Kowi-Frösche aufblasen

macht man am besten immer noch mit Daten, ganz vielen Daten, und dann guckt man zwei Wochen später, wi sie versuchen, den Druck mit Alk unter Kontrolle zu bringen - so entsteht dann der typische saufende Journalist (die Kokser sind meistens die gepuderte Stipenditaten) : Jan Schmidt meinte bei der nun schon fast legendären Tagung in Karlsruhe, er wolle sich den ganzen Stress mit der Auswertung der Umfrage antun, dann ist dem Manne ja zu helfen.

Wie ich blogge?!

Und insgesamt klingt das sehr viel besser als manch andere, stümperhaft vorbereitete Umfrage aus diesem Umfeld.

+++UPDATE: In den Kommentaren eine Debatte zur Umfrage, bitte erst lesen, damit ihr mehr oder weniger wisst, was ihr da tut - oder bleiben lasst. Der Link zur Umfrage ist wegen Klärungsbedarf entfernt. +++

Dienstag, 4. Oktober 2005, 18:57, von donalphons | |comment

 
ja, ich bin umfragegeil.
ja, ich habe mitgemacht.
ja, ich habe dabei etwas geschummelt.
denn:
ich bin doch nicht blöd.

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Wenn er gut ist, bezieht er das in eine gewisse Unschärfenberechnung mit ein. Dann kann man das ergebnis auch noch ein bisschen zurechtklöpfen.

Alter Umfragertrick: Eine Frage einbauen, auf die es keine ehrliche Antwort gibt.

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Hm, ich mache den gerade und habe schon den ersten Bug. gefragt wird, wieviele Weblogs man betreibt , das sind bei mir mehrere. Später kommt die Frage nach der Software, da müsste ich auch mehrere angeben, schliesslich ist Blogbar Wordpress - und ich kann nur eine Alternative angeben.

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Noch so ne Sache, die Frage nach der Veränderung oder der Löschung von Beiträgen - da hätten auch diverse Gründe angegeben werden müssen. Das ist nämlich ein wirklich grosses Thema...

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Aua. "Können Sie einschätzen, wieviele Personen Ihr Weblog regelmäßig lesen?"

Pro Tag? Woche? Monat? Maximale Reichweite? Durchschnittswerte?

Die Frage dürfte damit nicht wirklich aussagekräftig zu beantworten sein.

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Oh weh. Multiple Choice. Wie finde ich die "Integration des Weblogs in ein erweitertes Web-Angebot". Da ist nichts und das ist auch gut so.

Also, wie soll ich diese Integration finden? Formal ist sie scheisse, deshalb habe ich sie ja nicht, aber in dieser Form bin ich sehr damit zufrieden.

Und dann noch "Wieviele Weblogs lesen oder verfolgen Sie in etwa?" Täglich? Hin und wieder? Alle zwei Wochen? jeden einzelnen Hauch des Bloggers?

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Don, danke für den Hinweis auf die Umfrage und die Kommentare. Das Problem mit den Mehrfachblogs ist mir bewusst; ich stand vor der Wahl, entweder durch einen Filter die gleichen Fragenbatterien mehrmals für jedes einzelne Weblog durchlaufen zu lassen (was aber den Fragebogen nochmal deutlich verlängert hätte) oder eben zu bitten, die Fragen auf das "Typischste" Weblog bezogen zu beantworten. Dass da (und auch bei verschiedenen anderen Fragen) Unschärfen drin sind, ist klar, und ich werde es bei der Auswertung entsprechend berücksichtigen bzw. reflektieren.

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Die Reichweitenfragen und das Nutzungsverhalten anderer Blogs sind m. E. durchaus wichtige Fragen, und die Unschärfe liese sich durch eine genau Umschreibung einfach umgehen lassen - also, wieviele Besucher täglich, und wieviele andere Blogs mindestens einmal die Woche und wieviele täglich. Ich will maich da nicht einmischen, aber da könnte man halbwegs solide Antworten geben.

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@jan:
Was soll eigentlich dabei herauskommen?
Welche Erkenntnisse erhoffst Du Dir?
Im wesentlichen fragst Du fuer die Zielgruppe Gemeinplaetze ab.

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Ich vermute, vor allem nicht den Umstand, dass die Debatte schon wieder auf einem anderen Blog läuft. Aber die begründung für ein paar Desiderate und Probleme würde mich auch interessieren.

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@Hiddensee:
Es geht mir vor allem darum, Weblogs und die dazugehörigen Routinen, Motive, Einschätzungen etc. mal jenseits der "Blogs vs. Journalismus"-Perspektive unter die Lupe zu nehmen; z.B. die Fragen zum Grad der Anonymität oder zu den Leserkreisen (auch: können Autoren die Zahl einschätzen oder nicht) können da zumindest Anhaltspunkte liefern, die uns für den deutschsprachigen Raum bisher noch fehlen.
Nebenbei fallen aber auch einige "Meta-Erkenntnisse" zum Thema Bloggen und Umfragen an, beispielsweise zur Diffusionsgeschwindigkeit der Ankündigung in der Blogosphäre oder auch dem rasanten Feedback durch Kommentare wie hier oder in einigen anderen Blogs.

Generell ist hier und auch bei den Kommentaren in der Umfrage durchaus zu Recht angemerkt worden, dass verschiedene Fragen entweder zu unscharf seien oder an der Oberfläche blieben - gestehe ich gerne zu, ist aber letztlich kaum zu vermeiden, da ich ja mit den Formulierungen eine sehr große Bandbreite von Blogging-Praktiken abdecken muß und dadurch zwingenderweise individuelle Praktiken nicht immer genau treffen werde. Wenn ich vorab sicher gewusst hätte, dass meinetwegen nur Corporate Blogger oder Teenager oder Blogger aus dem Rebellmarkt-Umfeld mitmachen würden, hätte ich manche Fragen ggfs. anders und mehr ins Detail formuliert, mit anderen Vorannahmen oder Erläuterungen. Aber ich will ja gerade möglichst viele unterschiedliche Blogger erreichen.

Letztlich kann diese Umfrage nur ein Baustein sein, um zu einem angemessenen Bild von Gebrauch und Konsequenzen des Bloggens zu kommen; bestimmte Erkenntnisse werden besser durch Inhaltsanalysen, oder Netzwerkanalysen, vor allem aber auch durch längere qualitative Interviews mit Bloggern erhoben. Mal sehen, was die nächsten Monate noch so bringen (evtl. ja auch eine 2.0 - Version dieser Umfrage, aber erst in gebührendem Abstand.. ;-)).

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Warum gibt es bei Twoday eigentlich schon wieder diese rückverfolgbaren Zugänge, wie es in einem Kommentar angemerkt wurde?

Ich zum beispiel habe die hier von einem Blog bekommen, das ich jemandem eingerichtet habe:

http://ww3.unipark.de/uc/wieichblogge2005_twoday/?code=659c5f381d8e47e5

Das war einer der Gründe, warum eine vorhergehende Umfrage ganz schnell einen miesen Ruf hatte.

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Die personalisierten Links sind bei der twoday und der blogg.de-Umfrage (die technisch jeweils getrennt von der generellen, nicht PW-geschützten Umfrage laufen) dazu da, um die Rücklauf- und Abbrecherquoten zu verfolgen, die Wiederaufnahme nach Abbruch zu ermöglichen und Mehrfachteilnahmen möglichst auszuschließen (etwas mehr dazu auch in der FAQ unter http://www.bamberg-gewinnt.de/wordpress/archives/292)

Diese personalisierten Links sollten nicht in den Weblogs verlinkt werden (weil sie ja nach Durchführung nicht mehr funktionieren); dafür stehen Banner und Link bereit, die auf die "offene" Umfrage verweisen; darauf weise ich am Ende der Umfrage auch hin.

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@Don: Danke fuer den Zaunpfahl:-)

@jan: viel interessanter als das wiss. Deckmaentelchen finde ich, wie Du an meine email Adresse gekommen bist.
Die steht weder auf dem blog bei twoday noch bei blogger.de. Genau deswegen bekommen solche Umfragen von mir immer etwas Korrekturbedarf.

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Das ist mir auch aufgefallen - ich vermute mal, dass Twoday da bereitwillig was gemacht hat, was nicht wirklich Sinn der Sache ist. Kann sein, dass der Zweck gut ist, aber die Umsetzung macht nicht den Eindruck, dass da viel über die potentielle Wirkung nachgedacht wurde.

Und warum meine Email auf deinen Rechner gelangen muss, verstehe ich auch nicht wirklich. Erklärung hin oder her, was weiss denn ich, wer als nächster twoday eine Umfrage nahe bringt. Und wo da dann die geschäfte auf Gegenseitigkeit laufen.

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hiddensee, Deine Email kam entweder von blogg.de oder von twoday.net, die mir Adressen zur Verfügung gestellt haben. Zum Umgang mit den Daten siehe bitte die Hinweise auf meinem Blog, die ich im vorigen Kommentar verlinkt habe.

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Das mit den personalisierten Links ist wirklich problematisch, da es auch - zumindest auf den Informationsseiten -

http://www.bamberg-gewinnt.de/wordpress/wieichblogge2005/

keine Erklärung zum Datenschutz gibt. Also Behandlung der Daten, Verantwortlicher für den Datenschutz, usw. gibt. Die Angaben zur Trennung von E-mail-Adressen und Ergebnissen ist mir ein wenig zu weich. Darüber hinaus ist es ja so, dass hinter der Umfrage keine Institution (Universität, o.ä.) steht, die per se einen Vertrauensbonus geniesst - und die einen Verantwortlichen für den Datenschutz hat.

Aber ich bin da auch übersenibel, da wir täglich mit den Standards der Ethik-Kommissionen zu kämpfen haben.

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merci fuer die Auskunft. ich kenne leider zu viele "Anbieter" irgendwelcher Dienste, die einerseits einen auf BDSG machen aber auf der anderen Seite 3 Euro fuffzich fuer validierte Adressen gerne mitnehmen. Schlechte Erfahrungen machen vorsichtig und misstrauisch.

Dann hole ich Dich mal aus dem Topf raus, allerdings nicht ohne zu erklären, dass mir der wiss. Ansatz bei diesem kulturellen Phänomen blogs etwas abgeht. Wie ich schon schrieb, ein toller Testbalon und eine grosse Spielwiese.

nicht mehr nicht weniger.

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Jan, die Debatte läuft nicht auf einem Link, die Debatte läuft hier. Und wenn ich auf Deine Anfrage von mir zu Dir linke, kann ich schon erwarten, dass Du hier mit den Leuten eine halbwegs offene Kommunikation betreibst. Ich mein, das alles ist nicht wirklich ein Problem, die angefragten Punkte kann man entweder, falls sinnvoll, nachreichen, oder begründen, warum es etwa keine Datenschutzerklärung gibt. Oder warum wir das hier übersehen haben. Kann ja alles sein.

Wenn Du nicht willst, lass es bleiben; es ist Dein Ding. So ganz toll, wenn ich ehrlich bin, finde ich das nicht.

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Ich bemühe mich selbstverständlich um offene und transparente Kommunikation, nicht zuletzt durch die Informationsseiten in meinem Blog und erläuternde Kommentare, wenn ich auf Fragen aufmerksam werden (hier, aber z.B. auch bei twoday). Ich bitte ein wenig um Verständnis, dass ich nicht rund um die Uhr immer sofort und überall antworten kann, aber hier habe ich den Tag über ja auch immer wieder reingeschaut.
Eine formale Datenschutzerklärung gibt es in der Tat auf der Seite nicht. Ich bemühe mich, das möglichst bald noch klarer und evtl. formalisierter nachzureichen. Was durch die Art der Umfrageorganisation (insbes. die Verweise auf mein Blog) - ungewollt - in den Hintergrund rückt ist, dass hinter dem Vorhaben eine wissenschaftliche Institution (die Forschungsstelle Neue Kommunikationsmedien, an der ich beschäftigt bin) bzw. die Universität Bamberg steht.
Zu den beteiligten Hostern und deren Interessen an der Umfrage kann ich nicht direkt etwas sagen (möglicherweise äußern sie sich ja hier oder anderswo selber); aus meiner Sicht geht es ihnen darum, mehr über ihre eigenen Nutzer und das Umfeld ihres Angebots zu erfahren.

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Gut, dann schaun wir mal
Das ist die Email von info ät wieichblogge punkt de. Die URL wie ich blogge, ist die von Dr. Jan Schmidt und wird auf bamberg gewinnt weitergeleitet. Und da lese ich dann wörtlich

"Liebe Nutzer von twoday.net,

wir sind an Eurer Meinung interessiert! Zusammen mit Dr. Jan Schmidt von
der Forschungsstelle "Neue Kommunikationsmedien" (Universität Bamberg)
führen wir zur Zeit die Online-Umfrage "Wie ich blogge?!" durch, um mehr
über die Motive und Meinungen von Bloggern zu erfahren. Es handelt sich
dabei um die bislang größte derartige Befragung im deutschsprachigen
Raum und wir bitten Euch, uns dabei zu unterstützen. Die Fragen richten
sich nicht nur an aktive Weblog-Autoren, sondern auch an Personen, die
Weblogs "nur" lesen oder ihr Weblog inzwischen wieder aufgegeben haben.

Der Fragebogen dauert etwa 10-15 Minuten. Es besteht am Ende die
Möglichkeit, ein Banner mit einem Link in das eigene Weblog einzubinden,
um weitere Personen auf die Umfrage hinzuweisen. Selbstverständlich
werden wir bei twoday.net darauf hinweisen, sobald die Ergebnisse der
Umfrage vorliegen.

Hier geht es zum Fragebogen:

http://ww3.unipark.de/uc/wieichblogge2005_twoday/?code=659c5f381d8e47e5

Es gibt auch eine Seite mit weiteren Informationen zur Umfrage und der
Möglichkeit, Fragen oder Anmerkungen loszuwerden:

http://www.bamberg-gewinnt.de/wordpress/wieichblogge2005/

Herzlichen Dank für Deine Unterstützung,

Dein twoday.net-Team

PS: Noch ein Hinweis - Für die Umfrage werden die Nutzer von twoday.net
und blogg.de angeschrieben - solltest Du bei beiden Anbietern
registriert sein, erhältst Du die Ankündigung leider zweimal, brauchst
aber selbstverständlich nur einmal teilzunehmen."


Wir? Wer ist wir? Sicher nicht Jan Schmidt, weil es ja zusammen mit ihm gemacht wird. Also Twoday? Richtig, "Dein Twoday.net-Team".

Und das hat einen Account info ät wieichblogge punkt de? Hätte es nicht heissen müssen:

"Hi, ich bin Dr. Jan Schmidt,

Twoday hat mir Eure Mailadressen rübergeschoben und personalisierte Links zu Euren Blogs gegeben, aber ich mein´s nicht böse weil blabla und überhaupt und Wissenschaft und so weiter..."


Und ja, es macht für mich einen Unterschied, ob ich eine Mail von den von mir sehr geschätzten Machern von Twoday oder Blogg.de bekomme, oder ob es eine Mail von einem Dritten ist, der, ohne dass es mir jemand gesagt hat, von den Bloghostern meine Daten bekommen hat. Call me a Hypocrite, aber an solchen Punkten bekommt die Glaubwürdigkeit Risse.

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Da wurde schon bei twoday und blogg.de das erste Gebot des Vertrauens missachtet: Persönliche Daten (dazu gehören auch e-mail-Adressen) werden nicht weitergegeben. Auch nicht für einen guten Zweck oder an Dritte, die Interessen das Datenhalters verfolgen.

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Im Moment ist das ja noch nicht klar, weil es durch eine Kooperation abgedeckt sein könnte. Bei Twoday steht in den AGB:

11. Datenschutz und - sicherheit
a. Der Kunde ist damit einverstanden, dass jene Daten, die er im Rahmen der Registrierung als Kunde mitteilt, von Knallgrau gespeichert und in dem für den Betrieb von »twoday« und damit im Zusammenhang stehende Leistungen sowie für die Abrechnung im notwendigen Umfang verwendet werden. Der Kunde ist verpflichtet, Änderungen von Daten umgehend mitzuteilen.


Das ist schwammig genug, um Surveys zu erlauben. Inweiweit Verwenung mit Weitergabe zu wissenschaftlichen Zwecken gleichzusetzen ist, ist ein anderes Thema. Was mich bei genauem Nachdenken aber ein wenig mehr aus der Spur wirft, ist die Frage, wer nun die Umfrage überhaupt macht. Denn die Informationen laufen über 2 private Webseiten von Jan Schmidt und eben nicht über die Forschungsstelle "Neue Kommunikationsmedien", von der in der Email

Dr. Jan Schmidt von der Forschungsstelle "Neue Kommunikationsmedien" (Universität Bamberg)

die Rede ist. Die Frage ist also: Wo ist die Uni bei der Umfrage involviert? Dass die Website der Forschungsstelle gerade down ist, muss nichts heissen.

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Betrieb von »twoday« und damit im Zusammenhang stehende Leistungen sowie für die Abrechnung im notwendigen Umfang verwendet werden.

So eine Umfrage ist keine Leistung, die für den Betrieb notwendig ist, für die Abrechnung auch nicht. Der Nutzer hat nicht zugestimmt, dass seine Daten für allgemeine Zwecke weitergegeben werden.

Ich sehe da 3 Kritikpunkte:
- Die Vermischung von allgemeiner wissenschaftlicher Befragung und die speziellen Interessen von zweier blog-Provider.
- Die Herausgabe von Daten (e-mail-Adressen) an Dritte.
- Die mögliche Nachverfolgung der Kundenantworten durch peronalisierte links.

Bei soviel Ungereimtheiten stellen sich einem unwillkürlich Fragen wie: Wie sieht die Unterstützung der blog-Provider aus? Finanziell oder nur organistorisch? Steht hiner der Befragung wirklich die Forschungsstelle? Ist das ein Drittmittelprojekt, dass - bei finanziellen Zuwesiungen - über Drittmittelkonten der Universität abgerechnet wird? Oder eine freibrufliche Arbeit eines Wissenschaftlers für 2 Blog-Provider? Wie sieht die Creativ-Commons-Lizenz aus? Allein die Bereitstellung der Manuskripte und Folien ist ja wissenschaftlicher Standard. Eher interessant wäre, wenn der Datensatz nach einer vorgegebenen Zeit als Public-Use-File anderen Wissenschaftlern zur Verfügung stehen würde, beispielsweise über das Zentralarchiv für Empirische Sozialforschung.

http://www.gesis.org/ZA/index.htm

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Zu den Fragen, aus der Sicht eines Bloganbieters
Es ist ja hier jetzt schon einiges disktutiert worden zum Umgang mit den Daten, Weitergabe, die Interessen von twoday.net und auch der weiteren Verwendung.

Wir haben Jan Schmidt unterstützt weil es nicht nur in unserem Interesse ist zu erfahren wie Blogger allgemein, und nicht einzelne Blogger im Speziellen, mit ihren Weblogs umgehen. Das hilft uns allen nicht nur das Phänomen zu verstehen, sondern uns im Speziellen auch unser Service weiterzuentwickeln. Wer sich erinnert, wir hatten letztes Jahr schonmal eine Umfrage laufen, aus genau dem selben Grund. Und wir haben diese Umfrage unterstützt, weil Jan sich bis dato immer als verlässlich und verantwortungsvoll genug erwiesen hat.

Wir hätten keinesfalls jemandem Adressen gegeben, wenn wir dieses Vertrauen nicht gehabt hätten. Die Adressen wurden verschlüsselt übermittelt, wir haben mit Jan vereinbart, dass sie sofort nach Versenden wieder gelöscht werden. Wir hätten die Mails auch selbst verschicken können, das hätte jedoch wiederum Koordinationsaufwand bedeutet und wäre auch technisch mit der verwendeten Umfragesoftware (Jan hat die Gründe für die unterschiedlichen Links erklärt) problematisch gewesen. Deshalb haben wir uns für diesen Weg entschieden.

Soweit die offizielle twoday.net Stellungnahme.

Und jetzt noch ein paar persönliche Worte: ich finde die Aufregung hier ein wenig verwunderlich. Wir (twoday.net) waren in der Vergangenheit immer sehr vorsichtig mit Daten und haben uns immer bemüht vorsichtig und im Sinne der User mit solchen Themen umzugehen. Tagtäglich wird allerorts wesentlich unvorsichtiger mit Persönlichkeitsrechten umgegangen und keinen interessierts. Hier kann aber mal jeder sagen wie er/sie sich Forschung so vorstellt, inkl. schönen Veröffentlichungsträumen, die leider weit von jeglicher Realität entfernt sind.

Uns war wichtig Jan in dieser Sache zu unterstützen um möglichst viele verschiedene Sichtweisen auf Blogs zu bekommen. Die Ergebnisse werden insgesamt helfen Blogs und Blogger zu erklären. Und das müsste doch im Sinne von allen hier sein.

Also bitte nicht böse sein, wenn ich beim lesen der Diskussion ein paar mal den Kopf schütteln musste.

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Und nochmal in aller Deutlichkeit: wir zahlen keinen Cent dafür. Wir halten nichts von MAFO, egal von wem und wie durchgeführt. Und ja, wir halten viel von Forschung zum Erkenntnisgewinn. Und die führt manchmal über Quantitative Untersuchungen und Fragebögen.

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Das ist für mich tägliche empirische Forschungspraxis:

- Ethikommssionen
- Guidelines Good Clinical Practice
- ICH harmonized guidelines
- Guidelines Good Publication Practice
- Beachtung diverser Gesetze (auch zum Thema Forscher-Sponsor-Beziehung oder Datenschutz)
- 10 Jahre Aufbewahrungspflicht mit nachvollziehbarer Dokumentation jedes Forschungsschritts
- Peer review der Ergebnisse vor Präsentation auf Kongressen oder in Journals
- und einiges mehr

bestimmte Erkenntnisse werden besser durch Inhaltsanalysen, oder Netzwerkanalysen, vor allem aber auch durch längere qualitative Interviews mit Bloggern erhoben

Das kann auch Forschung sein. Mich verwundert es nicht, dass die KoWis hier so einen schlechten Ruf haben.

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und keiner sagt, dass diese grundsätze nicht beachtet werden. genausowenig kann man sagen, dass quantitative umfragen nicht sinnvoll sind.

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Hi Michael,

danke für die Informationen. Was ich nicht so ganz verstehen kann, ist die Verwunderung über diese Debatte hier. Das hier ist ein Blog, und das ist nicht dazu da, um brav und unreflektiert zu tun, was die Onkels einem sagen.

Die Fragen treten nun mal auf, wenn personalisierte Links auftreten - zur Erinnerung: Das hatten wir schon mal bei der Bloggerbefragung eines gewissen Herrn Armborst, das war auch bei Wirres, Argh, Don Dahlmann, und oft genug wurde auf diesen spezifischen Link hingewiesen, der Rückschlüsse auf die Identität des Nutzers zuliess. Ich frage mich, unter welchem Stein man eigentlich surfen musste, um dieses Thema *nicht* mitzubekommen und zu ahnen, dass es dafür eine weit verbreitete, ausgeprägte Sensibilität gibt.

Ich bin expressis verbis gebeten worden, auf diese Umfrage hinzuweisen. Was ich auch tue, aber nicht, ohne Fragen zu stellen. Da ist die Frage, warum eigentlich Blogumfrager immer einen Wirtschaftspartner brauchen, zuerst bei Armborst h2h und jetzt Globalpark, deren Business qua Geschäftszweck ganz sicher nicht der extremste Datenschutz ist. Könnte man ja mit 2 Sätzen irgendwie erklären, aber nein, das muss sich der Teilnehmer selbst rausgoogeln. Da ist die Frage, warum kein Datenschutzbeauftragter und keine entsprechende Vereinbahrung angegeben wird, und alles mit ein paar FAQs bei einer privaten Website abgehandelt wird, die erst mal nichts mit der Uni zu tun hat. Und daran knüpfen sich ein paar ganz logische Fragen, wem oder was man da eigentlich was über sich erzählt. I call it credibility, eigentlich das A und O jedes Umfragenpersonals. Ja, ich weiss, dass die Realität anders aussieht - genauso wie die daraus folgenden Studien.

Nur sind Blogs ein anderer öffentlicher Raum als ein Gespräch an der Strassenecke. Blogs sind radikal offene, resonante Kommunikation, und darauf gibt es nur eine Antwort: Offene Kommunikation von Anfang an. Ich mein, es geht hier doch nicht um juristisch durchgecheckte Disclaimer, es geht darum, dass bekannte Leute den anderen in ein paar Sätzen zu sagen, was läuft, wer was sendet, wer beteiligt ist und wo die Interessen sind. Sas ist das Kommunikationslevel, das wir hier kennen, dann kann sich jeder überlegen, was er davon hält und ob er mitmacht. Wenn das nicht geschieht, muss der Rest eben bombensicher sein. Und das ist hier nicht der Fall gewesen. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich sehr blauäugig mit der Sache umgegangen bin; selbst wenn alles Allerbestens ist: Die Kommunikation war definitiv nicht gut. Und manche Fragen sind immer noch offen. So offen, dass ich im Moment niemandem empfehlen würde, da mitzumachen. Nicht, weil es gesichert böse ist, sondern weil ich vorsichtig bin, wenn die eigentlichen Informationen immer nur peu a peu ans Tageslicht kommen.

Warum jemand den Kopf schüttelt, wenn sich andere Gedanken um die informationelle Selbstbestimmung machen, kann ich nicht nachvollziehen. Es geht hier weder gegen Twoday oder Blogg.de, es geht nur um die Fragen, wer hier was warum mit wem macht. Und spätestens bei der Frage nach dem Einkommen breche ich jede Umfrage ab. Weil, ganz doof bin ick ooch nich, wah.

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Sinnvoll. Ja wenn das Forschungsinstrument (der Fragebogen) durchdacht ist, Skalen validiert, Pre-Test gemacht und ausgewertet wurde, ein Forschungsplan mit Ansatz, Hypothesen und Analyseplan existiert usw.

Das möchte ich dem Projekt nicht ohne Detailkenntnisse absprechen. Aber auf mich macht das keinen professionellen Eindruck. Eher quick and dirty. Sorry. Trotzdem viel Erfolg.

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zu globalpark: Die Firma Globalpark bietet eine Lizenz ihrer Software für universitäre Einrichtungen an (www.unipark.de); diese Lizenz nutzen wir seit einem Jahr an der Bamberger Forschungsstelle, jetzt auch für die Umfrage. Darüber hinaus hat globalpark mit konzeption, durchführung, auswertung und verbreitung der umfrage nichts zu tun.

zur offenheit der kommunikation: twoday und blogg.de werden bestätigen können, dass mir von anfang an wichtig war, über hintergrund und ziele der umfrage transparent zu informieren. Ich habe das mit den Seiten auf meinem Blog so gut getan, wie es mir vor start der umfrage möglich war, und ich reagiere seit zwei tagen so schnell und oft wie es mir zeitlich möglich ist, in den blogs und auf meiner seite.

zum forschungsinstrument: anders als in anderen bereichen der sozialwissenschaftlichen forschung (wahlforschung, Mikrozensus, vermutlich auch klinische Forschung o.ä.) gibt es im Bereich der Internet-Forschung und insbesondere im Bereich der Blogs/social software vergleichsweise wenig "Standardbefragungen". In meinem Fragebogen sind einige Fragen aus der 2004er-twoday-studie übernommen, um zeitliche vergleichbarkeit herstellen zu können; die items zum generellen trendsetting sind eine validierte Skala von Prof. Bernad Batinic (Uni Linz). Die übrigen Fragen sind teils aus meiner Kenntnis der aktuellen (meist amerikanischen) Studien zum Thema Blogs, teils aus meiner eigenen Erfahrung bzw. eigenen Vorarbeiten des vergangenen Jahres heraus formuliert.
Ich habe kein Problem damit, die Umfrage als explorative Studie zu bezeichnen und erkenne die methodischen Probleme, insbesondere im Hinblick auf Repräsentativität, Selbstselektion etc.. Aber da es bislang kaum wissenschaftliche Erkenntnisse zu Weblogs gibt, die ein etwas weiter gefasstes Verständnis haben (also nicht nur journalismus-blogger oder die A-List behandeln), halte ich eine solche Umfrage für völlig gerechtfertigt.

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@donalphonso: ja offene kommunikation ist gut und wird hier ja auch gepflegt. deshalb diskutiere ich ja hier auch. und das ist gut so.

das interessante an kommunikation ist, dass es immer zu wenig davon gibt. das sensible umfeld (auf grund vorheriger umfragen) war uns klar, die umfrage ist jedoch schon seit monaten geplant und auch vorbereitet (sehr gründlich vorbereitet) und wir wollten nicht aus solchen gründen das projekt nicht kippen.

ja, ich gebe zu, dass einiges an der umfrage vielleicht auf den ersten blick nicht ganz stimmig wirkt (jemand macht eine umfrage auf einem server einer umfragesoftware, schreibt nur in seinem blog dazu, unterstützt von grossen bloghostern), aber was ich mit meinem statement meinte war, dass ich persönlich manche sorge nicht nachvollziehen kann. nur persönlich.

auch in anderen diskussionen kann ich die aufregung um manche dinge persönlich einfach nicht nachvollziehen. datenschutz ist wichtig, aber nicht alle buben sind böse. ich bin also wohl eher nicht der spezies der vorsichtigen zuzurechnen, vielleicht hab ich bis jetzt einfach glück gehabt.

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@smi und jan: Der Zweck heiligt nicht die Mittel.

(a) Ein Verstoß gegend den Datenschutz bleibt ein Verstoß gegen den Datenschutz, auch wenn eine (vorgeblich) gute Absicht dahinter steht.

(b) Spam bleibt Spam. Die "Einladungen" sind nichts anderes als Spam: Unsolicited Bulk Email - oder haben alle Empfänger um eine Einladung zu einer Unfrage gebettelt?

Jeweils (a) oder (b) alleine finde ich schon verachtenswert. Zusammen ist es eine große Sauerei: Twoday und blogg geben E-Mail Adressen zum Spammen weiter.

Herr Schmidt, für jemanden, der Kommunikation im Internet untersuchen will, weisen sie eine erscheckende Unkenntnis auf. Sie sind ein Spammer.

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Nochmal @smi

> auch in anderen diskussionen kann ich die aufregung um manche dinge persönlich einfach nicht nachvollziehen. datenschutz ist wichtig, aber nicht alle buben sind böse.

Bei solchen merkbefreiten Aussagen muß ich immer kotzen! Das ist die übliche Arschlochhaltung zum Datenschutz. Datenschutz ist für Sie dann gut, wenn die eigenen Daten geschützt werden, jedoch die aller anderer nicht. Nein mein Sohn, so geht das nicht. Darf ich raten? Sie selbst versenden Ihre Sackpost in Briefumschlägen und nicht prinzipiell als Postkarte? Warum denn nicht als Postkarte? Oder haben Sie etwas zu verbergen?

Ich würde auch gerne mal bei Ihnen vorbeikommen und durch Ihren Aktenordnern und Bankauszügen stöbern. Wie, das wollen Sie nicht? Was soll denn die Aufregung? Warum darf ich nicht kommen? Da ist bei Ihnen eine Grenze überschritten? Und sie können sich mit Ihrem Spatzenhirn nicht vorstellen, daß bei anderen die Grenze schon früher überschritten ist? Sie sind armselig.

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na bitte
dachte mir doch das soetwas kommt. also, dann gebe ich ihnen eine antwort, herr gibsmir.

was wir getan haben ist

a) nicht unrechtens
b) nicht verwerflich

warum?

jeder nutzer von twoday hat zugestimmt, kommunikation von uns zu erhalten. an die email adresse die sie/er uns freiwillig gegeben hat. wir nützen diesen weg so gut wie nie (bis dato 3 mal in 3 jahren, zwei mal davon für eine umfrage zum thema bloggen).

wir haben niemand gezwungen mitzumachen. wir haben kein produkt beworben, haben keine verkaufsabsicht, haben nur höflich gebeten ein vorhaben zu unterstützen, welches wir für sinnvoll erachten.

If you don't like it, leave it. Freedom of choice rules.

Was den plötzlichen Brechreiz ihrerseits angeht: ich hab keine ahnung was sie mit "merkbefreit" meinen (auch der duden gibt hier keinerlei hinweise), kann also nur mutmassen. nochmal: kein mensch hat hier ihren bankauszug verlangt. auch nicht ihre sack- und sonstige -post. so viel hab zumindest ich verstanden.

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SMI, die Kommunikation/Email kam nicht von Twoday, sondern von jemandem, dem ihr die Emailadressen gegeben habt. Das ist hier in meinen Augen kein doller Beinbruch, aber ein Fakt.

Um das mal zu erden - bitte einen Schritt zurücktreten:

Das Problem an der Sache ist doch, dass, ganz grob gesagt, Twoday einen Packen Daten an einen Freund rübergeschoben hat, und gesagt hat: Mach mal, wir kennen uns, wir vertrauen Dir. Ich gehe ferner davon aus, dass es deshalb keinen echten Vertrag zwischen einer Multimedia-Agentur Knallgrau und einer Forschungsstelle der Uni gab, wie nun mit den Daten zu verfahren sei, und welche leistungen zu erbringen sind - falls ich mich irre, bitte ich um Aufklärung. Das Drama ist nun, dass sich das in die Umfrage fortsetzt und dann in der Blogosphäre auf Leute trifft, deren Vertrauensverhältnis zu Knallgrau und Blogg vielleicht recht gross ist, zu Jan Schmidt, der mehr als Privatperson denn als Forschungsstelle agiert, jedoch nicht. In diesem Moment treten die Unstimmigkeiten auf, die Mails kommen von einem obskuren Absender, der rückverfolgbare Link ist drinnen. Alles Dinge, die man hätte locker vermeiden können, wenn man die Sache ordentlich mit getrennten, formalen Rollen kommuniziert hätte, also Agentur-SMI schickt Mails, erklärt das Anliegen, stellt Dr. Jan vor, Dr. Jan packt Erläuterungen dazu und stellt glasklare Regeln auf einer Uniseite auf. Das ist dann seriös.

Und wenn dann in einem A-Class-Blog 2 Tage die Luft brennt und ein Detail nach dem nächsten die Runde macht und der Forscher dann noch lapidar auf einen Link zu einer schwammig formulierten Privatseite postet und denkt, damit ist die Sache erledigt - sorry, dann fehlt aber eine Menge an Wissen über die Blogosphäre.

Denn inzwischen sind ja alle Beteiligten sehr viel klüger. ich weiss viel mehr über die Umfrage, als man mir am Anfang erzählt hat, und ich weiss auch, dass der Tritratrulala-Stil, der auch bei lumma.de gepflegt wurde, nicht so ganz absolut wahrhaftig ist. Wir nähern uns der Wahrheit, die nicht zum Himmel stinkt, aber gewisse Dinge wie die spezielle URL riechen fischig.

Und man steht dann da und wundert sich, dass es Leuten passiert, die es eigentlich wirklich besser wissen müssten. Und von denen man solche Geschichten nicht "einfach so" erwartet hätte. Da sind ein paar Risse im blogkulturellen Lack. Und ich frage mich schon, wer der nächste ist, der daten kriegt und wie gut er befreundet sein muss, dass man ihm die Sachen rüberschiebt auf Treu und Glauben und ein kleines, feines Fragenpaket. Da reagiert man eben etwas angepisst. Und lässt, weil es eben wider besseren Wissens geschehen ist, mal den harten Spamvorwurf vom Stapel. Und schaut zweimal hin. Ein Marketing-Depp aus der Bizbloggerfraktion wäre kein Problem, von dem erwartet man das. Aber nicht von den Freunden. Und schaut deshalb sehr genau hin.

Ich persönlich finde das nicht schlimm, wenn es dazu beiträgt, dass Blogger mit mehr Respekt behandelt werden. Überhaupt denke ich, dass Bloggen sehr viel mit Respekt zu tun hat, auf dem sich ursächlich die Netzwerke in den Blogs bilden. Der Respekt hat mir hier gefehlt, wenn ich erst mal drei, vier Mails schreiben muss, um einen Dialog zusammen zu bringen. Und langsam einen Eindruck von dem zu bekommen, was wirklich gespielt wird.

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@ SMI

Es geht einfach nur um Transparenz, und ich habe nicht den Eindruck, dass alle Fragen beantwortet sind. Man kann immer, klingt ja irgendwie nett, sagen:
Ich kann die Aufregung um manche Dinge persönlich einfach nicht nachvollziehen.
Du hältst unser Nachhaken für eine Art illegitime "Aufregung", und keineswegs für nachvollziehbar? Schön für dich.

Was sind die Erkenntnisziele? Seitens SMI also:
1. weil es (...) in unserem Interesse ist zu erfahren, wie Blogger (...) mit ihren Weblogs umgehen.
und um
2. Service weiterzuentwickeln
ad 1) Warum schaut ihr euch dann nicht einfach Blogs an? Sorry, da seht ihr, wie Blogger mit Blogs umgehen. Welche zusätzlichen Erkenntnisse bringt denn die Umfrage bei dieser Fragestellung?

ad 2) Wo sind in der Umfrage nochmal eure spezifischen Service-Weiterentwicklungsfragen? Das könnte - wenn es ernst gemeint ist - ausgebaut werden inkl. der Meinung zu Verbesserungsvorschlägen, die man sich gerade überlegt.

Bemerkenswert finde ich dieses Statement:
Wir halten nichts von MAFO.
Soso. Wozu woll ihr denn zum "Weiterentwickeln" die Einkommen erkunden?

Wenn ich als Medienbetrieb erfahren möchte, was ich z.B. meinen Anzeigenkunden erzähle, oder wie hoch ich Preise für gegenwärtige/zukünftige Leistungen festsetzen kann, dann hat das m.E. nicht übermäßig viel mit wissenschaftlichem Erkenntnisinteresse zu tun. Hier geht es um ökonomische Interessen. Oder nicht, SMI?

Ich bin durchaus kein Gegner kommerzieller Zwecke, aber:

Ich reagiere etwas pikiert, wenn

a) der Ruf eines Wissenschaftlers genutzt wird, um für kommerzielle Zwecke Daten einzusammeln

b) das kommerzielle Interesse dabei verschleiert wird und erst auf Nachfragen (bislang etwas wolkige) Auskünfte kommen. Nochmal: Was konkret bringt euch die Frage nach den Einkommen?

c) wenn z.B. Emaildaten der Nutzer einfach mal so zu treuen Händen gegeben werden. Da mag man noch so gute Absichten mit verbinden: Dieser Umgang mit persönlichen Daten ist nicht Okay.

@ Jan

Du scheibst:
explorative Studie
Okay, völlig in Ordnung. Das Fragebogen-Design macht an einigen Stellen einen recht spontanen, episodenhaften Eindruck, z.B. bei den Antwortvorgaben. Die Skalierung der Antwortenmöglichkeiten scheint nicht überall stimmig zu sein. Aber gut, ich betreibe ja auch keine Wissenschaft.

Du sagst, dass die Firmen mit der Konzeption der Umfrage nichts zu tun hätten. Allein: Mir fehlt der Glaube.

Ich kenne nicht viele Sozialwissenschaftler, die im Rahmen derartiger Fragestellung die Segmentierung von Einkommensklassen bedeutsam finden. Sind derartige Selbstauskünfte unabhängig von Haushaltsgröße und anderen Fragen - wenn sie überhaupt ein wissenschaftliches Erkenntnisziel verfolgen - nicht eher ziemlich pfui? Wie hoch schätzt du die Validität und wissenschaftliche Aussagekraft der erhaltenen Ergebnisse ein, Jan?

Ich frag ja nur.

Nun zum konstruktiven Teil
A) Auf die Frage nach dem Mobile Blogging fehlen mir u.a. die Optionen.
1. Nein, weil ich dafür nicht genügen Geld habe
2. Ja, ich würde eigentlich gern, ich werde wohl damit anfangen
3. Nein, aus anderen Gründen

B) Die Fragen nach der Motivation sind
1. zu unstrukturiert. Vielleicht sollte man diese Frage in einzelne Themenblöcke aufteilen.
2. von den Antwortvorgaben zu festgelegt. Vielleicht sollte man hier Antwortvorgaben mit 5-fach-Skalierung (ja-eher ja-keine Meinung-...) anbieten. Das bringt m.E. ein echtes Plus an Aussagekraft in der Befragung
3. Würde man einfach eine Google-Abfrage mit "Ich blogge, weil" systematisch auswerten, erhält man m.E. zusätzliche sinnvolle Antwortvorgaben.
4. M.E. bloggen nicht wenige Blogger aus schierem Interesse an bestimmten Themen. Sonderfall: Solche Interessen, die sie auf dem Wege des Bloggens etwas befördern möchten. So ist die inkontinente Puppenhorde z.B. an der Progagierung bestimmter Sichtweisen interessiert.
5. Gibt es sicherlich auch weniger offen mitgeteilte Motive. Ich könnte mir vorstellen [beliebige Auswahl] : "um mit anderen zu streiten", "um meine politischen Gegner zu demütigen", "um mein Rechthabebedürfnis auszuleben", "weil ich die SPD nicht leiden kann", "aus Langeweile", "weil ich im Tunnel lebe und die Welt da draussen kaum noch wahrnehme", "weil ich hier Selbstbestätigung finde"
6. Dann fehlt mir sowas wie: "weil mich das Bloggen entspannt/anregt" oder "Damit ich mit meiner Familie/Heimat in Kontakt bleibe"

C) Die Themenvorgaben beim Bloggen erscheint mir etwas unausgewogen, unsystematisch und willkürlich.

D) Beim Kommentieren: Zwischen der Antwortvorgabe "die Hälfte" und "wenige" klafft eine zu große Lücke

E) Die Frage nach dem "wie viele Leute lesen Ihren Blog" müsste m.E. neu gefasst werden. (Anregungen gab es in der Diskussion bereits)

F) Bei "wie zufrieden sind Sie mit..." fehlt m.E. ein offenes Antwortfeld für Anregungen bzw. individuelle Überlegungen

G) Bei "RSS Feeds" fehlt m.E.:
1. Habe davon gehört, aber weiß nicht genau, was das ist
2. Ist mir zu unbequem und
3. Finde ich nicht so wichtig

H) Bei "typischen Webblog" fehlt mir
1. "regelmäßige Aktualisierung" (könnte man auch etwas aufgliedern in täglich-wöchentlich-monatlich)
2. eine subjektive Schreibweise (Achtung, Jan: ist nochmal was anderes als "Meinung")

I) Beim Berufsstand fehlen die Akademiker und m.E. sollten Arbeiter/Angestellte/Beamte einzeln aufgegliedert werden, ich würde "kfm. Berufsbild", "Medien/Gestaltung" und "IT" sogar nochmal extra setzen.

(*ächz*)

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Konstruktive Kritik Part II
Interessant fände ich es, genau zu erkunden, warum jemand lieber bloggt als dass er eine Homepage betreibt - das dürfte auch den Bloghostern ein paar Winke für "Serviceverbesserungen" geben. Und noch ´nen Zaunpfählchen: Als Bloghoster könnte ich mal schauen, mit welchen Skripts die Blogger ihre Blogs gerne erweitern. Wenn ich das dann gemacht habe (ohne Umfrage!), kann ich danach fragen, was davon für die befragten Blogger interessant wäre, und wenn ja, in welcher Form.

P.S.
Privatheit wäre vielleicht auch ein sehr schönes Untersuchungsthema... Für mich ist Bloggen interessant, weil ich damit meine Privatheit besser schützen kann als mit einer Homepage.

P.P.S.
Gerade der Schutz der Privatheit erlaubt es mir, in einem Blog persönlicher zu sein.

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Privatsphaere und bloggen ist ein balanceakt der gekonnt sein will. Aber wie war das Üben üben nochmals üben:-)

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Speziell die letzten Fragen fande ich sehr subjektiv. Da wurde impliziert, blogger sind nerds, geek, early adopters, die immer das neueste Spielzeug haben und nachts von der halben Welt aus dem Bett geklingelt werden, weil bei jemanden das Internet geklaut wurde.

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Ich fand allein die Vorstellung affig, dass ich meine Freunde dauernd mit irgendwelchem Blogscheiss zumüllen soll. Wenn ich das täte, hätte ich bald keine Freunde mehr - völlig zu Recht.

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@strappato:
Diesen letzten Fragenblock hab ich wortwörtlich schon oft gesehen. Damit wird das Early-Adopter-Opinion-Leader-Ding rausgekitzelt. Dabei kann eigentlich nichts anderes rauskommen, als dass Blogger der personifizierte Menschheitsfortschritt sind...

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Och nö
Da telefoniert man nur mal mit der Liebsten - natürlich nicht über Blogs - und dann: msg_inv_session"Ihre Session ist bereits abgelaufen"

Soviel dazu.

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... don't mess with sessiontracking!

Anyway - ich habe da auch mal einwenig in der Umfrage herumgeklickert und muss sagen: Das schlaegt ja ein wie eine Daunenfeder - da kommen sicher ganz tolle Ergebnisse heraus ... trotzdem kann ich mich des Eindruckes nicht erwehren, dass man mit ein wenig Bloglesen in den verschiedenen Ecken des internets die naemlichen Erkenntnisse gewinnen koennte - aber ich verstehe ja eigentlich nichts von KoWi ....

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Für mich ist dieses Statement von Jan zentral:
Zu den beteiligten Hostern und deren Interessen an der Umfrage kann ich nicht direkt etwas sagen.
Aha. Warum?

Für mich klingt das heftig nach "sich dumm stellen". Als Wissenschaftler (ich hoffe, das Wort stimmt), sollte es nicht so schwer sein, bei den Bloghostern nachzufragen.

Ich habe mich bei dieser Umfrage schon vorher rausgeklinkt, erstens, weil das Umfragedesign bei mir Zweifel an der wissenschaftlichen Verwertbarkeit der Ergebnisse auslöste, und zweitens, weil der übliche MaFo-Mist zu sehen war wie z.B. die Frage nach dem Einkommen des befragten/beforschten Umfrageteilnehmers.

Vielleicht ist das Ganze ja eine Art Joint-Venture zwischen einem wissenschaftlichen Gehversuch und MaFo seitens der Bloghoster. Und bringt pro Datensatz ein paar Euro? Jan, wieviel genau?

Mal ganz unverblümt unverschämt nachgefragt.

Ja: Ich will wissen, was mit meinen Daten geschieht, wer damit Geld verdient & welche Interessen verfolgt werden.

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Nachdem ich mit den beiden Hostern ganz gut klarkomme und die führenden Leute kenne - und mir nicht vorstellen kann, dass da allzu viel dahinter steckt, beide Firmen sind nach meiner Erfahrungen seriös und sehr auf ihren zurecht guten Ruf bedacht - habe ich mal nachgefragt. Ich vermute mal, dass Twoday und Blogg die gelegenheit beim Schopf packen und erfahren wollen, was ihre Nutzer so denken. Was ich für durchaus legitim halte, ziemlich viele Untersuchungen über Kunden werden von externen Wissenschaftlern gemacht, und wenn das gut läuft, ist es einfach eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. warum sollte Twoday nicht wissen, ws ich mir an Veränderungen wünsche? Warum sollte nicht bekannt sein, wie hierzulande geblogt wird und was die Leute dazu bringt?

Das mit dem Einkommen wusste ich nicht, da war die Sesion-ID schon weg, und ich habe nicht wiederholt - aber das ist im Zusammenhang mit einem Bloghoster natürlich gleich eine etwas andere Hausnummer.

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Ich habe von Dir noch kein Mail erhalten, wenn Du das per Mail gemacht haben solltest. Ich kann Deine Vermutungen nur bestätigen:

Wir haben nichts dafür bezahlt, haben das auch nicht vor. Wollen keine MAFO betreiben und sind (logischerweise) auf unseren Ruf bedacht. Und ja: wir wollen wissen wie man all die Software die wir da täglich für Nutzer entwickeln und (gratis) zur Verfügung stellen besser machen kann.

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Smi, danke, dass Du hier die Perspektive von twoday nochmal geschildert hast.
In meine Formulierung "ich kann dazu nichts sagen" wird zu viel hinein interpretiert; ich wollte damit lediglich ausdrücken, dass ich hier oder anderswo nicht als "offizieller Sprecher" der beteiligten Hoster auftreten kann, weil ich in keinerlei Weise bei ihnen beschäftigt bin oder finanzielle Verbindungen bestehen.
Um das also nochmal ganz explizit hier fest zu halten: Ich erhalte von keinem der beteiligten Hoster irgendwelche Zahlungen; die Finanzierung der Umfrage (d.h. meine Arbeitskraft und die Lizenzgebühr für die Software) läuft über die Universität Bamberg, an der ich seit 1.10. wieder offiziell beschäftigt bin, und zwar im Rahmen eines dfg-geförderten Drittmittelprojekts (http://www.bamberg-gewinnt.de/wordpress/lebenslauf-und-aktivitaten/projekt-onlinegestutztes-netzwerken/), das formell unter dem Dach der Forschungsstelle "Neue Kommunikationsmedien" im Bereich Kommunikationswissenschaft der Uni Bambegr angesiedelt ist. Deren Homepage ist aufgrund der Umstellung des Uni-Serves auf typo3 im Moment nur unter http://web.uni-bamberg.de/split/kowi/fonk/index.html zu erreichen (web statt www am Anfang).

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stutz
also ursprünglich hatte ich die mail mit der einladung zur umfrage wegen zeitmangel zurückgestellt; ohne viel gedanken.

merkwürdig, aber auch nicht weiter wichtig, fand ich die offensichtliche weitergabe meiner mailadresse.

nach dem lesen dieser diskussion kommt doch eine sensibilisierung hinsichtlich der eigenen lässigkeit mit dem datenschutz auf.

immerhin :-)

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Ich habe auch mitgemacht, hätte ich auch nochmal drüber nachdenken können. Aber es kam bei guter Laune rein und so...
Interessant finde ich den Punkt, dass bei der Untersuchung mit Standardfragen ohnehin nichts valables rauskommt. Ich hatte genug in meinem Leben mit Marktforschung zu tun. Die Methoden sind nahezu alle sch****. Es kommt dann z. B. raus, das 20 % täglich aktualisieren. Aber warum sie das tun, lässt sich standardisiert nicht abfragen.
hach warum habe ich dabei nur mitgemacht, wo MAFO doch mit bekanntermaßen Dreck ist.

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Das Loblied auf diese Umfrage kann ich genau so wenig verstehen wie das undifferenzierte Bashing anderer... Denn: Jede Umfrage hat ihren eigenen Fokus, Stärken und Schwächen. Dass ein fest angestellter promovierter Wissenschaftler mit den entsprechenden finanziellen Mitteln im Rücken solch ein Forschungsprojekt professioneller auf die Beine stellt als z. B. eine Diplomandin ist ja wohl sonnenklar . Wer so schwammig über Umfragen "aus diesem Umfeld" schreibt, hat das wahrscheinlich übersehen!

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Genau dieses "professioneller" können hier manche nicht erkennen. Ich hätte es mir definitiv anders vorgestellt, gerade bei der schwammigen Verortung. Ich verstehe noch immer nicht, warum da kein Siegel der Uni Bamberg drauf it, wenn die denn beteiligt ist. Und die Kommunikation war nach guten Anfängen später vollkommen indiskutabel.

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