Empfehlung heute - Ausnahmsweise

Ich verlinke in aller Regel weder meine eigenen journalistischen Arbeiten, noch Interviews mit oder Beiträge über mich. Ich halte Medien weit weniger spektakulär, als, sagen wir mal, meine Kürbis-Mangold-Tarte. Allerdings geht es hier um ein Thema, das mir wirklich wichtig ist.

Freitag, 28. März 2008, 13:12, von donalphons | |comment

 
Dachte mir erst was will er, schließlich kümmert man sich ja um seinen Datenschutz...
Aber auf der zweiten Seite ist es mir klar geworden was da schon wieder für eine Scheiße kommt. Erinnert mich an den Masterplan von Google. Werde jetzt erstmal Kotzen gehen.

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Schön geschrieben! Ich kenne auch noch einige Leute, die gerne vor Bierflaschenlandschaft posieren und ihre Bilder ins Web stellen, vielleicht geht ihnen dieser Text tiefer als nur bis ins visuelle Zentrum.

Was übrigens sonst noch so geht, demonstriert z.Zt. das Bündnis einiger britischer Internet-Provider mit dem Werbedienstleister Phorm.

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Das –den History-Handel– finde ich wesentlich bedenklicher, denn es geschieht "heimlich".

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Des Menschen Bloedheit ist sein Himmelreich. Denn mal ehrlich: Die meisten dieser Leute haben schon mal gehoert, wie leicht und wie lange Informationen im Net abrufbar sind. Sie wissen also, was sie tun. Gewiss, Komasaufen mag ihr Denkvermoegen dauerhaft beeintraechtigt haben. Dann scheint es zumindest mir aber von Vorteil, diese Leute von verantwortungsvollen Positionen fernzuhalten. Es bleiben immer noch genuegend Manager, von deren Unfaehigkeit man erst im Ernstfall erfaehrt.

(Ich sollte wohl meinen nick aendern, es ist keine Schadenfreude im Spiel.)

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Zunächst mal natürlich auch volle Zustimmung von mir - sehr schön geschrieben.

Es ist vielleicht nicht ganz so schlimm, wenn die Benutzer solcher Dienste Pseudonyme, also Nicknames, verwenden können*. Diese ganzen "Social" Shopping Dienste z.B. wollen i.d.R. ja nur Listen und Zusammenstellungen ihrer Nutzer haben, um ihre Recommendation Engines damit füttern zu können.

Wobei man sich natürlich darüber bewusst sein muss, dass so ein Nickname, wenn man überall denselben verwendet - was die meisten ja tun, die Funktion eines Foreign-keys erfüllt. Die Daten aus den unterschiedlichen Quellen lassen sich damit also zusammenbringen. Daher sollte dann wirklich an keiner Stelle, auf keiner Website die Verbindung zum Real-Namen hergestellt werden. Und das kann mitunter auch mal aus versehen passieren.

Da ich mit der Angabe von Daten zu meinem Namen im Netz sehr vorsichtig bin, findet sich bei Yasni.de auch nur wenig zu meiner Person - in erster Linie das, was in irgendwelchen öffentlich zugänglichen Gäste-, Seminar- oder Teilnehmer-Listen steht (finde ich allerdings auch eine Unsitte, dass solche Dinge immer, ohne Zustimmung, einfach ins Netz gepustet werden). Dennoch ärgert mich bei diesem Dienst massiv, dass sie SEO auf den Personennamen betreiben. Damit machen sie Werbung für ihren Dienst mit meinem Namen. Und da frage ich mich schon, ob das überhaupt rechtlich zulässig ist.

*23anme natürlich ausgenommen - das ist einfach vom Ansatz her schon pervers

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Diese Teilnehmerlisten und anderes sind wirklich fragwürdig. Man wird z.T. nicht mal vorher gefragt/informiert. In Zukunft wird denke ich die "Datenhygiene" wichtiger. Das Löschen von Informationen, wenn ihr Zweck sich überholt hat.

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Auf jeden Fall. Es ist echt unglaublich, was sich noch alles an "Müll" aus meinem Studium findet - teilweise mehrere Jahre alt. Und solche Teilnehmer-Listen sollten in geschützten Bereichen liegen, dann hätte ich damit auch kein Problem.

Ich habe übrigens gerade gesehen, dass Yasni.de anscheinend aufgehört hat SEO auf den Personennamen zu betreiben. Vor ein paar Wochen war noch zu meinem Vor- und Zunamen an dritter Stelle bei Google der Yasni-Eintrag zu finden. Jetzt ist er weg. Hm - ob sich da wohl noch mehr Leute beschwert haben?

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Was mich bei diesem Yasni-Dings am meisten anpestet: Die tun so, als seien Namen etwas einmaliges. Meine Gattin trägt ihrer Herkunft entsprechend einen prima ostfriesischen Nachnamen und einen eher normalen Vornamen. Und folglich gibt's in ihrem Heimatstädtchen mindestens eine Frau mit derselben Kombination. Yasni wirft sieben Treffer für diesen Namen aus. Zwei davon haben mit meiner Gattin zu tun (Kontaktadresse von der Website ihres Arbeitgebers gespidert, fernab der Heimat, mittelständischer Verlag in Franken), die anderen 5 betreffen die Namensvetterin, sind in Ostfriesland verortet und zudem eher zweifelhafter Natur. Ein unbedarfter Betrachter des Yasni-Profils (zum Beispiel ein googlender Personalchef mit Lebenslauf in den Fingern) kann voreilig zu dem Schluss kommen, dass es sich um denselben Menschen handelt.

Bei meinem wirklichen, dank eigenwilliger Schreibweise auch eher ungewöhnlichen Namen kommt Yasni auf 47 Treffer. Drei der Namensträger sind allerdings publizistisch tätig (including me) und somit auch verwechselbar. Immerhin könnte einem Suchenden bei der Menge der Ergebnisse schon eher etwas dämmern. Wie geistig schlicht die Methode von Yasni nämlich ist.

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Ich habe mir fest vorgenommen: Im nächsten Leben heisse ich Peter Müller.

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Selbst Kriminelle outen sich heute schon
http://www.yo utube.com/watch?v=BhbCp_qvwJ0

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Beweg Deinen Hintern, tanz den Mussolini!
Nein, all diese Web2.0 Moden habe ich nicht mitgemacht, obwohl ich selbst einmal zu den Tonträgern des NE-Hypes gehört habe. Aber in Zeiten, in denen es einen Bundestrojaner gibt, sind ja sogar Terroristen web2.0. In meinen wildesten 80ern pflegten sich Autonome über illegale Dinge nur zu unterhalten, wenn gleichzeitig Stereoanlage und Dusche liefen und das Telefon ausgestöpselt im Kühlschrank stand, und selbst private wichtige Dinge erzählte man nicht am Telefon, da der Staatsschutz auch nicht wissen sollte, wer mit wem schlief. Und das waren keine Terroristen, sondern harmlose Bauzaunsäger. Nach einer Festnahme entfernte ich sogar alle Kalender mit Adressen von Freunden aus meiner Wohnung und ließ sie an einem für mich selber unbekannten Ort verstecken.
In meiner alten Szene ist es allgemein üblich, neben mehreren Virenscannern eine Firewall, easycrypt und Steganos zu verwenden, aber nicht, ein Profil im Web zu haben. Wüsste gerne mal, wie alte DDR-BürgerrechtlerInnen das sehen, die waren bestimmt noch diskreter....

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Was mich auch verwundert: Immer noch werden Disserationen mit Lebenslauf im Internet von den Hochschulen veröffentlicht. Z.B. muss an der Uni Würzburg der Promovend eine schriftliche Einverständniserklärung der Fakultät vorlegen, damit sein Lebenslauf nicht ins Internet kommt.

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Heftig. Andernorts wollen sie noch nicht einmal eine elektronische Version.

Eine Verlagsveröffentlichung bleibt als Ausweg, dann hält der Verlag die Rechte.

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Es gibt auch Unis, die den Lebenslauf prinzipiell rausschmeissen.

Da findet man Name, Geburtsdatum, Geburtsort, usw. Ein Paradies für Social Engineering. Beispielsweise langen diese Daten zusammen mit der Kontonummer, um bei der Hotline vom Online-Banking unschöne Sachen anzustellen. Dagegen sind Partyfotos zwar ärgerlich, aber vergleichsweise harmlos.

Ich denke, dass überall in der Gesellschaft die Sensibilität für solche Daten noch wachsen muss - und wird.

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Lebensläufe im Netz
Die Job-Zentren vermitteln Kurse für Online-Bewerbung, in denen man dann beigebracht bekommt, daß man seinen Lebenslauf per E-Mail verschicken darf (und es sogar Betriebe gibt die mit PDF nichts anfangen können, also nach DOC-Datein fragen). Und in solchen Kursen sitzen natürlich Leute die sich mit dem Internet nur vage auskennen, geschweige denn etwas von Datenschutz wissen. So verschicken sie dann ihre Lebensläufe an Betriebe, die ebenfalls keine Ahnung haben wie man Datenschutz betreibt.

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Ein Laden der ein PDF ablehnt und nach dem dusselig-proprietären MS-Format verlangt - das wäre für mich als Bewerber schon das absolute Ausschlußkriterium...
Dummerweise sind Mitarbeiter in Personalabteilungen aber im Normalfall Computeranalphabeten (was nicht heißt, daß sie nicht evtl. mal ins StudiVZ schauen könnten, dazu gehört ja nicht viel. Und PDF sollte ja wohl auch jeder Depp kennen).

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Uuups, als ich promovierte, musste die Diss noch gedruckt bei einem Verlag veröffentlicht und im Buchhandel erhältlich sein, sonst dürfte ich nicht Doktor heißen.

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Mach dich nicht älter, als du bist. Die elektronische Veröffentlichung auf dem Server der Uni gab es schon bei meiner Diss. Und das ist mittlerweile auch 11 Jahre her.

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Vielleicht liegts auch an der Uni oder den Regularien der Fakultät.

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War damals noch recht neu. Ist eigentlich gut. Werden Bäume geschont.

Aber in den verlegten Exemplaren war der Lebenslauf meist auch früher nicht drin. Nur in den Eigendrucken, die an die Bibliotheken gingen.

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Niemals hat mich an der Uni jemand nach dem Lebenslauf gefragt. Meinen ersten Lebenslauf habe ich jenseits der 30 geschrieben, als es ans Bewerben ging.

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Dissertation ohne Lebenslauf im Anhang? Eher selten. Geht doch nichts über die hunderte deutschen Promotionsordnungen, die alle paar Jahre geändert werden, damit die Gremien und die Ministerien was zu tun haben.

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Es gibt keine "geschützten Bereiche" in Netz
allenfalls temporär nicht von jedermann einsehbare.
Mir war das gottlob schon zu guten alten Usenetzeiten klar.

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ja. und deshalb benötigt es eigene gesetzmäßigkeiten. muss man darauf warten, dass es eine "authorität" vorschreibt?

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Bei allem Verständnis, aber wenn jemand beabsichtigt, etwas aus diesen Daten zu ziehen: Wer sortiert diesen Datenmüll? Ich stelle mit dien unendlich groß und schwer zu verwalten vor, sollte jemand da etwas verwerten wollen.

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Die Möglichkeiten einer vernünftigen Datenbank sind gewaltig, da kann man mit entsprechenden Daten schon sehr gezielte Auswertungen fahren.
Außerdem reichten ja schon bei den - aus heutiger Sicht pipifax - wenigen Daten, die seinerzeit bei der Volkszählung erhoben wurden drei oder vier Merkmale, um eine Person zu identifizieren. Das sollten sich alle, die "ja nichts zu verbergen" haben gelegentlich mal vor Augen führen.

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@patois
ich versteh davon ja nicht so viel, aber ganz naiv würde ich sagen: maschinen. die sollen doch heute schon so viel können, wenn man sie nur richtig bedient.
ganz im ernst: selten dürfte ein grundrecht so sehr von den eigentlichen nutznießern mit füßen getreten worden sein, wie das der "informationellen selbstbestimmung" - kein wunder, dass dann weder firmen noch staatliche institutionen besonders viel respekt davor haben (was keine entschuldigung darstellen soll)

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wenn man sie nur richtig bedient

Genau da liegt ein weiterer Knackpunkt - viel zu leicht können auch die falschen Schlüsse aus den Daten gezogen werden, und ratz-fatz wird man dann zum Terrorverdächtigen, weil man sein Handy gerne mal zuhause läßt (man muß ja nicht immer erreichbar sein), weil das schon als "Verschleierung des gegenwärtigen Aufenthaltsortes" gewertet wird... der Zug fährt irgendwie in eine vollkommen verkehrte Richtung, leider.

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Wirklich guter Artikel
Aber das unter dem Artikel die re:publica verlinkt ist, war doch sicher nicht Ihr Anliegen, nicht wahr?

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Ich schätze mal, dass Don keinen Einfluss auf die Link-Tipps hatte. Die Verpackung der re:publica und die dort behandelten Themen machen allemal neugierig, es gibt einige gute Referenten - und das Themenspektrum ist erfreulich weiträumig. Insofern ist die re:publica ein Tipp. Und diese Veranstaltung dort (Link anonymisiert) passt prima zu Dons Artikel.

Dass die Macher der re:publica bei bestimmten Themen eine sehr spezielle Vorsichtigkeit pflegen, welche persönliche Verlogenheit nicht ausschließt, jedenfalls, sofern es aus Eigeninteresse darum geht, missliebige Diskussionen auf der re:publica unterbinden, das konnten die Macher der Zeitschrift m.E. nicht wissen.

Der bei bestimmten Themen auftretende Mangel an Redlichkeit und Anstand seitens seiner Macher schließt im Übrigen nicht aus, dass die re:publica ansonsten eine besuchenswerte Veranstaltung ist. Und z.B. auch nicht, dass Johnny und Markus - ansonsten - dufte Typen sind.

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Aber die Jungen!
Doch wie machen wir's den Jungen klar, die ihre Daten trotz aller Warnungen (immer wieder und wieder) allzu leichtfertig abzugeben bereit sind?! Wird das Thema diskutiert, sind sie einsichtig und sogar bereit, einem ausnahmsweise recht zu geben. Und drei Tage später befinden sie sich im nächsten Verteiler und haben den nächsten Ärger, ob via eMail oder übers Telephon.

Drei- oder viermal ist man ja bereit, sie da wieder rauszuboxen. Aber irgendwann möchte man dann schon sagen: Bügelt euern selbstverschuldeten Kram alleine wieder aus. Das aber tun sie nicht, weil es ihnen zu anstrengend ist, sich ernsthaft gegen diese Praktiken aufzulehnen.

Da möchte man schon verzweifeln an jungen Menschen, die teilweise kurz vor einem Berufsleben mit Verantwortung stehen, doch einfach nicht bereit sind, über mögliche Folgen nachzudenken. Woher haben die das bloß?! Von uns jedenfalls nicht!

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Ich stimme Dir komplett zu.
Man sollte aber unterscheiden zwischen den Spuren, die die Leute freiwillig im Netz hinterlassen, und jenen, die eine unbeabsichtigte Fährte ergeben - mit nicht minder schwerwiegenden Folgen.
Ich habe auf meiner Seite einen Versuch laufen, das Phänomen zu verstehen.

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