: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 12. August 2014

Habe Sonne im Glas.

Im Hof steht einer der Bäume, der älter als das aktuelle Anwesen ist. Man hat hier beim Bau nicht alles umgelegt, sondern einiges stehen lassen, und die Esche vor meiner Terrasse und die Marille über meinem Parkplatz habe ich durchaus ins Herz geschlossen. Wobei der kühlende Schatten der Esche, das muss ich zugeben, in einem Sommer wie diesem



Mitte August 2014 nicht wirklich benötigt wird. Nun könnte man natürlich jammern, aber ich bin rundum positiv eingestellt und wende meine Aufmerksamkeit der Marille im Garten zu. Deren Früchte sind zwar recht klein, und lösen sich eher unter widerstrebendem Gebaaze vom Kern, aber dafür sind es Früchte wie früher und jene, die den Baum anpflanzten, waren froh, dass es überhaupt etwas zu essen gab. Besonders vor dem Hintergrund, dass man die Marille auch für den Winter bewahren konnte. Damals gab es natürlich auch Marillenschnaps, der die Bauern torkeln liess, und ich denke, das war der eigentliche Anlass für die Anpflanzung. Aber ich nehme einfach Zucker, einen Topf und



habe die eher dürftigen Sonnenstrahlen dieses Jahres im Glas gefangen. Marillen haben besonders bei uns nördlich der Alpen ja diese spritzig-zitronige Süsse, ganz anders als in südtirol, wo sie eher lieblich schmecken: Das hat auch seinen Reiz. Zumal, wenn man sie mit den nordalpinen Zuckerbomben wie Kaiserschmarrn zusammenbringt. Wir haben Arbeitsteilug gemacht: Das Marillenkompott ist von mir und der Gast hat mich Eischnee schlagen lassen, als er vier Portionen Kaiserschmarrn für zwei und viel Marillenkompott zauberte.



Es ist aber noch was da. In ein paar Wochen ist es sicher Winter, so im September erwarte ich Neuschnee, und dann werde ich die Lebensgeister der alten Marille zu neuem Nutzen erwecken.

Ich will mich nicht beschweren. Der Haslinger Sepp hat das Wetter genau so vorhergesagt und so ist es auch gekommen, und ich habe eine Bleibe und einen Berg und einen See und eben einen Marillenbaum im Garten, dessen Früchte mir keiner streitig macht. Es könnte viel, viel schlimmer sein.

... link (2 Kommentare)   ... comment