen nach sich ziehen wird. In Portugal zum Beispiel soll vor allem bei der Bildung gekürzt werden. Heisst auch: Später weniger qualifizierte Leute. Und weniger Chancen. Ich höre schon wieder das Geschrei, es gäbe zu wenig qualifitzierte Leute und man müsste sich mehr anstrengen, weil China und Indien un überhaupt.







Vielleicht wird der Unterschied zwischen "Ist bereit alles zu tun" und "Ist nur in Grenzen zu Kompromissen in der Lage" viel wichtiger werden, als die alte Teilung zwischen Arm und Reich. Mir fällt das schon etwas länger in meinem eigenen Umfeld auf, diese Zerissenheit zwischen den Wünschen und Anforderungen. Die Leute schauen sich englische Lordschaften beim Nichtstun an und hetzen dann gleich wieder in die Arbeit, sie haben klare Vorstellungen von der Erziehung der Kinder, die sie sich nicht leisten können, und wie sie den ewig fernen Garten anlegen, wissen sie auch schon. Ich habe eine Kleinigkeit vor ein paar Monaten in der Nähe von Waakirchen vergessen; da bin ich vorbeigeradelt, durch all diese gebaute Sicherheit und Zuverlässigkeit, die hier zur Schau gestellt wird. Man sollte es dann vermeiden, danach ins Netz zu gehen und nachzulesen, welche Jobs mario Sixtus momentan, vor der nächsten Sparrunde des ZDF, in Berlin anbieten kann. Und ich frage mich, ob sich Flexibilität angesichts der dadurch entstehenden Kosten überhaupt lohnt.







Also, jetzt mal vor dem Hintergrund, dass diese Kosten nicht einfach so per Garantie erstattet werden, wie das momentan beim Euro so läuft, damit die nächste krisenhafte Verschärfung nicht vor der Wahl kommt. Das Geld der Flexiblen muss ja wirklich verdient werden, und nur diejenigen an der Spitze bekommen die Umzüge voll erstattet und ein Penthouse. Der Rest muss das einpreisen und selbst übernehmen. Über all dem die Frage: Lohnt sich das überhaupt?

Draussen am Eingang hängt ein Zettel von den Bleibenden, die ihre Wohnung komplett überholen lassen, in der sie sich für die Unnanehmlichkeiten entschuldigen. Im Zweifelsfall könnte man auch hochgehen und um etwas mehr Ruhe bitten, aber vermutlich machen die Handwerker schon so leise wie möglich. Es stört kaum beim Lesen. Es ist sehr angenehm hier, und verlässlich. Zuerst erwischt es, wenn es hier auch krachen sollte, die Leute ohne Wetter- und Frühstücksbilder.

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Schön

Er ist Südtiroler, deshalb.

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Hiermit möchte ich als Sozialdemokrat

alle Sozialdemokraten auffordern, auf gar keinen Fall für den industriegelagerten Lobbyisten Steinbrück, seine 170k Vorstandsgehalt und seine Beihilfe bei der Belastung der Bürger zugunsten der Schwerindustrie zu stimmen.

Wählt was anderes. Aber nicht diesen Handaufhalter, der besser in der FDP wäre.

(Wenn die Partei den nicht vom Amt rauskantet, braucht sie ein neues Mitglied)

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