Gehe lang

in Gemälden.

Weil Ungarn zahlungsunwillig ist. Diese 3,18 Milliarden Doller klingen eigentlich nach wenig, aber Ungarn hat die Schulden aus sogenannten Carry Trades in Schweizer Franken.

Bei Banken der Eurozone. Österreich, Italien, Deutschland. Dort schlagen die ausbleibenden Zinses und Rückzahlungen auf die Gewinne durch. Nur falls sich jemand wundert, warum die Schweizer gerade beim Franken intervenieren. Nicht wegen ihrer Wirtschaft. Weil der Franken wie vor zwei Jahren das Bankensystem gefährdet. Will jemand gerade schlechte Nachrichten über eine deutsche, bislang sauber geltende Tochter de Unicredit und Italien lesen?

Die Sache ist extrem unsexy: Auf der einen Seite drängen die Reichen in den sicheren Franken. Auf der anderen Seite zieht das Osteuropa in den Abgrund, oder die Banken, die die Carry Trades gemacht haben. Das ist schlecht für deren Geschäfte, sie müssen das irgendwie bezahlen und Zeug verkaufen, das löst Kursverluste aus, die Anleger fliehen, und wohin nur? Oh! In die Schweizer Franken, der hat ja wieder an Wert verloren, ist aber sicher: Eine gute Gelegenneitg zum Einstieg. Also steigt der Schweizer Franken. Unds so weiter. Und so fort. Selbst wenn sie negative Zinsen haben: Besser als ein Währungsschnitt in der Eurozone.

Wie gesagt: ich gehe lang in Gemälden. Trotz Grippe. Und Merkel und Sarkozy werden spätestens übernächstes Wochenende verkünden, man habe mal wieder die Eurozone gerettet-

Mittwoch, 3. August 2011, 15:06, von donalphons | |comment

 
Nachrichten
über die bayerischen Italiener sind immer interessant wenn man persönlich davon betroffen ist .. also her damit und danke und vor allen Dingen gute Besserung..wir kochen in diesem Fall Hühnersuppe.. aber das kommt wohl nicht in Frage .....

... link  

 
mhh die Frankenintervention war abzusehen, aber sie nur auf die CT's zu reduzieren ? die exportindustrie wird wohl auch zeter und mordio geschrien haben.
.
aber danke für den tip, ich schau werd mich mal schlau machen, wie die anderen CEE Länder mit dem Problem umgehen. die ursprünglich überwiegend privat vergebenen Kredite wurden ja 2008/09 zum Teil den Banken aufs Augegedrückt, zum Teil vom Staat garantiert und ein erheblicher Teil blieb wohl auch (samt Risiko) in priv. händen.

... link  


... comment
 
Hilft der IWF nicht schon in Ungarn?
OK, das Fremdwährungsproblem wird er kaum lösen können. Zwar versucht Ungarn die steigenden Kosten für Swissfranc-Kredit durch einen komischen doppelten Währungskurs für die Bevölkerung abzufedern, aber dann zahlt der Staat halt die Nummer. Die wollten sogar den Forint mal direkt an den Schweizer Franken koppeln (http://www.diewunderbareweltderwirtschaft.de/2011/03/ungarn-wollte-den-forint-den-franken.html), was natürlich eine komplett wahnsinnige Idee ist ...

Man müsste sich auch nochmal die Liste von Ländern raussuchen, in denen Frankenkredite geradezu üblich waren. Süddeutschland war wohl auch ganz gut dabei (stand glaube ich sogar hier), im Baltikum und Island waren die niedrigen Zinsen in Schweizer Franken auch sehr begehrt.

Am Ende kann das natürlich auch in der Schweiz knallen, wenn niemand mehr die ganzen Fremdwährungskredite zurückzahlen kann.

Diese Carrytrades sind echt übel, schon in Japan, aber erst recht in kleinen Ländern mit kleinen Währungen (Island, Lettland, Ungarn, Schweiz, ...)

... link  

 
@ egghat.. die ösis ham damit angefangen ... irgendwo fliegt hier auch noch ne studie dazu rum, wie sich das aus den grenznahen gebieten auf ganz österreich ausgebreitet hat und welche rolle die österreichischen banken dann für die CT vergabe auf dem Balkan gespielt haben.
im Baltikum warens eher die Skandinavier, die sich dort engagiert haben. Da haben meines Wissens nach auch Kredite in Euro ne größere Rolle gespielt.

... link  

 
Aha. Ich finde den Artikel über Süddeutschland auch nicht wieder. Bin mir sicher, das hier gelesen zu haben und eigentlich auch was drüber geschrieben zu haben.

Im Baltikum war es mehr der Euro, das stimmt. In Island haben sie in den Mix aber sogar die klassische Carrytradewährung der letzten 2 Jahrzehnte, den Yen, in den Pool gemischt.

Genau wie die ganzen Schiffsfonds. Finanzierung in Yen/Sfr und Einnahmen in Dollar. Da dürfte es ebenfalls noch kräftig knarzen ..., die Charterraten sehen auch nicht mehr so dolle aus ... Und dann wären wir auch schon wieder bei der HSH Nordbank ... Ach, was für ein tolles Spielchen ...

... link  

 
ja die Yengeschichte gab es in sehr begrenztem umfang auch in CEE, aber da griff man wohl auch eher zu dem, was man kennt... (SFr). Schifffonds sind doch schon seit 2008 quasi tot und der Baltic Dry hat sich seit dem doch nicht wieder erhohlt (verfolge das nicht so intensiv und bitte um korrektur wenn ich da etwas verpasst habe)?

lesekrempel:

DO FOREIGN BANKS DRIVE FOREIGN CURRENCY LENDING IN CENTRAL AND EASTERN EUROPE? Andreas Paulhart, Wolfgang Rainer and Peter Haiss

Währungskredite – Einsatzmöglichkeiten in der Mittelstandsfinanzierung
Norbert Friedrich
(hat ne schöne unterscheidung zwischen CT und Fremdwährungskredit)

The Austrian Carry Trade: What Are the
Characteristics of Households Borrowing in
Foreign Currency?
Beer

das dürften erstmal die spannendsten Artikel dazu sein. sind aber alle schon etwas angegraut. 2005-2007/8 denk ich.

... link  


... comment
 
Suppenhühner, die guten vom Bauern, sind im Sommer schlecht zu bekommen; da sollen sie Eier legen.

... link  

 
Ja,
"Süddeutschland war wohl auch ganz gut dabei (stand glaube ich sogar hier)"

obs hier stand oder auch nicht... egal. Es stimmt. Gerade im "Dreiländereck".

Hab da so ein Beispiel im näheren Umfeld. Mit 1.64 in den Kredit rein - 2006. Mit Parität 2011 raus?

Dann kann da wohl das Fingerchen gehoben werden. Waren wohl 400k+

Autsch.

... link  


... comment
 
Bin schon lang...
... im Geschäft, das reicht.

... link  

 
Weiß was
Da reißt einer ein paar Waldwege weiter gerade ziemlich missgelaunt seine Blog-Hütte ab. Allerhand Forstleute aus seinem Revier werden arbeits- oder erst einmal sprachlos. Waldhörner. Pauken und ganz große Trompeten darunter. Eine freundliche Übernahme bietet sich geradezu an.

... link  

 
wen meinen ?

... link  

 
Sollte sich das auf mich beziehen? Ich würde heute Abend auch lieber über die Goldene Rose in Naturns oder das Darling in Meran schreiben, wo ich eigentlich sein wollte, statt dahoim mit Grippe über den Franken zu sinnieren.

Oder bezieht sich das auf Spreeblick?

... link  

 
"Weiß was", hatte ich mein Dahingeschreibsel überschrieben.
Ziehe nun schleunigst zurück mit den Worten

Weißgarnix.

... link  

 
Oh. Aha.

... link  

 
da bin ich dann ja auch mal schwer auf den weiteren Verlauf der Krisenentwicklugn in Polen gespannt. habe dort 2009 / 2010 gelebt und man dort relativ wenig von dem stark abgewerteten Sloty gemerkt, doch wohl dem, der Gehälter in Euro bezog.
die FXKredite haben dort ja nominell nen deutlichen höheren umfang als in Hu, auch wenn sie relativ gesehen nicht ganz so weit verbreitet sind.

... link  

 
Ah, jetzt habe ich es gelesen. Nein, kein Bedarf an irgendwelchen Übernahmen, ich denke, das geht nur, wenn man den Leuten das gibt, was sie wollen, und das steht bei mir nicht auf dem Programm. Ausserdem ist das generelle Klima bei WGN keines, die ich hier haben wollen würde. Und bei der FAZ erst recht nicht. Ganz verstehe ich es nicht, denn die Performance im eigenen Blog ist in etwa so brilliant, wie sie bei der FAZ, naja, sagen wir mal, mit kurzen, erratischen Bemerkungen durchwachsen ist, aber das muss natürlich jeder selbst wissen. ich mache hier auf jeden Fall weiter, und bei der FAZ bin ich nur einer der Gäste, den man sicher nicht zweimal zu gehen auffordern muss.

... link  


... comment
 
Dann müsste man also mit einem heute aufgenommenen Frankenkredit, sofern er nicht nur ein Jahr läuft, doch ein recht sicheres Geschäft machen? Hilft natürlich den Ungarn (und anderen) jetzt nicht viel. Ein Risiko bleibt sicher, aber wohin soll es mit dem Franken denn gehen, ohne dass ich entweder das Risiko trage oder mir die R+ckzahlung komplett egal ist?

... link  


... comment