: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 21. Januar 2013

Das Machen von

Die beste Anschaffung der letzten Woche war eine Stirnlampe. Denn das Problem ist ja, dass eine wirklich lange Rodeltour zum Hirschberg schon recht grossen Aufwand nach sich zieht: Hinfahren mit dem Auto, Rodelschleppen durch den Ort und ein langer Aufstieg, für den man recht früh los muss. Die Abfahrt ist nicht ohne Gefahr, und in der Nacht würde ich da nicht runterfahren wollen. Aber mit der Stirnlampe in der Dämmerung noch mal schnell auf die Neureuth: Das geht. Selbst wenn man wegen der Umstände (TM) zu spät am See eintrudelt.







Und während es zu viel ist, die Neureuth an diesen kurzen Tagen zweimal zu gehen, ist es durchaus kein Problem, am Morgen zum Rodeln zu gehen, dann die Arbeit zu machen und in der Nacht erneut hinauf zu steigen. Zumal der Berg in der Finsternis ganz anders als am Tag ist; weniger Geräusche, weniger Menschen, und weil so wenig los ist, werden die Gedanken scharf und man lauscht auf jeden Ton. Die Nacht, ganz allein auf so einem Berg, ist etwas ganz anderes als das, was die meisten Menschen normalerweise erleben. Das Hirn arbeitet auf Hochtouren, alle Sinne sind scharf und doch ist um einen - scheinbar - nur das Nichts aus Fels, Eis und Bäumen.







Man dreht dabei nicht durch, aber es geht schon unter die Haut, und wenn dann noch direkt hinter der scharfen Kurve am Weidegitter ein Reh den Berg hinaufrennt, während man hinunterrast - dann denkt man sich: Über den einsamen Lichtpunkt in diesem schwarzen Meer des finsteren Berges, der sich hinaufquält und hinunterflicht, während hinter ihm die Fluten der Nacht zusammenschlagen, über diese Hypersensibilität, das lange Nichts und die Sekundenbruchteile des Erschreckens, darüber müsste man einmal schreiben. Das ist schon sehr, sehr seltsam, dieses Gefühl, das man in den Bergen hat. Einfach, weil die Sinne so klar und funkelnd in diese finstere Welt hineinhorchen.







Und so kommen mir dann die besten Ideen. Ich wäre vielleicht auch nur irgendein Schreiber, wenn ich in einem warmen Büro sässe. Manche - vielleicht sogar ich selbst - haben diesen immer überreizten Zustand auch im Hirn und tragen ihn mit sich herum. Hier aber stört er nicht, hier ist er das Leben, und die Geschwindigkeit des Rodels ist nicht zwischen Ausbrechen und Kontrolle, sondern zwischen Leben und Tod. Da braucht man das, da passe ich hin, auch wenn im Rückgrat etwas Prickelndes wandert. Danach weiss man wieder, was Leben ist.







Das vergisst man nämlich bei uns zu schnell. Und das eine wie das andere gehört doch so sehr dazu zum Leben. Ich, der Rodel, sieben Dioden, der Berg und die alles verschluckende Nacht. Kein Horrorfilm enthält so viel langsame, kriechende Angst und so viel Erlösung.

Und dann komme ich heim und schreibe über das Leben.

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Danke Ponader! Danke Steinbrück!

Muss man sich mal vorstellen: Eine Regierung voller Schnorrifreunde kommt möglicherweise durch, weil die anderen solche Bankenvortragsschnorris und BGE-Selbstbereicherungsschnorris im Angebot haben - die sich jetzt aber schleunigst verpissen sollten.

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4 Jahre auf Stütze

und dafür ein Versprechen an die Leser der FAZ.

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