Der Witz an der langen Geschichte

Die Geschichte ist eine der längsten, aber sie muss auch lang sein, weil es darin viele Facetten gibt. Das ganze Thema Migration ist einerseits voller ideologischer Tretminen und andererseits sehr vielschichtig. In dem Beitrag stecken zwei andere, die ich aus Italien schreiben wollte.

Zwei Aspekte fehlen. Man könnte den Kern der extremistischen Debatte auch mit dem Reliquienkult der Kirche vergleichen. Das ist eine schöne Parallele, und die hebe ich mir auf. Die Mutter der Idioten ist schliesslich immer schwanger.

Der andere Aspekt fehlt, weil in der FAZ schon genug Schlechtes über Syriza und Griechenland steht. Ehrlich, ich finde, man sollte da einen Schuldenschnitt machen und Basta, denn so geht es einfach nicht weiter mit Europa. Weitere Empörung bringt da nichts.

Trotzdem ist das eigentlich der irrste Dreh der ganzen Geschichte: Die in diesem Umfeld europaweit gefeierte Linksregierung droht damit, im Falle eines Grexit die dort lebenden Flüchtlinge nach Mitteleuropa ausreisen zu lassen. Nach Deutschland. Das wären in recht kurzer Zeit Hunderttausende. Was dann passiert,ist schwer vorstellbar. In dem Fall rechne ich mit der Neueinführung der Grenzkontrollen und dem vorläufigen Ende von Schengen, zusammen mit einem humanitären Debakel, irgendwo auf der Route über den Balkan. Griechenland wird dann vermutlich einfach die Versorgung weitgehend einstellen. Bleibt auch wenig anderes übrig, bei der Staatspleite.

Und wenn Griechenland dabei bleibt, bleiben auch die Flüchtlinge dort. Unter bekannt miserablen Bedingungen. Die Regierung hat da wegen der sonstigen Zustände keine andere Wahl, für eine bessere Behandlung oder eine höhere Anerkennungsquote ist kein Geld da. Afghanen werden bei uns im "rechten" Deutschland mehrheitlich anerkannt, im "linken" Griechenland haben sie kaum Chancen. Wie man es dreht und wendet: Die Flüchtlinge bekommen die Folgen der Eurokrise voll ab.

Und das ist, wie gesagt, die Hoffnung der Linken in Europa: Leute, die mit dem Elend der Flüchtlinge versuchen, Vorteile herauszupressen. Griechenland hat wenig andere Druckmittel, man geht mit Syriza nicht fair um, da kann man das irgendwie verstehen. Aber die Sicht auf Migration damit ist nicht links, sondern äusserst - pragmatisch und an eigenen Interessen orientiert. Um es nett zu sagen. Irgendwer sollte dien Linken in Europa mal aufklären, dass die Erfolge von Syriza mit einer ebenso sozialradikalen wie nationalistischen Strategie begründet wurden. Das ist nicht wirklich traditionell links. Das kann sich ein deutscher Antifa gar nicht vorstellen, wie gut das dort zusammen passt, sozialrevolutionäres Potenzial und völkische Einstellung. Bei uns in Deutschland würde man da sicher einen Vergleich mit dem linken Flügel der NSDAP unter Strasser ziehen. Nicht ganz zutreffend, aber auch nicht äusserst falsch. Griechen sind nun mal in der grossen Mehrheit enorm vaterlandsliebend.

Man sollte sich seine Vorbilder gut aussuchen. Oder vielleicht doch selbst denken.

Freitag, 19. Juni 2015, 01:19, von donalphons | |comment

 
Schuldenschnitt stimme ich prinzipiell zu. Jeder Kaufmann kennt die Regel "weg mit Schaden" uneinbringliche Forderungen gehören nicht in die Bilanz. Doch, ähnlich bei der Privatinsolvenz, sollte es eine Frist von einem Jahrzehnt + geben, in denen wir Griechenland unte keiner Regierung etwas leihen. Nothilfe, Entwicklungshilfe in der Größenordnung wie für Sambia+Niger zusammen wäre ok.

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Hm.
"Doch... sollte es eine Frist von einem Jahrzehnt + geben, in denen wir Griechenland unte keiner Regierung etwas leihen." Was ist denn dann mit all den guten Geschäften, die Rheinmetall, KMW, Siemens und andere traditionell mit den Griechen machen? Was ist mit deutschen Porsches, die mit den Boni aus solchen Geschäften bezahlt werden?

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Ich erinnere mich da auch noch an den Umstand, dass man Griechenland gleichzeitig zum Sparen und zum Waffenkaufen zwang. Politik ist halt sehr - komplex. Hüstel.

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Fensterrede
bedeutet in der Politik, dass man für die Öffentlichkeit etwas, in Deutschland gerne hehres, morralingesättigtes, äußert. Währenddes man zur gleichen Zeit etwas völlig anderes, im Idealfall das genaue Gegenteil, tut.

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Fensterrede bedeutet, dass der Redner gar nicht die vor ihm sitzenden Zuhörer, sondern die draussen auf der Strasse versammelte Menge beeindrucken will.
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Im Saal verkörpert er die radikale Minderheit, der Menge draussen will er aus dem Herzen sprechen.

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zum FAZ Text habe ich angemerkt, daß in Ihrem sachlichen reflektierten Stil ein Sprechen aller Beteilgten möglich sein könnte. Hier möchte ich noch Ehrlichkeit fordern. Klar, völlige Transparenz verträgt sich nicht mit Verhandeln. Doch einige Information muß man den Gesprächspartnern schon liefern.
Verkürzend ausgedrückt "rechts" denkende Menschen wissen auch, daß ein homogenes Deutschland mit ius sanguinis passe ist. Politisch links stehende dürften zugeben können, daß acht Millionen Afrikaner unser Land nicht nur bereichern würden, sondern in extremis verändern.

10% african americans sind kein Vergleich. In USA gibt es Babies und Greise, Frauen und Männer, Dealer und Doktoren. Die allermeisten african A sind zuerst und vor allem Amerikaner.
Die bisher bekannten Zuwanderer und viele ihrer Repräsentanten rufen nach Sonderstatus, Doppelpass und Heimtsprache selbt noch im Altersheim.
Ehrlichkeit tut not.

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und erst 80 Millionen Afrikaner in Deutschland!

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Die linke Antifa soll, bitte schön, konsistent sein
Das ist die Forderung des Artikels: Die Linken sollen drauf achten, dass ihr Weltbild und ihre Parteinahmen immer schön konsistent bleiben.
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Hierzulande den Antirassisten markieren und gleichzeitig Syriza unterstützen, das ginge doch gar nicht!
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Dieses ganze Argument halte ich für billig, müssig und weltfremd. Selbst wenn es, für sich genommen, zutreffen sollte.
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Wer sich in der schwachen Postion befindet, kann gar keine "konsistenten", widerspruchsfreien Haltungen vertreten. Er muss immer situativ argumentieren und immer den Schutz und die Bündnisangebote von Partnern akzeptieren gegen die womöglich genausoviel spricht wie die Macht, gegen die man sich verbündet. Und wo es nicht anders geht, ist es auch legitim.
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Konsistenz muss m.E von Rechts wegen immer zuerst von den jeweils Stärksten und Mächtigsten eingefordert werden -- von denen, die den Globus beherrschen, die die Regeln aufstellen, die das Völkerrecht und den Zinssatz und die Linie der FAZ definieren.
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Überhaupt immer diese übertriebene Empfindlichkeit gegenüber den Positionen und Aktionen irgendwelcher Linksradikaler. Werden die nicht künstlich aufgewertet? Droht uns von denen (und all ihren Verrücktheiten) irgendwelches Unheil? Fallen die relevanten Entscheidungen nicht wo ganz anders?
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Nehmen wir nur mal das Konsistenz-Problem. DAs jetztige Flüchtlingsdrama ist eben auch eine Folge des "arabischen Frühlings" von 2011, den wir damals ja alle begrüßt haben ("west-östlicher Diwan", wissen Se noch?). Wie wir inzwischen begriffen haben, hatten diese gestürtzten Diktatoren (von Tuneseien über Mubarak zu Gaddafi) eben eine für UNS EUROPÄER wichtige Funktion, sie haben (mit ihrer repressiven Macht) die Flüchtlingsströme zurückgehlaten. Was seitdem in Libyen zur Macht gelangte sog. "demokratische Opposition" halt nicht tut.
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In Libyen und Syrien haben sich unsere Politiker ja über den Regimewechsel gefreut und wollten sich mit Macht hineinstürzen in den Bürgerkrieg. (Während man jetzt insgeheim sich zurücksehnt nach den guten alten Zeiten der Herrschaft der Baath-Partei (Assad, Saddam).
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Wenn ich jetzt daran denke, wie der schwule Westerwelle fertiggemacht wurde, weil er Libyen / Syrien nicht bombardieren wollte.
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Also wo fehlt es hier an an einer konstistenten Linie?
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Europa hat keinen Plan! Und das ist nicht die Schuld der Antifa (so blöd die, für sich genommen, auch sein mag).

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Ich will der Linken da keine Vorschriften machen - es ist nur eine bittere Ironie, dass das linkeste Land der EU eine Asylpolitik betreibt, die jeder Beschreibung spottet. Was ich gern hätte, wäre eine vernünftige und reflektierte Debatte über Zuwanderuing. Da kann man weder mit dem Blutsvolk debattieren, noch mit "No Border, no Nations". Alle müssen da flexibel sein und alte Gewissheiten aufgeben. Man darf da auch nicht übersehen, dass die GroKo im Moment die Migration einfach zulässt, wie sie kommt, aus europapolitischen Grundgedanken. Da ist überall sehr viel Unehrlichkeit dabei. Griechenland ist ein krasses Beispiel.

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Was Sie gerne hätten!
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Also konkret: Dass sich die Antifa und andre linke Gruppen an einer "vernünftigen und reflektierten Debatten" (z.B. über Zuwanderung) beteiligen.
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Na viel Glück!

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Das steht für mich seit 30 Jahren fest, dass mit diesen Gruppen "vernünftige" Debatten nicht möglich sind. Warum soll ich dann unter denen die Meinungsführerschaft anstreben?

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Den fehlenden (in vieler Hinsicht perfekten) Plan werden Sie uns vermutlich gleich darlegen?

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Also von unseren Politikern hört man dauernd, mal offen, mal implizit, dass sie einen europäischen Gesamtstaat oder die "Vereinigten Staaten von Europa" anstreben.
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Darüber gibt es irgendwie auch keine "ehrliche" oder "vernünftige" Debatte. Da sind die WEichen einfach so gestellt und der Prozess hätte sich gerne selber als unaufhaltsam betrachtet wie die Klimaerwärmung.
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Wie überhaupt der ganze Adenauer-Kohlsche Europäisierungsprozess seit 60 Jahren auf den Konformismus seiner Klientel gesetzt hat. Was die Eliten als alternativlos vorsetzen, wird vom Besitzbürger dann auch geschluckt und unterstützt. Weil er viel zu opportunistisch und feige ist, innerhalb des Establishments durch irgendwas aufzufallen, was "nicht erlaubt" ist. Er ist ja bereit, ja er ist sogar versessen darauf, sich an Regeln und Vorgaben zu halten.
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Er will ja mitmachen, mittun, mit dabeisein, wo die Festreden gehalten und die Bundesverdienstkreuze verteilt werden.
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Die Bereitschaft, sich geistig unter das Diktat des Vierparteienkartells zu beugen, ist unbegrenzt. Wer das nicht will, beugt sich dann halt unter das Diktat von linken Gruppen.
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Wir sind halt Rudelmenschen und innerlich unfähig zum Vertreten von Standpunkten. Wir sehnen uns danach, bei anderen Unterstützung, Zustimmung, Lob und Bestätigung zu erhalten. Wir glauben sogar darauf ein Recht zu haben, sofern wir uns immer pflichtgemäß konform verhalten haben.
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Das wird man doch noch sagen dürfen...

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Und dann gibt es da noch ein paar souveräne Exzentriker, bei denen läuft alles genau anders herum.

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wir - sagt man nicht so in gleichschaltungssystemen?

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"Man darf da auch nicht übersehen, dass die GroKo im Moment die Migration einfach zulässt, wie sie kommt, aus europapolitischen Grundgedanken."

Der Eindruck von ausserhalb der Entscheidungsgremien ist eher organisierte Planlosigkeit. Der Bund schiebts auf die Länder, die Länder schiebens in die Gemeinden. Der Eindruck von aussen, völlig planlos, überstürzt, überfordert.

Die Gemeinden selber spielen Asylbewerber-Mikado: Wer jetzt wackelt, muss wirklich was tun. Aber keiner weiss, was. Wer da noch stramme Rechte im Beritt hat, die schon mal zum Brandbeschleuniger greifen, hat da einen strukturellen Vorteil.

Das Positive: Das Merkelsche Aussitzen mit "Weiter So!" geht bald nicht mehr. Dann wird sich zeigen, wie stabil die GroKo wirklich ist.

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donna laura,
das ist wohl mehr so ein "Patienten-Wir" à la "Wie geht es uns denn heute?"

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Wir leben halt im Staat der Parteien und Korporationen, wo alle Debattenteilnehmer sich immer zuerst die Frage stellen, wer von welchem Argument, von welchem Vorschlag am meisten Vor- oder Nachteile haben wird.
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Da ist es ganz normal, dass die "Player" ganz bewußt GEGEN Massnahmen argumentieren, die sie eigentlich für sinnvoll halten. Weil sie finden, dass jemand anders davon größeren Nutzen haben wird, und eben derjenige soll sich dann die Zustimmung der anderen bitte schön durch irgendeine Gegenleistung erkaufen. (Siehe Bayern und die Stromtrassen).
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Und wer mit so einer Strategie Erfolg hat, hält sich dann für einen wahnsinnig schlauen und ausgebufften Leistungsträger, der "weiß", wie man für seine Klientel "etwas erreicht".
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Aber die Antifa soll bitte schön mit "ehrlichen Debatten" den Anfang machen, vielleicht folgen die Granden der FAZ-Redaktion dann ja ihrem guten Beispiel?

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Aber mal ganz ganz ganz prinzipiell:
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Eine "ehrliche Debatte" muss man erst mal selber führen.
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Ewiges Gejammer und Gequengel darüber, dass die Tröte und der Antifa aus ihrer Weddinger Mansarde heraus immer so viel radikalen Blödsinn twittern, hilft niemandem.

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Hansmeier555, SIE dürfen alles sagen, sogar "wir". Wo ich geistig wie erziehungstechnisch herkomme, gibt es kein "wir".

Gruss,
Thorsten Haupts

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@auch-einer: Man lässt es halt solange laufen, wie die Widerstände nicht zu gross werden. Normal, würde ich sagen. Und vermutlich mit einer der Gründe dafür, warum nach meinem Eindruck manche Linke glauben, es gäbe jetzt eine reelle Chance auf "no border". Da wird menschliche Trägheit mit Akzeptanz verwechselt.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Die bayrische Lösung
In meiner Nachbargemeinde Damsdorf, ein verschlafenes brandenburgisches Dorf mit 1.500 Einwohnern, Ortsteil von Lehnin (bitte das 'h' und die Betonung der Endsilbe beachten) wird in diesen Tagen ein Flüchtlingsheim für 600 Personen eingerichtet, Überbelegung zu erwarten. Natürlich sind schon die ersten Hakenkreuze an die Wand gekrakelt. Ich kann die aufgeregten Einwohner aber beruhigen: Zum Einkaufen müssen die Flüchtlinge ca. 6 km hin und zurück laufen und wie üblich verschwinden die Heiminsassen innerhalb kürzester Zeit in die Großstadt Berlin, wo sie auf das Heer der weitergereichten bayrischen Lampedusa-Flüchtlinge stoßen. Mecklenburg, eine Empfehlung des bayrischen Journalisten H. Prantl, gilt als unattraktiv, nach allem was man von dort hört.

Ich habe mich um einen ehrlichen und unvoreingenommenen Bericht bemüht.

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Bundesverdienstkreuzfähig
nun glaube ich einen Maßstab gefunden zu haben, mit dem man ermitteln kann, was "uns zu sagen erlaubt ist".
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Stellen Sie sich mal vor, sie hoffen das Bundesverdienstkreuz oder einen Honoratiorenposten zu kriegen und erinnern sich, mal mit der Aussage X in der Zeitung zitiert worden zu sein. WEnn sie dann auch im stillen Kämmerlein vorm Einschlafen keinerlei Angst kreigen, dass ihnen die Jury Zitat X zum Nachteil auslegen könnte, dann war es vermutlich etwas, das man "sagen durfte".

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Orden Held der Sowjetunion.
Edit: Beispiel

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Niedlich. IWF-Lagarde erzählt auf der PK von ihrer Sehnsucht, mit erwachsenen Griechen zu sprechen ("adults in the room"). Ich würde in Griechenland am Montag die D-Mark einführen.

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Lieber hm555, Sie haben
Interessante Gedanken.

Fritz, am Montag? Vor 4 Jahren, denn (ich zitiere mein ceterum censeo, auch seit 4 Jahren): Griechenland ist pleite, bleibt pleite und wird auch morgen pleite sein.

Gruss,
Thorsten Haupts

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SZ: Die Regierung verhält sich zunehmend asozial
Die Süddeutsche meint allerdings nicht die griechische, sondern die bayrische.

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Tacheles reden
In der Angelegenheit Immigration von Schwarzafrikanern gibt es ja auch noch eine Unbewusste-Ebene die ungern angesprochen wird. In der Regel stehen Schwarzafrikaner die nach Europa immigrieren, flüchten, aufbrechen, wie auch immer, in der Blüte ihres Lebens. Das sind die Stärksten die sich da zu uns durchschlagen. Diese Jungs sind unsere leicht angerunzelten Gesellschaft, die ja ohne Immigration schrumpft wie ein ganz bestimmtes Körperteil im Alter, körperlich weit überlegen. Wütend sind sie vielleicht auch noch oder traumatisiert, also noch unberechenbarer und dadurch noch furchteinflößender. Sexuell sowieso omnipräsent und nur schwer zu bändigen. Unseren Zivilisationsprozess und Züchtigungsanstalten haben diese Jungs auch nicht durchlaufen. Am harmlosesten scheinen bei uns ja jene jungen Männer zu sein, die sich auf Hochschulen herum treiben, dort entsprechend „gegendert“ werden und sich artig und klug für den eigenen Testosteronausstoß und jenen ihrer Vorfahren schämen. Deswegen ist es auch nur zu logisch das wir erst einmal Angst haben. Die ja vollkommen berechtigt ist. Wir fürchten und ja nicht vor dem was diese Männer im Augenblick sind, nämlich traurige und Mitleid erregende Armutsgestalten, sondern von dem wer diese Männer einmal sein könnten. Nur heute politisch korrekt wie wir nun einmal erzogen wurden, lassen sich solche verständlichen Urängste nicht mehr so leicht thematisieren. Wir sind ja andauernd bemüht unseren gefühlten Bodensatz an hässlichen Gefühlsaufwallungen, intellektuell, mittels Ratio und Logik klug zu umschiffen, um uns so auf der sicheren Seite der Kultur zu wähnen. Sehr anstrengend das alles richtig zu dechiffrieren. Gelingt kaum wem. In unserer Vorstellung sind diese Schwarzafrikana (österr. deutsch) sozusagen der Iwan von früher. Nur damals konnte man reinen Gewissens aussprechen das die Russen kommen, weil man wusste warum. Heute ist alles fürchterlich unübersichtlich. Gewisse gesellschaftliche Entwicklungen die Afrika heute durchläuft, lassen sich konkret auf die Zeit zurückführen als der Sklavenhandel enorme Profite abwarf. Kurz und gut. Entweder unsere Gesellschaft schafft für diese Männer entsprechende Integrationsbedingungen damit sie für uns berechenbar werden, und wir uns in Sicherheit wiegen können, die immer auch falsch sein kann, sich aber trotzdem richtig anfühlt, weil dem Menschen ja grundsätzlich nicht zutrauen ist, oder wir schicken sie als Gesellschaft frei von Schuld oder schlechten Gewissen, einfach wieder nach Hause und versuchen mittels Entwicklungshilfe usw., deren Lebensbedingungen insofern zu verbessern, das sie nur noch als einigermaßen liquide Touristen einreisen wie zurzeit die Chinesen.
In Eritrea soll der Militärdienst für den Durchschnitts-Eritreer ja 40 Jahre oder so dauern. Da müsste sich durch internationalen Druck, (Zuckerbrot/Peitsche) doch was machen lassen, das der nur noch 20 Jahre dauert. (a Scherz) Aber sie wissen was ich meine. Und in Burundi braut sich auch gerade ein ziemliches Unwetter zusammen. Und mit Waffen aus dem ehemaligen Libyen, zum Teil auch aus europäischen Beständen. Nee das würde jetzt zu weit führen.

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Oder noch ein Beispiel für Inkonsistenz
Fast alle afrikanischen Staaten sind künstliche Gebilde, mit willkürlich gezogenen Grenzen, und darum extrem multikulturell, multiethnisch, multireligiös, multilingual.
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Aber der Europäer, der sich schon von türkischen Gemüsehändlern bedroht fühlt, findet, dass die aber wirklich selber schuld sind, wenn sie nicht alle friedlich miteinander zuzsammenleben und die Armen es nicht fertigkriegen, ihre Eliten demokratisch zu kontrollieren...

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"Kommen wir an keine Machtoption heran, gibt es keine 30 Prozent".
(Ralf Stegner im Gespräch).

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(Rendite auf Eigenkapital)

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WARUM!!!!!!! fragt nie einer, wie gut die Presse in Griechenland funktioniert?

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"Griechenland", falls das wer nicht zuordnen kann, ist das Phänomen rechts unten auf der Landkarte.

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wie gut funktioniert in Griechenland die Presse?

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Keine Ahnung.
Die sollen doch erst mal Deepak Chopra oder so was lesen.

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Die Kernfrage ist, wer handelt.

Das "wie" war ja schon vorgegeben - und es stünde ja auch da, wer handelte, für die, die zu lesen verstünden: "So ist das in Bayern, wo die Verwaltung recht effektiv ist."

Die Verwaltung handelt in Deutschland, ja "Verwaltungshandeln an sich" wäre ja schon Wissenschaft und Forschungsgegenstand.

Genaugenommen scheint daher das Unterbewusstsein dieses Artikels davon geprägt zu sein, dass eben eine unbewusste Sorge bestünde, dass gewisse billige, journalistisch-krakeelerische Anteile an "öffentlicher Disfunktionalität in Vorteilssuche" eines Tages bis recht bald in die für Mister Don mißliche Läge kämen, die Oberhand zu gewinnen, über sanfte Ratio und vorauseilende Kenntnis klug-gesetzlicher und richtiger Verwaltungseinschätzung der Lage und dessen was zu tun sei - nebst zuverlässig erwartbarem Handeln.

Gegen diese Angst ließe sich aber was tun: Hingehen in die nächste Verwaltung, selber aktiv mittun. Jeder ist eingeladen. (Es ist eine christliche Verwaltung auch.)

Ja, in der Tat, die Verwaltung wie das ganze Gemeinwesen, braucht Schutz und Mitwirkung des Bürgers, grad heute. Eben da sogar die FAZ neuerdings an M. Thatcher erinnerte und den Begriff vom "managed decline" aussprach: Könnte endlich "als Exportschlager in Disfunktionalität" sogar mit "rise and fall of nations" zu tun haben, Erringung relativen Vorteils. Probleme exportieren, dann hat sie der andere. Und findet sich weiter unten. Und wären es solche Probleme, „die wir gestern hatten, aber inzwischen längst überwunden. Kann der Wettbewerber ruhig nochmal drunter leiden“.

Und auf der Ebene des Überbaus machte der Euro durch Skalenvorteile auch weiterhin große Teile aller europ. Staaten überflüssig bis entbehrlich.

Und das wirklich Problem scheint zu sein, dass sich das Gemeinwesen „auf der niedrigen Ebene dieses kleine-Leute-Unsinns" relativ gefangen sähe - über den Tellerrand hinauszusehen und einfach mal aufgelösten Unsinn zu schwafeln, das fehlte nämlich vor lalem, glücklich-gesunde, infantil-spielerische Elemente des Nachdenkens auch kämen zu kurz?

Ein Beispiel gefällig? Wenn man sich also spaßeshalber einmal den großen Retter vorstellen wollte, den omnipotenten Herren der Mächte des Tages und der Nacht, den Retter aller unserer Retter also, der unser Land aus Finsternis und Barbarei zurückführen sollte ins helle Licht des Tages, des Glücks und der Zukunft, was würde ein solcher also von uns heutigen Mitteleuropäern gerechterdings verlangen können als Honorar. (Denn das er es verlangen könnte und sollte, weil garantiert erfolgreich, das wäre ja nun einmal klar und Voraussetzung.)

Was so einer also verlangen könnte? Na also das Übliche. Also so ungefähr preiswerte 10% sagen wir. Also die üblichen 10%, die für solche Vermittlungshonorare ganz im Allgemeinen allerorts genommen würden.

Also sagen wir - den globalen Maßstab von heute normal angelegt - 10% von 3.200 Milliarden BSP. Wären brutto 320 Milliarden Berater- u. Erfolgshonorar für unseren „Aus-der-Krise-Führer“. Und da das meiste davon in Form von Steuern und Abgaben ja gleich wieder ans Gemeinwesen zurückfließen würde, sagten wir direkt 180 Milliarden Euro glatt aufs Konto. In der Modellvorstellung.

Also auf einen Satz höchstens ca. das dreifache von dem, mit dem Mr. & Mrs. Bill Gates als Privatvermögen global gut umzugehen gelernt haben. Wobei, die hatten 20 Jahre Zeit das zu sammeln und in die Rolle reinzuwachsen.

Aber man dürfte ja hier auch mal etwas Neues aussprechen? Und ja, es gäbe in dieser Republik bereits heute schon wunderbare und wunderbar verschwiegene Privatvermögensverwalter der großen Privatvermögen, mit aller Erfahrung von Lübeck bis Garmisch, die es bräuchte, sicher und gemeinnützig auf Zeit anzulegen, insgeheim auch Gutes zu tun. Und auch selbst solchen Skalenvorteilen, wenn sie denn bei ihnen vorbeikämen, nicht immer nur abhold?

Nur leider ließen sich die Probleme so nicht lösen. Es ist und bleibt eine Sache des Kollektivs. Aber auch das sollte groß genug hinlänglich denken und handeln können?

Und nein, auch wir hatten nicht direkt nur an uns selbst gedacht *g* – zumal wir uns, wie bekannt, auch privat bereits längst viel vermögender und beschenkter fühlen dürfen und sind - und daher für so kleine Summen (Zeitverschwendung) längst nicht mehr in Betracht zu kommen wünschen. Aber die Hava-Nagila-Anregung on top (bislang unerwähnt?) hatte uns auf die Idee gebracht, wir könnten es doch einmal mit Henrik M. Broder versuchen. Großzügig wäre der sicherlich. (Und der würde vermutlich sofort richtigerweise bedenkenlos "ja" sagen. Bei 180 Milliarden netto auf einen Satz zögern nur Spießer - und kann man auch noch später ein zweites Mal denken. Falls man dann noch möchte.)

Man soll sich seine Vorbilder gut aussuchen. Oder vielleicht doch besser selbst denken lassen. Also weiter.
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Wie nur
Wie kann man einen Artikel über Migration nur mit zwei Diebstahlsfällen aufmachen. Und dann noch sagen es ginge um eine ehrliche Diskussion. Wenn man eine sachliche Diskussion will steigt man so nicht ein. Lernt man das nicht im bayerischen Abitur ? Man denke nur, man würde so in Diskussionen über das deutsch-italienische Verhältnis, Israel oder sonstwas einsteigen. Kein Wunder, dass dann die Rassismusvorwürfe kommen und die Einordnung ins rechts-links Schema (wo der Autor dann von Bischof Woelki links überholt wird). Nein, mir scheint im Grunde geht es wieder nur monothematisch um Gezanke und Klopperei mit versprengten Gruppen, die kaum einer kennt.

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fair und ausgewogen
Ja. Nicht alle Besitzbürger brauchen so viele Verrenkungen, um Mitte 40 in den ideologischen Heimathafen zurückzukehren.
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Diese fixe Idee, dass grade die auf Skandalisierung spezialisierten Aktivistengruppen die "faire und ausgewogene Debatte" in Gang setzen (und dabei endlich auch mal die Leistungen der Kreisräte und Bürgermeister anerkennen) müssten, ist hanebüchen und offensichtlich der Vorwand für etwas ganz anderes, was man aber nicht zugeben will.
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Während man gleichzeitig über den Altenbockum die Achseln zuckt, "weil es in der FAZ ja auch andere Stimmen" gibt.

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Die Masse der Einwanderungsbefürworter gibt's z.B. unter Besitzbürgern, die Masse der Gegner eher in der Unterschicht, was perfekt deren jeweiligen auch ökonomischen Interessenlagen widerspiegelt. Und das Ausmass der praktischen Folgen für diese Gruppen.

Nicht, dass ich Personen daran hindern will, ihren Widerwillen gegen Themensetzungen (boah ej, dass man darüber überhaupt reden darf) mit ad hominem Argumenten auszudrücken. Diente nur als Denkanstoss für alle anderen.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Ja. Die fassungslose Wut der Leute speist sich grade daraus, dass auch die CDU jetzt irgendwie ein linksgrün anmutendes Programm durchdrückt, während eine offene Unterstützung der AfD den Stützen, die aufs Bundesverdienstkreuz schielen, ja "nicht erlaubt" ist.
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Das ist schlimm. Aber das Zentrum für politische Schönheit oder die Flüchlingsinitiativen in Kreuzberg können da nichts dafür.

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Was attestiert man denn "den Leuten" für gewöhnlich? Man verhohnepiepelt sie als nicht hilfsbereit. Die Leute sind wahrscheinlich Unmenschen, sonst würden sie die Gusche halten.

Die Bundesregierung hat nicht genug Haare am Sack, nicht genug Respekt vor dem Recht auf Asyl, um Einwanderung vernünftig zu regeln, ohne dass jeden Tag das beachtliche Recht auf Asyl für Verfolgte seinen Arsch hinhalten muss für normale Einwanderung.

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Langsam wird das gaga. Fassungslose Wut? Bei wem? Auf die, die alle als Nazis und Mörder beschimpfen, unterschiedslos, die deutsche Grenzen nicht bedingungslos aufmachen wollen, für alle? Nö, Idioten verdienen keine Wut.

Und was die AfD angeht - tja. Ich fürchte, wir bekommen jetzt, was das Zentrum für politische Schönheit herbeifleht: Eine organisierte rechtspopulistische Partei auf Bundesebene. Einmal zuviel "Nazi" gebrüllt, wäre meine Vermutung.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Na die Wut der Fans von Sarrazin und Pegida und Broder und Pirincci und der AfD-Wähler.
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Natürlich sind die nicht auf das Zentrum für politische Schönheit wütend, sondern auf "die Politiker", die an Zuständen (Euro, Schwulenehe, Islam und Drogenhandel) schuld sind, GAuck, Merkel, Juncker, Käsmann nicht ausgenommen.
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Die hassen nicht die taz, sondern die Süddeutsche oder sogar die FAZ oder vielleicht sogar die WELT, weil nicht mal die über die Zustände (siehe oben) in dem Tonfall und mit der Stoßrichtung schreiben, wie es ihrer Meinung nach normal wäre.

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"..."
Na immerhin verwendet man wieder Anführungszeichen bei "endgültiger Krisenlösung" und "ehrenvoller Einigung", wie früher bei "DDR".

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Ach die. Wer redet denn von denen :-). Ich finde zwar nicht, dass Broder in die Liste gehört, aber was soll's.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Angesichts mancher Kommentare hier
habe ich leider den Eindruck, dass Dons Beiträge (ob in der FAZ oder hier) nicht von allen Kommentatoren wirklich gelesen bzw. inhaltlich erfasst werden. Bedauerlich.

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Das ist auch mit einem Beitrag, der konsequent und bewusst nur Denkanstösse gibt, gar nicht so einfach. Das sind wir in der Öffentlichkeit nicht mehr gewohnt.

Gruss,
Thorsten Haupts

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danke. don ist leicht zu verstehen, seine ziele sind naheliegend, einfach und gut. dankenswerter weise formuliert er auch immer einfach, gradaus und leicht verständlich. darum all seins ggfls. nur ein jetziger schritt oder schrittwunsch oder schritthoffung seiner alterstufe - viele weitere darüber hinaus müssen - digital-emanzipatorisch u.a. - folgen. wer schon mal 70 oder 80 war, sähe es leichter:

alle zehn jahre autobiographie schreiben auf zwei DIN A4-Seiten, so räts und zeigts der vater seinem sohne z.b.. und die letzten 10 jahre werden immer 50%, also eine seite einnehmen, wir sind alle menschen. und so sieht man sich und die welt leichter, leichter voraus, und ggfls auch sich selbst in ihr, *g*.

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@hansmeier555

endlich ist alles so einfach, wie es meistens ist, angebot trifft auf nachfrage, die märkte ändern sich, und es werden rationalisierungsfortschritt nachgefragt, "mehr erreichen mit weniger aufwand". und die mittel sind da, teils naheliegend, müssen lediglich klug zusammengeführt, vernetzt und angewandt werden. jede stadt ist anders. hier also z.b. philadelphia, usa. eine beeindruckenden präsentation.

https://www.youtube.com/watch?v=nIvosp0DOYU

@ 06:55 sagt er dankenswerter weise auch klar, warum: "in today's economy..." - und endlich auch noch ein gutes beispiel dafür, wie das gute dann auch zu recht freiwillige anzieht "making a difference in their community".

"request a personalized demonstration": https://www.youtube.com/watch?v=pjZU8KRoezo https://www.youtube.com/watch?v=DJohKRcZfbU - "journalists can immediately find breaking news and events".
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jedenfalls war die AfD schon so als Mix speziell für Besitzbürger gedacht, wie auch die Schweizer SVP.

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Es gibt ja Sötze, die logisch konsistent, inhaltlich richtig und grammatisch korrekt sind und ihrem Autor trotzdem keine Ehre einbringen.
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Also die Linke ist a) für Flüchtlinge und b) für Syriza, obwohl Syriza wirklich nix für Flüchtlinge tut.
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Und das sei ja widersprüchlich und warum das nicht mehr Leuten auffalle?

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Und dann gibt es Sätze, die in einer offenen Wunde bohren. In einer selbsterklärten und gegen andere angewandten Moral, deren Maßstäben man selber nicht standhält. Ja, das tut weh. Und man liest sowas ungern. Weshalb man dann den Urheber solcher Sätze für ehrlos erklärt. Ist am einfachsten.

Gruss,
Thorsten Haupts

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"bohrende Wunde"?
"für ehrlos erklärt"?
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Da hört einer Stimmen

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Stimmen, die "Nazi!" brüllen, nicht nur einmal zu viel.
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Das bestätigt mich in meinem Verdacht, dass die (vielleicht gar nicht real existierende, aber als omnipräsent und latent-omnipotent wahrgenommene) "Linke" das moralische Über-Ich des deutschen Besitzbürgers ist, mit der er ewig hadert.
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Sein Hass auf die Linke, seine Flüche und Verwünschungen sind zugleich ein Winseln um Gnade und Anerkennung: Hat er doch auch eine moral, ist doch auch er nicht durch und durch und von Anfang an schlecht. Könnte sie doch endlich ihr Verdammungsurteil von ihm nehmen ...

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Nun es gibt einen fundamentalen Unterschied zwischen "links" und "rechts".

Der "Rechte" hat, wenn es um Ausländer geht, kein "Glaubwürdigkeitsproblem".

Wenn der Rechte sagt, Ausländer raus, Kanaken raus, Neger raus, dann gibt es keine Ambivalenz. Es ist widerwärtig, aber unzweideutig, geradezu ehrlich.

Wenn der Linke sagt, Ausländer rein, alle sind willkommen, dann bekommt er recht schnell ein Problem mit der Realität: Die LGBT-Fraktion wird mit den Ansichten mancher so herzlich willkommen geheißenen Herren aus Nahost und Afrika schnell ein Problem bekommen, die Feministinnen möglicherweise auch, die Streiter um mehr Lohn werden sich mit Lohndumping durch Überangebot billiger Arbeitskräfte befassen müssen etc etc. D.h., so mancher Linker ist hauptsächlich deshalb so "ausländerfreundlich", weil er damit allen anderen moralisch an den Karren zu fahren glaubt. Jedenfalls öffentlich.

Privat sind die Meinungen zum ungebremsten Zuzug schon um einiges "differenzierter".

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ja, genau.
So ist das mit kleinen Gruppen, die große Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollen.
Das ist bei denen gar kein "Mittel zum Zweck", sondern eine Daseinsform.
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Von denen zu verlangen, sie sollten doch mal "differenzieren" ist wie die Forderung an den Metzger, künftig nur noch Gemüse zu verkaufen.
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Was mich wirklich befremdet ist, dass kluge Leute diese Forderung trotzdem erheben. Was soll das?
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Steht dahinter die Angst, von diesen Linken "moralisch ausgegrenzt" zu werden? Oder vielleicht der heimliche Wunsch, von eben diesen LInken auch zum "Häuflein der Gerechten" gezänlt zu werden? Ein Lebenstraum, der MItte 40 dann aufgegeben werden muss, unter bitteren Tränen und Flüchen?

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Nein, dahinter steht (vielleicht, weiß ich´s?) die Annahme, dass "die Linke" notwendig ist und sich aus diesem Grund nicht mit derlei Widersprüchen (Denkverboten) selbst den Weg verbauen sollten und der Vorwurf, dass es wohlfeil ist, mit einer oberflächlichen, nicht zu Ende gedachten Moral Stimmung zu machen.
Ihre Konsistenz / Inkonsistenz - Lesart teile ich nicht. Wüsste auch nicht, weshalb die Linke eine Art Reservat für unschlüssige Theoriebildung in Anspruch nehmen dürfte.
Die Widersprüchlichkeit moralischen Anspruchs und des sich daraus ableitenden Handlungserfolgs gehört so ziemlich zum Übelsten, was man in der Geschichte beobachten kann. Schlimmer noch, diesen Umstand dauerhaft zu negieren und also nicht weiter zu kommen.
Deshalb braucht man ja nicht gleich zum angeblichen Pragmatiker werden und das gleiche Pferd von rechts säumen. Und die Forderung, dies zu bedenken und zu Ende zu denken, sollte nicht immer wieder damit gleichgesetzt werden, bitte. Das ist eine, wenn nicht die Schwäche der Linken: So gerne in der Negation ihrer selbst zu denken.

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@avantgarde
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aber soo fundamental ist der Unterschied gar nicht, wenn man ihn mal auf die CDU/CSU bezieht.
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Deren ERfolgsrezept ("FJS") bestand über Jahrzehnte daran, reaktionär-chauvnistische Ressentiments zu bedienen ohne die daran geknüpften Versprechungen dann auch einzulösen. Mehr als die deftigen Sprüche im Bierzelt gab's nicht.
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Dieses Modell funktioniert nicht mehr. Schon weil Merkel oder Seehofer dieses REssentiment einfach nicht glaubhaft rüberbringen. Die Elite verkörpert heute einen Grad an Aufklärung, den viele normale Leute schlicht für pervers halten (Stichwort Schwulenehe).
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Es ist schwer vorstellbar, dass das immer so bleiben wird. Das Spektrum rechts von Merkel muss doch von irgendwem auch im Bundestag vertreten sein?

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Ach kommen Sie. Das Spektrum ummittelbar rechts von Merkel ist durch die kommunistische Plattform der PDS abgedeckt.

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Auch darin steckt ein wahrer Kern.
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Nur bei der Totalüberwachung hälten die alten Stasis wenig zu kritteln.

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Links und Rechts sind heute keine echte Kategorien mehr, bei Parteien schon gar nicht.

Ich habe allerdings festgestellt, dass es hinter der Fassade der lautstark Toleranten oft recht verlogen und intolerant aussieht.

Ich wurde vor kurzem mal gefragt, wie ich zur Schwulenehe stehe. Ich sagte dann, so in etwa wie zu Frauen in der Bundeswehr. Man muss eigentlich nicht jeden Blödsinn mitmachen.

Die Reaktionen darauf waren absehbar.

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Die Diagnose, dass links und rechts keine Kategorien mehr seien, ist fast so alt wie diese Kategorien selbst.
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Also die Menschen streben nach Lagerbildungen und Vereinfachungen, aber wenn sie erstmal da sind, dann müssen sie wieder differenzieren und sich distanzieren.
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Auch so ein ewiger Kreislauf.
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Weil die Frage, "wen soll ich mögen, unterstützen, als Freund anerkennen" in der Praxis halt viel viel wichtiger ist als die andere, "welche Art von Überzeugung, Gessetzgebung, Politik würde ich befürworten".
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In der Praxis wird daraus: Wie kann ich den Leuten, die ich am liebsten zum Freund hätte, dazu bringen, auch meine Überzeugungen zu übernehmen?
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Wo eine "ehrliche Diskussion" genau den umgekehrten Weg verlangen würde: Die eigene Position offen darzulegen und dann mal zu gucken, wen man damit vielleicht überzeugt. Ganz ohne Scheuklappen und Vorurteile.

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Ich mache seit Jahren nichts anderes mehr. Das Ergebnis ist nicht überzeugend - erst die Einordnung in die passende Schublade, dann die dazu passende Verbalinjurie. Kurz - bringt ausserhalb des eigenen, persönlichen Bekanntenkreises nix.

Gruss,
Thorsten Haupts

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@slothro
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Danke für die ausführliche Antwort.
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Aber wer hat denn seine Moral schon "zu Ende" gedacht, bei wem ist sie denn "nicht widersprüchlich"? Die römisch-katholische Kirche hat sich durch die Jahrhunderte redlich Mühe gegeben, ein widerspruchsfreies Lehrgebäude zu errichten. Gefällt Ihnen das Resultat und sollen wir uns diese Vorgehensweise jetzt zum Vorbild nehmen?
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Sie wissen nicht, "weshalb die Linke eine Art Reservat für unschlüssige Theoriebildung in Anspruch nehmen dürfte"?
Sehen Sie, es geht doch gar nicht um "Theoriebildung"
Sondern um politische Positionen.
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Gerade wer logisch und schlüssig denkt, wird einsehen müssen, dass es vollkommen unmöglich ist, in der POlitik immer nur diejenigen (Parteien, Bewegungen, Regierungen, z.B. Syriza) zu unterstützen, mit denen man in allen anderen Punkten (Flüchtlingspolitk) übereinstimmt.
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Den Rest Ihres Postings verstehe ich einfach nicht.
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Jedenfalls erinnere ich mich an den Moment, als die Medien die "Piraten" schlechtzuschreiben begannen. Das Argument war deren angebliche Frauenfeindlichkeit. Schaut mal, bei diesen Computer-Nerds haben Frauen nix zu sagen! Und das wollt Ihr wirklich wählen? Seid Ihr vielleicht gegen die Gleichberechtigung?
Das war wirklich genial und hat ja auch wunderbar geklappt.
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(Bei Syriza sehe ich auch nur Männer, apropos. Hat schon mal jemand kritisch bemerkt?)

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Das ist bei manchen Themen nun mal einfacher als bei anderen. Es geht da ja oft um Abwägung von Vor- und Nachteilen.

Stichwort "Homoehe": Warum soll ich da (als Hetero) dagegen sein? Mir entstehen daraus keinerlei Nachteile.

Stichwort Zuzug aus Afrika: Da wird es halt schon komplizierter.

In der politischen Debatte sind aber keine ehrlichen, abgewogenen Meinungen populär, sondern eben die "richtige" Meinung. Mitsamt der oft damit einhergehenden inneren Verlogenheit.

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Was soll das heißen, "Meinungen sind nicht populär"?
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Wer zu feige ist, mit der eigenen anzuecken, der soll halt den Mund halten.
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Aber diese ständige Geheule darüber, schon wieder mal irgendwo (bei irgendeinem "Linken" aus dem eigenen Bekanntenkreis) auf Ablehnung gestossen zu sein, ödet mich inzwischen wirklich an. Warum entwickeln manche Leute so ein obsessives Bedürfnis, auch bei den Linken Akzeptanz zu finden? Was ist denn schlimm daran, wenn die einen als faschistoid, reaktionär, rassistisch oder sonst was bezeichnen? Muss man darauf Rücksicht nehmen? Nimmt die jemand Ernst? Haben die genug Einfluß, uns das Bundesverdienstkreuz vorzuenthalten und wäre das schlimm?

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"Wer zu feige ist, mit der eigenen anzuecken, der soll halt den Mund halten."

Vielleicht ist Ihnen ja schon aufgefallen, dass der Hausherr dies gerade nicht tut.

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Vielleicht ist Ihnen ja aufgefallen, dass ich gerade ihm dies nicht vorgeworfen habe.

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apropos 14:18
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der macht schon noch anderes...

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Die Fehlinterpretation besteht vielleicht darin, dass man sich links, wenn schon nicht für lernbegierig, so doch für in Ansätzen lernfähig imaginiert. Die müssen doch ums Verrecken in der Lage sein zu begreifen, dass zwei und zwei vier ist und nicht Rente ab 18 für alle. Die Kirche gibt ihre verlorenen Schäfchen nicht auf, wieso soll der grünkonservative Liberalkommunist die einfältigere Linke abschreiben anstatt retten?

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Es gibt ja große Probleme, nicht wahr?
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- Euro-Krise
- Ukraine-Krise
- NSA / NSU / Geheimdienstkontrolle
- Flüchtlinge
-TTIP
-Klimawandel
und vieles andere mehr!
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Aber manchmal denkt man, die Wurzel alles Bösen wäre wäre die Blödheit /Verlogenheit / moralische Überheblichkeit / Inkonsequenz irgendwelcher peinlicher Exponenten gewisser autonom-feministischer Kampfgruppen.
Wenn wir die erstmal ausgerupft haben, können wir auch alles andere in Ordnung bringen! Wenn wir all die Lauers, Michis, Schramms und Ponaders nach Strich und Faden abgewatscht und aus dem Dorf gejagt, Münklerwatsch nach Sibirien geschickt und und Volkers Beck mit Alice Schwarzer zwangsverheiratet haben, dann erst können wir wieder eine ehrliche Debatte über irgendwas führen.
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Also an diesen Algorithmus glaube ich nicht.

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@14:59
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Das könnte hinkommen! Die Kirche gibt die Schäfchen nicht auf und die müssen doch einsehen, dass Rente ab 18 nicht geht und auch nicht ganz Afrika freier Zuzug gewährt werden kann.
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Genau so! Aber die Kirche ist ja auch zutiefst irrational und hat die offene Gesellschaft nicht grade erfunden.
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Natürlich sehen die jungen Linken das alles alles ein. Wenn sie erst einmal selber für irgendwas Verantwortung tragen und Steuern zahlen. Dann schon.
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Aber jetzt noch nicht! Zumindest lassen sie sich diese Einsicht durch gutes Zureden und Argumente nicht abnötigen. Jetzt organisieren sie erst einmal ihre Demo und ihre Aktion und erregen damit Aufmerksamkeit. Auch wenn sie jetzt schon wissen, dass sie in drei Jahren andere Ansichten vertreten werden. Jetzt fahren sie erst einmal diese tour und machen Fotos und knüpfen Kontakte und kommen in die Zeitung. Und auch die Springerpresse war ja immer geil darauf, mal wieder was "Schockierendes aus der Kommune 1" berichten zu können (Klotüre wieder eingehängt).
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Das hat schon die APO so gemacht und so läuft es seit 50 Jahren. Wer hat denn das bitte schön immer noch nicht begriffen?
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Wer sich auf dieses Spiel mit denen einläßt hat schon verloren.

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Pauschal mal Danke an hm555 und slothro für die interessanten Beiträge. Und Glückwunsch an alle, die dem Stützen-Eintrag Denkanstöße entnommen haben. Meine Meinung: der könnte viel mehr.

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Vielen Dank

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https://www.youtube.com/watch?v=vMT8QtW6aZ4

paar kleine perlen drin ... die leute denken meistens immer nicht groß genug, a non-consumer-business, behörden als kunden machen aber selbstverständlich auch mund zu mund propaganda, usw.. ... wir sind alle eine familie mit geldgebern, angestellten und kunden (bis wir so groß geworden sind, das wir die familie rausschmeißen können und nur noch das geld behalten, *g*).

frankfurter schule als beispiel in aus/durchführung heute

"sätze sind wichtig, ehre ist nichts" - nietzsche?
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Auch wenn es den Flüchtlingen natürlich nix nützt und der konsistenzbemühte Jubel darum nur verhalten ausfallen darf: Varoufakis hat auch diese Pokerrunde wieder gewonnen und mit ihm der DAX!
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Da kann ich mir schon vorstellen, wer letzte Woche bei Schäuble alles noch schnell angerufen hat.

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Hat schon jemand auf Twitter gesagt, "#VDS, es hackt wohl"?

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