JR v. Matt: Weiterpissen an der "untersten Klowand"

Nach ein wenig kriechen und schleimen kommt dann doch noch die Disse. Hier.

Viele von Euch schreiben, ich hätte mit meiner Mail ein Eigentor geschossen. Okay, eins vielleicht. Aber wie viele Eigentore schießt ihr gerade, indem Ihr mein Schlagwort „Klowände des Internets“ teils empört, teils genüsslich aufgreift im Sinne eines Agenda Setting verbreitet? Bei Technorati.com war der Suchbegriff zeitweise auf Platz 3!

Ich heul gleich. Ganz schlimmes Eigentor von uns, das Suchen bei Technorati.

Die Klowand-Debatte erinnert mich übrigens an Münteferings Heuschrecken-Debatte: In beiden Fällen gab es Kritik, dass ein Sachverhalt mit einem plakativen Bild unzulässig verallgemeinert wurde.

Die Heuschrecken waren ein Symbol für das Abgrasen und Weiterziehen. Die Klowände sind ein Symbol für das Anpinkeln und Verpissen – für Meinungsäußerung im Schutz der Anonymität.

Natürlich haben viele Investoren ethisch einwandfreie Ziele. Und natürlich haben viele Weblogs einen ernsthaften Ansatz. So haben mich die meisten Eurer Beiträge sehr inspiriert und mir die virale Kraft dieser Medienform bewusst gemacht. Vergesst aber nicht, dass auch die Kommentare den Content eines Weblogs bestimmen. Und vor allem dort habe ich einiges gefunden, was meinem Vorurteil neuen Schub gab: Leute, das war teilweise unterste Klowand!


Wenn Investoren Heuschrecken sind und Blogger Klowände, dann sind Werber der Matsch, der manchmal die Ablussrohre verstopft. Da, wo die Koksreste gefunden werden. Der Mann hat nichts begriffen. Immer noch ganz oben. Du bist Jean Remy von Matsch. Du bist Toitschland.

Und wahrscheinlich schwallst Du demnächst auf irgendeinem Kongress Deiner korrupten Politikkasperl von viralem Marketing, und Dein Kumpel Pit Kabel, der mit dem Nemax-Skandal an der Backe, applaudiert.

Montag, 23. Januar 2006, 19:31, von donalphons | |comment

 
So haben mich die meisten Eurer Beiträge sehr inspiriert und mir die virale Kraft dieser Medienform bewusst gemacht.

Vielleicht sollten ein paar blogger und Kommentatoren eine Honorarnote für Beratungsleistungen nach Hamburg schicken.

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Haha, au ja, wieviel könnte man denn da verlangen? :-)

naja, hier steht es ja auch ganz deutlich, das eigentliche Armutszeugnis: "Ich, der Grandmaster of Werbung in Deutschland, habe keine Ahnung von diesen Dingen" ;-)

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Ja, ja, das gute alte virale Marketing. Schon klar, Remy Demy. Da Kabelbeda from the Grave. Auch okay.

Aber dass zahllose Kleinstblogbetreiber ohne In- und Rückhalt sich das JR Gewäsch zum Anlass genommen haben, sich auf den Schlips getreten fühlen zu dürfen, find ich doch auch ein wenig albern. Da trat jetzt kurz eine Scheinsolidarität auf, wie sie fälschlicher gar nicht in Umlauf sein könnte. Auch das haben wir JR zu verdanken.

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Kleinstblogbetreiber

Nanana, das klingt aber auch ein bißchen nach Elitedenken ;-)

Im Ernst: Darf man sich erst ab einer gewissen "Größe" auf den Schlips getreten fühlen und wenn ja: wie definiert man diese "Größe".

JRs Rundumschlag war doch derart ausladend, dass sich sogar Ultrakleinstbelogbetreiber angesprochen fühlen durften.

...jetzt genieße doch diese allgemeine Solidarität. Haben wir ja eh viel zu selten im Web :-)

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An Ap-Project und Stimme:

Vorausgeschickt: ich bin selbst alles andere als ein Elitepublizist. Und jedem Tierchen sein Plaisirchen.

Aber viele, die sich jetzt künstlich aufregen, täuschen per öffentlicher Empörtheit doch nur über die tatsächliche Belanglosigkeit ihrer Publikationen hinweg.

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Dachte ich mir, dass Du das nicht so meinst :-)

Liegt ja eh im Auge des Betrachters. Nicht jeder kommt an so viele und prickelnde Infos wie Don hier oder schreibt so brillant (auch über Belanglosigkeiten) wie andere. Was ist also schon von Belang.

Was mich auch oft stört - und nicht nur in diesem Fall - ist das blinde und belanglose Kommentieren bei den "Großen" (und damit meine ich jetzt die Zugriffszahlenhelden), nur um er Erwähnung willen. Grauenhaft. Aber das passiert ja, wie gesagt, bei jedem Hype und war auch in diesem Fall nicht anders zu erwarten.

PS: Bin mal gespannt, wie lange es dauert, bis man mir selbst Kommentarschleimerei wegen diesen Postings hier vorwirft ;-)

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Nein, da ist ja mitunter was Wahres dran. Vor einer Woche hat ein gewisser Journalist mak quer durch die stark besuchten Blogs die Aufforderung hinterlassen, bei seinem Blog über Blogspiessertum zu debattieren. Hatte aber keinen Erfolg.

Ich denke, das bringt wirklich nicht viel, wenn man es nicht kann - oder die Community um einen nicht stark ist, um Leser zu halten. Deshalb ist es mir eigentlich meistens egal - die betreffenden Personen werden das schon lernen.

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Löschen wäre ja auch doof. Dann hieße es ja wirklich, dass Du als "Großer" (das ist jetzt nicht wertend gemeint. Kompliment für die gute Arbeit, aber nicht als schleimen sehen, bitte ;-) hier das "Es darf aber nicht jeder"-Schild hochhalten würdest und schwupps hättest Du noch blödere Kommentare.

Manchmal - und ich denke das kennst Du - kommen einfach nur nichtssagende Kommentare, wo man das "Hallo, ich. Bitte, ich. Antworte mir" überaus deutlich heraushören kann. Ist ja auch ok. Tu ja niemandem weh.

So war es in diesem Fall auch. Ich schätze mal Jens hatte seinen Spaß (um den ich ihn nur zum Teil beneide. Zuviel Aufmerksamkeit kann ja auch nerven), hier war es doch auch nett, beim Handelsblatt durfte auch jeder mal und ansonsten wurde gemütlich gelästert. Und in zwei Wochen haben wir einen neuen Hype.

So schön kann Web sein :-)

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Gut, es ist klar, dass Jens der neue Jamba-Johnny wird. Der fall ist insofern noch besser als Jamba, weil es nicht eine a priori verhasste Firma traf, sondern eine im Normalfall gut abgeschirmte Zielperson, keine Medien mit im Spiel waren und es nach der verkorksten Kommunikation auch noch zu einem weiteren Nachschlag kam. Gewissermassen der klinusch reine Blog-GAU.
und wenn ein gewisser pr- oder web2.0-blogger das mal wieder abschreiben sollte, dann gibt´s was inne fresse

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Hm, so groß wie Jamba wird es nicht, denke ich. Alleine deshalb, weil es eben keine a priori verhasste Company war. Jamba kannte jeder. Jean-Remy von Matt mag zwar bekannter sein als andere Werbegrößen, aber den Verbreitungsgrad wie tanzende Küken und furzende Affen hat er dann doch nicht.

Das, sehr geehrte PR- oder Web2.0-Blogger dürft ihr übernehmen ;-)

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Nun, ich denke, dass es für die Kommunikationsszene ein ganz besonderer Reiz ist, gerade dieses Beispiel immer zu zitieren - schliesslich erwischt man damit einen verhassten Konkurrenten und im Nachschlag auch noch zwei PR-Agenturen, die ebenfalls nicht beliebt sind - wir erinnern uns: Die Kampagne DBD war ja in der Szene auch nicht unumstritten. Jamba war ein Big Bang - DBD dagegen eine lange geschichte mit einem grandiosen Höhepunkt.

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Herrlich: ich kann das fiese Grinsen förmlich vor mir sehen :-)

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ich denke, Don hat recht - eben auch und vor allem, weil das Ding ja mehr als nur "Links" abgeworfen hat: ein schöner neuer Trendbegriff (Klowand), "echte" Meinungen und Auseinandersetzung, und nicht einfach nur "boah, wie schön der das geschrieben hat!"-Links, teilweise wieder eigene Diskussionskreise in eigenen "Untergruppen" usw. - ein gefundenes Fressen zum drinrumanalysieren, das...

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"Aber dass zahllose Kleinstblogbetreiber ohne In- und Rückhalt sich das JR Gewäsch zum Anlass genommen haben, sich auf den Schlips getreten fühlen zu dürfen, find ich doch auch ein wenig albern."

Na Herr Mittelgroßblogschreiber burnster, haben wir da etwa das System noch nicht ganz verstanden, hm ;o)? Gerade der Masse verdankt die Blogosphäre doch ihr zunehmendes Gewicht in der Meinungsmacherei. Oder meinste, dass auch nur ein Journaillen-Schmierfink oder Werbefuzzi sich drum kümmern würde, wenn z.B. der Don hier mutterseelenallein vor sich hinbrummeln würde?

Webber bin ich schon länger, als Blogger bin ich ein 'Frischling', aber ich hab' zumindest schon mal kapiert, dass hier was wächst, bei dem man mitmachen sollte, wenn man Wert auf sein Recht der freien Meinungsäußerung legt.

Aber bitte, falls einer meint, er wär' zu A-Bloggich, um von mir kommentiert oder verlinkt zu werden - no problem - der braucht nur nett zu bitten und ich halte sofort Abstand. Es gibt ja noch hunderttausend andere, die sich vielleicht nicht zu schön, reich und berühmt sind, mit mir zu kommunizieren ;o).

btw wir sind zwar keine Schmetterlinge, aber auch Klowände können manchmal einen Sturm auslösen *eg*.

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Nun, auch "Grossblogger" haben mal in den hinteren Reihen angefangen, sie werden auch irgendwann wieder vergehen, und niemand sieht sich gerne als Klowand verunglimpft. ich denke jedoch, dass Burnster vor allem diese etwas seltsame Zweckallianz kritisiert, in der es tatsächlich ein paar me2-Blogger gibt, die ahlt uch nochmal drauf rumreiten, ohne wirklich eine eigene Meinung zu haben. Herdenbloggen, um es mal so zu nennen, ohne Anspielung. Tritt aber auch bei Grossen auf.

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Och wissen se lieber Don, das mit den Klowänden ging mir eigentlich am A.... na sie wissen schon wo vorbei. Dafür hatte ich bloß ein breites Grinsen über. Um mich zu beleidigen, dazu gehört schon etwas mehr. Da bin ich anspruchsvoller. Da erwarte ich schon was mit Substanz ;o).
Doch das Echo der Klowände gab dem Volk doch wenigstens mal die Gelegenheit, zu einer kleinen (eigentlich noch viel zu kleinen) Retourkutsche für diese 'Du-bist-Deutschland'-Volksverhöhnung.

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Ach, dem Volk ist es doch egal... was denen, wenn überhaupt weh tut, dann ist es der Umstand, dass es die werderelevante Zielgruppe ist, die da ihr eigenes Ding ausserhalb der Kontrolle ihrer PR-Kampagneros macht. Sie können vielleicht Agenda-Cutting bei den Medien betreiben, aber nicht hier draussen.

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Wahrscheint veranstaltet Jean-Remy demnächst einen Kongreß über Einbindung der "neuen virale Kraft dieser Medienform". Hat er ja jetzt voll gechecked. Und daher gibts ja jetzt quasi kein besseren als ihn, den hippen Dienstleister mit Gefühlen, um die Messages in der Community zu tragen.

burnster: Warum darf sich bei Pauschalaussagen wie "Weblogs, die Klowände des Internet" oder "Was berechtigt eigentlich jeden Computerbesitzer, ungefragt seine Meinung abzusondern?" nicht auch jeder angesprochen fühlen? Oder waren nur "A-Weblogs" und "ausgewählte Computerbesitzer" gemeint? Das lese ich da nicht so ganz heraus ...

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Ich hätte so gern das Wutgebrüll in den Agenturgängen gehört, das dieser Mail vorrausgegangen ist …
Dann wüsste ich gerne in welchem tiefen Loch das “Leck” jetzt liegt …
Danach hätte ich gerne die verzweifelte Suche nach einem Praktikanten, der eine nicht-menschenverachtende Sprache beherrscht, miterlebt. In einer Werbeagentur!!! …
Und zu guter letzt würde ich gerne die Akte einsehen, in der fein säuberlich alle Äußerungen der Blogger von Tanja-Anja ausgedruckt und abgeheftet wurden…
Die Welt ist so schön. Machmal. Irgendwo das draußen.

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Schmetterlings-Baum-Taifun-82-Millionen-Hände-Prosa
Ich schätze mal, dass er am PR-Brief deutlich länger gebastelt hat, als an seinem ulkigen "Manifest". Das ist wahres Chaka-Chaka!
höhö.

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@mymspro
Was ist den da "nicht-menschenverachtende Sprache"? Der gesamte Text steckt voll mit übelsten Nachtretereien. Bei Sven habe ich in den Comments noch einige aufgelistet. Wen's interessiert...

update:
JRvMs Nachtretereien (die von einigen als Entschuldigung oder gar "Dialogangebot" missverstanden werden) bei Sven
in den Comments, also etwas runterscrollen

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Darfste auch gern linken oder hier nochmal posten. So einer bloggergerechten Imagekampagne der Agenturen Kempertrautmann und FischerAppelt muss man so schnell wie möglich ihre Dreckserzeugnisse in das stinkende Maul zurückstopfen - am besten quer und ohne Salz und Sosse.

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Zurückstopfen Part I
Ich hab mal ein paar ältere Aussagen von Herrn J.R. vM genommen - und sie satirisch zurückgestopft:
http://dermorgen.blogspot.com/2006/01/satire-jean-remy-von-matt-ist-klowand.html
Darf das hier auch linken?

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natürlich! Wie will man sonst dem matsch beibringen, wie das mit dem viralen unten an die Klowand pissen geht?

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Nochmal zurück zu Burnster:
Ich hab den Kollegen nicht so verstanden, dass er irgendeinem Blogger das Recht abgesprochen hat, sich beleidigt zu fühlen von dem Klowand-Vergleich. Ich verstehe ihn eher so, dass es auch keine Pflicht ist, sich von den Ausfälligkeiten des Herrn JRvM beleidigt fühlen zu müssen. OK, ich hab mich offen gestanden im ersten Moment auch von der allgemeinen Entrüstungswelle mitreißen lassen. Aber wenn ich es recht bedenke, tut das dem Herrn Werbefuzzi eigentlich zuviel der Ehre an, dass man sich seinetwegen groß echauffiert.

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Der Typ lebt davon, die Masse zu verarschen, mit Sprüchen wie "Geiz ist geil". Jetzt hat er es nochmal versucht, und bekommt die volle Breitseite der Masse ab, deren angebliche Verarschbarkeit das zentrale Asset seines beruflichen Aufstiegs war. Das soll er ruhig mal spüren. Da muss man sich keinen Gedanken um Ehre machen. Da ist kein Wort verchwendet.

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Nee, wohl nicht.
Ich wollte da auch kein Mitleid signalisieren. Um es als Volksverarscher so weit zu bringen, brauchst Du auch eine intakte Selbstverarschung. Und geh mal davon aus, dass dieser Mechanismus so intakt geblieben ist, dass der Knabe sich trotz der Breitseiten im Endeffekt sagen wird, hey, was ich bin ich doch fürn toller Hecht, dass ich die ganzen Netztagebuchschmierer mal so richtig aus der Reserve gelockt habe mit meinem Scheißhausvergleich.

Natürlich war es dennoch nicht vergebens, ihm mal die Grenzen aufzuzeigen.

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Na, wenn der Egogoogling macht und auf Platz 1-100 immer "Klowand" neben seinem Namen steht, dann ist es vielleicht nicht mehr ganz ohne.

Ausserdem sollte man ohnehin nur noch von Jean-Remy "Klowand" von Matt reden und schreiben, denke ich. Das wird sich auch in der Werberszene festsetzen, wie ich den Sebastian Turner kenne.

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logog, ich habe das keineswegs als "Dialogangebot missverstanden" - das ist durchaus "absichtlich" so verstanden. Wenn nämlich der Dialog, der hier (auch imo) vorgetäuscht wurde, nicht kommt gibts den finalen Tritt ins Gekröse (angekündigt darin, was Wiederholungstätern aus nicht-verstehen-wollen heraus passieren könnte) und gut ist ;-)

Ich bin aber nunmal im Grunde des Herzens ein Softie und gebe jedem, sogar einem Elitefuzzi, eine Chance. Wer mir das als Schwäche auslegen mag, naja, da muss ich wohl mit leben :-(

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Gut, einen relativen Kotau findet man bei Robert basic, und es gibt sicher ein paar Business Blogger, die den Mann anschleimen werden wie nix Gutes. Dieselben, die damit werben, dass sie die Blogosphäre verstehen und wissen, wie man mit ihr umgeht. Das Ding hier ist nämlich genau den grossen dollen Blogverstehern von FischerAppelt in die Fresse explodiert, da tun sich sicher Opportunities im emerging market des Real Business auf.

Am Rande, das Quote des Tages wäre ohne JR "Klowand" von Matt dieses hier gewesen: "Einig sind sich die meisten Experten, dass es nicht um einen neuen Hype geht, sondern um Real Business." Ratet mal, wer das geschrieben haben könnte.

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von Matts virale Entschuldigung: Es tut mir leid, du Arsch!
Um in diesem glorreichen Kontext gleich mal eine weitere deutsche Kulturgröße zu zitieren:
"Hölle, Hölle, Hölle" (W. Petry) - ist das peinlich.

JRvM outet sich einmal mehr als schlechter Verlierer. Da nutzt das gesamte Bullshitbingo nichts, ebenso wie das Verbalkriechen in ungenannte Bloggerkörperteile.

Soso, der Profiwerber hat die "virale Kraft dieser Medienform" unterschätzt? Scheint nicht das einzige zu sein, was er unterschätzt (gab es da nicht Drogen, die gerade diese Fähigkeit zur realistischen Einschätzung beeinträchtigen? Und wie hießen die doch gleich?), wie er mit seinem als Entschuldigung getarnten Nachtreten bestätigt.
Feige ist er außerdem. Mittlerweile ist wohl selbst bei Herrn von Matt angekommen, dass man sich mit Blogbetreibern besser nicht anlegt, weil man - und nicht selten auch auf höherer Ebene - heftiger zurückbekommen kann als man austeilte, von multipler Seite.
Und was macht der Herr folglich? Getreu der urdeutschen Devise: "Nach oben buckeln, nach unten treten" sind jetzt die Kommentatoren die Schuldigen. Wohl in der Hoffnung, dass man jetzt einen passenden Sündenbock gefunden hat, der von den eigenen Fehlern ablenkt.

Ja, ne, is klar. Bürgerrechte aberkennen wollen, das ist selbstverständlich lässlich. Aber Herrn von Matt beschimpfen, das geht ja wohl GAR NICHT!

Eine Entschuldigung, die vor dem "aber" nicht endet, ist exakt so viel wert wie die aktuelle nationalistische Propaganda zum Aufbau eines neoliberalen Selbstbewusstseins. Nämlich einen Scheißdreck. Soll von Matt ruhig weiterplärren, das wird nichts daran ändern, dass er mit dieser Sache begonnen hat. Dass eine interne Mail nach außen gespielt wurde, sollte ihm eher ein Grund sein, in seinen eigenen Reihen nach irgendwelchen Übeltätern zu suchen, statt, um von Matts Toilettenrhetorik zu bemühen, wildwütend in der Gegend herumzuschiffen und dabei alles, nur nicht das Becken zu treffen.

Ich auf jeden Fall werde noch in Jahren darüber lachen, wie sich hier eine "renommierte" Firma unter den großen deutschen Meinungsmanipulatoren unabsichtlich-öffentlich die Maske von der pseudodemokratischen Fratze gerissen hat, und gezeigt, was von der "Zielgruppe" (wobei Ziel hier wohl ziemlich militärisch definiert ist) wirklich gehalten wird, ebenso wie von Demokratie und Bürgerrechten.
Die gesamte Verachtung, die in der Mail ans Licht kommt, bestätigt eigentlich nur sämtliche Vorurteile, die man sich über die Jahre von koksgeschwängerten Werbeklitschen gemacht hat, wo Sprache zerstückelt wird, die Teile mit Gold aufgewogen zu Bekanntem zusammengesetzt, und man die seelenlosen "Frankenwörter" anschließend so oft mit geballter Medienmacht ins Gesicht der Öffentlichkeit schlägt, bis diese sie schließlich akzeptiert.

Tja, von Matt. Stell Dich der Realität: _Noch_ *darf* in Deutschland jeder Computerbesitzer ungefragt seine Meinung absondern. Ob es Dir passt, oder nicht.

Da wird es dann wohl Zeit für eine neue Kampagne:

"Wir sind Meinungsfreiheit!", oder "mehr Meinungsfreiheit wagen!" wären da mal ein paar Ansätze.

Dazu gehört vor allem, die Preise für Rechner und Internetzugang drastisch zu erhöhen, der Internetführerschein (kostenpflichtig, Höhe mindestens so viel wie bei der Informationsfreiheitsrealsatire, was ja auch sehr effektiv beim 'Fördern' der Transparenz ist) und selbstverständlich die scharfe Verfolgung von Meinungsterroristen, die widerrechtlich ihre Ansichten auf die wehrlose Öffentlichkeit loslassen, ohne dazu autorisiert zu sein.
Hey, "Deutschland kämpft" - gemeinsam gegen Terrorismus, Nazis, Linksextremismus, Kinderpornographie, und die ganzen anderen fiesen Sachen, die man immer aufführen muss, wenn mal wieder - mit Krokodilstränen in den Augen - ein Bürgerrecht gekappt werden "muss" (geht ja nicht anders, die Umstände... Sie wissen schon). Dient alles nur der Sicherheit, und weil Deutschland so schön ist, jeder es schaffen kann... [insert_random_neoliberal_bullshit].
Ausnehmen davon muss man natürlich (wie üblich) Politiker, Wirtschaftsbosse und der Rest der öonomischen, aber weder intellektuellen noch moralischen, Oberschicht.

Wie wär's? Geldgeber für so ein Geschenk an "Uns Deutschland" werden sich sicher finden...


"Die Klowand-Debatte erinnert mich übrigens an Münteferings Heuschrecken-Debatte: In beiden Fällen gab es Kritik, dass ein Sachverhalt mit einem plakativen Bild unzulässig verallgemeinert wurde."

Und ich dachte, genau davon lebt ein Werbefritze... so kann man sich irren.

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ging es bei der ersten Mail zuerst noch um die Frage, ob das ganze echt sei - ich stell sie mir eigentlich bei diesem sogenannten offenen Brief: so blöd kann doch ein einzelner Mensch gar nicht sein, dass er sich bewusst nochmal ins Aus schießt oder in gezückte Messer rennt. Aber vielleicht treibt einen nichts anderes als die Eitelkeit dazu...

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Laßt ihn doch erzählen
Oje, oje – wozu der ganze Wirbel? Eine angeblich interne Mail gerät in die Blockerszene und diese „Blogger-Miesepeter“ geben dem gekränkten Werber auch noch so viel Aufmerksamkeit? Da braucht es nur einen Satz, wie „darf denn heute jeder seine Meinung sagen“? Na, da hat er ja wenigstens ein Ziel erreicht – ein Großteil der „Zielgruppe“ die seine Kampagne lächerlich findet, beschäftigt sich noch einmal damit, nachdem sie schon fast verschwunden war. In Dialog treten heißt ja nun auch nicht zwangsweise, dass man der gleichen Meinung sein muss – Hauptsache, es wird drüber geredet. Eigentlich wäre es doch am besten, man beachtet ihn gar nicht, dann verschwindet sowohl Kampagne wie auch er mit seiner aufgesetzten gekränkten Eitelkeit. Schade nur um’s Geld, dass hätte man sicher in sinnvollere Projekte für Deutschland investieren können.

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