Ski und Rodel gut, Medien und Obama schlecht

Den Schnee, auf dem wir alle talwärts fahren, kennt heute jedes Kind.
Falco, der Komissar


Hätte man mich gefragt: Wie willst du deinen 4. Dezember und die folgenden Wintertage, dann hätte ich in etwa an sowas gedacht:



Ich bin, schneller als ich dachte und eine Gelegenheit am Schopfe greifend, wieder am Tegernsee. Hinten auf dem Wagen ist mein Rodel drauf, ein alt-neuer Sportrodel aus Eschenholz übrigens, den ich am Wochenende auf einem Antikmarkt erstand, mit der Typbezeichnung "Davos". Ich mein, Davos, aber hallo, wir sind schliesslich alle Graubündener. Davoser haben den grossen Vorteil. dass man beim Sturz nicht mit dem männlichen Hörnchen in die Hörner des Hörnerschlittens knallt. Ausserdem hat er einen harten Brettsitz für harte Männer. Mit dem werde ich jetzt dann den Berg runterrasen, der im Hintergrund des Frühstücks zu sehen ist.



Man kann hier draussen frühstücken, denn auf der geschützten Terrasse ist es wirklich warm und angenehm. Während die Kürbistarte auskühlt, gibt es heisse Zitrone und eine Semmel mit Tete de moine und Feldsalat, danach Tee und zum Abschluss Mandarinen. Sport ist zwar bekanntlich Mord und die Rodelstrecke die Neureuth runter ganz besonders, aber wenn schon, dann mit einem vollen Magen, der ausserdem gut für die Geschwindigkeit ist. Schnell sein durch essen. Ein toller Sport.

Es gibt sie also noch, die schönen Ecken des Bayernlandes. Eine unschäne Ecke beginnen die Medien gerade erst zu entdecken - die Milliardenrisiken der Hypo Alpe Adria, einer Tochter der BayernLB. Die Medien entdecken das jetzt, weil die Bank aus Kärnten gerade das öffentlich zugibt, was man schon vor sieben Wochen hat lesen können - auf diesem Blog hier, als die Medien teils zu dumm, teils einfach zu feige waren, das Thema aufzugreifen. Man wird verstehen, warum mein Mitleid mit den sog. "Kollegen" der gerupften Wirtschaftspresse nur mässig ausgeprägt ist, wenn sie jetzt das übliche Schicksal feiger Schweine erleben - und ich hier als freier Wildeber weiter grunzend durch die Schneisen fege.

Und dabei auch eine Obama und seine Leute angrunze - denn von denen ist nicht zu erwarten, dass die Finanzkrise irgendwie gelöst wird. Gestern wurde bekannt, dass parteiübergreifend und mit dem ausdrücklichen Wunsch Obamas an billigen Krediten für Hauskäufe gearbeitet wird, mit sagenhaft niedrigen 4,5% Zinsen. Da hat man also eine Kreditkrise, weil zu viele Häuser für Leute gebaut wurden, die es sich nicht leisten können. Und nun sollen Leute diese in Probleme geratenen Häuser aufkaufen - welche Leute eigentlich? Die, die sich kein Haus leisten können? Die, die schon pleite sind? Die, die Probleme haben, ihre Kredite zu bezahlen? Und das alles nur, um die Hauspreise auf einem Niveau zu halten, auf dem sie überbewertet sind.

Auf den ersten Blick ist das die nächste Blasew, aber auf dem zweiten Blick ein Spiel mit der Hyperinflation. Es gibt genau zwei Methoden, um eine Immobilienblase abzubauen: Entweder die Preise fallen - das hatten wir bisher. Oder, wie es jetzt versucht wird, die Preise bleiben. Formal. Aber aufgrund der nachgedruckten Geldscheine für jeden, der ein Haus kaufen will, ist das Geld weniger wert. Natürlich ist das eine Option für den Verschwenderstaat UdSSA, so macht man seine Schulden klein, das Geld ist billig, die Leute werden wieder zuversichtlich, und wer ohnehin nur Schulden hat, kann gut lachen. Vorerst. Obama und Freunde verschieben das Problem auf irgendwann, wenn die Währung zusammenbricht, zum Schaden aller, die amerikanische Schulden gekauft haben, und eines ohnehin schon labilen Weltwirtschaftssystems. Während der Börsencretin und seine Medien jubeln und die Kurse nach oben schnellen, findet man die richtige Analyse mal wieder in den Blogs.

Donnerstag, 4. Dezember 2008, 12:40, von donalphons | |comment

 
Als Kind habe ich mich immer gefragt, wo denn dieses "Davos" ist, was da auf dem Schlitten eingebrannt ist.

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Da, wo's
die steilen Hänge gibt.


SC(really)NR ;->

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Steilere Hänge als unseren Rodelberg, konnten wir uns kaum vorstellen.

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Ich glaube, die "Du kannst laufen also kannst du auch skifahren hier ist der Berg und jetzt runter"-Erziehung, die man in Bayern geniesst, weil die Eltern auch dringend wieder skifahren wollen, nach dem Babygenerve, die kennt man im Norden so nicht.

Jedenfalls bin ich wieder da. Und nur einmal in einen Baum.

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Der rasende Wildeber
zerkratzt den Baum. Mußte ja so kommen. ;->

Im Norden lernt der Nachwuchs mangels Schnee wohl Schlickrutschen.


P.S.
War es wenigstens eine "deutsche Aische" oder nur ein IKEA-Baum?

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Der kam zu schnell näher, als dass ich ihn hätte analysieren können. Er war aber sehr hart und hatte eine Rinde. War aber kein Problem. Nur in den Oberschenkeln spüre ich was.

Ich habe letztlich erfahren, dass man da oben auch im Winter Ölcatchen macht. Schlickrutschen kenne ich nicht, aber es klingt unanständig.

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Das Hamburg gleich St. Pauli ist denken eigentlich nur zugezogene Erstsemestler aus Köln.
Also Vorsicht, denn viele von uns fahren durch diesen Stadtteil einfach nur ganz schnell durch. Besonders am WE.

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Mein Vater....
pflegte zu sagen : wir sehen uns unten wieder.
Die Bayern sagen : ein guater hälts aus , um an schlechten is ned schad.
Aber ich gebe dir den Rat lieber Don : lass es !
89 - Spitzingsee - Sylvester - mit dem Davos den Berg runter , den Neffen voraus. Ergebniss: Lendenwirbelbruch und 3 Monate Harlaching.
Wenn dich dann nach 4 Wochen die Nachtschwester fragt:
Noch irgend welche wünsche für die Nacht ? - Dann spätestens wird dir klar : hätte ich bloß

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nördlich von bayern
die "du kannst laufen also kannst du auch skifahren hier ist der berg und jetzt runter"-erziehung" gab es auch im sauerland. mich wundert im nachhinein, dass man als kind tatsächlich intuitiv das skilaufen erlernen kann. ohne knochenbrüche, ohne alles. bayerische (?) skilehrer finden natürlich immer noch etwas verbesserungswürdiges.

hb hat natürlich recht. jenseits der 40 sollte man das schicksal in dieser beziehung nicht herausfordern.

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Ist hier schon mal jemand mit einem Hornschlitten gefahren? Nein? Wusst ich's doch ;)

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Wie Du vielleicht weisst, sind wir alle seit ein paar Monaten Graubündner, und keine Allgäuer. Ausserdem möchte ich noch etwas länger leben. Aber wenn Du mit dem Hornschlitten vorbeikommst - irgendwann ist das benzin schliesslich sicher alle - würde ich mich allerdings als Copilot zu Verfügung stellen. Weil, guad schauds scho aus.

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Also, bei unserer Lebenserwartung grösser 90 tendiere ich schon dazu, dass man dem Tod ab und zu eine kleine Chance geben sollte, solange es nicht rauchen oder eine Lebensmittelvergiftung ist. Gerade viechischer Sport wie das Durchpflügen eines eng gesteckten Waldes auf einer Maschine ohne Lenkung und Bremsen ist ausserdem gut für die Schärfung der Instinkte.

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als flachland-tiroler habe ich nie die chance bekommen mir beim schlittenfahren ernsthaft etwas anzutun. selbst wenn ich gewollt hätte. meine mutter pflegte mich derart dick einzupacken, dass ich wie das michelin-männchen nur noch auf einen schlitten gesetzt wurde (dessen bezeichnung ich wegen der großen ins gesicht hängenden bommelmütze nicht lesen konnte) und sanft von meinem vater angeschubst wurde. nach einem fröhlichen rodeltag hatte ich bis zur hälfte meines körpergewichts in den schnee-klima-anzug geschwitzt. -heute fahre ich ski und kann als amtliche verletzung schon einen steißbeinbruch vorweisen...-herrlich!

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