Es ist nicht das Internet

Wir haben ja oft darüber diskutiert, und obwohl er durchdacht pessimistischer war, kamen wir am Ende doch immer zum vagen und hoffungsfrohen Schluss, dass das Netz nicht inhärent schlecht oder verkommen ist. Wie immer gibt es Nutzen, Risiken und Schaden, es gibt Nutzer und Benutzte, es gibt Helden und es gibt welche, die für einen Euro, einen Opel Astra oder eben einen miesen Witz bei Twitter alles verraten, was anderen wichtig ist.

https://twitter.com/Nico/status/501652661239050241

Das Lustige an Nico "Opelastratester" Lumma ist, dass er mit seiner PR-Schmierbrigarde für Opel damals genau das freie, Bloggen zusammen mit anderen (Spreeblick, Lobo, Knallgrau) vor die Wand gefahren hat, was ich bei der FAZ wieder mitaufbauen durfte, obwohl ich nie gedacht habe, dass Profibloggen funktioniert.Das Internet ist auf jeden Fall so schnelllebig, dass niemand das Jobhoppiung und die verbrannte Projekterde genauer anschaut, die manche hinterlassen, die schäbigen Deals zwischen Partei und Pressuregrüppchen und das Winseln beim Kampf um die Fleischtöpfe.

Er hatte im Gegensatz zum Opeltester so eine ganz bestimmte Art vorauszuahnen, wo er langfristig recht haben könnte. Ich habe da ein paar Wetten gegen ihn verloren, bei Assange, beim arabischen Frühling, und auch das jetzt ist wieder so eine Sache, die ihn und seine These von der Maschinen- Systembeherrschtheit der Menschen bestätigen würde, dass sogar der Tod für manche bedeutungslos wird im Glauben an das Kollektiv des Augenblicks. Da tickt was in denen aus, da haben sie offensichtlich ein Rad ab und finden das ganz normal, was soll das, Trauerfeier, pah, da lassen sie sich nachher sehen und reissen vorher Witze darüber. auch das ist so eine Sache, die das Internet erst richtig gross gemacht hätte - früher wäre sowas einfach nicht rausgeblasen worden.

Da fällt mir ein, einen Beitrag über die Haderlumpen von D64 und ihr Rumgeschleime mit Google schulde ich ihm auch noch.

Dienstag, 19. August 2014, 14:43, von donalphons | |comment

 
Befremdlicher Tweet. Wenn man die Wünsche eines Toten oder seiner Angehörigen nicht respektieren möchte, geht man nicht hin. Das sollte kein Problem sein. Mir fehlt da auch ein bißchen der "hochrote Kopf" nach dem, "Oh Mist, ich hab das was mißverstanden". Ja, nicht jeder Impulsgedanke verdient die Öffentlichkeit.

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Stilsicher wie ein Opel Astra. So ist er.

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Eigentlich sollte er auch in der Lage sein, auf www.post.de zu recherchieren, dass auf eine Postkarte eine 45 Cent-Briefmarke zu kleben ist. Selbst die könnte er - zwar hässlich und stillos - online kaufen und ausdrucken.

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Wenn erst einmal die kulturelle Basis einer Gesellschaft im Zeitraffer wegerrodiert ist, findet sich auch kein gefestigter Standpunkt mehr, von dem aus man solche Gestalten ausserhalb der Gemeinschsft definieren könnte. Es gibt (fast) kein "draussen" mehr, alles ist "drin".

Hatten wir schonmal, endete böse.

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Der mochte Herrn Schirrmacher schlicht nicht und läßt dann 'nen saudummen Satz raus.
Allerdings zu dem Anlass...?
Wer ein Heranwachsenden-Medium allen Ernstes nutzt, ist selten stilsicher.
.
Und so zu tun, als wäre die Kenntnis einiger Postgebühren sowas von vorgestern und igitt-ba-ba, auch dies ist nur Kindergartengeplapper: Was? Du hörst noch Madonna? Diese alte Ziege? Kennst Du schon den neuesten ...

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@ko: ich habe eher das Gefühl, es gibt nur noch "draussen" und kein "drin" mehr.

"drin" würde heissen, dass jemand drei Leute um Hilfe beim Wändestreichen fragt und einer kommt und mittut. "Draußen" heisst, dass 10.000 Leute gefragt werden, von denen einer absagt und sich die anderen über den Sinn von gestrichenen Wänden unterhalten.

Aber Sie haben recht, bei Nicht-Themen wie Postkarten fällt der Unterschied nicht auf.

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schlimm an der sache ist ja noch, dass der heinz die mailadresse übersehen hat, an der man (welcome to 1990) ebenfalls bestätigen kann ...

jetzt mal zum nachbeten: denken, drücken, sprechen.

was beim funken nicht verkehrt ist, kann bei twitter nicht falsch sein.

und nochmal .. denken, drü...

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Yep. Die Nummer an sich wäre schon peinlich genug, aber das Verstolpern (äh, übersehen) toppt es noch.

Ansonsten sollte spätestens bei jener beknackten vodafail-Kampagne für die ominöse Generation upload klar geworden sein, dass der Typ auch seine eigene Oma zum Scheibenschießen verleihen würde, wenns ins Briefing passt.

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Ich habe die Theorie, dass Lumma sich als Konjunkturindikator eignen könnte: Solange jemand für seinen Kram noch Geld übrig hat, kann's der Wirtschaft nicht schlecht gehen.

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Ist das der Lumma?
http://www.lumma-tuning.de/sortimentauswahl/astra_50.php

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Da schaut man nach längerer Reise mal wieder in der alten Gegend vorbei - und dann das:

Der, der nie seine Scholle verläßt:
"Opel Astra - Fiat Barchetta". Er baut also noch immer untermotorisierte Straßensperren und bezichtigt die Mittäter, deren Verwandtschaft er nicht bemerkt, wie stillos und böse sie doch seien (s. Juden u. Araber).
Er baut noch immer schiefe Sätze, alá "das freie ,(!) Bloggen, was ich ... mit aufbauen durfte"
oder
"vor die Wand", was ja für einen so autophilen Blogger das vorbildliche Einparken wäre, anstatt "an" die Wand, was er ja sagen wollte.

Und dann die Claqueure (auszugsweise):
"Wünsche eines Toten": ach, immer diese Esoteriker
oder
"Hatten wir schon mal, endete böse": Oh Gott, sind wir schon wieder soweit? Werden schon wieder Astras abgeholt?

Aber schon klar: Jetzt, "wo" der Schirrmacher sein Methusalem-Geschwurbel durch feuilletonfreundliches Frühableben eindrucksvoll konterkariert hat, balgen sich Fiat- und Opelfahrer um einen Platz ganz vorn an der offenen Grube.
https://www.youtube.com/watch?v=TPSci2NRlhk

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Das ist der Vorteil des Internet gegenüber dem realen Leben: es laufen einem von Zeit zu Zeit Personen über den Weg, die hinterlassen so ein komisches, pelziges Gefühl. Unangenehm, sehr sehr unangenehm. Im Internet kann man darauf reagieren oder nicht. Im realen Leben bleibt einem nur der Wechsel der Straßenseite.
Könnte mich jemand bitte mal kratzen? Habe da gerade so ein komisches Gefühl... und ja, heute morgen habe ich geduscht, da war alles noch in Ordnung.

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Per aftera ad astra

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Immer wieder begeisternd, wenn jemand noch klassisch gebildet ist, avantgarde!

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Wunderbares Schlusswort.

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Wobei mich einfachen Inscheniör "astra" spontan an ein Auto eines Nachbarn mit Wackeldackel auf der Hutablage, erinnert.

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opppel gibbet halt solche und solche. der rentner fährt den senator, die vaddis den caravan und die maurerlehrlinge den astra oder corsa (vorletzte generation jeweils) mit selbst angeklebtem plastegelump und brülltüte.

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Als Kind wussten & reimten wir schon: Jeder Popel fährt...

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Wenn hier jeder mal erzählen würde, was er für ein Auto fährt, hätten wir jede Menge zu lachen. So gut wie alle Autos sind ein Witz. Opel ragt im Sammelsurium der Affektiertheiten nicht negativ heraus.

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Isch habe gar keine Auto. Darf ich trotzdem mitspielen?

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Ich sehe des Hausherrn Abneigung gegenüber dem Astra eher als gepflegte Schrulle. Das Leben vieler ist stärker von Pflichten geprägt als seins. Die Wahl eines "vernünftigen" Autos, das im Budget ist genügend Platz bietet, zuverlässig ist, relativ geringe Kosten generiert usw. ist dann fast schon Pflicht.

Ergebnis sind eben Modelle wir VW Golf oder Opel Astra. Ab zwei oder drei Kindern dann Touran oder Zafira. Keines dieser Autos ist inhärent böse, sondern People Mover. Langweilig? Sicher! Wenn man sich über diejenigen belustigen möchte, die solche Autos fahren, sollte man sich kurz fragen warum man das tut. Und wenn sich einige sehr wenige zusätzlichen Kunststoff drankleben - ja nun. Solange es mich nicht übermäßig belastet, geht es mich wenig an.

Sobald man ein Fahrzeug benötigt, mit dem man höchstwahrscheinlich nicht innerhalb einer Autobahnbaustelle liegen bleibt, weil man da keine Stunden mit kleinen Kindern stehen will und/oder einen Job hat, bei dem solcherart erzeugte Verspätungen weniger gut ankommen, ist ein Schiffchen nicht unbedingt die richtige Wahl. Und nicht jeder kann sich einen X7 oder Cayenne leisten, um zumindest in das Stereotyp des Tegernsees zu passen.

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Es ging damals gar nicht um ein bestimmtes Automodell. Es war mehr der Schock des Ereignisses wie ihn ein Antville-Blogger treffend zusammenfaßte: "Du sitzt mit nem Kumpel am Tresen gemütlich beim Bier - und plötzlich will er dir eine Versicherung verticken."

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Danach war nichts mehr wie früher. Das begreiffen manche nicht, aber das sind auch die, die ihren Kot in den Trägen hinterlassen, wenn sie weiterziehen.

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Mmuharhar, jetzt reden sie über Automarken und deren Vorzüge: "Hutablagen", "Kinder", Modellreihen ("rentner, vaddis, lehrlinge")

Und dann kommt die große Auflösung, nichts war mehr wie früher:
"Es ging früher nicht um ein bestimmtes Automodell - er will Dir eine Versicherung verticken"
Und der Fiat-Fahrer, der traumatisierte, nimmts dankbar auf: "Danach war nichts mehr wie früher"

Vorschläge für ein paar neue Themen:
- industrieller Käsekuchen in Frankfurt
- Speichenriss an irgend einem Bayernsee
- ich hab mal Kunstgeschichte studiert

Ach, das gabs schon? Na, dann schau ich in ein paar Monaten mal wieder vorbei...

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Wo kommst du eigentlich immer her gutgelaunt früh um viere?

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heute haben sie mich schon etwas früher entlassen
https://www.youtube.com/watch?v=mra-AaweE-c

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