Et in Arcadia

Ich breche bald hierhin auf:



Die Berufung kommt auch für mich überraschend, aber so ist es nun mal als FAZ-Blogger: Man kriegt den eigentlich vorgesehenen Beitrag nicht mal fertig, schon ist man im Auto und saust über die Berge. Ich will mich nicht beschweren, so ist es, als fliegender Reporter. Aber zum Glück gibt es ja solange ein Zweitblog, das dort in Frankfurt vorzüglich die Stellung hält. Ich wohne an einem Oret, der vermutlich noch nicht mal Internet haben wird, und ohnehin ist das dort alles so umständlich -

ich glaube, ich lasse das einfach bleiben, und man trifft mich ansonsten über Traubenstrudel, im Saxifraga, unter den Lauben und auf ein paar Pässen. Irgendwie muss sich die Reparatur der Barchetta ja auch lohnen.

Im Übrigen bin ich, wenn ich ehrlich bin, masslos sauer auf Google wegen der grosskotzigen Art, wie es alle Bedenken wegen Streetview wegschiebt und Unwissende mit Werbung zuscheisst. Die Firma braucht dringend was aufs Maul, so schnell und so hart wie möglich, dass ihr diese Haltung gründlichst vergeht. Gerne auch mit Gesetz. Man kennt doch dieses Pack: Lässt man sie einmal durchkommen, machen sie immer weiter. Ausserdem, was soll der Scheiss: Einmal "widersprechen" dürfen und ansonsten den Rest des Daseins bei denen als Datensatz Informationen liefern? Also, erhebt Widerspruch, verklagt die widerlichen Spacken, die fehlende Häuser ablichten wollen, immer nur rein damit, es trifft keine Falschen.

Freitag, 13. August 2010, 14:33, von donalphons | |comment

 
Wir werden wohl leider
"Google Street View"
ebensowenig wie
"We-know-what-you-buy-",
"We-know-how-you-live-" und
"We-know-exactly-where-you-surfed-last-night-View"
verhindern können,
es sei denn, durch eine Revolution.

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Jawoll. In diesem Fall muss man drastisch werden: Immer fett in die Fresse. Vor allem, wenn kleine Mädchen, die für tageszeitungen schreiben, in ein Hosianna auf google ausbrechen.

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... und besonders wenn die kleinen Mädchen sonst sich als beinharte Kapitalismus- und Globalisierungskritikerinnen geben.

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Ach, wenn all die (vor allem die Damen und Herren aus der Politik) sich bei anderen Themen (Stichwort zB. SWIFT- und Passagierdaten-Weitergabe, Wahlautomaten usw.) genauso vehement für Datenschutz einsetzen würden, wie in dieser Sommerloch-Petitesse Streetview, mir wäre sehr viel wohler ums Herz. So aber ... lächerlich!

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und immer wieder die alte frage: wer warum?

oder anders, wieso entdeckt augerechnet jetzt die politik den datenschutz (wir erinnern uns, wenn es der generierung von steuereinnahmen geht, werden minister rasch zu hehlern oder noch kriminellerem, verzeihung, neigen dann zu noch abweichenderem verhalten, gell)?

oder anders: wovon soll abgelenkt werdne?

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...also den Eindruck, daß die Politik den Datenschutz wirklich "entdeckt" hat, hab ich bislang noch nicht.... Die Idee einiger Politiker, ihr street-view-ergoogeltes Eigenheim pixeln zu lassen, ist doch eher in die Rubrik "Kabarett" einzuordnen...

Ich vermute eher, daß man sich dem Druck der Straße "beugen" wird (d.h., so tut, als ob), sich aber, wenn denn auf der Straße schon nach neuen Gesetzen gerufen wird, eine - quasi gesetzlich geregelte - "Sauerei" überlegen wird. M.a.W., man wird Google weiter sammeln lassen, aber die gesammelten Google-Daten unter eine vermeintlich sichere Staatskontrolle stellen (das beruhigt das dumme Volk...), und sich so selbst ebenfalls den Besitz bzw, das Nutzungsrecht an Daten sichern, die man von Staats wegen auf andere Weise niemals hätte sammeln können... Ergebnis: Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Man wird also auf derselben dubiosen Strasse weitermarschieren, auf die man sich mit der Hehlerware "gekaufte SteuerCDs" längst unumkehrbar begeben hat...

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betablogg, danke. auf die idee einer kontrollbehörde zwecks absegnen und abschöpfen bin ich nicht gekommen.
das hätte noch einen dritten vorteil (der in der praktischen politik der wichtigste ist): weitere posten*) und pöstchen, die besetzt werden können.

---
*) nach meiner aufassung lässt sich die politik am ehesten mit eine, schweinestall zum zeitpunkt der fütterung vergleichen: etliche schweine drängen sich vorn am trog und schlabbern, andere drängen nach, weil sie auch an den trog wollen, wobei sie von denen, die am trog sind, gehindert, weggedrängt werden. dies alles geschieht unter lautem quieken und grunzen.

dreh- und angelpunkz praktischer politik ist der posten.
postenbesetzung ist hier gleichzeitig aufgabe und werkzeug. werkzeug insofern, als durch postenvergabe sowohl getreue belohnt wie auch mitbewerber ausgeschaltet werden können.

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Ein wenig OT
@auch-einer
Ist nachzuvollziehen. Das "Internet" hat das Postenbesetzen nochmals irrwitzig auf die Spitze getrieben. In der "Prä-Internetzeit" war die Anzahl der Posten schon durch Reise- und Kommunikationsaufwand begrenzt. Bundestagsmandat, Posten im Parteivorstand, Kreisverband, Parteiarbeitsgruppen, Kreistag, Anwaltstätigkeit, und Ämter in Aufsichtsräten und Beiräten, ob bezahlt oder gemeinnützig, waren gemeinsam nicht drin. E-Mail, Telekonferenz, Internet usw. (aber auch mehr an ICE und Flugverkehr) hat auch mehr Parallelposten möglich gemacht. Das hat in der Politik, wo sich Verantwortliche auf niemanden verlassen können und überall der Brutus warten könnte, zu reinem Aktionismus geführt. Und die Medien steuern ihren Teil dazu bei, dem Politispiel noch einen Turbo zu verpassen.

Ole von Beust heute in der FAS: "Man ist einfach schneller durchgenudelt, als das vor 20 Jahren der Fall war."

Um vielleicht noch den Dreh zum Thema zu bekommen. Mit solchen kopflosen, überlasteten und oft unqualifizierten PolitHühnern haben gut strukturierte und vernetzte Konzerne wie Google leichtes Spiel.

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Nachtrag: Daß im politischen Bereich nicht wirklich an eine Einschränkung der Nutzung neuer digitaler Medien und Verfahren gedacht wird, erkennt man auch an der Großzügigkeit, mit der den öffentlich-rechtlichen, gebührenfianzierten Medien (TV) gestattet, sich immer stärker im Internet zu tummeln und erhebliche Anteile (der ohnhin immer weiter steigenden Gebühren) mittlerweile für diesen Zweck zu verwenden (besser: zu entfremden...)...
Es vergeht keine Nachrichtensendung in ARD und ZDF ohne den Hinweis, daß man "mehr Infos" zu einem bestimmten, in der Sendung erwähnten Thema auf der Internetseite der jeweiligen Anstalt finden könne...

Ein kleiner Nebenaspekt: Streetview wäre zb geeignet, für die TV-Nachrichtensendungen Bilder von Örtlichkeiten zu liefern (nat. ohne Aktualität, sondern rein illustratorisch - wie auch heute schon häufig bei dem unterlegten Bildmaterial zu beobachten - ), ohne überhaupt noch ein TV-Kamera-Team vor Ort schicken zu müssen...

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betablogg, was die aktivitäten der öffentlich-rechtlichen angeht, es geht denen darum, mittel zu verballern um vollendete tatsachen hinsichtlich infrastruktur und leerer kassen zu schaffen. derzeit gestaltet die politik in dem bereich nicht gross, das letzte mal, als da gestaltet wurde, war, als kohl die privaten zugelassen hat. nicht zu seinem unmittelbaren nachteil wie gesagt wird, und zu seinem mittelbaren vorteil erst recht.

ergo kommt der widerstand gegen die vielen vielen offentlich-rechtlichen programme aus den reihen der privaten programmanbieter, die in grossen teilen des ör angebots unlautere konkurrenz sehen.

der widerstand gegen die ör internet-aktivitäten kommt von seiten der privaten printmedien, die bisher im internet zwar geld versenkt, aber nicht wirklich geld verdient haben.

schauen wir einmal, mit wem sich es die politiker, dann, wenn es drauf ankommt, eher verderben wollen. ich denke, eher kommt die haushaltsabgabe für printmedien, als ob sich wirklich jemand mit den medien anlegen will. die vielen posten in den aufsichtsgremien dort sind für politiker nicht zu verachten.

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Egal
ist es mir eigentlich schon, ob SV in Deutschland kommt oder nicht.

Bauchschmerzen bereitet mir allerdings, dass eine Verhinderung wohl nur klappen könnte, wenn es eine radikale Neuausrichtung von Foto-Gesetzen gibt.
Sprich: Panoramafreiheit ade - was ich als Hobbyfotograf ziemlich scheiße finden würde. Dass sich das auch auf die schreibende Zunft, bzw. auf die fotografierenden Medienschaffenden auswirken wird, scheint kaum jemand zu begreifen, alle schreien ja nach neuen Gesetzen.

Nur meine 2 Rappen.

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Es geht doch bei street view nicht darum, Hobbyfotografen das Fotografien zu vermiesen, sondern darum, dass ein Konzern systematisch einen Teil der Lebensumstände der Menschen erfasst, speichert und von jedem Ort aus für jedermann abrufbar macht:

In was für einer Gegend wohnt der Meier eigentlich? Was für Autos stehen da vor der Tür? Kann er sich ein schönes Haus leisten oder nur eine heruntergekommene Bruchbude? Ordentlich verputzt und gestrichen? Dach in Ordnung? Garten gepflegt oder vergammelt? Schauen wir doch schnell mal nach.

Kein Mensch reiste nach Wuppertal, um das herauszufinden. Nun wird es per Mausclick möglich. Haben sich die Bürger erst einmal daran gewöhnt und am Voyeurismus Gefallen gefunden, ihr eigenes langweiliges Dasein dergestalt aufgepeppt, kann man vielleicht das eine oder andere drauf setzen. Warum sollte man Kennzeichen unkenntlich machen? Die Autos mit ihren Nummernschildern kann ja auch jeder sehen, der dort entlang läuft. Usw. Habt euch nicht so.

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Es gibt nun mal Leute, denen es schlecht geht, wenn sie mal einen Tag ohne ihr iPhone und ohne ihre Apps auskommen müssen. Für die ist das toll, wenn alles "getaggt" wird. Für einen läppischen Gewinn an Bequemlichkeit wird das Recht auf informationelle Selbstbestimmung da doch gerne verramscht.

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Der deutsche Netztotalitarist orwellt und stasit da gerne von "digitaler Öffentlichkeit". Man hat ja wohl nichts zu verbergen, oder?

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Wer durch seine Privatsphärenversiegelung die Kommunikation aller anderen behindert, wird in Zukunft schal angesehen werden. Als – ja – unsozial

"Orwellt" ist da noch zu verharmlosend.

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Jaja, der Internetvolkskörper und sein gesundes Empfinden:

"Wer meine Daten verarbeitet, nimmt sie mir nicht weg. Wer aber löscht oder Informationen unzugänglich macht, stiehlt! Er bestiehlt uns alle! Wir sollten uns das nicht länger gefallen lassen."

Da kotzt eine arme Wurst nach ihrem klaubedingten Rausschmiss ganz schön ab.

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Igitt. Das ist ja kaum noch zu unterbieten - und hatte ich noch gar nicht gesehen, mir hatte der Beitrag davor schon gereicht.

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Das ist ja übelste VB oder "Stürmer" Schreibe dieses Herrn !

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Ich mache hier keinen Hehl daraus, dass ich froh bin, dass der aus der FAZ rausgeflogen ist. Sowas soll sich bitte seine Clubmate per Flattr finanzieren, solange es noch Idioten gibt, die das gut finden.

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@ anderl:
"Es geht doch bei street view nicht darum, Hobbyfotografen das Fotografien zu vermiesen, sondern darum, dass ein Konzern systematisch einen Teil der Lebensumstände der Menschen erfasst, speichert und von jedem Ort aus für jedermann abrufbar macht"

Das ist mir schon klar. Aber man kann ja schlecht eine "Lex-Google" erlassen. Und ich bin da halt etwas pessimistisch veranlagt. Grundsätzlich könnte man ja schon jetzt was machen, wenn man wollte - Stichwort Paragraph 201a (siehe: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33135/1.html). Aber das wird in der Diskussion (wissentlich?) ausgeblendet. Stattdessen rufen alle nach strengeren Gesetzen. Anstatt die bestehenden einfach mal auszunutzen / anzuwenden.
Da frag ich mich doch: Warum?

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Mal so meta-gefragt:

Denkt Ihr, es sei noch Irgendwas aufhaltbar, oder wollt Ihr den Wandel der Öffentlichkeit, der ja unbestreitbar im Gange ist, nur nicht unkommentiert hinnehmen?

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Ich will zuerst mal einen von den gezielten Stasi-Häuserablichtern vor meinem Haus in Münchnen knipsen sehen, und ihm dann die Scheisse aus dem Hirn rausklagen. Und dann das Urteil hier posten, damitg er mal mitbekommt, wie mies Internet sein kann, wenn er das nächste Mal was mieten will. Die wollen Öffentlichkeit? Können sie haben.

Und was hier im Gange ist, geht Google einen feuchten Dreck an. Das hier ist immer noch ein freies Land und nicht die Dependance einer Firma. Der "Öffentlichkeit"sbegriff des Deutschen Werberfaschismus juckt dabei nicht, und was der Wandel ist - das sollte man doch bitte jedem selbst überlassen. Unbestreitbar ist gar nichts auf dieser Welt.

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Richtig. Die Frage ist nicht, wie die Öffentlichkeit aussehen wird, sondern wem sie gehören wird. Und da ist hoffentlich noch einiges aufhaltbar.

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Es kann auch nicht angehen,
den Lobos und Konsorten die Lufthoheit in der Frage zu überlassen, wie wir digital leben sollen. Ich habe ein paar Gedanken dazu d.rüben in der Dunkelkammer aufgeschrieben.

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Am Rande, wenn ich dann noch solche Spackereien lese:

http://twitter.com/benni_b/statuses/21390981104

Da lobe ich mir noch den alten deutschen Schnüffler mit seinen real begrenzten Möglichkeiten.

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Wenn man dann sieht, dass die Spackereien von einem Attac-Mitarbeiter kommen, wird man glatt noch zum CSU-Wähler.

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Ich hätte mir auch nicht gedacht, dass ich mal froh um Frau Aigner als Ministerin bin.

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Alleine der Umstand, dass wir hier publizieren und debattieren, stellt doch schon einen Wandel der Öffentlichkeit dar. Das zu bestreiten, hieße, die Realität zu bestreiten.

Dass wir in einem Land leben, in dem den Bürgern Freiheit eingeräumt wird, die Unternehmen nicht auch eingeräumt wird, wage ich allerdings mindestens zu bezweifeln - denn die Datensammler, die ihre Sammlungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit angelegt haben und monetarisieren, sind nie dergestalt angegangen worden, wie sie es ebenfalls verdient gehabt hätten.
Ich fürchte ja eher, dass wir zu spät kommen.

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Es ist nie zu spät, damit anzufangen - und Doogle ist gleich mal ein guter Gegner.

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Ich bin nicht sicher, ob dieser kurze Film schon allen bekannt ist. Das ist gerade mal die Gegenwart unter Ausnutzung aller technischen Möglichkeiten.

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Das war im Februar, man kann nur hoffen, dass MS ähnlich beschränkt wie das Gefasel von Micheal Seemann da drüben ist.

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manuel-le, Gesetze anwenden fänd' ich prima. Man könnte google kurzerhand als marktbeherrschenden Monopolisten zerschlagen. Wenn schon, denn schon. Jetzt mach ich aber erst mal was, was die ganzen cyber-chumps ... ähm ... -natives auch mal tun sollten: Ich fahre in die schöne Schweiz, wandere jeden Morgen erst mit dem Hund und setze mich anschließend auf's Rad. Danach haue ich mir den Bauch voll. (Apropos Rad, das ist schon vor Ort. Auf wundersame Weise zugelaufen. Stand bei den von mir besuchenden Schweizer Freunden um die Ecke zum Verkauf. So bin ich denn- wer hätte das gedacht- aus heiterem Himmel als Kreuzbube unterwegs.)

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Viel Spaß!
Ich hoffe, es geht nicht in die Ostschweiz - bei uns ist nämlich kein wirkliches Ferien-Wetter :-(

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@ manuel_le: ich glaube nicht, dass wir (hier in Deutschland) als Hobbyfotografen etwas zu befürchten haben. Es gibt seit langer Zeit eine gefestigte Rechtsprechung, die es uns gestattet, alles zu fotografieren, was wir von öffentlichem Grund aus einsehen können, ohne Hilfsmittel, wie bspw. eine Leiter zu benutzen. Es ist auch unzulässig, Überwachungskameras so auszurichten, daß sie das Nachbargrundstück (dauerhaft) miterfassen.
Google verwendet demgegenüber meines Wissen auf seinen Stasi-Karren Masten, um aus einer höheren Position zu fotografieren und so auch Einfriedungen zu überblicken. Und der Staat duldet dies. Wie von einigen Kommentatoren hier angenommen, deutet sich daher in der Tat eine lex-Google zu Gunsten dieser Rechtsbrecher an. Insofern teile ich Ihren Pessimismus.

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