Alles Sexisten, Frauenkauf und die Schönheit

Ich habe ziemlich oft mit Leuten zu tun, die nur nach Äusserlichkeiten gehen. Sie neigen dazu, sich Frauen zu kaufen, und geben dafür auch wirklich viel Geld aus; für einen kurzen Kitzel beim Kauf so viel, wie andere in vier Monaten haben. Je mehr Haut man sieht, je mehr sich die Dame hingibt, je lüsterner sie schaut, desto mehr zahlen sie. Und zwar ohne alle Bedenken.

Kommt aber eine Frau züchtig und hochgeschlossen daher, ist sie gar alt und hässlich, sinken die Preise rapide. Bei Männern, die eigentlich nie als Ware dargestellt werden, geht es bei gleichen Grundlagen auch nach der Schönheit. Weil viele einfach keine alten, hässlichen Leute daheim haben wollen. es gibt natürlich Ausnahmen von der Regel, das sind dann die Perversen so wie ich, die auf rotbekleidete Kirchmänner mit intrigantem Blick scharf sind. Ein jeder Topf findet seinen Rührstab.

Aber so im Grossen und Ganzen lässt sich sagen: Je schöner, desto teurer. Eine hingeschmierte Halbnackte kostet mehr als ein fein detailliertes Pastorenweib. Viele von uns sind schlicht und einfach simpel gestrickt, wir wollen Fleisch und Haut und Anzüglichkeiten. Wir Gemäldesammler. Sittsam geht eher schlecht, es sei denn, das Kleid ist prächtig und man ahnt darunter eine Frau, die sich gern auszieht. So ist das. So ist der Markt. Ich nehme daran teil, ich schaue, was ich kriegen kann, und ich zahle dafür. Ich kaufe Lust.



Nach einiger Zeit kennt man ja die anderen so ein wenig. Sei es, dass bei einer Auktion etwas unerfreulicherweise auseinandergerissen wurde, was zusammen gehörte. Sei es, dass es sich jemand nochmal anders überlegt hat und doch mehr zahlen möchte. Sei es, dass Frauenhändler über ihre Kundschaft reden. Und was soll ich sagen: Mindestens die Hälfte ist weiblich. Diese ganzen, geifernden Sexisten mit Faible für Schönheit in einer Darreichungsform, die aus der Situation der arrangierten Ehen ganz klar ein Zeichen der Unterdrückung der Frauen ist - sind Frauen. Und sie wissen das und denken sich nichts, denn auch bei Scarlett O'Hara hängt ein Gemälde von Marie Antoinette im Schlafzimmer. Es geht um Reize, Begierden und Lust am Besitz. Nicht um das Geschlecht des Käufers.

Ich mache mir da überhaupt keine Illusionen: Mit den Femrettchen der Mädchenmannschaft muss man darüber gar nicht reden, denen fehlt jedes Gefühl für Kunst und die Fähigkeit, dass man trotz der Zeitumstände auch das Wudervolle sehen kann - und ich bin Historiker, ich bin da bei dem neoarisch-reinsten aller Totschlagrülpser - Aber die Nazis! - unempfindlich. Menschen mit Eisen im Gesicht, Blauschimmel auf der Haut und Dauerempörung im Hirn werden das per default nicht verstehen. Natürlich sind das auf den Bildern selten "die Guten", meist sind es Stützen eines andere ausschliessenden, radikalen Systems, und dass da mit den extremen Kreisen des Netzfeminismus (bei Twitter böse Tweets suchen, während in der Glotze we love Sölden läuft) durchaus Ähnlichkeiten da sind, merken weder die Gemälde, weil tot, und diese Leute, weil doktrinär hirntot.

Die nackerten Frauen in meiner Wohnung sind für mich die weiche Grenze zwischen Sex und Sexismus. Manche sind verhüllt, andere lassen alles raushängen, ich nehme es, wie es kommt, und wenn da kein Brustfleisch ist - egal. Mein absolutes Lieblingsgemälde, das ich eigentlich jeden Tag gern küssen würde, lässt das Inkarnat nur am Hals ahnen. Ich möchte frei entscheiden können, warum mir eine Frau aus einer Epoche der Unterdrückung im Rosengewand gefällt, und mich eine abgeschossene Berlinerin im Essensmüll fassungslos zurücklässt. Das ist so wie im richtigen Leben, man merkt, wenn sich eine Frau für Komplimente bereit machte, oder wann man es bleiben lassen kann. Wir nehmen und geben nach Möglichkeiten. Wir wollen das Fleisch, das ist in uns drin und weder möchte ich von dem lobbyverseuchten Brüderle ein Benimmbuch, noch eines von Gendertröten. Ich will das nach meinen Vorstellungen machen. Dass mein Verhalten bei ein paar von denen als Überrgriff und bei Brüderle vielleicht als etepetete gelten würde: Mei. Ich finde schon die, die passen.

Ich will Fleisch und ich bin bereit, viel dafür zu tun und zu bezahlen. Geld, weil es auf Leinwand nicht anders geht, Freundlichkeiten und Anpassung an Vorlieben und Wünsche, wenn es um echte Menschen geht. Ich mag es, wenn Frauen gut aussehen, und ich pfeife dabei auf die Kriterien anderer Menschen. Ich habe es mir abgewöhnt, wie Don Giovanni der Jugend nachzusteigen - ich fand solche alten Macker, von denen übrigens ein paar bei Aufschrei mitmachen und selbst eine Neigung zum Stalken haben, gell P aus M., in meiner Jugend übel und das bleibt so. Aber wenn eine Frau von 40 Jahren einen grossen Auftritt hat und zu mir gehört und ich zu ihr, ist das grandios. Ob und was danach passiert, geht keinen was an. Ich bin von grösster Höflichkeit, wenn ich Lust dazu habe.



Aber ich habe auch keine Skrupel, dem genderistischen Berliner Winselkreis zu sagen, dass sie mir nicht gefallen. Jeder kriegt das, was er will, ich streite mich weiter mit Frauen um Leinwände und sie können gern darüber reden, was sie sich als nächstes als Schimmel in die Haut stechen lassen. Es sind unterschiedliche Welten. In beiden kann man glücklich und befriedigt werden. Ich mag Mirabeau und Diderot und die Philosophie im Boudior, wegen dem Sex und der Freiheit. Das sind meine Begriffe.

Ihr habt andere?

Behaltet sie. Es sind heute viele Leute in Versailles.

Mittwoch, 30. Januar 2013, 00:55, von donalphons | |comment

 
"We love Sölden"?! Und Sie haben DOCH einen Fernseher, Sie Schelm.

Wobei das so realitätsfern gar nicht zu sein scheint. Es gibt da Bekannte aus Solingen und Wuppertal, die berichten Dinge, die hören sich an, als wenn einer die Sendung nacherzählt.

Und warten Sie es ab, irgendwann macht einer dieser furchbaren Sender noch ne scripted reality Soap über Berliner Feminazis.

Was Fleisch und Schönheit angeht: falls Sie sich mal irgendwann vom Erdbeermädschen trennen wollten, also nur falls, ja dann, also, hrrrmh, ...

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Nein, ich habe nur eien Beitrag über diese Gaudiskifahrerei in Planung, da ist das bei der Recherche abgefallen.

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"Kommt aber eine Frau züchtig und hochgeschlossen daher, ist sie gar alt und hässlich, sinken die Preise rapide. "

Würde das stimmen, müßte Whistler's Mother für umsonst zu haben sein ;-)

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Im Durchschnitt der durchschnittlichen Bilder des mittleren bis späten 18. Jahrhunderts, von anonymen Künstlern in einer Preisklasse bis 5000 Euro. Dürers Mutter würde auch mehr kosten

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Frauen sind der schönste Anblick, den diese Welt zu bieten hat.
Selbst Ihre Photos hier verblassen neben den Frauen. Die herrlichen Farben des Himmels und der Flora, die Berge fesseln unseren Blick für Minuten. Ein Panorama bleibt ein Panorama. Schöne Frauen aber sind immer wieder neu.
Eine Anmerkung noch: Der ältere Mann ist nicht immer ein alter Sack; Die dreißigjährige mit dem "Papamodell" keine Goldgräberin. Eklig ist für mich nur der ü40 mit dem Teenager.

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Ich wollte mal einen Beitrag darüber schreiben, dass bei Bildern immer die Bewegung fehlt, und die ist wirklich wichtig, geerade bei Italienerinnen.

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Frauen und Fahrräder
Don, ich darf Ihnen Betinets Portrait der Marie Ernestine Weiß (genannt Blanche d'Antigny) empfehlen. Sie war nicht nur Vorlage für E. Zolas Roman "Nana", sondern auch eine geübte Velociped-Fahrerin. Das 40 kg schwere Gerät erforderte Kraft und artistisches Können, ja und schön war die Dame auch ohne Fleisch zu zeigen. Dagegen wirkt Ihre letzte Erwerbung, das Biedermeierportrait, reichlich flach, gut, war ja auch billiger.

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Es gibt so Texte von Ihnen, Don Alphonso, da möchte man auf den Tisch trommeln und seine Begeisterung in unartikulierten Schreien äußern. Ähm. Lassen wir das. Aber Groucho Marx und Marie Antoinette in einem Absatz, das macht Ihnen so schnell keiner nach. Ich fühlte mich allerdings bemüßigt, den Delaroche aus dem Regal zu fingern:
http://tinyurl.com/cdxclvz
Da habt ihr beides. (Obwohl Kardinal England eigentlich kein übler Bursche war. Bis auf dieses eine Mal.) Wie schaut's denn eigentlich mit dem Kardinalnepoten aus? Sind Sie schon fündig geworden?

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Groucho? ...hab ich in dem Absatz was übersehen?

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Es sind schlimme Zeiten für Libertins. Sex ist zuur Vorabendunterhaltung herabgesunken, von der einen Seite geifern die Ideologen der Linken und auf der anderen Seite ist das UInberständnis der normalen Bürger. Man muss sich seine Freiräume wieder erklämpfen, aber der Gewinn sieht nicht gut aus.

Einen Bischof habe ich. Aber nicht das, was ich wirklich suche.

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Aber, aber Jeeves: Those are my principles, and if you don't like them... well, I have others.
:-)

Ich sags ja, Don Alphonso, für den Nepoten müssen wir ein Crowdfunding machen. Es wär so passend und so witzig.

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Es sind schlimme Zeiten für Libertins.

da ist etwas sehr wahres dran.

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A propos "genderistischen Berliner Winselkreis"
und
"Femrettchen der Mädchenmannschaft":
http://bit.ly/X35neS
Auch die sehr Alten haben's manchmal noch drauf.

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Momemtan ermpört man sich über einen -allerdings wirklich saublöden -Text beim Gossen-SPOn.

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Das alles zeugt vor allem vom Niedergang des Journalismus.
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Politik als Seifenoper und als Dorfklatsch.
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Da generiert man so ein Pseudo-Ereignisse, über das dann das ganze Dorf eine Woche lang quatschen kann und jeder eine Meinung dazu hat.
So ähnlich wie beim Fußball oder bei Promi-Beziehungen.

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wird nicht geliefert was bestellt wurde ?

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Was der Kirchenmann den Mädels wohl gepredigt hätte?

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"Julia, Du kommst nachher zu mir in die Beichte...."

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Der Geschlechtervertrag wurde gekündigt
@hansmeier555: Nicht der Journalismus liegt am Boden, sondern die Männer. Und rollproll: Es wurde geliefert, was ich nicht bestellt habe. Wer die Jüngelchen von heute sieht, weiß, daß es so kommen mußte: Im Internetforen herumlungernde, immer in finanziellen Schwierigkeiten befindliche und über die Politik, Bankster, hohe Mieten und Frauen labernde Nichtsnutze, im Beruf nicht so recht vorankommende und psychisch gestörte Leistungsverweigerer, mit trübsinnigen und zeitaufwendigen Hobbies ausgefüllte, sonst ganz nette und freundliche Zeitgenosssen, zu dumm und zu faul einen Eimer Wasser auszuschütten. Der Begriff "Haushaltsvorstand" oder "Familienvorstand" löst heute bei Frauen ein Hohngelächter aus, und sogar - was noch schlimmer ist - auch bei Männern. Inzwischen sind Frauen die konsequenteren Männer: Ungestraft quatschen sie den Gastgeber hier mit "Na, Du Süßer" an, Sibylle Bergs unerhörte Bilder in Spon hätte sich ein Mann nie getraut. Demnächst greifen die Journalistinnen den älteren Männern ungeniert in den Schritt und rufen, "haltet den Strolch". Das habt Ihr nun davon.

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Die politisch korrekte Bezeichnung für "Mädchenmannschaft" hiess damals wohl "Frauenzimmer"?!

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Das ist (beim zweiten Lesen) ein sehr schöner Text. Schade, dass Ihre ganze Energie zur Zeit in die "Welt" zu fließen scheint.

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