Christian Denso - ein Name, den man sich merken sollte

Manchmal fragt man sich ja, wie manche Leute im Journalismus vorankommen. Nehmen wir mal diese Biographie, die in der Bundeswehr-PR beginnt, sich dann durch entlang der Rinnsteine diverser Boulevardmedien schlängelt und dann im ostelbischen Vertriebenensumpf der ZEIT endet:

Schon während seiner Zeit beim Grundwehrdienst (1991/1992) schrieb er für aktuell – Zeitung für die Bundeswehr, Mitte der neunziger Jahre war er bei der Berliner Morgenpost angestellt. Anschließend besuchte er für zwei Jahre die Axel Springer Journalistenschule und arbeitete seit 2001 bis 2007 als Redakteur und Polizeireporter beim Hamburger Abendblatt. Seither ist er im Ressort Politik bei der angesehenen Wochenzeitung DIE ZEIT.

Da kann man fragen: Ist das ein Aufsteig oder immer nur der gleiche Müll auf einer Ebene, nur mit besserem Branding? Ich weiss wenig über die sonstige Tätigkeit von Herrn Denso, aber mit dem hier kann man ihm den Vorwurf der Verschwörungstheorie gleich wieder in sein mit Schützegraben-PR-gestähltes und springergeformtes Publikationsgerät zurückstopfen. Würde man sich an die Fakten halten, wäre die ganze Geschichte ja kaum mehr inhaltsgesegnet. Geht aber in der ZEIT.

Nach dem Motto: Jede Pressengosse sucht sich die Schmierer und Verdreher, die sie verdient.

Samstag, 27. Juni 2009, 15:18, von donalphons | |comment

 
Polizeireporter beim Hamburger Abendblatt - ein Mann fürs Grobe. ""Alles kommt raus", lautete das Fazit von Christian Denso"
zm-online.de/m5a.htm?/zm/22_07/pages2/geso1.htm

Sein Ritterschlag für die ZEIT war wohl der Wächterpreis 2007. Leyendecker ist damals zweiter geworden.

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Also dann doch ein paar Worte in Sachen Tauss. Jeder, absolut jeder, der sich mit dem Thema der Mißhandlung und Vergewaltigung von Kindern und deren Darstellung/Abbildung auseinandersetzen muss, weiß seit Jahr und Tag, dass der Besitz derartigen Materials strafbar ist. Wer nicht völlig dämlich ist, hat dei einschlägigen Hinweise auch bereits mehr als ein Mal wahrgenommen. Jeder, der in diesem Bereich tätig ist weiß zudem, dass jedes Landeskriminalamt Meldestellen für den Fund von Kinderpornographie eingerichtet hat. Da es sich bei Kinderpornographie um die Abbildung eines ganz realen Verbrechens handelt, ist für "Ermittlungen" mit Sicherheit nicht der Abgeordnete Tauss zuständig. Und weshalb der Herr Tauss das Ergebnis seiner Recherchen nicht umgehend an das LKA weitergegeben hat, das muss man sich durchaus fragen.

Und daher muss Herr Tauss selbstverständlich zu recht ein Ermittlungsverfahren gegen sich ergehen lassen, dessen Ausgang man abwarten sollte, bevor man sich im ihm solidarisiert.

Man denke an einen Abgeordneten, bei dem man ein Kilo Koks findet und der daraufhin erklärt, dass er das zu Recherchezwecken habe erwerben müssen, um im nächsten Ausschuss hinreichend kompetent zu sein.

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Wir haben ihm im Internet den Wächterpreis hiermit aberkannt und die Medaille "Grosser Drehlügenmeister der Fischkopfregion 2009" zuerkannt.

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muahaha, dieser denso ist ja jetzt dann wohl zum abschuss freigegeben.

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Sagen wir mal so:
Die zeit, wo Springerzöglinge einfach mal so vor sich hinfälschen konnten, ist vorbei. Und seinen Boss knöpfe ich mir demnächst auch vor versammelter Mannschaft vor.

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ekliger Artikel,
aber wozu solchen Schreibern auch noch zusätzlich Aufmerksamkeit verschaffen ?

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Weil das die Aufmerksamkeit ist, die sie brauchen und bekommen sollen.

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Was ich nicht verstehe
ist, wie der Abschluss einer Schule, die nach Axel Springer benannt wurde, als Qualitätsmerkmal gelten kann. Gehts noch? Überhaupt, gabs da nicht so ein Bonmot von wegen Journalismus kann man nicht lernen?

Journalisten"schule" - bwahahahah

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@anderl
Dass Tauss sich nicht intelligent angestellt hat ist wohl unstrittig. Ob er pädophil ist oder nicht geht das Gericht an und seine Partnerin.
Die politische Frage der causa Tauss ist aber eine andere und sie ist hoch aktuell. Einen Tag, nachdem der wesentliche Bundestagsausschuss sich nach Anhörung der Experten ergebnislos (aus der Sicht von der Leyens) vertagt hat wird die Hausdurchsuchung durchgeführt. 5' nach deren Beginn ist bei SPON ein langer, offenkundig gut vorbereiteter Beitrag im Netz zu sehen. Das ist natürlich der GAU, weil es belegt, dass es sich um eine geplante Intrige handelt. Es ist völlig unerheblich ob die Vorwürfe gegen Tauss stimmen oder nicht.
Obwohl ja längst Alles gefunden ist sage ich voraus, dass sich die Staatsanwaltschaft mit der Entscheidung über eine Anklage ziemlich lange Zeit lassen wird. Denn politisch profitiert man davon, den Vorgang in der Schwebe zu halten.
Wer dem Kindergarten entwachsen ist wird nun erkennen, dass das Gewitter nur ein Ziel hatte: den Aufbau einer Zensurinfrastruktur beim BKA zu beginnen. Deshalb ist ja die sachlich unabweisbar überlegene Lösung ,,Löschen statt Sperren!" in der Sache zurückgewiesen worden, denn ,,Löschen vor Sperren" läßt das eigentlich Gewünschte ja zu.

Hier schreiben ja viele Journalisten mit. Bei Strobl läuft gerade eine Diskussion über die Medien. Tja, wenn solche Schmierfinken wie dieser Denso auch noch in der ZEIT so etwas schreiben: wer bitte soll denn dafür seine Kopeken ausgeben? Ich finde die Wut über diesen Burschen verständlich.

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Das Kernproblem ist, dass da eine Verschwörungstheorie konstruiert wird, wo keine ist. Man wird sich ja wohl noch wundern dürfen, ohne gleich in den Verdacht zu geraten, Pädophilie zu fördern.

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Nicht strafbar
@gelegentlich:
Pädophilie ist nicht strafbar, nur deren Ausübung am minderjährigen Mitmenschen

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Nein, das ist viel zu sanft ausgedrückt:
http://www.zeit.de/2009/27/Tauss-Internet
Denso endet so:
,,Wir haben genug aalglatte, stromlinienförmige Karrieretypen«, heißt es in einem Kommentar auf der Seite der Piratenpartei.
Schließlich finden sich unter seinen Netz-Sympathisanten auch noch jene, die das Sammeln von Kinderpornografie für eine »Lappalie« halten – oder gleich für eine »sozial kompatible Art«, um »seine Triebe zu kanalisieren«. Jede Gemeinde sucht sich den Helden, den sie verdient."

D.h. er dreht den Sachverhalt absichtlich um. Die Seite, die er vertritt, hat ja gerade ,,Löschen statt Sperren" abgelehnt. Damit könnte man auch sagen: die realen Pädophile-Freunde sind Diejenigen, die trotz intensivster Beratung durch die besten Experten an diesem nachweislich ineffizienten Netzfilter-Programm festgehalten haben.

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Man denke an einen Abgeordneten, bei dem man ein Kilo Koks findet und der daraufhin erklärt, dass er das zu Recherchezwecken habe erwerben müssen, um im nächsten Ausschuss hinreichend kompetent zu sein.
Nun, Herr Tauss hatte aber kein "Kilo Koks" in Besitz, sondern - nach Angaben der Polizei - eine "szeneuntypische" kleine Zahl von Bildern.

Dumm genug, und nach wie vor ist das strafbar. Wie ein typischer Pädophiler hat sich Herr Tauss nicht benommen - es läuft wohl auf eine Dummheit hinaus.

Allerdings wundert mich sowohl der Umstand der Hausdurchsuchung (der fragen lässt: wie genau kamen die Ermittler nun genau darauf, dass da was zu finden wäre?), der Zeitpunkt der Hausdurchsuchung, noch mehr die überaus fixe Veröffentlichung der - strafrechtlich noch garnicht bewerteten - Funde.

Das sieht schon ein Stück weit wie eine Rufmordkampagne aus, und so sehr ich annehmen möchte, dass die schnelle Berichterstattung in den Medien schlicht auf Geschwindigkeit und Sensationsgier zurück zu führen ist, so ist mir immer noch unklar, warum die Ermittlungsbehörden bei einer derart heiklen Angelegenheit sofort (!) an die Presse gegangen sind.

Warum so schnell? Und: War das der Sinn der Durchsuchungen?

Ich bin kein großer Freund von VT, aber ich würde diese Fragen gerne irgendwo - seriös - erörtert sehen. Stattdessen durften wir den "Finger im Brei rühren"-Journalisten Denso bei der Arbeit betrachten.

Es wäre ein feiner Zug von Herrn Denso, wenn er bei den oben aufgeführten Fragen mal nachhakt - und zeigt, dass er mehr kann.

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Ich möchte einmal wissen,
wer von den vielen sowohl Vorverurteilern als auch von den sofort Freisprechern schon die vollständige staatsanwaltschaftliche Ermittlungsakte eingesehen hat??
Eigentlich gehörte es sich doch, das Ergebnis des Verfahrens abzuwarten, anstatt gleich blind loszupolemisieren.

Warum die Presse gleich informiert wurde ist wahrscheinlich recht banal.
Die Staatsanwälte ermitteln tagaus tagein in hunderten solcher Verfahren. Sie sitzen in ihren schäbigen Büros ( und nicht in holzgetäfelten Zimmerfluchten mit Mahagoni-Teetischchen wie uns das Fernsehen glauben machen will) .
Und plötzlich kommt mal ein Fall, bei dem man öffentliche Beachtung finden kann. So wird halt sowohl bei Zumwinkel als auch bei Tauss gleich die Presse informiert und ein Kamerateam steht vor Ort.
Endlich mal mediale Beachtung der eigenen Arbeit! Nicht nur eine kleine Notiz im Miesbacher Anzeiger auf Seite 7 nach den Ergebnissen des Gauschiessen.
Das ist alles.

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wurden journaillen seinerzeit...
nicht eher an die (bzw. der) blogbar genagelt?

Irgendwie wirkt es sehr still dort in den letzten Wochen.

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...war das hier so?
@idilio
Das mag ja in den meisten Fällen in der Art zutreffen, die Du wohl meinst. Aber wie erklärst Du Dir dann dass 5' nach Beginn der Untersuchung ein lang vorbereiteter, sehr detaillierter Artikel über diese Durchsuchung bei SPON erscheinen konnte?
Nach Deiner These hätte ein durch einen whistleblower informierter Jounarlist nicht viel mehr als ein paar Minuten Zeit dazu.
Und wie kommt es dass diese Vorwürfe gegen Tauss bei der Polizei einige Wochen bekannt waren, die Durchsuchung aber genau passend zum politischen Timing der Netzsperren-Kampagne durchgeführt wurde?
Und wie wirst Du dann später, im Rückblick, erklären, warum sich die zuständige Staatsanwaltschaft mit der Entscheidung über die Anklage soooo lange Zeit ließ - damit der politische Schaden möglichst lange wirken kann?

Ganz andere Frage: hat hier Jemand eine Ahnung was die Jungs von www.spickmich.de mit ihrer Arbeit etwa einnehmen könnten? Ist das eher etwas nach dem Motto ,,trät sich gerade selbst" oder rollt da der Rubel?

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