Nicht Fisch, nicht Fleisch

Bei toten Fischen und anderem Meeresgetier merke ich, wie ich doch langsam gegen Fleisch intolerant werde. Leute, die einen ganzen Haufen Tiere für eine Mahlzeit in sich hineinstopfen, schafften es schon früher, in mir eine gewisse Ablehnung hervor zu rufen. Gerade sah ich ein paar tote Tintenfische und da kam so ein richtiger Groll in mir hoch. Vielleicht auch, weil ich früher gesehen habe, wie diese Tiere umgebracht werden.

Das ist etwas bedenklich, weil: Mit Fisch fing es lang vor dem Vegetarismus an. In Lokale mit Becken, in denen Forellen schwammen, konnte man mit mir als Kind nicht gehen, da habe ich rebelliert. Fische mochte ich noch nie, auch nicht, als ich selbstverständlich Fleisch gegessen habe. Damit konnte man mich scheuchen. eigentlich würde ich mir meine Toleranz gegenüber Fleischessern behalten, und gerne würde ich meine spezielle Fischablehnung auch rational begründen: Denn Tierzucht in Bayern auf der Alm ist immer noch etwas anderes als das Leerfischen der Meere mit Schleppnetzen und die Vernichtung von allem, was da hinein gerät.

Trotzdem, ich bin nicht dumm, und ich merke, wie meine Reaktion impulsiv kommt. Fischesser verderben mir persönlich, privat, den Spass am Essen, und da gibt es sogar so einen Damaskusmoment - über einen Muschelteller hinweg, mit einer gewissen Arroganz stehengelassen, bildete sich der erste echte Riss in einer Freundschaft. Einfach wegen dieser "20 Viecher umgebracht aber mir doch egal, wenn die jetzt im Müll landen"-Arroganz. Ich verstehe nicht, wie man so sein kann, wie man sich das so raushängen lassen will, und auch nicht, warum ich damit meine Zeit und Lebensfreude vergeuden sollte. Ich bin sicher nicht der reflektierteste Mensch der Erde, ich will auch überhaupt nicht so erscheinen - aber mein Leitbild ist in den besseren Momenten nun mal mein Vater, der mit einer geretteten Biene auf dem Finger über den halben See schwamm. Indolenz macht mich wütend.



Und weil ich weiss, wie anstrengend das sein kann, lasse ich es hier meistens raus aus den Inhalten.

Womöglich ist das auch falsch und ungerecht. Vielleicht gerate ich nach 23 Jahren ohne Fleisch und inzwischen auch deutlich weniger Milchprodukten auf die Schiene der totalen Intoleranz, die ich bei anderen in Zeitraffer erlebt habe. Manche werden schlagartig vegan und peitschen dann jene, mit denen sie eine Woche vorher noch Leberkäs gegessen haben. Ich möchte das eigentlich nicht, und generell finde ich, dass jeder selbst wissen muss, was er tut, und es mir nicht zusteht, daran Kritik zu üben.

Vielleicht ist es ganz gut, dass ich in Bayern lebe. In Teneriffa war ich auf einem Fischmarkt, und das hat mir erst mal für eine Weile wieder gereicht. Ohnehin habe ich es mehr mit den Bergen, und wenn dieses Tschernobyl nicht wäre, würde ich jetzt in die Pilze gehen. Ein passendes Messer habe ich. Aber keine Lust auf die Isotope.

Vielleicht kommt das bei Fischessern dank Fukushima auch noch.

Mittwoch, 20. August 2014, 14:08, von donalphons | |comment

 
Naja… Ostseefisch zum Beispiel
würde ich nicht essen: http://www.deutschlandfunk.de/versenkte-munition-bomben-in-der-tiefe.740.de.html?dram:article_id=294186 Das ist so wie Tchernobyl für Meeresgetier.

Und was sonst mit im Fischfang passiert… Da möchte ich nicht drüber nachdenken und auch nicht mitmachen. "Wir essen nichts, was Augen hat…" Sagte meine Mutter immer.

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"Wir essen nichts, was Augen hat…" Sagte meine Mutter immer.

Fischstäbchen gehn also? SCNR

Intoleranz in Nahrungsfragen ist kein Zeichen besonderer Intelligenz.

Maturity is the capacity to endure uncertainty. John Finley

Gebe Gott, das jeder von uns immer soviel er braucht (!) von seiner bevorzugten Speise finde. Sonst gnade uns Gott...

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… was Augen hat(te).
Fischstäbchen auch nicht…
:-)

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@ booooster: Danke für den Link. Ich verspüre gerade den unbändigen Drang, die Verantwortlichen kielzuholen.

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@aboretrum: Da habe ich schon seit Jahren einen Dauerbrechreiz. Erstens verbrennen sich jedes Jahr Urlauber schwer, weil sie sich vermeintlichen Bernstein in die Hosentasche stecken. Zweiten rotten in der Kadetrinne – eine der gefährlichsten und am stärksten befahrenen Schifffahrtsroute – ein paar schöne Wasserstoffbomben vor sich hin.

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In Belgien und Frankreich liegen auch noch unzählige Granaten herum, entweder im Boden - jedes Jahr findet die belgische Armee 15.000 - oder sie rotten in halboffenen Unterständen vor sich hin - bei Langemark lagern 28.000. Das sind dann die Giftgasgranaten, die sie nicht einfach sprengen können wie die anderen: In der Gegend um Ypern machen sie das jeden Tag pünktlich um 11.30 und um 15.30 Uhr. Wenn es zu einer anderen Zeit knallt, ist eine unkontrolliert explodiert. Wer dabei verletzt oder gar getötet wird, gilt als Kriegsversehrter oder Kriegstoter des Ersten Weltkriegs.

Und weil es so schön ist, noch ein Knaller aus dem oben verlinkten DLF-Bericht:

Bis vor 30 Jahren hat man solche Munition im Meer versenkt. Frankreich macht das heute noch. Doch die Belgier haben aus Umweltschutzgründen damit aufgehört. Dafür sitzen sie jetzt auf einem Giftgaslager, so groß wie zwei Fußballfelder.

Das Problem wäre leichter zu lösen, wenn die befreundeten Regierungen wenigstens die Rezepturen von damals herausrücken würden. Dann könnte man das Gas mit chemischen Substanzen neutralisieren. Doch obwohl Giftgas inzwischen geächtet ist, behandeln die Armeen die Zusammensetzungen der verschiedenen Gasmischungen aus dem Ersten Weltkrieg noch immer als Militärgeheimnis.

Von den Deutschen habe man die wichtigsten Informationen über die Gasgranaten inzwischen unter der Hand bekommen, erzählen sie in Poelkapelle, offiziell bleibt auch Berlin in dieser Frage verschlossen. Auf die Beipackzettel für britische und französische Gasgranaten warten sie in der Kaserne in Poelkapelle immer noch.


Die belgischen Munitionsräumer gehen davon aus, dass sie noch für 100 Jahre Arbeit mit den Granaten aus dem Ersten Weltkrieg haben.

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WASSERSTOFFBOMBEN?
Oh, my godness! Dann ist Mecklenburg-vor Pommes und Falster radioaktiv verseucht, wenn die hoch gehen. Oder gar nicht mehr da...

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Vielleicht hat sich die Windsbraut da vertan. Von Wasserstoffbomben war in den beiden verlinkten Beiträgen jedenfalls nicht die Rede, "nur" von chemischen Kampfstoffen und jeder Menge TNT. Ich wüsste auch nicht, wer da Kernwaffen in der Kadetrinne versenkt haben sollte. Der sowjetische und russische Atomschrott liegt im Hafen von Murmansk.

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Also bei Wasserstoff-Bomben… da weiss ich nciht so recht, ob das stimmen kann.
Das Problem bei Munition (Giftgas/Normal) ist ja die schiere Masse gewesen. Aber H-Bomb… Die waren doch im Vergleich eher selten gebaut und nicht so viel im Einsatz. Und man kann die Dinger doch in 'ner ordentliche WAA zu garantiert umweltfreundlichem, hmm, sagen wir mal, hmm, Plutonium verarbeiten…
Aber mal im Ernst: Hast Du da eine Quelle?

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...das sind garantiert Wasserbomben. :-) Aber ein sehr hübsches Gerücht, das muss ich zugeben!

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Gerade in den Bookmarks gefunden...
....

http://www.faz.net/frankfurter-allgemeine-zeitung/frank-schirrmacher-12826199.html

... ich komm nicht drüber weg... Jetzt wirklich nur noch Apple-Droids da draussen?

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Wasserbomben, natürlich sollte es Wasserbomben heißen. Mich bringt das Thema so in Rage, da können einen schon mal ein bißchen die Maßstäbe verrutschen. Sorry!

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Es wäre nicht der erste Fall, wo jemand mit zunehmenden Alter (sorry, soll keine Beleidigung sein) intoleranter wird bzw. empfindlicher auf Dinge reagiert, die ihm nicht bei anderen gefallen. Im übrigen kann die Rettung von Tieren (wie im Beispiel mit der Biene) durchaus mit Fleisch- und Fischverzehr einhergehen. Bei uns wird auch keine Biene, Wespe oder Spinne getötet, wir haben mehrere Snapys (http://www.snapy.de) im Haus, damit wird jedes Insekt fortgetragen. Dennoch kommen bei uns Fleisch und Fisch auf den Tisch.
Was mich allerdings stört, ist Verschwendung.

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Ich muss zustimmen, denn ich bin älter und hab' das schon hinter mir. Ja, man wird "empfindlicher", man weiß mehr, man will nicht mehr alles mitmachen...

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Böse Stimmen nennen das auch "engstirniger" :-) Ich sehe das bei meinem eigenen Vater, der wird seiner Mutter, die er immer für ihr Verhalten ihm gegenüber kritisiert hat, immer ähnlicher. Aber diese Prozesse laufen langsam, deshalb bekommt man das selber gar nicht so mit.

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In Zeiten von hysterischen Veganern, Frutariern, Edelsteinwassertrinkern und Schwangerschafts-Adolfs, die schon ausflippen, wenn im Kuchen Rumaroma mitgebacken wurde, ist die hier vorgelebte Toleranz viel Wert. (Danke.)

Ich hoffe, es bleibt so...

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Jeder baut sich sein Verständnis von der Welt, wie er oder sie es gut findet. Die aufgeführten Personengruppen denken doch auch, dass ihr Verhalten genau richtig ist. Würde sie es nicht denken, würden sie sich wahrscheinlich nicht so verhalten.

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Ja, ist ja auch alles prima und fein - ich reagiere halt nur allergisch auf die Missionare oder Besser-Esser, die einen (v.a. im Netz) hinter jeder Ecke anbellen.

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Wir haben eine Nachbarin, die hat 4 Katzen. Eine Katze ernährt sich eigentlich nur von Dosenfutter, weil sie dick und faul ist und keinen Bock auf Nahrungsfang hat. Das gefällt meiner Nachbarin. Zwei andere Katzen hingegen sind ausgemachte Jäger, schleppen regelmäßig (z)erlegte Mäuse und auch Kaninchen an. Und dann wird geschimpft. Meine Nachbarin ist nämlich Vegetarierin und lehnt jede Form von Tiertod ab - selbst, wenn es in der Natur der Katzen liegt. Die werden dann eben beschimpft. Am liebsten wäre es meine Nachbarin wahrscheinlich, wenn die Katzen und Kaninchen gemeinsam grasen würden, ist aber nicht so. Ich schüttel dann immer nur den Kopf und sage meiner Nachbarin, dass ich sie nicht verstehe.

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Genau solche Leute meine ich...

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Katzen beschimpfen, weil sie mausen...? Da fällt mir, ich muss heute noch das Meer peitschen gehen...

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... veganes Dosenfutter

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Ich weiß nicht, ob sie es immer noch bestellt, aber das Katzenfutter wurde in der Vergangenheit immer geliefert, weil das normale aus dem Supermarkt gar nicht geht. Und ich glaube, es meistens welches ohne Fleisch, "nur" mit Fisch.

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... bei der geschaetzten verbleibenden Restlebensdauer ... kann man ruhig schon wieder in die Pilze gehen.

Ausserdem ist Cs-137 (wie es in Bergdeutschland in den Schwammerln steckt) ja ein beta-Strahler, die kann man gut mit Alufolie und einer Speckschwarte abschirmen ... ist aber ab einem gewissen Alter auch egal.

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Aaaaaaaahh, Speck.... watch?v=jGH2rEoiDhQ

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Fischstab geht aber auch ... ist genug Wasserstoff drinnen.

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Sind die Pilze bei Ihnen tatsächlich noch erheblich belastet? Gibts dazu genaue Messungen?

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Logo - ist ja Physik - Zerfallsreihen/Halbwertszeiten gelten auch in Bayern :

http://www.lfu.bayern.de/strahlung/umrei/strvgprobe

Aber wie gesagt - in der Seniorenfuetterung sind Steinpilz, Flockenstieliger und Maronenpilz durchaus zu verwerten ...

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@urriegel:

Die radioaktiven Isotope des Tschernobyl-Fallouts brauchen ein bisschen, biss sie im Boden nach unten ge- und verwittert sind. Natürlich zerfallen die radioaktivsten, stahlendsten Isotope dabei entlang ihrer Zerfallsreihe.
Jetzt, nach einigen Jahrzehnten erreichen diese nach unten gespülten verwitterten Isotope die Tiefe, in denen die Pilzwurzeln (Myzel) ihren Stoffumsatz mit der Umgebung tätigen, d.h. sie werden jetzt erst vermehrt in das Pilzgewebe und auch in das Pilzfruchtkörpergewebe (=Schwammerl, "Pilz") eingelagert.
Der Eichenporling ist a) davon betroffen, b) ein Lieblingspilz der Wildschweine.
Manches geschossene Wildschwein ist deswegen wegen hoher Strahlung nicht verkehrsfähig und wird glaub ich dem Jäger sogar von Staat entschädigt.

http://www.lfu.bayern.de/strahlung/caesium_wildbret/eintragspfade/index.htm

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Vegetarisches Essen schmeckt am besten...
wenn man es kurz vor dem Verzehr durch ein mariniertes 300 g. Rib Eye Steak ersetzt.

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Das Alter bring's auch mit sich, dass man bereits die meisten Witze kennt, wie diesen hier gerade :-)

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Sind Sie nicht Vegetarier?
Schon, Aber nur beim Gemüse.

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Gibt es eigentlich eingefleischte Vegetarier?

http://www.lachmeister.de/lustige-witze/vegetarier/index.html

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das sind doch alles fruchtlose debatten.

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ich "finde, dass ...es mir nicht zusteht, daran Kritik zu üben."
So schreiben Sie, und kritisieren dennoch.

Wenn die Person ordentlich den Muschelteller leergegessen hätte, hätte Sie der Tod der Muscheln dann nicht gestört?

Wenn die Reifen Ihres Bergrades im schwungvollen downhill race einige Nacktschnecken plattwalzen, bedauern Sie deren Tod?

Sind Weichtiere verschieden wertig?

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Nicht nur auf die Schiene der Intoleranz, verehrter Don, sondern viel gefährlicher - auch auf die der Heuchelei und des Selbstbetruges.

Durch Ihr Leben vernichten Sie automatisch, zwangsläufig und unabwendbar anderes Leben. Ob es grün ist oder schwarz bunt gefleckt, ob es Pupillen, Facetten oder Blatthärchen hat, ob es klein oder gross ist, berührt diesen Grundsatz nicht. Das Prinzip der Nahrungskete bleibt auch dann gültig, wenn man bestimmte Teile davon überspringt, vom Überfahren/ Tottreten/ Totsprühen etc. ganz zu schweigen.

Zivilisationsüberzüchtet wäre meine ziemlich unnette Diagnose.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Wie wahr. Neulich kam mir dazu der Spruch unter, daß Vegetarier Menschen seien, die Lebewesen äßen, die nicht davonlaufen können.

Bei mir gibt's heute jedenfalls Fisch. Heißgeräucherte Forelle vom hiesigen Forellenhof aus dem Kugelgrill. Dazu Trüffelkartoffeln aus Forchheim (Terroir! wie Dollase heute in der gedruckten FAZ bemerkte). Und Salat und Tomaten vom Kaiserstuhl.

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Sollte uns mal ein großer Stein auf den Kopf fallen oder ein Supervulkan ausbrechen, so dass richtig große Mengen Dreck in den Himmel geschleudert werden und nicht mehr genügend Licht und Wärme auf die Erde gelangt - dann dürfte es mit der Nahrungsversorgung eng werden. Dann wird sich zeigen, wo die Menschen ihre Grenzen haben und ob man die Forderung nach "keine Tiere", "vegan", etc. nicht lieber für eine Hand voll proteinreicher Würmer unter den Tisch fallen läßt. Bis dahin können wir uns gerne weiter über die persönlichen Grenzen und Wünsche jedes einzelnen streiten.

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@Alterbolschewik: Selbstgeräuchert oder geräuchert gekauft? Habe mir für größere Aktionen extra einen ProQ Excel Water Smoker mit extra Stacker gekauft, in dem ich schon diverse Fische (u.a. eine 50 cm Lachsforelle) selber geräuchert habe. Was entweder im September oder November umgesetzt werden soll, ist so eine Aktion: http://www.bbq-brethren.com/forum/showthread.php?t=85744

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Dr Snuggels - Fleisch ist in fast jeder Hinsicht ein Luxus, denn die Produktion benötigt sehr viel mehr Resourcen als rein pflanzliche Nahrung. Noch viel schlimmer ist es, wenn das Fleisch auf irgendeine Art "ökologisch" produziert werden soll. Was die Belastung der Umwelt angeht dürfte eine Hühnerfarm wohl die günstigste Ökobilanz haben wenn man unbedingt Fleisch essen möchte.

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@Gux: Generell haben Sie natürlich recht, dass Fleisch eine schlechtere Ökobilanz als rein Pflanzlich hat. Die beste Ökobilanz haben Insekten, noch vor den Hühnern. Es ist lediglich eine kulturelle Sache, die uns davor zurückschrecken läßt. In anderen Kulturen ist der Verzehr von Krabblern völlig normal.

Zum Glück diktiert allerdings die Vernunft noch nicht alle Aspekte im Leben. Ansonsten würden wir wahrscheinlich nur Wasser und irgendwelche Tubennahrung zu uns nehmen.

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@Doc Snuggles: Selbstgeräuchert natürlich. Aber ich mach' das nicht so oft, daß sich ein eigener Räucherofen lohnen würde. Mit dem Kugelgrill geht's auch ganz gut.

Zu dem Ferkel wünsche ich gutes Gelingen!

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@Gux: irgendwann war die Stützen-Diskussion mal so weit, einzusehen, daß Luxus, zumindest für einige, und dies längere Zeit, die unabdingbare Voraussetzung für Fortschritt ist.

Daß man als über viele Generation Landbewohner (Bayer) wenig Geschmack an Meeresgetier findet, ist nicht verwunderlich, sondern einfach "üblich" - weil es vom Gewohnten abweicht.

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@gux: Hühnerfarm
Für die Erzeugung von 1 kg Hühnchenfleisch aus Massenställen werden 1,3 kg Futtermittel benötigt. Das dürfte in der Tat ein sehr guter Wert unter Energieverwertungsgesichtspunkten sein und ist jeglicher Fleischproduktion unter extemsivem Bio-Regime weit überlegen. Im Detail steckt aber dann doch etwas Teuflisches: natürlich können solche Werte nur unter Massentierhaltungsbedingungen erreicht werden. Das Huhn verwertet praktisch alles was es frisst - die entstehende Nicht-Verdauuung führt zu grossen Problemen im Magen-Darmtrakt mit hohem Infektionsrisiko , das natürlich mit hohen Dauer-Antibiotikagaben bekämpft werden muss. Da landen viele in der Umwelt. Verstärkt wird das Ganze durch die kurze Lebensdauer der Tiere - 28 Tage Mastzeit - bei der sich der Enddarm nicht so ausbilden kann wie er sollte und zum Schluss des sonnenlichtlosen Hühnerdaseins ebenfalls hohe Medikamentengaben benötigt. Notabene: vor einiger Zeit konnte ich einen Hühnerschlachthof von Wiesenhof bei Straubing besichtigen. Dort werden 240.000 Tiere geschlachtet - täglich. Man wird angesichts dieses Infernos doch demütig - zumindest mir gings so.

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Generationenlange Bodenseeanrainer, die Egli und felchen verweigern, wären hingegen sonderbar.

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Vor 2, 3 Generationen waren Karnickel sehr beliebt als gute Futterverwerter. Wo sind die eigentlich abgeblieben? Kenne gerade 1 wirtschaft, die ein Kaninchengericht anbietet, sonst sieht man es nirgends.
Nur in Wolfsburg hopsen die verwilderten auf allen Wiesen herum...

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frankie b. - das ist das Problem; man produziert das Fleisch zwar sehr effizient, allerdings zu welchem Preis. Nur scheint das nicht so viele Menschen wirklich zu stören - da kommt es hauptsächlich auf Preis und Menge (und manchmal noch die Qualität) an. Es wird bald 10 Milliarden Menschen auf der Erde geben, von denen immer mehr so viel Wohlstand haben werden, daß sie eben nicht auf Fleisch verzichten wollen.

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Das gute am Water Smoker ist, das man ihn ohne Stacker wie einen Kugelgrill nutzen kann. Wir hatten z.B. eine Party und im Kugelgrill drehten sich zwei Hühner, da wurden auf dem Water Smoker andere Stücke gegrillt. Der Trend geht eindeutig zum Zweitgrill ;-)

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@Gux: da kommen noch ganz andere Probleme dazu. Wenn z.B. Nahrungsmittelpreise steigen, weil aus Getreide statt Brot lieber Biosprit für SUVs gemacht wird.

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Was verachtenswert an der Fischwirtschaft ist, sie funktioniert wie Bergbau: maritimes Eiweiss wird abgebaut und zu Fischstäbchen verarbeitet. Und wie! Da sind Belastungen wie Munition in der Ostsee harmlos. Schleppnetze sind das eine , schlimmer sind Stellnetze: 10 km lang , werden sie in den Ozean "gestellt", der Frachter kommt dann nach 14 Tagen wieder vorbei und schaut was noch verwertbar ist. Und in diesen Netzen hängt alles drin, was sich die Evolution so ausgedacht hat: Schildkröten, Delphine, Mondfische, Wale, Robben, Marline, alles verendet. Was noch lebt, kann man brauchen. Und dann der Meeresabfall. In den Weltmeeren sind Hunderttausende von "Geisternetzen" unterwegs, nahezu unzerstörbare, entsorgte oder verlorene Netze: die Fische verfangen sich darin und verenden, bis die Netze so schwer werden, dass sei auf Grund sinken. Nach der Verwesung der "Fracht" steigen die Netze wieder auf, das Ganze beginnt von vorn.

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Nicht zu vergessen, der ganze Plastikmüll, der in den Meeren herumschwimmt, bis die Teilchen so klein sind, dass die Fische sie für Plankton halten und fressen.

@ doctor snuggles: Palmöl ist auch so ein Thema. Das ist auch überall drin, von der Eiscreme bis zum Duschgel und sogar im Benzin. In Asien decken viele Menschen damit ihren Fettbedarf. Entsprechend frisst der Anbau überall auf der Welt Waldflächen weg - mit den entsprechenden Folgen für Tiere und Natur.

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frankie b., man kann Fisch auch züchten, und z.B. bei Lachs geht das inzwischen schon recht gut (in China werden z.B. auch brachliegende Ackerflächen zur Fischzucht verwendet). Hier stoßen aber plötzlich zwei völlig verschiedene Ideologien aufeinander: zum einen soll es ökologisch und umweltfreundlich sein, zum anderen soll es aber auch tierfreundlich sein - und leider scheint das nur dann zu funktionieren, wenn man mehr Verzicht übt - und das scheint nur sehr schwer zu funktionieren.

Zuchtmuscheln wären eine gute Alternative: sie sind einfach zu züchten, brauchen nicht viel Energie und machen die Meere sauberer.

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Die typischen Karpfenteiche, die es hier in der Umgebung gibt, machen auf mich nicht gerade den Eindruck, als ob da sehr intensiv und mit starrem Blick auf Profitmaximierung gewirtschaftet würde; dito z.B. Aalreusen in den Bodden usw.
"Fischwirtschaft" gibt es nun mal auch auf verschiedenen Ebenen, genau so wie Tierzucht.
Ich esse aber auch keinen Fisch (ebenso kein Fleisch).

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@Gux: das Problem ist, dass Fisch in der Regel nur Fisch isst. Für die Lachszucht werden Unmengen von Fisch in Fischfutter umgewandelt. Außerdem sind die Becken gerne mal überfüllt, dadurch breiten sich Krankheiten schnell aus, wogegen dann Antibiotika gefüttert wird.
Ganz schlimm und ähnlich gelagert: Zucht-Shrimps, für die Mangroven abgeholzt werden, um dort Becken auszubaggern. Problem da: die Ausscheidungen der Shrimps plus Versalzung sorgen dafür, dass die Becken nur eine zeitlang genutzt werden können. Anschließend ist die Erde dort quasi tot, d.h. dort wächst jahrelang nichts mehr.

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Aber was kann man dagegen machen (ich meine das ernst)? Am sinnvollsten wäre es, zum einen die Nahrungsproduktion derart zu koordinieren and optimieren, daß möglichst wenig Verlust und Schaden entsteht. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß so etwas von vielen befürwortet würde - weder Hersteller noch Verbraucher.

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@Oberlehrer: Karpfen sind ja typische Teichfische und die Zucht gibt gibt es in Europa schon seit dem Mittelalter. Man hat also schon Erfahrungen gesammelt, was geht und was nicht. Bei Lachszucht gibt es diese alten Erfahrungen hingegen nicht und Lachse sind eben keine "Teichfische", was die Zucht erschwert. Daher wird da noch viel probiert, was Kosten verursacht, die man wieder reinholen will. Außerdem sind Lachse durch die Verwendung für die "Modegerichte" Sushi und Sashimi international stark begehrt, das verspricht hohe Gewinne und daher versuchen sich dort auch Leute dran, die nur die Dollarzeichen sehen.

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@Gux: Im Prinzip kann man es nur durch Fangquoten in den Griff bekommen, so dass sich Bestände wieder erholen können. Das erfordert jedoch, dass sich alle daran halten. Und da sind wir eben bei der größten Schwachstelle im System: dem Menschen. Es gibt Fischarten wie z.B. dem Thunfisch, der hochbegehrt ist, der sich aber derzeit nicht im größeren Maßstab züchten läßt. Wenn dann trotz Quoten weiter gefischt wird, dann sind die Tiere eben irgendwann weg. Bis dahin wird noch Profit generiert. So manchem Fischer, der sonst aber nichts kann und nicht weiß, wie er ohne Fischerei seine Familie ernähren kann, kann man das ja in gewisser Weise auch nicht verdenken. Wenn das aber alle so machen, gibt es eben ein Problem. Gut wäre es, wenn die Anzahl der Verbraucher abnehmen würde, derzeit sieht es aber nicht danach aus.

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Shrimps/Garnelen sind ja im Grunde auch nix anderes als Meeresinsekten, der Sprung vom Huhn zum Insekt ist also auch in Europa längst vollzogen.

Ich will noch einen anderen Aspekt aufgreifen, den der Hausherr angesprochen hat: die Wertschätzung dessen, was da auf dem Teller liegt.

Nahrung, darunter auch Fleisch, wertzuschätzen, bedeutet, sie nicht wegzuwerfen, sondern zu essen. Man lässt sie nicht verderben, man kauft nicht zu viel, man achtet auf Qualität. Im Essen drückt sich die Kultur aus - eben nicht nur im Porzellanteller oder Silberbesteck, sondern auch in dem, was dann auf der Gabel steckt.

Man muss ja nicht gleich so radikal sein wie die Truppe um Wam Kat, die gerne mal Müllcontainer von Supermärkten stürmt. Aber die Denke geht schon in die richtige Richtung.

Für Einsteiger wäre die Slow Food Bewegung gut geeignet, die ihre ursprüngliche Anti-McDonalds Ideologie längst weiterentwickelt hat zu einem doch recht runden Konzept, wie man Nahrungsmittel, insbesondere alte Obst- und Gemüsesorten aber auch Tierrassen, Regionen und damit verbundene Gerichte und Zubereitungsarten kulturell verbinden und einordnen kann. "Du bist was (und wie) Du isst" mal auf eine andere Weise interpretiert.

@alterbolschewik, doch snuggles: Sie sind beide jeder ein Schuft! Ich hab jetzt den ganzen Nachmittag Appetit auf geräuchten Fisch. Ich strafe Sie mit dem Verzehr eines Steckerlfisches heut abend im Biergarten.

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@doctor: Ich wollte ja eigentlich nur darauf hinweisen, dass Fisch und Fleisch eben nicht in jedem Fall aus der großindustriellen Fertigung kommt bzw. kommen muss. Vielen Dank auch noch mal für den Hinweis auf die Shrimps; das ist in der Tat ebenfalls eine eher hässliche Geschichte.

@Gux: Im Prinzip läuft es darauf hinaus, dass "irgendwie" weniger Nahrungsmittel benötigt werden müssten. Da gibt es nun verschiedene Szenarien:

- weniger Verbraucher (eher unwahrscheinlich)
- weniger essen (m.E. essen wir in Mitteleuropa generell etwas zu viel)
- Verschiebung innerhalb dessen, was wir essen (wenn ich sehe, was z.B. auf vielen Streuobstwiesen verkommt...)
- sparsamer mit dem Vorhandenen umgehen (ich sehe teilweise, wie viel weggeworfen wird).

Es war früher eben auch anders: Meine Mutter erzählt, dass es zu ihrer Kindheit (30er Jahre, bürgerliches Milieu) oft nur ein- oder zweimal pro Woche Fleisch gab.

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Was den Gewässerschutz zumindest um Europa angeht, wirkt (einmal mehr) die EU ziemlich segensreich, wenn auch vermutlich noch nicht weitgehend genug. Erste Erfolge:

http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-02/eu-reform-ueberfischung

Gruss,
Thorsten Haupts

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@doctor snuggles: Mit Fangquoten hat man es schon lange probiert, aber ohne großen Erfolg. Und spätestens seit der Einführung der Fabrikschiffe besteht die Gefahr, daß die Fischbestände immer weiter zurückgehen - bei Walen hat man das schließlich auch geschafft. Und die Bevölkerung bekommt zwei sich widersprechende Information: auf der einen Seite soll man mehr Fisch essen (wegen der Gesundheit), auf der anderen Seite weniger (wegen der Meere).

Die Zahl der Verbraucher zu reduzieren dürfte auch schwer fallen, es sei denn, man kann die Menschen umerziehen - und auch da habe ich meine Zweifel.

@Oberleher: die industrielle Herstellung - wenn richtig optimiert - führt aber zu den wenigsten Verlusten. Eine moderne Hühnerfarm belastet kaum die Umwelt weil Mist, Wärme, CO2 etc weiter verwendet werden - und das geht auch mit Bodenhaltung. Ob das schön für die Hühner ist, ist wieder eine andere Sache - aber es gibt leider kein Fleisch ohne ein entsprechendes Tier zu mißhandeln/schlachten. Vieh auf der Weide ist wohl eine der unwirtschaftlichsten Methoden was den Bedarf an Land und Platz angeht. (Um Missverständnisse zu vermeiden - es geht mir hier nicht um ein Wertung, sondern nur um die Möglichkeit, 10 Milliarden Menschen zu ernähren.)

Ich glaube, langfristig führt kein Weg an einer anderen Einstellung zu Lebensmitteln vorbei - und das bedeutet vermutlich auch einen Verzicht auf heute lieb gewonnene Lebensmittel wie z.B. Fleisch wie Sie schreiben nur ein paar Mal pro Woche. Europa macht mir da jedoch weniger Sorgen - vielmehr die sich entwickelnden Länder in Asien: wenn der Fleischkonsum in China nur um ein paar Prozent ansteigt kann das ganz andere Auswirkungen haben.

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@Oberlehrer: das habe ich auch so verstanden. Und zu Ihren Punkten: ja, sehe ich auch alles so. Das Problem ist aber der Mensch, der sich nicht einschränken will, sobald er vom süßen Nektar des "zuviel" gekostet hat. Der nur das beste will, am besten immer und überall. Oder wie Gregor Gysi es mal auf Werbeplakaten stehen hatte: "Luxus für alle".
Wenn das so weiter geht, dann kommen wir wirklich irgendwann mal zu "Soylent Green", der Keks nur echt mit 32 Zähnen :-)

Bis dahin gucken wir noch ein paar Dokus zum Thema:

watch?v=yGOhlAXu1Dk
watch?v=8DvkCVCMtSM
watch?v=kMnz_5Rdl3c
watch?v=iiQ45yPykwc
watch?v=8H4G0LNOXPw

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@Gux: Sie haben gerade Wale angeführt. Ich denke, bei den Walen hat die Halbwegsrettung nur geklappt, weil nicht wirklich noch eine Industrie ein Interesse an den Tieren hat. Die werden heute einfach nicht mehr als "Rohware" benötigt, es gibt Alternativen. Dann kann eine völlige Vernichtung abgewendet werden.
Übrigen bleiben eigentlich nur noch die Japaner, die der Meinung sind, Wale aus kulturellen Gründen fangen zu müssen und sich einen Dreck um internationale Gesetze kümmern. Aber scheinbar ist dort die Nachfrage auch nicht groß genug, ansonsten würde die versuchen mehr zu fangen.

Bei Fischen sehe ich die Alternative nicht. Das ist das Problem.

Eine andere Einstellung zu Lebensmitteln ist gut - die Frage ist aber, wie man das in die Köpfe der Menschen bekommt. Zumal es auch genügend Kräfte gibt, die das ganz anders sehen.

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@dr snuggels - ich habe mich mißverständlich ausgedrückt: ich meinte eigentlich, daß es bei den Walen mit dem Über"fischen" beinahe funktioniert hätte.

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@Gux: habe ich gemerkt, das ich das falsch verstanden hatte. Ich hatte meinen Text daher auch angepasst. Die Überfischung hat bei den Walen eigentlich nur aufgehört, weil sie industriell nicht mehr notwendig waren. Bei Fischen sehe ich die Alternative nicht, das ist das Problem.

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Verzicht auf lieb gewonnene Lebensmittel heisst z.B. auch, dass man eben nicht das ganze Jahr alle Formen von Frischgemüse zu kaufen bekommt. Damit hätte ich überhaupt kein Problem. Überhaupt beschleicht mich der Verdacht (nein, ich weiss es nicht genau), dass bei den Lebensmitteln eine ähnliche Verschiebung der Produktion in Schwellenländer (oder ähnlich) erfolgt wie bei der Industrie.
Es ist mir durchaus klar, dass die Südfrüchte nicht gerade aus heimischem Anbau stammen können. Aber Kartoffeln aus Ägypten oder grüne Bohnen aus Kenia? Ist das sinnvoll und richtig? Ich weiss es nicht - es kann ja sein, dass das eine win-win-Situation für alle Beteiligten ist. Aber es kann natürlich auch anders sein...

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Eine Win-Win-Situation ist es in den Anbaugebieten maximal für eine kleine Schicht. Der Anbau benötigt sehr viel Wasser, was in diesen Ländern ja ein Problem ist.
Siehe auch folgende Doku: http://www.spiegel.tv/filme/bbc-essen-auf-der-ueberholspur/

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Seien wir doch mal ehrlich, Massentierhaltung und Ökologie interessiert uns nicht. Wir kaufen die Zuchtfische und das Biofleisch. Die Überbevölkerung ist auch lediglich ein Problem, weil es in unseren Augen die falschen Menschen sind. Wer hätte schon etwas gegen 3 Milliarden neue Bill Gates?
Im Grunde geht es uns doch darum, dass die Unterschicht wieder jeden Tag Kohlrübensuppe essen soll. Damit sie auch fressen was sie verdienen.
Andernfalls würden wir doch bei uns selbst anfangen und unrühmliche Verhaltensweisen abstellen, anstatt andere Menschen zu erziehen und sie zu einem Verzicht bewegen zu wollen, der uns offensichtlich leicht fällt.

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Soll das eine Parodie auf irgendwas sein? Ich kriege da nur schwer einen Sinn hineininterpretiert.

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Der kern des problems ist, Lebensmittel sind halt nichts wert. Man schätzt, dass mindestens 35% der lebensmittel weggeworfen werden in den Industrieländern ( in der Dritten Welt noch mehr, das hängt dort mit oft ungeeigneten Ernte- und Lagerungsmöglichkeiten zusammen). Das geschieht auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette, nicht nur am berüchtigten point of sale mit dem abgelaufenen MHD. In Wien wird täglich soviel Brot entsorgt wie Graz verbraucht. Es gibt Supermarktketten, die verlangen von ihren Filialbäckern "scenic protection" bis 19:30: alle Regale müssen mit frischer Ware voll sein, dann fühlt sich der Verbraucher wohl. Was da weggeschmissen werden muss, kann man sich vorstellen. Bei der Nahrung gibt es soviel Aspekte: ein Drittel des deutschen Schweinefleisches wird eigentlich in Südamerika erzeugt, denn odort wird das Sojaeiweiss hergestellt ohne die diese Massenerzeugung nicht möglich ist.

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Worauf man aber auch hinweisen muss: Mensch und Ernährung war noch eine besonders naturharmonische Angelegenheit, Stichwort "quartäre Aussterbewelle" zu Beginn des Holozäns: damals wurde in kurzer Zeiz praktisch die gesamte Megafauna ( Riesenhirsche, -bären, -faultiere, -nashörner, -känguruhs, -gürteltiere, -vögel, -warane) vernichtet, immer im Gleichklang mit der Ausbreitung des Menschen im jeweiligen Gebiet. Da agiert der Mensch wie jede andere Spezies auch: fressen, was geht, je energiereicher, desto besser. Zum "Kearndlfresser" ist der Mensch erst geworden, nachdem er zahlenmässig ordentlich zugelegt hatte und die leicht jagdbaren Fleischlagerstätten ausgebeutet waren. Dann musste er sich umstellen ( btw. so wirds auch mit der Energie sein: erst wenn alle leicht entflammbaren Substanzen ausgegraben udn verfeuert sind, wird die Energieerzeugung intelligenter gemacht werden ).

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VoI - 3 Milliarden Bill Gates wären wohl eher eine Katastrophe; das Hauptproblem (was Ernährung angeht) ist der zunehmende Wohlstand, denn nur dadurch sind teurer Nahrunsgmittel überhaupt erhältlich.

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Zum Thema Wegwerfen von Lebensmitteln gibt es auch den ganz interessanten Film "We feed the world". Bei Youtube gibt es nur einen Trailer, den ganzen Film kann man sich aber hier angucken: https://archive.org/details/WE_FEED_THE_WORLD_DEUTSCH
Highlight ist am Ende bei ca. 1:26:40 das beginnende Interview mit dem Chef von Nestlé. Schon interessant, wie diese Leute denken.

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@frankie b: man sollte aber bei der Quartären Aussterbewelle noch erwähnen, dass es zusätzlich zum Menschen auch Klimaveränderungen gab. Daher war es wahrscheinlich ein Zusammenspiel von verschiedenen Faktoren, die zur Ausrottung von vielen Großtieren geführt haben.

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Was hat das alles jetzt mit der Erbsünde zu tun?

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@gux, das Hauptproblem was die Ernährung angeht ist die Kapitalallokation. Das Problem von Hungernden ist nicht das mangelnde Nahrungsangebot, sondern das fehlende Geld diese Nahrungsmittel zu kaufen. Würde man in industrialisierten Ländern komplett auf Fisch und Fleisch verzichten, würde man eben entsprechend weniger Soja/Mais anbauen. Davon hätten die Unterernährten auch nichts.

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VoI - das Problem sind die vorhandenen Ressourcen (bzw. deren Verwendung). In Europa müssen Lebensmittel importiert werden, weil wir auf intensiven Landbau verzichten - mit dem Ergebnis, daß an anderem Ort genau dieses Land fehlt.

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@gux - ? Wir verzichten auf intensiven Landbau? Wir haben den intensivsten Landbau überhaupt , mit Ausnahme von japanischen Reisfeldern vielleicht. Wir importieren pflanzliches Eiweiss in Form von Soja, weil damit die Schweinderl schneller wachsen - nur um das gehts. Umschlag. Schlachtreife in 4 Monaten, das geht nur mit eiweissreichen Kraftfutter. Damit erzeugen wir tierisches Eiweiss, dass massenhaft billig vergrillt und massiv exportiert werden kann ( Deutschland ist der drittgrösste Schweinefleischproduzent nach China und USA ), der Bauernverband sagt, da geht noch mehr. Verwandlung von hochenergetischen pflanzlichen Eiweiss ( wofür in Südamerika Kleinbauern von ihrem Grund vertrieben werden) in tierisches, das exportiert wird, und die Gülle bleibt bei uns. Das ist die deutsche Landwirtschaft. Die Schweine hierzulande sind mittlerweile dermassen auf maximale Gewichtszunahme hingezüchtet, dass sie nur noch mit hochenergetischen Kraftfutter gemästet werden können, bei anderer Futtergabe würden sie praktisch fressend verhungern.

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Kain und Abel -- wer von beiden war nochmal der Fleischfresser ...?

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Tja, dann lesen Sie doch mal die Bibel. Abel opferte ein Tier, Kain Früchte vom Feld. Das gefiel Gott aber nicht. Kapiert niemand, der nicht weiß, dass Gott = Jahwe ursprünglich kein Einzelgott war, sondern nur Teil eines Pantheons und Feldfrüchte scheinbar nicht in sein Aufgabengebiet fielen. Als dann später Gott zum Einzelgott verändert wurde, passte die Geschichte nicht mehr so richtig, deshalb haben sich Gläubige das dann so hingedreht, dass Kain sein Opfer nicht von vollem Herzen gebracht hat *gähn*

Jedenfalls gab es aufgrund dieser Ablehnung den bekannten Streit zwischen den beiden Brüdern, der bekanntlich tödlich endete.

Übrigens kann man in der Bibel mehrfach nachlesen, dass Gott sich offensichtlich am Blute berauscht: http://www.bibelkritik.ch/bibelkritik/c1.htm
Wir fragen uns: ist Gott ein Griller?

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frankie b - wir verzichten darauf, weil wir unbedingt ökologischen Landbau möchten, und der eben nicht so viel Ertrag auf der gleichen Fläche bringen kann. Wir verzichten auch darauf, weil wir z.B. keine gentechnisch veränderten Pflanzen verwenden.

Es gibt natürlich noch genug intensiven Landbau, aber die Bevölkerung (oder zumindest diejenigen, die man im englischen als "Guardianista" bezeichnen würde - ich kenne leider keinen geeigneten deutschen Begriff) will es nicht. Nur versteht dieser Teil der Bevölkerung sehr oft nicht, welche Auswirkungen diese Entscheidungen haben.

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" wenn dieses Tschernobyl nicht wäre, würde ich jetzt in die Pilze gehen."

Was ist das nur? Die tief verinnerlichte Angst vor Atomkraft? Was geht nur in einem aufgeklärten Menschen vor, keine Pilze aus seinem Wald mehr zu essen, weil vor 30 Jahren mal ein AKW hochgegangen ist und man diesen Umstand in den Pilzen messen kann?
Glaubt er deshalb früher zu sterben, Krebs zu bekommen?
Wer nährt die Hypochonder/Vegetarier/Esoteriker/Kind-mit-dem-Bade-Ausschütter mit solchen Idotien? Die moderne Wissenschaft jdf. nicht.

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Lieber sylter, ich wiederhole mich ungern, aber die ehernen Gesetze der Physik gelten eben auch im hohen, verchichiten Norden :

http://www.lfu.bayern.de/strahlung/umrei/strvgprobe

Halbertszeit ist Halbwertszeit - da hilft auch kein Aperol-Spritz, Pharisaer oder Krabben Toast.

(Vielleicht Eiderstaedter Sauerfleisch - das koennte sein, so eklig wie das ist .... )

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@gurkenhobel: Wenn ich die Tabelle richtig deute, wurde bei Steinpilzen einmal 504 und einmal 308 Bequerel/kg gemessen. Das liegt unter dem Grenzwert für Erwachsene von 600 Bequerel/kg.

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Was aß man in der Arche Noah?

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Einhörner, glaube ich.

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@oberlehrer, wie fast immer in den Diskussionen hier ist das zu kurz gedacht, schon der saftige Maronenpilz wartet mit einem Maximalwert von ueber 2k Bq/kg auf ... sammelt man an einen Hotspot ... muss Oppa ran an die Pilzpfanne ... und damit sind wir, was die Marktrebellen angeht, wieder voll im flow.

cheerio!

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@gurkenhobel: Wie fast immer in den Diskussionen hier ist das zu kurz gedacht; was hält einen z.B. davon ab, ggf. die Maronen stehenzulassen und sich auf weniger kritische Pilze zu konzentrieren (z.B. die erwähnten Steinpilze oder Schirmpilze)?
Darüber hinaus würde sich also bei über 2000 Bq/kg die zu genießende jährliche Menge auf ein ca. Viertel der Menge reduzieren, die man bei "Grenzwertbelastung" (600 Bq/kg) gefahrlos zu sich nehmen könnte - also von ca. 100kg auf ca. 25kg...
Es ist gut möglich, dass die Strahlenbelastung durch Dons Flug nach Teneriffa höher liegt als die Strahlenbelastung durch die Pilze...

Der Fallout war in Brandenburg sicher niedriger, aber die ehernen Gesetze der Physik gelten sicher auch dort:

http://www.lugv.brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.3310.de/fb_pilze.pdf

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Heute im Angebot :

Seniorenteller "Pilzpfanne nach Art des Strahlenschutzbeauftragten"

( unser Strahlenschutzbeauftrager in der KFA Juelich ist auch 87' eifrig Pilze sammeln gegangen und hat sich nach der Mahlzeit auf den Ganzkoerperdetektor gelegt ... alles roger ) - insofern : weitermachen.

Ps.: natuerlich alles richtig - in Bayern - speziell im bayerischen Wald ist die natuerliche Strahlenbelastung aufgrund der dortigen geologischen Umstaende sowieso relativ hoch, da machen ein paar hot spots im Schwammerlkorb den Kohl auch nicht mehr fett, ist ja auch nicht schlimm betrifft ja nur Bayern ...

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Ich finde das hier ziemlich griffig (natürlich vorausgesetzt, dass die jeweils gemessenen Werte stimmen, was z.B. bei Fukushima etwas fragwürdig ist):

https://xkcd.com/radiation/

Es hilft zumindest beim Einschätzen der Größenordnungen.

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In dieser "radiation"-Statistik wird verschieden ge- und berechnet: mal die Dosis für ein Jahr, mal für einen Tag, mal für ein paar Stunden und daraus werden dann entsprechende(? verharmlosende resp. sensationelle) Balken gezimmert. Ist das seriöse Wissenschaft?

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Für Leute, die in der Lage sind, die entsprechende Legende zu lesen, sollte das eigentlich kein Problem darstellen...

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@oberlehrer - sehr huebsche charts.

... letzendlich wird man das Problem nicht wirklich serioes (vorallem nicht hier in diesem blog) betrachten koennen, da man die biologische Wirksamkeit im Einzefall betrachten muss.

("Was wird wie lange mit welcher Dosis exponiert" ... es macht einfach einen Unterschied ob man auf einem verstrahlten Pilz herumkaut oder ob man ihn verstopfungsbedingt ewig im Magen/Darmbereich mit sich herumschleppt .. und wie er resorbiert wird und was weiss ich.)

Fakt bleibt, dass der bayerische Wald strahlentechnisch (und nicht nur das) ein beschissener Saustall ist.

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Völker dieser Welt, schaut auf diese German Angst!
Wenn sie nicht gerade Ritzel zählen oder Opels mit Fiats vergleichen, gehts um Bequerel/kg.

Wie muß sich ein Opfer in Tschernobyl (oder jemand an der 1.500 km langen Linie zwischen Gmund und dem Reaktor) fühlen, wenn er solche Hysterie liest?
Wahrscheinlich wird er sich sehr überlegen fühlen - und das zu recht.

Nicht nur Kommunazis wie Trittin und Konsorten haben ihre gesamte parasitäre Existenz auf diesem GAU aufgebaut, er dient auch vielen "Ratgebern" und Panikmachern bis heute als Einkommensquelle.

Viel besser: "...und wenn Du stets gemütlich bist und Dir etwas appetitlich ist, dann nimm es Dir - egal von welchem Fleck"
https://www.youtube.com/watch?v=v_EWWyJfgPc

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Jawoll. A bear can rest at ease with just the bare necessities.

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hm, zündet nicht. Evtl. Brennwert zu niedrig?

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was allerdings ein wenig irritiert: wie kommt man dazu, dass man umgang mit solcherart ungezogenen menschen pflegt, die gewisse befindlichkeiten nicht berücksichtigen.

natürlich ist die generelle diskussion über nachhaltigkeit und ernährung unter den zeichen der spannung zwischen gelüsten, erweiterter humanität und globalen ernährungsanforderungen eine mehr als berechtigte, und im prinzip wurde hier bereits das meiste dazu bereits erwähnt.

im angesicht des don jedoch etwas vergleichbares wie einen teller petite friture zu bestellen - dieser wäre sichtbar noch ein wenig mehr geschöpfe vernichtend - und dann noch nicht einmal aufzuessen, mutet doch mehr als nur skurril an.

ausserdem könnte man da doch gleich im birthday suit mit der axt ein schönes gefülltes wespennest bearbeiten.

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Man weiss es nicht.
Es gibt viele Gründe, etwas nicht zu essen. Mir ist es z.B. mal passiert, dass ich durchaus liebevoll zubereitete Champignons nicht runterbekommen habe, weil die verwendetem Gewürze einen Geruch ausströmten, der mich schlagartig an den Geruch des hiesigen stillgelegten Schlachthofs erinnerte (etwas Verwesung gemischt mit Chemie). Oder neulich im Hotel: Da wurde irgend ein Fett benutzt, das mir dann stundenlang im Magen rumgegangen ist - und das wusste ich beim ersten Bissen.

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Keine Ahnung, warum man hier so erstaunt tut: die Buffets sind doch voll mit solchen Leuten. Gerade wenn es "All Inclusive" ist, wird hemmungslos aufgeladen. Teilweise hat man den Eindruck, die Leute beenden gerade eine 30 tägige Fastenzeit. Und wenn was Besseres entdeckt wird, dann gehen auch mal halbvolle Teller zurück. Besonders schön: Rentner, die an Kreuzfahrtbuffets kleine Kinder zur Seite stoßen, weil sie unbedingt die ersten am Hummerbuffet sein müssen.

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der erste echte Riss in einer Freundschaft - das scheint nun nicht irgendjemand gewesen zu sein, der den don mit einem teller voller schlechten karmas konfrontierte.
dass solch ein schuss zumindest beim don in der textwelt, nicht der echtwelt vielleicht, nach hinten losgeht, dürfte doch auf der hand liegen.

ich meine, ich fange auch keine diskussion über religion an, wenn ich weiss, dass mein gegenüber der wasserträger vom küster ist. und ein solches verhalten dürfte man auch vom gegenüber erwarten: auch nicht den versuch zu machen, zu bekehren.

vergleichbar ist dies mit diesem thema auch. eine freundin sieht sich als engagierte vegetarierin, die allmählich mit einem veganen leben liebäugelt; warum auch nicht. natürlich bestelle ich mir auch etwas veganes, wenn wir essen gehen, sucht sie doch restaurants aus, die das halbwegs hinbekommen.

auf ihre kaschmirpullover spreche ich sie nicht an - eine baustelle, an der sie offensichtlich noch arbeitet -, ich jedoch darf die pelze, die mir die damen unserer famille schenken (ich habe den platz, passe auch hinein - sie sind zwar alt, aber, wohl leider, in bestem zustand) nicht erwähnen: und da wird etwas asymmetrisch in einer freundschaft - und da fangen die schwierigkeiten eines gleichberechtigten austausches, der die grundlage von doch stets freiwillig eingegangener freundschaft darstellt, an. lammfellmäntel toleriert sie aber noch, nicht ohne erhobenem zeigefinger - ein klein wenig unlogisch, wie es scheint, aber so ist der mensch.

mitnichten geht es hier um persönliche befindlichkeit:
es soll nur ein beispiel sein, wo man rücksicht nimmt, und wo man damit aufhört.

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Vielleicht sind das auch die Gründe, warum alle nur nicht miteinander SiMSen udn Twittern, statt sich im echten Leben zu treffen: WEil man sich über die Speisevorschriften nicht klar werden kann.

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Jedenfalls werden Ökos, Feministen und Veganer früher oder später wieder eine Art Rabbinat einführen müssen, das dann immer genaue Auskunft geben kann, welche Speise, welches Produkt und welche Sprachregelung nun "koscher" ist und welche nicht.

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Alte Unterscheidungen zwischen vier- und zweifüßigen Tieren wären wohl zu vernachlässigen, aber --
.
War der Leviathan nicht auch eine Art Fisch ?!

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zum ausleben von ressentiments eignen sich scheinbar gültige vorschriften doch trefflich.

ein jeder kann als gleichsam selbsternannter echsperte dem anderen vorwerfen, dass er etwas nicht "richtig" mache.

nur den feminismus in den gleichen topf geworfen zu sehen, macht nicht wirklich freude - dass sich einige, die vorgeblich in dessen diensten stünden, zu abstrusen, vielfach verbreiteten - und auf unschöne art auch kommentierten - gedanken hinreissen lassen und ihn damit desavouieren, dem gegenspieler in die hand arbeiten: oje.

dass beide geschlechter die gleichen rechte und pflichten haben, ist leider nicht selbstverständlich.

und solche quadratspinnerInnen machen es gar noch schlimmer. das führt zu gar nichts, ausser zum back lash.

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Kein Licht ohne Schatten,
Keine Moral ohne Pharisäertum

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Warum kann man sich nicht einfach auch mal überlegen, was der "Sender" einer solchen Nachricht gedacht hat? In vielen Fällen nämlich wahrscheinlich gar nichts. Ich bin immer wieder darüber erstaunt, wie leicht Menschen aus einem Verhalten eine Beleidigung konstruieren, das eigentlich nie so gemeint ist.

Am meisten fällt mir das bei diversen -ismen aus, wo aus unbedachten (oder auch unwissentlichen) Bemerkungen Skandale konstruiert werden - ohne sich zu überlegen, was der Absender eigentlich gemeint hat.

Das Leben wäre doch so viel einfacher, wenn man eher von Unwissenheit als böser Absicht ausgeht.

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@ Hansmeiser555: Nicht alles, was im Wasser lebt, ist auch ein Fisch (http://de.wikipedia.org/wiki/Leviathan_%28Mythologie%29)

@ Donna Laura: das Problem ist, dass die Vielfalt unserer heutigen Gesellschaft immer mehr zunimmt und sich jeder seine Nischen rauspickt. Dadurch wird aber die gemeinsame Kommunikation immer schwieriger. Früher (yeah) gab es mehr Gemeinsamkeiten, weil die Vielfalt nicht da war. Die Leben und das Denken waren einheitlicher, die Informationen über die Welt waren geringer. Besonders auf den Dörfern war das so, getrieben vom Gruppendruck durch Religion und Gemeinschaft. Daher hatten es Freigeister damals auch schwieriger. Heute haben die Freigeister eher das Problem gehört zu werden, weil jeder sein eigenes kleines Weltbild hat. Was dem einen oder anderen Jugendlichen, der von seiner Art her eigentlich den Gruppendruck eines Dorfes benötigen würde, zum Problem wird und er sein Heil in irgendwelchen Gruppen sucht, die ihm Antworten und Regeln geben.

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lieber Gux, da ist sicherlich etwas daran. umso mehr daher auch die unbedeutende frage, wie es sein kann, dass man jemandem befreundet ist, der eigenen interessen so sehr diametral entgegenstehend zu handeln scheint, dass so genannte erste echte risse durch solcherart verhalten entstehen können. von heute auf morgen ändern sich menschen kaum; es kann aber sein, dass man selbst ab einer bestimmten schwelle probleme mit der contenance bekommen könnte.

vermutlich ist es wirklich unbedachtheit. und dann ist es eine andere frage, wieviel man davon ertragen möchte - dies mag wohl des hausherren sinnen gewesen sein. es gibt aber noch die möglichkeit, dass man kurz den nochfreund vorsichtig darauf anspricht, wenn einen etwas verletzt; das weitere mag sich dann ergeben.

lieber doctor snuggles, dass die anzahl der kleinkinder doch sehr ansteigt, würde ich auch unterschreiben wollen. wenn es nicht passt, droht doch so mancher damit, die luft anzuhalten, so wie der kleine spanier bei astérix. sicher wurde die welt komplexer, das wissen hat sich vermehrt - damit das nichtwissen aber auch, und das ist die crux. vermutlich klammern sich deswegen soviele an die bambussprossen, es herrscht der glaube und die annahme viel eher als dass man sich genötigt sieht, meinungen auch zu begründen mit argumenten weniger als mit weiteren meinungen. dass eine these nicht einer überprüfbaren realität entspricht, lässt manche leute sehr gelassen.

schliesslich glauben nicht so wenige heute ein anrecht darauf zu haben, recht zu haben. dann wird der austausch in der tat kompliziert.

sich als im leben lernenden anzusehen plus leben und leben zu lassen, wäre ja auch eine position.

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(es mag ja viele restaurants geben, die keine appetitlichen gerüche verbreiten. es begab sich zu zeiten, dass ich mich mal jener o.g. freundin traf, um in ein bestimmtes restaurant zu gehen. ich wartete und wartete auf sie, und hatte zwischenzeitlich reichlich gelegenheit, mich zu sorgen. denn es waren zwei restaurants nebeneinander, und ich wusste den namen nicht mehr; das eine war ein normales, unspektakuläres, das andere zeichnete sich durch ein wenig chaos vor der eingangstür und einem unsäglichen geruch nach... ich darf das gar nicht schreiben... kinderkotze aus. sie können mir glauben, dass ich eine kurze zeitlang gar betete und worauf ich wohl hoffte.
allein, man verbrachte den abend in der kinderkotze, das mahl war sogar recht annehmbar, aber der geruch war schlichtweg schwer erträglich - und ich ausserstande, ihn zu erwähnen, weil man nie weiss, wie lang der schlips des gegenübers ist.
das konnte das gemüse nicht gewesen sein. putzmittel?! es sah nicht danach aus. ich bin mir sicher, das restaurant war eine unrühmliche ausnahme.)

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Liebe Donna Laura, ich kann hier keine Kommentare zu persönlichen Freundschaften abgeben, da mir die Akteure und Hintergründe völlig unbekannt sind. Aber aus meiner Erfahrung kenne ich solche Fälle natürlich auch - und in den meisten Fällen war und ist es einfach Unbedachtheit, und dann ist es Schade, wenn dann statt des klärenden Gesprächs die Konfrontation/Trennung folgt.

Vielen Menschen scheinen jedoch aus unerfindlichen Gründen die Konfrontation zu suchen - ist das vielleicht ein altes Überbleibsel unserer Entwicklungsgeschichte, mit dem wir die Rangordnung festlegen wollen? Die Kommentare auf Dons AfD Artikel in der FAZ passen mMn auch dazu: so schlimm und böse ist der Text doch gar nicht, und mit ein wenig Nachdenken müßte selbst der größt AfD Anhänger das merken ...

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Werte Donna Laura, die Einseitigkeit der Argumente für Weltbilder ist häufig Bestandteil eben jener. Kommt man mal mit Stichpunkten, die anderen Seiten beleuchten... ah je. Oder wie man im Englischen so schön sagt: "don't bother me with facts".

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Nicht lesen, falls jamand auf's Oktoberfest fährt
oder im Restsommer in Bayern im Biergarten noch einmal richtig bayer. Schmankerl genießen möchte
.
http://www.sueddeutsche.de/bayern/bayerische-biergartenkueche-matsch-mit-sosse-1.2079495

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Erstens - der Artikel stimmt haargenau. Zweitens - es könnte sich um eine fränkische Variante handeln, aber warum erwähnt der Artikel das einzige meist zumindest essbare Fleischgericht nicht, Schweinebraten? Wenn auch nur dehalb, weil es gar nicht so einfach ist, einen grossen Schweinenackenbraten o.ä. zu ruinieren.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Ich hab auch schon mal einen kompletten Teller Muscheln zurückgehen lassen, ich wollte nicht die Nacht durch brechen, die waren einfach hinüber.
In Frankreich werden wie bei Ebbe selber gesammelt, und sind ein Gedicht. Ich weiß wie frische Muscheln schmecken. Ich hab hart gelernt, dass man das hier nicht bekommt.

Andererseits kann ich den Hausherren verstehen, ich bin auch heute noch ein Anhänger von "was man sich auf dem Teller gelegt hat, wird ganz aufgegessen".
Gilt für Pflanzen und Tiere.


Bzgl Milchprodukten: meine halbe Kollegenschaft ist mittlerweile "laktoseintolerant".
Mir tut das Zeug auch nicht gut, meine Temperatur erhöht sich etwas, und ich furze wie ein Methansumpf. Ich hatte aber meine ganze Kindheit durch Zugriff auf Rohmilch vom Nachbarhof. Damals problemlos vertragen!

Ist aber IMHO eine Folge der deutschen Turbomilchkühe, die man mit magengeschütztem Proteinfutter ernähren muss, weil sie sonst vom eigenen Euter ausgelaugt werden.
Milch von Kühen in Schweiz oder Irland, die Gras von der Wiese fressen, vertrage ich problemlos. Dummerweise ist Emmi auch nicht mehr das was es vor 5 Jahren noch war…

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jeder kann wählen, jeder soll wählen. es gälte evtl. aber auch:

"kein status sozialer exklusivität für nichts."

also weder aus der art & weise wie einer was äße - oder nicht äße, oder aus sonst vielem ließen sich womöglich normale, gesunde, förderliche differenzierungen ableiten.

weder die wahl einer bestimmten partei oder haarfarbe oder jogurtsorte oder sexuellen obsession, praktik, vorliebe oder eines reiseziels oder nichtreiseziels, wie zuhause, begründete irgendetwas.

am ende wollen alle nur lieben - und geliebt werden, halt so, wie sie grad sind. und wer in dem punkte zunähme hätte (und anderes dafür wegließe?) ggfls. was erreicht?
.

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2km weit weg
gibt es noch ausreichend Fisch, Angeln auf dem
Meer macht aber keinen Spaß, weil selbst Gummibären
als Köder funktionieren. Das wird dann schnell
unsportlich.
-
Man kann ja auch das Übermaß zum Eigenbedarf
einfach an andere verschenken...

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und im Wald die Tiere so groß wie Turnhallen

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