: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 27. August 2014

Zugegeben:

Musik von Friedrich II. ist nicht so ganz meine Sache und mit Traversflöte habe ich gewisse Probleme; wenige Instrumente klingen so sehr nach hysterischer Schwiegermutter, die eine Woche lang die falsche Telefonnummer immer wieder vergeblich versucht hat und nun glaubt, das Paar sei aus Griechenland vom Kalifat verschlept worden und sie hat es ihr ja immer gleich gesagt, dass der nichts taugt.. Aber so ist das eben in Konzerten und daher hatte ich auch Zeit zum Nachdenken, warum ich hier im Saal bin und andere nicht, und sich statt dessen den ganzen Irrsinn der gegenwärtigen Gewaltmedien antun. und darüber habe ich in der FAZ und im Kommentarblog jeweils einen längeren und ruhig bebilderten Text geschrieben.

... link (16 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 24. August 2014

Pelzbesatz

Der Pelzbesatz ist eine gute Ausrede. Denn natürlich kann ich damit behaupten, dass es in diesem Sommer so kalt war, und ich deshalb um so leichter dafür anfällig wurde. Nachgerade absurd, noch absurder als diese Frisur, die nie wieder in der Weltgeschichte höher werden sollte, ist der Umstand, dass eine etwas ältere Dame so einen Ausschnitt zeigt und dann den Rand mit einem Pelzbesatz wärmt. Kein Wunder, dass sie damals oft früh starben, aber so ist das nun mal mit der Schönheit: Im nachfolgenden, angeblich ach so bescheidenen und sittsam bürgerlichen Biedermeier verwendete man hochtoxische Quecksilberpasten zum Bleichen der Haut.



Alles nur für die äussere Erscheinung.

Eine andere gute Aurede wäre natürlich, dass ich an diesem Bild Demut vor weiblichen Eigenheiten üben kann; Nicht fragen, einfach akzeptieren. Im Vergleich zu unserer magersüchtigen Gegenwart mit Piercings und Blauschimmel wird so ein Verhalten auch nicht wirklich klüger, aber da ist wenigstens nichts, was man nicht schnell mit einem Brusttuch beheben könnte. Oder einem Feuer im Kamin, oder wenigstens der Hoffnung, dass der Gegensatz von Haut und Pelz allein dem Willen des Malers und der Auftraggeberin entsprungen ist, und sie freizügiger wirken sollte, als sie letztlich war. Sind sie das nicht immer?

Und natürlich weiss ich, dass es damals nicht besser war und damals jede, sofern das Geld vorhanden gewesen wäre, zum Kurpfuscher für eine neue, moderne Lyotardnase gerannt wäre - nur ging das damals noch nicht. Damals ging nur Wachsschminke und Turmfrisuren und ein riesiger Ausschnitt, und ein passender Pelzflauschrahmen. Frau muss tun, was möglich ist und Männer nehmen, was sie kriegen können. So ist das immer, und hier ist nur der Umstand zu bemerken, dass zwischen Frau und Mann üppige 240 Jahre liegen.

Wo hänge ich das jetzt nur auf?

... link (7 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 23. August 2014

Hochsommer

Blauer Himmel, Sonne, Temperaturen über 15 Grad, und etwas windig, so windig nämlich, dass man sich konzentrieren muss, nicht von der Strasse geblasen zu werden. Für Gedanken wie "Das ist kalt" bleibt keine Konzentration. Es sieht irgendwie schon sommerlich aus.



Ich will mich nicht beklagen, immerhin kann man raus und es geht mit kurzen Hosen. Wenn man nachher ein warmes Vollbad nimmt.

... link (7 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 22. August 2014

Lange habe ich zugeschaut

Aber jetzt war es wirklich mal an der Zeit, sich direkt mit der AfD, jenem Urgrund des Kommentarmobbingirrsinns in Deutschland, zu beschäftigen. Und es wird nicht überraschen, dass beim Beitrag über die freidrehende Sachsenchefin dieser in den braunen Sumpf rutschenden Gruppierung genau dieser Mob aufkreuzt. Wer wissen will, was für Irre diese Partei wählen, soll die Kommentare in der FAZ lesen. Kriegt natürlich auch eine mit. Gesitteter, weil ich diese Leute dort blocke, geht es im Kommentarblog zu.

Übrigens, die Anschuldigungen sind die gleichen wie bei der Antifa und den totalitären Piraten, was sehr schön die Richtigkeit der Hufeisentheorie belegt.

... link (70 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 21. August 2014

Ich habe gewartet.

Auf die Sonne. Das kann immer etwas dauern, wenn die Wolken so dicht sind, und diesmal hat es sich einfach nicht ergeben: Lichtflecke zogen links und rechts von mir vorbei, aber über mir war stets ein langes, graues Band, das schnell, aber ohne Ende weiter zog. Und so habe ich das Bild dann eben im besten möglichen Moment gemacht, auch wenn es nicht gut wurde; schlechter jedenfalls als das Colnago, das eigentlich ein sehr seltenes Simoncini ist.



Warum das so kam, ist eine lange Geschichte der italienischen Industrie im Niedergang, deren Schwäche durch La Crisi erst sichtbar wurde, und eine kurze Geschichte des deutschen Prestigedenkens. Beide möchte ich hier nicht erzählen, aber etwas anderes bemerken: Ich stand hier gut 20 Minuten. Vor mir das Rad und dazwischen die Strasse. Die Strasse führt von meiner Behausung hinüber nach Gasse, oberhalb des Tegernsees. Es ist Sommer. Hochsaison. Und drunten im Tal, keine 500 Meter von hier, ist wirklich viel los. Aber ich stehe 20 Minuten auf der Strasse und ausser zwei Fussgängern und einem Radler kommt: Nichts.

In München wäre ich sicher 100 mal über die Strasse gerannt, um das Rad zu sichern, und 10 mal dabei über den Haufen gefahren worden. Hier könnte ich mitten auf der Strasse Picnic machen. Orgien feiern. Bierfässer anstechen. Oder einfach nur in den Himmel schauen. Es ist eine Strasse, aber hier kommt nur sehr selten ein Auto. Das hier ist übrigens auch Teil meiner üblichen Radstrecke und auch sonst sehe ich hier fast nie Verkehr. Wenn alle 10 Minuten ein Auto kommt, finde ich das schon viel.



Gut, es ist wolkig hier und für ein wirklich gutes Bild hat es nicht gereicht. Aber ich kann hier in einer Ferienregion 20 Minuten autofrai auf einer Strasse sein. Vor kurzem fuhr ich mit dem Rad durch München - ich kenne die Unterschiede. Und das hier hat schon was. Gut, man zahlt natürlich mit dem Mangel an gewissen Möglichkeiten, aber kein Automobil scheucht einen, wenn man die richtigen Strassen befährt. Eigentlich weiss ich das, aber heute fand ich es sensationell. Ich bin auch bei Wolken gern hier. Wegen solcher Erkenntnisse.

... link (8 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 20. August 2014

Nicht Fisch, nicht Fleisch

Bei toten Fischen und anderem Meeresgetier merke ich, wie ich doch langsam gegen Fleisch intolerant werde. Leute, die einen ganzen Haufen Tiere für eine Mahlzeit in sich hineinstopfen, schafften es schon früher, in mir eine gewisse Ablehnung hervor zu rufen. Gerade sah ich ein paar tote Tintenfische und da kam so ein richtiger Groll in mir hoch. Vielleicht auch, weil ich früher gesehen habe, wie diese Tiere umgebracht werden.

Das ist etwas bedenklich, weil: Mit Fisch fing es lang vor dem Vegetarismus an. In Lokale mit Becken, in denen Forellen schwammen, konnte man mit mir als Kind nicht gehen, da habe ich rebelliert. Fische mochte ich noch nie, auch nicht, als ich selbstverständlich Fleisch gegessen habe. Damit konnte man mich scheuchen. eigentlich würde ich mir meine Toleranz gegenüber Fleischessern behalten, und gerne würde ich meine spezielle Fischablehnung auch rational begründen: Denn Tierzucht in Bayern auf der Alm ist immer noch etwas anderes als das Leerfischen der Meere mit Schleppnetzen und die Vernichtung von allem, was da hinein gerät.

Trotzdem, ich bin nicht dumm, und ich merke, wie meine Reaktion impulsiv kommt. Fischesser verderben mir persönlich, privat, den Spass am Essen, und da gibt es sogar so einen Damaskusmoment - über einen Muschelteller hinweg, mit einer gewissen Arroganz stehengelassen, bildete sich der erste echte Riss in einer Freundschaft. Einfach wegen dieser "20 Viecher umgebracht aber mir doch egal, wenn die jetzt im Müll landen"-Arroganz. Ich verstehe nicht, wie man so sein kann, wie man sich das so raushängen lassen will, und auch nicht, warum ich damit meine Zeit und Lebensfreude vergeuden sollte. Ich bin sicher nicht der reflektierteste Mensch der Erde, ich will auch überhaupt nicht so erscheinen - aber mein Leitbild ist in den besseren Momenten nun mal mein Vater, der mit einer geretteten Biene auf dem Finger über den halben See schwamm. Indolenz macht mich wütend.



Und weil ich weiss, wie anstrengend das sein kann, lasse ich es hier meistens raus aus den Inhalten.

Womöglich ist das auch falsch und ungerecht. Vielleicht gerate ich nach 23 Jahren ohne Fleisch und inzwischen auch deutlich weniger Milchprodukten auf die Schiene der totalen Intoleranz, die ich bei anderen in Zeitraffer erlebt habe. Manche werden schlagartig vegan und peitschen dann jene, mit denen sie eine Woche vorher noch Leberkäs gegessen haben. Ich möchte das eigentlich nicht, und generell finde ich, dass jeder selbst wissen muss, was er tut, und es mir nicht zusteht, daran Kritik zu üben.

Vielleicht ist es ganz gut, dass ich in Bayern lebe. In Teneriffa war ich auf einem Fischmarkt, und das hat mir erst mal für eine Weile wieder gereicht. Ohnehin habe ich es mehr mit den Bergen, und wenn dieses Tschernobyl nicht wäre, würde ich jetzt in die Pilze gehen. Ein passendes Messer habe ich. Aber keine Lust auf die Isotope.

Vielleicht kommt das bei Fischessern dank Fukushima auch noch.

... link (118 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 20. August 2014

Eklige Themen

haben den Vorteil, dass es jeder versteht, wenn man nebenbei andere Sachen tut, um sich abzulenken. Der Michi seemann zum Beispiel stöpselt an einem widerlichen Buch herum und twittert, der Sascha Lobo sieht aus, wie er aussieht und macht vermutlich deshalb Sobooks, der Ppast fährt nach Südkorea, und ich - muss über die Haderthauer schreiben und das sieht so aus.



Schrecklich.

Wie auch immer, in der FAZ erkläre ich, wie man nach dem erwarteten Rücktritt der Frau das Problem so entschärfen wird, dass kein Sonnenkönig weniger glänzt, und auch im Kommentarblog habe i9ch dazu ein exra drekiges Bild von der Donau.

... link (12 Kommentare)   ... comment


Es ist nicht das Internet

Wir haben ja oft darüber diskutiert, und obwohl er durchdacht pessimistischer war, kamen wir am Ende doch immer zum vagen und hoffungsfrohen Schluss, dass das Netz nicht inhärent schlecht oder verkommen ist. Wie immer gibt es Nutzen, Risiken und Schaden, es gibt Nutzer und Benutzte, es gibt Helden und es gibt welche, die für einen Euro, einen Opel Astra oder eben einen miesen Witz bei Twitter alles verraten, was anderen wichtig ist.

https://twitter.com/Nico/status/501652661239050241

Das Lustige an Nico "Opelastratester" Lumma ist, dass er mit seiner PR-Schmierbrigarde für Opel damals genau das freie, Bloggen zusammen mit anderen (Spreeblick, Lobo, Knallgrau) vor die Wand gefahren hat, was ich bei der FAZ wieder mitaufbauen durfte, obwohl ich nie gedacht habe, dass Profibloggen funktioniert.Das Internet ist auf jeden Fall so schnelllebig, dass niemand das Jobhoppiung und die verbrannte Projekterde genauer anschaut, die manche hinterlassen, die schäbigen Deals zwischen Partei und Pressuregrüppchen und das Winseln beim Kampf um die Fleischtöpfe.

Er hatte im Gegensatz zum Opeltester so eine ganz bestimmte Art vorauszuahnen, wo er langfristig recht haben könnte. Ich habe da ein paar Wetten gegen ihn verloren, bei Assange, beim arabischen Frühling, und auch das jetzt ist wieder so eine Sache, die ihn und seine These von der Maschinen- Systembeherrschtheit der Menschen bestätigen würde, dass sogar der Tod für manche bedeutungslos wird im Glauben an das Kollektiv des Augenblicks. Da tickt was in denen aus, da haben sie offensichtlich ein Rad ab und finden das ganz normal, was soll das, Trauerfeier, pah, da lassen sie sich nachher sehen und reissen vorher Witze darüber. auch das ist so eine Sache, die das Internet erst richtig gross gemacht hätte - früher wäre sowas einfach nicht rausgeblasen worden.

Da fällt mir ein, einen Beitrag über die Haderlumpen von D64 und ihr Rumgeschleime mit Google schulde ich ihm auch noch.

... link (26 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 15. August 2014

Hm

Keine Ahnung, warum manche Biträge dann plötzlich durch die Decke gehen. Bei dem hier in der FAZ über Uber, Amazon und den Rest, gleichzeitig auch im Kommetarblog, hate ich den Eindruck, dass das ein ruhiger Wochenausklang wird. Dem war dann aber nicht ganz so. Vielleicht, weil es mehr um Menschen und ihre Bequemlichkeit denn um das Internet geht.

Da war in den letzten Jahren immer ein Triebwerk, auf dem "Schirrmacher" stand; das ist jetzt erkaltet. Der Schub, den ich habe, reicht immer noch, um in der Luft zu bleiben. Aber mir fehlt im Moment einfach das richtige Gefühl. und auch ein wenig die Freude.

... link (18 Kommentare)   ... comment