Heute schon wieder was unter Strafe gestellt?

Eigentlich könnte man ja

Ja, eine Petition machen, eine Petition, den Extremismusbegriff zu erweitern. Nicht mehr nur Nazis in den Verfassungsschutzbericht und autonome Brandstifter, muslimische selbsternannte Sittenwächter und sonstige Radikalinskis, die meinen, das Recht in ihrem Sinne biegen zu müssen, sondern mal zu schauen, was sich da sonst noch so gebildet hat an den Rändern einer Gesellschaft, die nicht nur links oder rechts, sondern überall extreme Ausformungen findet, und das anderen aufzwingen will.

Und das ist nicht nur bei Themen wie Kinderpornographie und Kindesmissbrauch so - da versucht gerade die Bundesregierung selbst, ein Gesetze zu erlassen, das in der Lage wären, einen bislang nicht verurteilten Herrn Edathy zukünftig doch noch ins Gefängnis zu schicken. Es gibt auch Leute ausserhalb der Parlamente, die die Neigung zur moralischen Empörung in der Nachfolge von Zensursula erkannt haben, und deshalb mit Wünschen nach Gesetzesverschärfungen vorstellig werden.

Da gibt es eine Kampagne namens "Pinkstinks", die über ein sehr weit gefasstes und beliebig interpretierbares Gesetz jede Form von Geschlechter- und Rollenzuweisung in der Werbung verhindern wollen - wegen der lieben Kleinen natürlich, Ihr Kinderschänder! - nachdem sich die Werbeindustrie bislnag nicht auf derartiges Mullahgekreisch eingelassen hat. Natürlich gibt es widerliche Werbung - aber was diese neuen Bigotten auf dieser Basis fordern, ist ein weit formulierter Gummiparagraph gegen unlautere Werbung, mit dem sie alles niedermachen können, was nicht in ihr Weltbild passt. Änderung des gesellschaftlichen Konsens durch allseits akzeptierte Argumente ist megaout, Winseln, Kreischen und Arschkriechen bei reaktionären Verbotspolitikern ist megain, und die gibt es bekanntlich in allen politischen Farben. Natürlich kommt so eine Kampagne. die auf Basis von Extremforderungen der Genderistinnen gestaltet wird, in der Öffentlichkeit trotz wirklich hässlicher Beispiele nicht wirklich weit, weil die grosse Mehrheit im Land nicht dem einen Extremismus nachläuft, um den anderen zu verhindern. Aber die paar tausend Leute, die dann im Vorzimmer der Ministerien Rektalakrobatik aufführen, finden sich bei Werbeverboten genauso wie beim Gotteslästerungsparagraphen, Schulgebetsempörern, Lebensschützern und den Omas, die endlich die ganzen Pornoseiten in Internet wie in England verboten sehen wollen.

Mit jedem Verbotspetitionserfolg kommen 10 neue irre Sondertotalitaristen auf den Plan . Ich selbst bin übrigens auch Petitionsunterschreiber - vor allem, wenn etwas erlaubt werden soll. Die Pille danach ist ein wichtiges Anliegen, die Liberalisierung des Internetrechts und die Zurückdrängung der Abmahnunkultur. Und natürlich bin ich auch für einen verbesserten Schutz der Menschen im Netz, zumal, wenn es um die Frechheiten geht, die sich Firmen einfach so herausnehmen. Und ich bin auch der Meinung, dass Stalking ein Problem ist, dem sich unsere Gesellschaft aktiv stellen muss, selbst wenn das, wie man an stalkenden Piraten aufzeigen kann, keine leichte Sache ist.

Wie auch immer, Mary Scherpe hat eine Petition zum Stalking gestaltet und je mehr ich darüber nachdenke, desto unschöner erscheint mir ihr Ansatz. Denn nach ihr soll schon verurteilt werden, was nur geeignet ist, einen Schaden zu verursachen.

Da dann nämlich jeder beim kleinsten, selbst empfundenen Anlass anzeigen. Und ich habe keinen Zeifel, dass all die weiter oben erwähnten Bigotten derartige Einlassungen genau so interpretieren werden. Und es als ihr Recht ansehen und es toll finden, wenn sie nicht mehr arbeiten müssen, um ihre Themen akzeptabel zu machen, sondern ein Gericht die Kritiker beschäftigt.

Deshalb bin ich dezidiert nicht für ein Gesetz, das es erlauben würde, notorische Gummiparagraphendesigner einmal im Jahr zu teeren und zu federn und sie mit dem Schild "Freiheitsfeind" um den Hals durch die Stadt zu treiben, bis zur Spree, wo sie eine Mass Wasser exen müssen - oder was auf der anderen Seite sonst noch an mittelalterlichen Phantasien hinter den Gesetzeswünschen vorherrscht. Ich versuche lieber in der FAZ als selbst von Stalking Betroffener zu erklären, warum solche Eignungsdelikte das Tor zur Hölle sind, das man besser zu lässt. Wie auch im Kommerntarblog.

Sonntag, 21. September 2014, 21:19, von donalphons | |comment

 
Tja, auf diesem Weg würden wir zu einer Rechtslage kommen, nach der schon die schiere Existenz eines nachbarlichen Knallerbsenstrauchs justiziabel wäre, selbst wenn dieser vom eigenen Maschendrahtzaun noch anderthalb Meter entfernt ist. Das kann eigentlich kein vernünftiger Mensch wollen.

Das Problem beim Stalking (und ich kann als Ehemann einer jahrelang gestalkten Frau bei dem Thema durchaus mitreden) ist nicht so sehr die Rechtslage, sondern die Vollzugsdefizite beim Durchsetzen von Kontaktverboten undsoweiter. Das mag zum Teil einem noch unterentwickelten Problembewusstsein der Rechtspflegeorgane geschuldet sein, aber vielerorts ist es schlicht so, dass die Polizei kaum all ihren anderen Aufgaben nachkommt.

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Mark, der Don hat IMHO den Finger auf eine breiter klaffende Wunde gelegt - die zunehmende Unfähigkeit und Unwilligkeit, sich mit Zumutungen abzufinden, die man selbst schrecklich findet. Und dem daraus resultierenden, immer schneller werdenden Ruf nach dem Gesetzgeber, mir diese Zumutungen vom Halse zu halten.

Ich sag ja schon seit anno dunnemal - Freiheit ist nichts, was eine beliebige Bevölkerungsmehrheit in einem beliebigen Land versteht, geschweige denn, will.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Erstaunlich, dass man dem Gesetzgeber und den angeschlossenen Organen sinnvolle Lösungen überhaupt zutraut. Nicht nur bei diesem Thema.

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wieso, passt doch zum um sich greifenden Infatilismus. Hat der Nachbarsjunge im Sandkasten was böses gemacht, rennt man zu Mama oder Papa oder wie man die zukünftig noch nennen darf.
Geht ja auch zuhause: heute haben schon Studenten Putzpersonal, ähnliches hörte ich über Sekretärinnen, von denen ich dachte sie seien schlecht bezahlt und könnten sich Münchener Mieten kaum leisten. Ist dann so wie bei dne Eltern die früher immer hinter einem hergeräumt haben.
Geht auch beim essen: viele Leute können nicht mehr kochen und scheitern schon an ein paar Pfannkuchen. Stattdessen gehen sie essen oder machen convenience food auf.

Ich bin wirklich kein Verfechter der verantwortungübernehmen privatvorsorgen jederissewigenenglückesschmied Ideologie. Aber es gibt Dinge, da muss man sagen, dann kümmer Dich halt selber drum oder leb damit. Insbesondere sage man dies den putzfraueneinsetzenden Conveniencefoodessern

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weg geiin nutzt nix
@greenbowlerhat

ich sehe es in meiner unhumbeligen Opinion wie Mark793. Sobald Weggehen und Wegsehen keine Lösung mehr sind, fallen die Defizite der Durchsetzung unserer Rechtsordnung ins Gewicht.
Einmal Klingelstreich? Geschenkt. Massiver Belästigung, eventuell noch im engeren Wohnumfeld standzuhalten, läßt sich nicht mit Kochen und Putzen vergleichen.
Wobei ich Sie schon so verstehe, daß gewohnheitsmäßig selbständig Handelnde besser mit Aggressoren zurecht kommen.

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ich bin ja auch oft mit diesem Land nicht zufrieden, aber wenn einem was nicht passt, muss man sich halt selbst darum kümmern. Bei Stalkern ist das nochmal eine andere Sache, aber gerade bei der Werbeindustrie gibt es genug andere Möglichkeiten, direkt die Verursacher anzugehen. So sind die Schwulen mit Dr- Laura Schlesinger fertig geworden und das hat sicher mehr Signalwirkung, als dieses Suchen nach juristischen Hintertüren. Es geht denen ja gar nicht um Werbung. Das ist nur ein plakatives Einfallstor für ihre Ideologie. Und dafür missbrauchen sie halt die Angst um die Kinder. Wie Kath.net und andere widerliche Leute.

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@greenbowlerhat:

"Hat der Nachbarsjunge im Sandkasten was böses gemacht, rennt man zu Mama oder Papa oder wie man die zukünftig noch nennen darf. "

Dazu kann ich nur den Film Der Gott des Gemetzels empfehlen. Gibt es für wenige Euronen auch als Blu Ray.

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@thorha: Ja, diesen Metatext habe ich durchaus mitbekommen, das sollte aus dem Stichwortpaar "Maschendrahtzaun" und "Knallerbsenstrauch" (die Älteren werden sich erinnern) eigentlich deutlich geworden sein.

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Leute ohne echte Probleme (außer der ein oder anderen hobbyjuristischen Wahnvorstellung) - Mann, haben die´s gut!

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ich will nicht wiederholen, was meine Grossmutter hier gesagt hätte.

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Mehr als nachhaltig verstörend und darum Ihr Beitrag wohl auch eindrucksvoller als bei vielen anderen, kam mir heute diese lancierte istdonalphonsonoch…Peinlichkeit unter die Augen, die ja zur Karikatur vieler Schreihälse noch zahlreicherer Petitionisten gereicht.

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ach, da mache ich mir keine gedanken, die macher sind ehemalige Schirrmacher-Hater und bei der FAZ kann man das einordnen. Fun Fact: Das Ding wurde gemacht, nachdem der Justiziar einen Fakeacciount bei Twitter hat schliessen lassen. Im Prinzip leben die Alle auf Gnade und Nachsicht.

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GRÜNE wollen Penis verbieten
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/gruene_wollen_penis_verbieten

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Pirincci ist und bleibt ein Prolet. Upps, echtes sorry an die Proleten, falscher Ausdruck - ein Pöbelfritze. Ich verstehe nicht ganz, warum ein wortgewaltiger Polemiker wie Broder oder ein eigentlich nüchterner Zahlenmensch wie Krämer ihm Raum für seine Gülle geben.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Er schreibt dort ja nicht mehr. Und eventuell hat man ihm den Raum gegeben, weil Zahlenmenschen und "wortgewaltige Polemiker" auch nicht überall gut ankommen.

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Mag sein. Ich bestehe (für mich) darauf, dass es für öffentliche Diskussionen eine Grenze geben muss, unterhalb derer ich sie weder führen noch hören, sehen oder lesen will.

Stammtisch ist das eine. Und selten sauber, selsbt unter gebildeten und kultivierten Leuten. Weshalb er besser da bleibt. Und nicht in der öffentlichen Debatte.

Wer den öffentlichen Sound eines Pirinci braucht, der gehe dahin, wo er "normal" ist. In Fussballstadien, auf Unterschicht-Junggesellenabschiede, ins Big Brother Haus.

Für eventuell mitlesende mädchenmannschaften - yep, das ist hasenreiner classismus gepaart mit ableismus :-).

Gruss,
Thorsten Haupts

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Nun, wir sehen ja, wohin uns die öffentliche Diskussion in der von Ihnen bevorzugten Form hingebracht hat. Mir ist eine gepflegte Konversation bei einem guten Roquefort und dazu eine Flasche herrlichen süssen Rieslings auch lieber.
Aber vielleicht muss man bestimmte Informationen auch mal zu denen ins Fussballstadion bringen und das macht man eben nicht über Diskussionen im ZDF Nachtprogramm.

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mir san die mearern, mir san die schwerean
@thorha und alle, bitte verzeihen Sie mein möchtegernbairisch. Doch die Botschaft ist im Fachbairisch präziser als anders.
Wenn Sie, wenn Ihre Partei die mearern sein will, dann reichen die Tüchtigen nicht und doctor snuggles Genießer reichen auch nicht. Auch die Stützen reichen nicht.
Sie brauchen viele Menschen; nicht nur Stimmvieh, sondern Mitstreiter. Bei den Freiberuflern, Selbständigen, beim mittleren Dienst und beim gehobenen. Wie erreichen Sie hute noch viele Menschen? Ohne oder gegen Bild und Glotze?

Pirinccis Vulgarität ist Geschmacksache. Ja.
De Gustibus non disputandis Auch Ja.

Pirincci hat (mit seiner Bekanntheit und) mit seiner Vulgarität die Aufmerksamkeit erreicht, die höflich und leise vorgebrachten bürgerlichen Anliegen regelmäßig versagt bleibt.
Weil man solche Thesen in diesen Tönen bisher noch nicht kannte. Sein Erfolg ist also nicht wiederholbar.

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melursus, ich sage noch nicht einmal, dass Sie Unrecht haben. Ich habe irgendwann Ende der achtziger einem Unionsgranden während laufender (friedlicher) Studentenproteste gegen ichweissnichtmehrwas mal ins Gesicht gesagt, dass seinesgleichen immer erst dann aufwachen und was tun, wenn es zu gewalttätigen Ausschreitungen kommt. Falsches Training :-).

Aber erstens stumpft auch die Methode ab. Zweitens kann sie zum Bumerang für ihre Benutzer werden (quod erat demonstrandum: Schwarzer Block). Drittens kannman auch Klartext reden, ohne vulgär zu werden (das versuche ich zumindest). Und viertens finde ich die Methode Pirrincci nicht nur abstossend - sie hat auch einen öffentlichen Verrohungseffekt. Dessen Ergebnisse in jeder Fussgängerzone zu besichtigen sind.

Gruss,
Thorsten Haupts

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@thorha, gewiß stößt die Methode ab und die Wirkung läßt sehr schnell nach.
Ich habe für die csu straßenwahlkampf gemacht, etliche Wahlen. Ich habe fdp-wahlwerbung unterstützt. Selbst einen Wahlkampf erfolglos geführt. Und ich mache seit zwanzig Jahren Werbung. Fazit: F R U S T R A T I O N und die Erkenntnis, daß es jedes Jahr schwieriger wird, überhaupt aufzufallen.
Ob einer dann Politiko ist, Autor, Möbelhändler, ein Pflegeheim oder eine kleine Bühne betreibt; die Unsichtbarkeit treibt einen zu manchen Versuchen, auch fragwürdigen. (20%, Geiz ist, Sex sells im Allgemeinen)
Dazu der überall zelebrierte Bruch mit den Konventionen, dem Stil. Aus dem Opernhaus ins Leben!

Es gibt Tage, da überlege ich, es dem Don nachzutun. Privatisieren und bescheiden ein freies tätiges Leben führen. Kochen, backen, Cabriofahren, Radeln, Schwammerl suchen und mal zwei Monate nach Mantua. Schön, daran als Leser etwas teilzuhaben.

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Wenn Sie es sich leisten können, warum tun Sie es dann nicht? Ich würde keine Sekunde zögern.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Ein Zögern kann ich auch nicht nachvollziehen. Ich bin leider nicht in der finanziellen Situation, dass ich mir einen Ausstieg leisten kann, aber bei wem es möglich wäre...

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An den Zuständen in den Fußgängerzonen sind viele Schuld - nicht nur die "Methode Pirincci". Ich sprach gerade mit meiner Frau darüber, dass ich heute Mittag in einem kleinen chinesischen Restaurant war. Ich saß alleine an einem 4er Tisch (andere haben die nicht) und war gerade fertig, als eine Gruppe von 4 Chinesen reinkam. Vom Aussehen würde ich sie als Festlandschinesen einstufen. Jedenfalls beeilte ich mich mit dem Bezahlen, aber es ging einem Teil der Gruppe nicht schnell genug. Ein Mann setzte sich neben mich, obwohl ich noch nicht bezahlt hatte, die Frau guckte unwirsch und hätte mich wohl am liebsten weggezogen, lediglich einer bedankte sich höflich bei mir, als ich aufstand.
Meine Frau meinte nur: "das sind eben Chinesen, keine Kultur und keine Manieren." Ihrer Meinung nach hat die Kulturrevolution - gerade auf dem Land - sämtliche Formen von Anstand und Höflichkeit fortgespült. Eine Form der Revolution, die die eine oder andere Gruppe hier in Deutschland auch gerne umsetzen würde, um den "neuen Menschen" zu formen. So was kommt dann dabei raus.
EDIT: was ich dazu vielleicht sagen muss: meine Frau stammt aus Taiwan und hat eine gewisse politische Abneigung gegen Festlandchina - und ihre beste Freundin hier in Frankfurt stammt aus China.

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lieber doctor snuggles, was haben sie denn da aufgetrieben. gar selbst meine halbwegs abgehärtete wenigkeit ist kaum imstande, den zugegeben kurzen text, vermutlich in korrelation dessen, was da vom autor beschrieben wird, zumindest aus dessen eigener anschauung, zur kenntnis zu nehmen.

nun, und selbst wenn man die möglichkeiten hat, aus den zwängen der der arbeitsfron unterworfenen gesellschaft zu entweichen, so doch nicht dem rest der gesellschaft, der man gewisslich nicht entkommen kann. selbst bei bestem willen - man mag es auf unvermögen schieben, und dies trifft es wohl auch: der mensch ist sozial und als solches gefangen im sozialen - mag man zuweilen unter einem joch stöhnen, und leider und zum grössten bedauern nicht so, wie man bei manchen figuren so denken mag.

der besuch beim chinesen - lassen sie ihn sich eine schule sein: so ist der lauf der welt.

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@ Donna Laura: der von mir verlinkte Text war doch noch harmlos. Es gibt andere Texte vom gleichen Autor, die drücken einem die Faust so richtig ins Gesicht. Aber so ist das nun mal im Leben: man kann seine Zeit im Auenland verbringen oder auch mal in die Niederungen herabsteigen, wo immerhin ein gar nicht mal so kleiner Teil der Gesellschaft wohnt. Ich komme jeden Tag auf meinem Weg in den Turm an den Abgründen im Frankfurter Bahnhofsviertel vorbei und habe da schon den einen oder anderen sich die Nadel in den Hals drücken sehen. Meine Welt ist das auch nicht und ich gehe solche Leuten aus dem Weg. Aber ich kann nicht so tun, als bestünde die Welt nur aus dem Frankfurter Norden, wo ich wohne.

Der Besuch beim Chinesen war ja nur ein Beispiel dafür, wohin andere Sozialisierungen führen können - nämlich teilweise zum gleichen Endergebnis.

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Man ist sich wohl des Image-Problems bewusst - aber, ob das was ändert …

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Was erwartet man von einem Volk, dessen Führung bewusst und gezielt in aufeinander folgenden Säuberungswellen alle gebildeten, und zivilisierten Menschen als "Bürger" getötet, gefoltert oder eingesperrt hat, in diesen Zeiten alle sichtbaren Kennzeichen chinesischer Kultur bis auf den Verbotenen Palast abräumend?

China hat eine grosse kulturelle Vergangenheit, die mit dem heutigen Volk und seinem Regime absolut nichts mehr zu tun haben. Gezielte und gewollte Entkoppelung über mindestens 2 Generationen. Hat geklappt.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Ich erwarte …äh… , dass die sich mal am Liemen leißen.

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... kann man vielleicht syltel3 hinschicken? velbesselt Lage ...

(zumindestens hier)

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Herr Haupts, das ist ja alles richtig. Ändert aber nichts am Ist-Zustand. Der müsste geändert werden und wenn bestimmte Kreise kein Interesse daran haben, dann passiert da auch nichts. In China wurden zwar mal Aufklärungskampagnen gefahren, gerade zu den Olympischen Spielen in Peking. Aber einen Prozeß, der über viele Jahre alles kaputt gemacht hat, kehrt man nicht durch eine kurze Maßnahme wieder um. Und dafür will keiner Geld ausgeben.

Der Mensch sieht sich und lebt in dem Sumpf, den er kennt. Ich frage mich z.B. immer bei Dokus über irgendwelche Slums, warum es die Einwohner nicht auf die Reihe bekommen, mal den Dreck vor ihren Hütten wegzufegen, Papiere aufzuheben, einfach mal sauber zu machen. Da scheint kein Wunsch an irgendeiner Veränderung vorhanden zu sein. Klar, es soll immer alles besser werden. Aber die warten immer auf irgendwelche Wunder von Außen.
Scheinbar muss man wirklich bestimmte Leute an die Hand nehmen und denen die Basics von Grund auf beibringen. Das könnte auch die Situationen in unseren Fussgängerzonen verbessern. Wir geben das Geld aber lieber für "Herr Professorin" und ähnlichen Unsinn aus. Daher darf es auch niemanden verwundern, wenn sich auch hier der Slum breit macht. Wenn diejenigen, die eine Vorbildfunktion erfüllen könnten, die schon nicht machen - woher sollen es denn die Geführten nehmen?

Das ist übrigens auch eine Anklage gegen die "Stützen", die lieber um sich selber kreisen und höchstens den Werteverlust ihrer Immobilie beklagen, als aktiv etwas zu tun.

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Falsche Zielgruppe. Wer nie gelernt hat, auch mal was Unangenehmes durchzustehen oder arbeiten zu müssen, obwohl er nicht will, der ist in exakt der gleichen Situation wie Sozialhilfeerben in der dritten Generation: Unfähig zum von Ihnen geforderten Engagement.

Man hat bei der Übertragung der verstandenen Teile der Feudalfürstenkultur die unangenehmste Pflcht natürlich weggelassen - an der Spitze der eigenen Mannschaft durch Sturm und Unwetter zu gehen.

Ich mag zwar die Manieren von Grossbürgerkindern angenehmer finden, habe aber deutlich mehr persönlichen Respekt vor hart arbeitenden Proleten.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Grossbürgerkinder hier - hart arbeitende Proleten da.

hm, lecker...

man möchte sich ja nicht in irgendwelche zwiegespräche involvieren, doch mag man anmerken möchten, dass es durchaus auch recht angenehme, höfliche und lustige chinesen gibt - ich habe sie besonders dann erlebt, wenn dies irgendeinem zwecke galt, zumeist einem beruflichen. und insofern unterscheiden sie sich nicht so sonderlich von den ureinwohnern des alten kontinents. die art der ruppigkeit, so sie denn auftritt, könnte gleichwohl lediglich eine ungewohntere sein, weswegen sie auch sogleich aufzufallen vermag.
nicht wirklich ein höhepunkt ist es allerdings, mit chinesischen studenten zusammenzuwohnen - da kann das haus noch so gross sein, überall liegt ein reisschüsselchen herum, und-
hier folgt sogleich der verhüllende mantel des schweigens.

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"Grossbürgerkinder hier - hart arbeitende Proleten da."

Pieks :-).

Gruss,
Thorsten Haupts

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nunja, meine wenigkeit pieksten sie mit ihrem feinen nädelchen damit in keiner weise, wie ihnen bereits zur kenntnis gelangt sein dürfte.

doch stimmt es mich stets heiter, wenn so schön wertfrei polemisiert wird.

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"nunja, meine wenigkeit "

Sie waren auch nicht mein Ziel.

Beschwingt zwengs Heiterkeitsauslösung,
Thorsten Haupts

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Die Lufthansa hatte vor vielen Jahren mal ein Programm, wo sie für ihre Linien nach Asien speziell Angestellte der jeweiligen Länder anwarb. Ich schreibe das so, weil ich nicht weiß, ob sie das heute noch machen. Man hatte das schon vorher mit Japanern und Südkoreanern gemacht und irgendwann war auch China dran. Ich gewann das Herz einer Stewardeß aus einer der ersten Tranchen und habe da vereinzelte Sachen über Kollegen von ihr mitbekommen, die zu gewissen Verstimmungen in der Personalabteilung geführt haben dürften.

Natürlich gibt es in China auch genügend nette und höfliche Menschen. Wie ich schon geschrieben habe, die beste Freundin meiner Frau hier in Frankfurt stammt aus China und das bestimmt nicht, weil man mit der gut saufen und Flaschen schmeißen kann. :-) Man darf natürlich nicht verallgemeinern. Aber es gibt eben gewisse Tendenzen, die scheinbar länderspezifisch ausgeprägter sind. Ich sage nur: deutsche Sandalen in Meran.

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Ach, China und der Benimm im Ausland. Ich habe die "Freude" zu viele Tage im Jahr in einem Hotel übernachten zu müssen. Dort steigen öfter asiatische Reisegruppen ab. Japaner, Koreaner und Chinesen kann ich praktisch sicher in den ersten 10 Sekunden des Frühstücks identifizieren, noch bevor sie etwas sagen. Wenn jemand im Weg steht, sich nichts dabei denkt und wild gestikuliert ist es immer ein Chinese.

Soweit die Vorurteile.

Vor einer Woche war ich mit meiner Tochter auf der Photokina. Dass mich jemand mit einem Händler hielt oder irgendwie sonst dem Fachpublikum zuordnen konnte war unmöglich: geliehene X10 links, Töchterchens Hand rechts schaute ich mich um. Und da sowohl meine Tochter als auch ich ein Faible für die Astronomie haben (die anderen Kinder auch, aber die sind nicht Teil der Geschichte), schauten wir uns besonders die entsprechenden Stände mit Teleskopen an. So kamen wir in eine "China-Ecke", wo auch Sky-Watcher seinen ziemlich kleinen Stand hatte. Der Herr dort war vom Interesse meiner Tochter sehr angetan und versuchte 20 Minuten lang mit Hilfe seines Assistenten ein Teleskop tief genug zu bekommen, damit sie was sehen konnte, und so einzustellen dass es über die mickrige Entfernung der Messehalle überhaupt etwas scharf abbildete. Das mit einer Höflichkeit, die es unmöglich machte zu gehen. Mit seinem gebrochenen Englisch erzählte er mir von seiner kleinen Tochter, die er uns vorstellen wollte. Nun, klein... 19 wird sie gewesen sein, sie sprach weit besser Englisch als ich, und sie kam ganz nach ihrem Vater.

Wenn es noch mehr junge Chinesen wie sie gibt werden wir an ihnen noch unsere Freude haben. Kein Sarkasmus.

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Sky-Watcher ist die (kanadische) Vertriebsfirma von Synta Technology Corp. Die Firma stammt aus Taiwan, auch wenn sie ein Werk in der VR China haben.
Ich war nicht auf der Photokina, aber rein Interesse halber: hatte der Herr mit dem gebrochenen Englisch zufällig kurze graue Haare, war schlank und trug eine Brille?

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@ductor snuggles, Danke für die Info. Ich habe auf die Schnelle nur Verweise auf VR China gefunden. Der Herr war zwar schlank, hatte jedoch dunkle Haare und keine Brille.
Und meine Tochter hätte jetzt sooo gern ein großes Dobson für den Garten. Das wird wohl noch 10 Jahre warten müssen.

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@ Mea Culpa: Synta Technologies Corporation wurde 1980 in Taiwan gegründet. In den 1990er Jahren wurde Synta Optical als Tocherunternehmen gegründet und die sitzen in China. Vermutlich die günstige Fertigungslinie, haben viele taiwanesische Firmen in den 90er und 2000er Jahren gemacht - und einige kehren gerade zurück, weil China mittlerweile nicht mehr so günstig ist.
Der Gründer von Synta, David Shen, soll wohl in den 90er Jahren nach Kanada gezogen sein und dort wurde dann Ende der 90er Jahre auch Sky-Watcher als Vertriebsfirma für Kanada, Europa und später auch die USA gegründet. David Shen war mehrfach auf der Photokina, auch 2012, daher meine Frage nach dem Aussehen. Manchmal sind sich ja solche "Gründer" nicht zu schade, auch noch die einfachsten Aufgaben selber zu übernehmen. Wahrscheinlich waren die Sky-Watcher Leute aus Kanada (es gibt dort viele ausgewanderte Asiaten, meine Frau hatte in Taipeh mehrere Kolleginnen, die nach Vancouver gezogen sind), was die gute englische Sprache der Tochter erklären könnte.

Meine beiden Monster-Kinder haben irgendwie noch nicht "ihrs" gefunden, die wechseln ihre Interessen zu schnell, als dass sich größere Investionen in eine Sache lohnen würden.

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" gurkenhobel, Freitag, 26. September 2014, 11:41
... kann man vielleicht syltel3 hinschicken? velbesselt Lage ...

(zumindestens hier)"

Gurkenhobel, Sie haben gerufen?
Und Ihre Deportationsfantasien erregen Sie stark?

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Skihelm

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Was ist denn das für lustiger Spam? Macht man das heute immer noch so?

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