: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 30. April 2015

Abend nach dem Tag.

Ich weiss noch, wie ich nach der letzten grossen Alpenrunde auf dem Bauch eingeschlafen bin, die Banane in der Hand und mit dem brennenden Licht über mir. Das war in Kaltern, das war genauso lang und genauso hoch wie as, was jetzt kommt. Der kleine Unterschied zum Kommenden ist nur: Das war Asphalt und kein loser Schotter. Und da, wo ich hinfahre, gibt es mehrere Anstiege wie zum Penegal. Was ich vorher esse, denke ich mir, ist dann nachher nicht in meiner Hand, wenn ich einschlafe.



Ich würde nicht so weit gehen und sagen, das Altern schlimm oder schlecht ist: Es gehört dazu. Es ist brutal, wenn man sich mit gewissen Folgen nicht abfinden kann, und wirklich unschön, wenn man nicht Willens ist, das Nötige zu tun, selbst wenn man könnte.Wir leben nun mal in einer Welt, in der Männern ein Mass an Körperanforderungen vorgelegt wird, das zu erreichen nicht ganz einfach ist, zusammen mit den Anforderung der Arbeit. Da mache ich nicht mit, aber auf der anderen Seite sehe ich auch, dass schon etwas Bewegung wichtig ist. Ich war in der letzten Zeit zu oft zu Besuch in Kliniken. Und da ist so eine Strecke unter diesen Bedingungen schon eine angenehmere Art Richterstuhl, vor den man zu treten hat.



Angst, Unsicherheit, Beklemmung, das alles gehört dazu zum Tag vor der Abreise, denn man weiss es vorher nie und will nicht zu viel sagen, wenn es nachher scheitert. Ich kann einschätzen, was mich da in der Toskana erwartet, und ich weiss, dass es unter guten Bedingungen reichen kann. Schlechte Bedingungen, das wäre eine gänzlich andere Sache. aber so weit denke ich noch nicht. Sorgen macht man sich ohnehin zu viele und jammern kann man danach immer noch. Und gut begründet.



Die Lunge pfeift wegen der Pollen und das Rad läuft, die Reifen sind dick, und der Körper sollte keinesfalls dicker sein. So ist das alles zwischendrin, nichts ist perfekt, aber es geht so halbwegs und wenn sich alle viel Mühe geben, kann es gelingen. Strahlende Helden sehen anders aus, aber die sterben eh früh und meinen Wettlauf zum Tod stelle ich mir sehr gemachlich vor, gerade so, dass er sich vielleicht andere vor mir holt. Auf keine Torte, auf keinen Sonnenuntergang verzichten, und nie zu viele Ritzel vorne und immer genug Zähne hinten. so kommt man jeden Berg hoch und auch jenen anderen Nichtheldenhügel, den man das Leben nennt.



Wohl, so ganz wohl ist mir nicht. Das Gefühl im Magen war schon mal besser und dass es weh tun wird, ist vorher schon klar. Aber es wird Italien sein, und das ist. für sich genommen, ja auch schön.

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