Team Lübberding

In den letzten Tagen ist in einer fernen Welt so einiges passiert, ein FAZ-Autor hat von der Gossenpresse üble Anschuldigungen erhalten, weil er die strunzdumme Inszenierung von Gauchos auf Hitlers Via Triumphalis in Berlin nicht so toll fand. Ich weiss nicht, ob solche kollektiven Aufhetzungen völkisch erregbarer Dreckschreiber eine Übung für Schlimmeres sind - aber ich wohne ja am Tegernsee und von da aus sieht man das Treiben der Unterschichten deutlich entspannter, sei es nun in der FAZ oder im angemehmen Kommentarblog, denn sie sind ja nicht nur unten, sie bleiben es auch.

Donnerstag, 17. Juli 2014, 19:47, von donalphons | |comment

 
Wäre der DFB mit seiner Trottelfeier halt nach Frankfurt gegangen, am Römer kommt man gar nicht erst auf so einen Stumpfsinn....

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Was beim Römer aber eher am beengten Platz auf dem Balkon liegt. Man könnte sicherlich auch noch weitergehen: neulich zog in der Frankfurter Innenstadt eine Demo von schwarzgekleideten jungen Menschen an mir vorbei, die "Deutschland abschaffen" skandierten. Dann bräuchte man gar keine Feier mehr. Hätte auch was, wenn das alle machen, gäbe es keine Nationalismen mehr. So zumindest die Denke. Ob das realistisch ist, wage ich zu bezweifeln. Wahrscheinlich würden sich dann wieder Klans bilden oder andere Strukturen.

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Frank Lübberding ist ein Profi...
und

"hat von der Gossenpresse üble Anschuldigungen erhalten, weil er die strunzdumme Inszenierung von Gauchos auf Hitlers Via Triumphalis in Berlin nicht so toll fand"

hat genau das exakt vorausberechnet. Der FAZ dürfte es jedenfalls wieder ein paar neue Leser gebracht haben. Warum FL seinen Blog nicht bei der FAZ intergriert hat, verstehe ich bis heute nicht.

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Man mag über das Lied denken, was man will, aber es schon Jahren Bestandteil von Fussballspielen und sogar Handballveranstaltungen. Von daher passte es schon in die Veranstaltung, sogar im Kontext der WM. Dass nun einige der Meinung sind, aus politisch-korrekten Gründen dürfe man das nicht, weil die Deutschen politisch mit Erbsünde behaftet sind, ist ja deren gutes Recht. Es muss aber ebenso erlaubt sein, nicht dieser Meinung zu sein.

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Seltsam. Mein erster Gedanke bei der Geschichte war, dass man im Sport den Verlierer eines Spiels nicht lächerlich macht. Lernt man schon als Kind bei Fang den Hut. Manche ehemaligen Kinder haben das wohl nicht mitgekriegt oder wieder vergessen, traurig, aber nicht zu ändern.

Wenn die Debatte dann aus ganz anderen Gründen explodiert, wird es wirklich übel.

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Tja, willkommen in der Realität. Meine 9jährige Tochter lernt gerade, wie man sich gegenüber Klassenkameraden positionieren muss, die sich über sie (die, die kein Handy hat, aber immer liest) lustig machen. Da haben wohl auch eine Reihe von Eltern versagt, wahrscheinlich haben deren Eltern auch bei Fang den Hut gejubelt.

Im übrigen scheinen die Argentinier selber kaum ein Problem mit dem Lied zu haben: http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.gaucho-debatte-nach-dem-wm-fest-deutsche-spieler-als-ekelhafte-nazis.0be4320b-b11b-446b-a5fe-16adfe2eb65d.html

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Don !
Entschuldigen sie diese themenunbezogene Hereinplärrung, - aber !!
Der Kampf geht weiter, und intensiviert sich gar !

http://www.stol.it/Artikel/Politik-im-Ueberblick/Lokal/Blaue-sagen-innen-den-Kampf-an

Nun gut, man kann sich seine Mitstreiter nicht immer aussuchen, - speziell in linguistisch schwierigsten Zeiten.
Aber , so mitten in härtester grammatikalischer Abwehrschlacht kann man sich diesen (durchaus charmant klingenden) Kampfruf "Deidameia"getrost auf die Druckfahnen schreiben, - aus taktischen Gründen, Stichwort Freund/Feind-Kennung.

( Dachte erst "Deidameia" ist ein tiefbayrisches Schimpfwort, adaptiere das aber wohlwollend, - ähnlich dem zumkampfrufigen "Geronimo !")
Insofern.
Allez les bleus !
Und...... DEIDAMEIA !
Yours, innen (südtirolmäßig)

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Fussballherbst
Herr: es ist Zeit. Die WM war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Teilnahmslosen
und auf den Fanmeilen laß die Winde los.

Befiehl den Redakteuren stolz zu sein;
gib ihnen noch zwei hysterische Tage,
dräng sie zur Huldigung hin und jage
die letzten Zweifler in die Südkurve hinein.

Wer jetzt nicht stolz ist, wird es nimmer sein.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Postings schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Fans ihn jagen..

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Bernankie formerly, du plagiierst dich selbst :-p

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"Gegenpressing ist der beste Spielmacher."
Jürgen Klopp

Um das Spiel zu machen, hat Lübberding aus dem Lied "ein gigantisches Eigentor" gemacht. Fand ich übertrieben. Aber vielleicht passt es zur FAZ. Ganz hervorragend fand ich allerdings, dass Lübberding im eigenen Blog die Diskussion mitgestaltet hat. Das ist wirklich gute Kommunikation. Dabei ist es nicht unbedingt wichtig, die besten Argumente zu haben. Aber mit den Leuten zu reden, das ist vorbildlich. Zumindest, solange das möglich ist, so rein sprachlich und vom menschlichen Umgang her.

Ich finde es aber auch etwas zwanghaft, in solchen Phasen der Euphorie die Spaßbremse zu simulieren. Dieser Mechanismus ist so vorhersehbar, das ich nicht glaube, dass er immer zu sinnvollen Ergebnisse führt.

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@keiner: ich habe auch schon ein ernstes Wort mit mir gesprochen, das kannst mir glauben.

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Zumal das Lied ja nicht neu ist. Bereits bei der EM 2008 wurde das Lied bei Siegen über Portugal und der Türkei gesungen und bei der WM 2010 ebenfalls. Und nicht nur von Fans, sondern auch von der Mannschaft. Daraus nun vier Jahre später so einen "Skandal" heraufzubeschwören und am besten noch Zeigefingerhebend "Adolfs Kinder marschieren wieder" von sich zu geben, geht mir wirklich zu weit.

Wenn wir uns über die US-Amerikaner mit ihrer zur Show getragenen Prüderie und ihren Nipplegates lustig machen, dann hat die Welt nun etwas, wo sie sich über die konditionierten Deutschen mit ihrem Selbstbeissreflex lustig machen kann.

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@jordanus

"Ich finde es aber auch etwas zwanghaft, in solchen Phasen der Euphorie die Spaßbremse zu simulieren."

Wann, wenn nicht da? Wenn kein Spass herrscht, muss man ihn auch nicht bremsen. Ich habe diese Häme schon als unhöflich empfunden, zumindest als unsportlich. Nicht wegen der Häme an sich, sondern wo sie passiert ist: nicht in der Arena, sondern unterm Brandenburger Tor, vor der ganzen Öffentlichkeit. Das ist mit Sicherheit kein Weltuntergang , und irgendwelche Nazi-Konnotationen sind lächerlich, aber mich hat diese in deutschen Namen zur Schau getragene Unhöflichkeit schon geärgert.

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Was soll raus kommen, wenn betrunkene Proleten mit betrunkenen Proleten "feiern"? Obwohl: Betrunkene und Kinder sagen ja bekanntlich die Wahrheit :-D

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"Wenn kein Spass herrscht, muss man ihn auch nicht bremsen. "
Der vernünftigste Vorschlag in dieser Angelegenheit. Wo kämen wir den da hin, wenn jeder lachen würde, wie es ihm passt.
http://applejack.ponychan.net/chan/files/src/135608334726.jpg

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Ach ja, wir leben ja in der Spassgesellschaft, ich vergaß. Die ist natürlich sakrosankt. Der Sieg des Ballermann über die übrige Welt.

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Die Welt besteht nicht nur aus Ballermann oder Bußgürtel. Es gibt auch diverse Tönungen dazwischen.

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Wenn die Fahne flattert ist der Verstand in der Trompete

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Noch hat keiner Mohrenlampe gesagt.

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keiner sagt nie nix...

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...und wir haben ja auch sonst keine Probleme! Wie schön.

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Wow. Was für eine Debatte um - warte - um ein Tänzchen, eine etwas hysterische öffentliche Wortmeldung darauf und die hysterische Reaktion-Reaktion im Pöblerdschungel, aka Onlinekommentariat. Deutschland 2014 ...

Gruss,
Thorsten Haupts

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Wenn ich kurz darauf hinweisen dürfte, dass diese Debatte AUSSERHALB Deutschlands ihren Anfang nahm? Einfach mal die internationale Presse etwas im Auge behalten.

Das das Thema die Diskussion nicht wert ist hatte ich Herrn Lübberdinx auch näher bringen wollen, aber er hält das für die "visibility" seiner Unternehmung wohl für zuträglich...

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Ich habe es genau gegenteilig wahrgenommen und irgendwo stand es auch in einem Presseartikel. Dass nämlich das ganze international erst durch den Pressewirbel in Deutschland in den Fokus gerückt ist, ansonsten hätte das niemand bemerkt.

Würde mich übrigens mal interessieren, ob Brasilien Argentinien den Krieg erklären wird, weil die Argentinier ja ihrerseits ebenfalls ein Schmählied in Richtung Braslien losgelassen haben. Oder sollten die Südamerikaner am Ende viel entspannter mit der Sache umgehen ?

Eins hat die deutsche Presse mit dem "Gauchogate" jedenfalls erreicht: die meisten haben die Spionagesache mit den USA schon wieder vergessen. War ja auch nicht so wichtig.

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Ich hasse es, wenn Deutsche gewinnen
Ich habe sie bei großen Ereignissen, bei denen sie als Sieger da standen, immer nur als verzogene Arschlochkinder (man verzeihe mir diesen Pleonasmus) erlebt. Ob politisch, wirtschaftlich oder sportlich. Keine Ahnung, warum. Man soll doch erzählen, wie großartig die Wiedervereinigung war, obwohl dies so nicht stimmt, man muss immer sagen, wie spannend Berlin sei, obwohl ich diese Stadt während meines etwas längeren Aufenthalts fast als den langweiligsten Ort der Welt (und als Metropole gar beleidigend für diesen Begriff empfand; da kann man bald Düsseldorf zu neuem Paris erkiesen) erlebte, gäbe da nicht uns Türken, die wenigstens ein bisschen für Bronx-Atmosphäre sorgten. Wir müssen nun auch noch das dumme Verhalten jener Menschen gutheißen (ich meine die National-Fußballer) von denen wir alle wissen, da brauchen wir doch "den Sand nicht in den Kopf zu stecken", dass hervorragender Intellekt nicht unbedingt Einstiegqualifikation zu diesem Beruf ist(ich sage nur KEVIN Großkreutz oder meinetwegen auch Suarez). Wir müssen doch nicht Idioten, die nicht in Würde gewinnen können, verteidigen.
Wer will schon seinem Sohn, seiner Tochter erklären, dass es gut ist, andere zu verhöhnen, wenn man mal was gut hingekriegt hat... ach ja, die Eltern all dieser Arschlochkinder, wer denn sonst!

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Ich glaube nicht, dass das geschilderte Verhalten auf Bürger mit einem bundesdeutschen Pass beschränkt ist. Und ich glaube auch nicht, dass die Menschen hier eine besondere genetische Variante aufweisen. Kulturell wäre es mir auch neu, denn welches Land führt schon öffentliche Diskussionen darüber, ob man eigentlich Stolz auf sein Heimatland sein darf oder ob das politisch nicht korrekt ist? Führen Sie diese Diskussion doch mal in Japan (Stichwort: asiatischer Holocaust) oder in der Türkei (Stichwort: Armenien) oder in einem der vielen anderen Länder mit Kolonialgeschichte. Die zeigen Ihnen alle einen Vogel.
Ich persönlich finde Nationalstolz in gewisser Weise als nicht mehr zeitgemäß. Das gleiche denke ich übrigens auch über Religionen. Die Menschheit sollte eigentlich weiter sein, ist sie aber nicht. Im Prinzip sind wir immer noch die Jäger und Sammler, nur wohnen wir nicht mehr in Höhlen und tragen keine Felle mehr.

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Es ist schon bemerkenswert, dass ausgerechnet diejenigen, die such über eine angebliche politische Korrektheit und Nazikeule beklagen, sofort (explizit oder implizit) deutsche Vergangenheit in die Debatte einbringen.
Ich möchte nur darauf hinaus, dass die Deutschen mir auf den Sack gehen, wenn sie gewinnen. Nicht mehr und nicht weniger.
Extrem maliziös und subjektiv.
Man darf das doch sagen dürfen, gelt ;-)

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Er hätte mit einer Bratwurst werfen können. -
Jeder blamiert sich, so gut er kann. Ein paar Flachzangen bei einer Sportfeier, unsere Geisteselite in epischer Breite.*
*Na dann ist die Sache für mich erledigt.

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Das Übliche
Lübberding und die Taz - Redakteure springen über jedes Stöckchen das ihnen hingehalten wird.

Es sind einfach Journalisten. Die benötigen den täglichen Erregungszyklus. Nach ein paar Jahren wundert man sich dann warum sich bei den wichtigen Themen (Steuern, Euro, Banken etc.) nix getan hat. Deswegen!

Man konzentriert sich auf täglichen Müll, anstatt sich um profundere Dinge zu kümmern. Dann heißt es wieder: "Oh die Grünen mit ihrem veggie day." etc.

Fußballer haben in der Vergangenheit Müll gelabert, sie labern heute Schrott und in Zukunft wird sich das nicht ändern. Ein gewisser Prozentsatz der Bevölkerung wird immer irgendwas sagen, was nicht korrekt ist.
Wo wir beim eigentlich Problem sind. Den Taz - Redakteuren geht es nicht darum etwas zu verändern, sondern Ihrem Publikum das zu liefern was sie brauchen. Einen Grund sich besser zu fühlen.

Kosten: Nichts ändert sich.

Grüße
Felix

PS: Nationalistisches Getue erfreut mich auch nicht.

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Leider wollen "wir" eher den täglichen Müll lesen, hören, sehen, als dass wir uns gerne und andauernd und tiefschürfend um "profundere Dinge kümmern"...
... ganz zu schweigen von der Schwierigkeit, dass Menschen natürlich sehr eigene Ansichten haben, WAS wirklich profund sei: für einen ist's die Musik & Literatur, für den anderen die Politik, die Geschichte, die Ökonomie, bunte teure Rennräder, für manche nur die eigene Familie, ...und für viele ist's nun mal das, was ihnen als "Sport" verkauft wird.
Wieso sie (sogar die türkischen Bäcker und Obsthändler in Berlin!) aber dazu schwarz-rot-gelbe Fahnen an ihre Läden, Fenster, Balkone und sogar an ihre liebsten Familienmitglieder, ihre Autos, hängen müssen, DAS ist für mich ein großes Rätsel. Wieso tun sie das? Weil's alle anderen auch tun? (ich befürchte, so schlicht ist das - und sind die - in der Tat).

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"Wieso tun sie das? Weil's alle anderen auch tun? (ich befürchte, so schlicht ist das - und sind die - in der Tat)."

Wieso heiraten Menschen, warum trinken wir in der Gruppe mehr Alkohol, warum gucken wir Fern, warum kaufen wir Produkt x.

Weil's alle machen. Das ist nicht nur bei denen so. Das ist überall so.

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Ich glaube Jeeves, der türkische Händler tut dies eher aus ökonomischem Opportunismus heraus. Wie Hyundai, CocaCola, McDonald's.
Hehehe

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Das ist mal wieder so eine typisch deutsche Diskussion; uncharmant, verkopft und total überdreht. Seit dem Beginn der WM versuchen ein paar Spießbürger ein Haar in der Suppe zu finden. Freude ist nämlich verpönt in ihrer kleinen Biedermeierwelt.

Jedoch ist es erschreckend wie viele Menschen das Bild vom hässlichen Deutschen bemühen, obwohl der Ausgangspunkt ihrer Kritik das Festhalten an nationalen Identitäten und Stereotypen ist. Insofern sollte man die Ermahnungen dieser Blockwarte in erster Linie als Warnung vor ihnen selbst lesen.

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Torte + Fahrrad...
... jetzt und hier. Notfalls ohne viele Worte...

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Thema Radfahren reicht, auf die Torte kann ich verzichten
FAZ-Redakteur Jan Hauser hat heute zum Thema Radfahren und ÖPNV einen Beitrag mit lebhaftem Echo geschrieben.

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http://www.berliner-zeitung.de/ueber-berlin-reden/interview-zu-kinder--und-jugendpsychiatrischen-erkrankungen--20-prozent-der-berliner-kinder-braeuchten-eine-therapie-,20812554,27907186.html

...ohne Worte...

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Arbeitsbeschaffunsgsprogramm für Sozialwissenschaftler ...

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Bekannte Tatsache
Das Robert-Koch-Institut hat schon 2007 in einer Studie für Deutschland insgesamt 20% psychisch auffällige Kinder und Jugendliche festgestellt. Tendenz schnell steigend. Für knapp 10% wäre eine stationäre Behandlung erforderlich. Daß der Staat in dieser Sache tätig wird, ergibt sich aus dem SGB. Es ist also keine Berliner Besonderheit, erfreut aber das Herz jedes Berlin-Hassers. Übrigens thora und keiner original: Kennen Sie die Daten für Ihren Heimatort? Interessiert Sie vermutlich auch nicht, weil Sie sowieso keine Kinder haben und lieber die Stadt Berlin und Sozialwissenschaftler schmähen.

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Hallo Schrotsaege, leave the kids alone

ich möchte zweierlei anmerken: Das RKI ist zu einem Gängelungsinstrument für Ärzte und Zahnärzte mutiert. Die Empfehlungen sind teils zweckfreie ABMs.
20% auffällige Kinder? Dann sind nicht die Kinder das Problem. Das System und die gesellschaftlichen Erwartungen an die Kinder sind das Problem.
Manche Typis bekommen einen Heulkrampf, wenn sie Kinder mit Kügelespistolen sehen.

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Ob das jetzt 10 0der 20% sind, sei dahingestellt. "Psychisch auffällig" ist immer auch eine Frage des Maßstabs, und der ändert sich. Stichwort DSM-4 mit der Einführung von ADHS als Diagnose, und siehe auch die Diskussion um DSM-5.

Unbestreitbar dürfte aber sein, dass Kinder und Jugendliche heute viel mehr Einflüssen ausgesetzt sind, die zu problematischen Verhaltensweisen führen können. Das fängt an bei Fernsehen, Mobiltelefonen, Computerspielen, Internet und den darüber vermittelten Inhalten, geht über tagsüber abwesende Eltern (beide) und hört bei Nahrung (z.B. Aspartam, Zucker) nicht auf. Der für uns heute ganz normale Wahnsinn halt.

Ja, auch frühere Generationen hatten mal mit arbeitenden Eltern, Druck in der Schule oder auch Flucht in fremde Welten zu kämpfen. Aber nicht in dem geballten kumulierten Maße wie seit ca. 10 Jahren.

Von daher überzeugt es mich, wenn über die Beobachtung berichtet wird, die Störungen nähmen insgesamt eher zu. Ob der Ausbau von psychischen Krankenhäusern, die großzügige Verschreibung von Ritalin oder wie in den USA die flächendeckende Vergabe von Prozac die Lösung ist, sei dahingestellt.

@schrotsäge: mich würde vor allem interessieren wie es den genannten Kreisen geht, die an der deutsch-tschechischen und deutsch-polnischen Grenze wohnen. Angeblich soll da ja im Grenzgebiet Crystal Meth wie Rübenzucker verkauft werden, mit entsprechenden Folgen.

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@ gbh. bull

es wurde in der menschheitsgeschichte vermutlich noch nie so viel "Qualitytime" mit den bratzen verbracht wie in unseren wohlstandsghettos.

aber kinder wachsen immer mehr unter der fuchtel der eltern auf und haben immer weniger freiheiten (auch räumlich).

die meisten screwups haben die eltern damals nichtmal mitbekommen und heute landet man für dinge im jugendarrest oder in der kinderklappse, die "damals" nichtmal als lausbubenstreich gewertet worden wären ...

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Wenn ich die Berichterstattung über dsm 5 richtig verstanden habe, werden mehr als 50% der Menschen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal psychisch behandlungsbedürftig.

Das kommentiere ich nicht mal mehr. Aber eine unabhängige Bewertung der psychischen Gesundheit des einschlägigen Personals würde ich schon gerne sehen.

Gruss,
Thorsten Haupts

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@rollproll: Bei Abs. 3 stimme ich Ihnen zu, bei Abs. 1 und 2 nicht. Vermutlich ist es ein sowohl-als-auch. Einerseits die überbehüteten "Bratzen" mit chinesisch-sprechendem Kindermädchen, Babymassage bei klassischer Musik und bilingualer Schule, an denen sich die Eltern verwirklichen. Meist Einzelkinder, obwohl ich aus dem Investmentbanker Umfeld auch Paare mit drei, vier Kindern kenne, die dank der bekloppten Eltern allesamt einen an der Waffel haben. Wobei eigentlich kaum was so erdet wie drei oder mehr Kinder, das ist also eine Kunst.
Aber umgekehrt glaube ich auch, dass es mehr Kinder gibt, die weitgehend sich selbst überlassen aufwachsen. Oder sich eben in künstliche Welten flüchten, ablenken. Es wird ihnen ja so leicht und verlockend gemacht, und ist längst ein Geschäft.

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Milde Verhaltensauffälligkeiten überall im Internet
@thorha
Da in dsm 5 das Aspergersyndrom und die Internetabhängigkeit als Diagnose zurückgenommen wurden, landen wir wieder bei 20%, überwiegend "milden" Verhaltensauffälligkeiten.

@greenbowlerhat:
Der Drogenhandel ist in Potsdam-Mittelmark nur im letzten Plattenbau der Stadt Brandenburg /Havel noch im Gange. Crystal Meth ist mir aus der Presse nur als sächsisch-bayrisches Problem bekannt, das sich über München, Dresden, Leipzig und Berlin zügig über Deutschland ausbreitet und schon den Bundestag erreicht hat.

@rollproll:
Ihre Beobachtungen teile ich nicht. Die Jugend von heute ist einsam und von den Eltern abgetrennt. Die anatolische Mutter setzt in der dunklen Hinterhofwohnung ihre Kinder zur Ruhigstellung vor den Fernseher. In ihrer Heimat hätte sie keine Probleme, die Racker aufzuziehen. Das Mittelstandskind zieht sich ein Computerspiel nach dem andern rein und tippt den Rest des Tages auf dem Smartphone herum. Wenn der Vater vorschlägt, in den Kleingarten zu gehen, um die Tomaten zu gießen, muß der Sprößling mit Prügel rechnen, später der Vater. Um als Jugendlicher wegen "Dummerjungen-Streiche" in den Arrest zu gelangen, muß man heute schon eine lange Karriere als Intensivtäter haben.

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"Ja, auch frühere Generationen hatten mal mit arbeitenden Eltern, Druck in der Schule oder auch Flucht in fremde Welten zu kämpfen. Aber nicht in dem geballten kumulierten Maße wie seit ca. 10 Jahren."
.
Solch Klage kommt mir - als steinalterLeser hier - doch recht bekannt vor. Ich behaupte aus meinen sieben Jahrzehnten: jede Generation zu jeder Zeit hat das (zu Recht) gesagt oder geglaubt.
Was Loriot dazu gesagt hat, dürfte allgemein bekannt sein.
Offenbar lernt keine "Generation" dazu. Immer wenn sie in einem bestimmten Alter ist, kommt dieselbe Klage: "Die Jugend von heute ... ja, früher ... ... aber nicht so wie heute..." Solch' Lamento wird wohl ewig so weitergehen: die 40-50Jährigen beklagen die jeweilige Jugend.
Und, wie war's früher? Als wir noch auf den Bäumen saßen, unten der Säbelzahntiger wartete und "die Jugend" keck und vermeintlich mutig Steinchen auf ihn warf? ... Als sie 1910,,11, 12, 13 in modische Matrosenanzügen rumliefen und dann freudig in einen Krieg zogen? Als sie 1929, '30, '31 in Suppenküchen-Schlangen anstanden und dann '33 die vermeintliche Rettung wählten? Als sie '43 dann in Stalingrad verreckten? Als sie '45, '46 die Trümmer wegräumten und zu Lionel Hampton's Hey-Ba-Ba-Re-Bop wild tanzten? ...
Jede Zeit hat in ihrer Zeit ihre wichtigen "Probleme" (auch mit den Heranwachsenden, wie sollte es anders sein?). Sind unsere heute wirklich so ungewöhnlich & wichtig?

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Wer der Meinung ist, dass früher alles besser war, dem empfehle ich das Buch "Menetekel: 3000 Jahre Untergang des Abendlandes" von Gerhard Henschel.

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kdm, ganz richtig, die Gegenwart bzw. das eigene Leben wird immer als "am problematischsten" empfunden. Ansonsten stimme ich Herrn Haupts zu, daß man bei solchen Zahlen immer die Arbeitsbeschaffungs- und Verkaufseffekte im Auge behalten muß. Was aber wirklich anders ist, im Vergleich zu vor 50 oder 100 Jahren, ist, daß auf 1 Kind rechnerisch nunmehr 2 oder mehr Erwachsene zur Betreuung anfallen. Dieses Verhältnis war sehr anders!!!

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Früher gab es insgesamt mehr Kinder. Die haben sich gegenseitig großgezogen. Heute sind viele Kinder alleine, z.T. weil die Eltern sie gegen jede Unbill des Lebens abschotten wollen, z.T. weil es einfach keine anderen Kinder in der Nachbarnschaft oder Verwandtschaft mehr gibt. Da der Fernseher oder Computer nicht alles ist, bleiben dann nur noch die Erwachsenen.

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@greenbowlerhat

".. Angeblich soll da ja im Grenzgebiet Crystal Meth wie Rübenzucker verkauft werden, mit entsprechenden Folgen."

Ich wohne ja in Niederbayern , und Crystal Meth Missbrauch hat in der Tat massiv zugelegt. Allerdings: jüngst konnte ich bei einer InfoVeranstalung in einem niederbayrischen Bezirkskrankenhaus ( psychisch Erkrankte ) teilnehmen. Aussage der Ärzte zu Drogen:...ja, Chrystal Meth, ist ein Problem geworden, aber man möge sich nichts vormachen: 95% ihrer Kunden waren, sind und bleiben die Alkoholiker. Das ist die deutsche Droge, die Hunderttausende kaputt macht.

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... ja, ICH hätte Sie entlassen, spätestens jetzt -- wegen fortgesetzter Humorlosigkeit. Und noch was:
Mögen Sie in den nächstliegenden däägensääa Kuhfladen fallen...

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Der noch lebende Teil der ersten Crystal-Generation sitzt bereits mit Bierbauch und drei reizenden Bauxerln auf dem Sofa und wartet auf die Rente. Kinder, wie die Zeit vergeht.

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Nee, die ersten Nutzer von Methamphetaminen warten schon lange nicht mehr auf die Rente. Das Zeugs gibt es ja schon länger, hieß nur nicht Crystal Meth. Siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Methamphetamin

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Ich bezog mich auf den weiter oben erwähnten Rübenzucker aus dem Grenzgebiet.

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