Nerdcore-Blogger vs. Killerspiel-PRler René Walter

Am 20. November 2006 läuft Sebastian B. in der Geschwister-Scholl-Realschule in Emsdetten Amok. Er verletzt mit altertümlichen Waffen 37 Menschen, bevor er sich selbst tötet. Er ist ein verschlossener Einzelgänger mit einer Vorliebe für gewalttätige Videospiele und gilt als Waffennarr. Unter dem Namen "ResistantX" tauscht er sich im Netz über sog. "Killerspiele" aus, die teilweise Bezüge zu seiner Tat erkennen lassen.

Am 21. November 2006 erreicht die darauf folgende Debatte um Killerspiele auch das Nerdcore-Blog. In einem ersten Beitrag betont dessen Autor die Notwendigkeit, die Ursache des Amoklaufs im sozialen Umfeld des Täters zu suchen, und nicht in Videospielen. Das bestätigen scheinbar die Blogeinträge von Sebastian B., von denen Nerdcore später am Tag einige ausgewählte Zitate bringt. Am späten Nachmittag ist die Debatte im vollen Schwung, Nerdcore wird für seine direkte, die Killerspielproblematik ablehnende Haltung meist sehr positiv bei vielen anderen Blogs erwähnt. Das vorläufige Schlusswort ist dann ein eindeutiges Zitat. Im gleichen Stil gibt es am 27. November einen Nachtrag, in dem nochmal die Probleme des sozialen Umfelds und die Waffen zur Sprache kommen, nicht aber die Spiele. In der Folge verweist er mehrfach auf Beiträge, die derartige Spiele als nicht relevant darstellen, kurz - sein Blog ist in der Blogosphäre einer der Hauptschauplätze für die Debatte über den Fall und seine Auswirkungen.

Und dann gibt es noch einen gewissen Nilzenburger, der sich in seinem Blog im November ebenfalls für Killerspiele verwendet. Das eigentlich nur logisch, denn als Nils Bokelberg ist Nilzenburger Moderator eines bei DSF und Premiere ausgestrahlten PR-Formats, in dem es um die Sony Playstation geht - die beliebte Spielkonsole für viele, nennen wir sie doch einfach mal so, Killerspiele. Ein Hinweis auf diesen Interessenskollision hätte in seinem Blog vielleicht nicht geschadet, aber das muss uns hier nicht weiter interessieren. Was anderes erwarte ich persönlich nicht von einem PR-Moderator. Von dessen Tätigkeit der Nerdcore-Blogger übrigens nichts gewusst haben will.

Und dann haben wir noch zwei Typen aus der Daddel-Spassfraktion: "MC Winkel", ein durch diverse PR-Blog-Aktionen bekannter Blogger aus Kiel und sein Freund David Luther. Ich werde nie verstehen, warum man solche Gespräche per Kommentar führt. Jedenfalls geht es um die momentan stattfindende PR-Aktion für die neue Sony Spielekonsole Playstation 3 mit dem Nerdcore-Blogger, Nilzenburger, MC Winkel und als Gast David Luther auf einem Hausboot in Hamburg. Weil deshalb eine andere Feier ausfällt, sagt MC Winkel:
Nun wurde ich aber irgendwann im November des letzten Jahres direkt vom Nilz gefragt, ob ich bei dieser Daddel-Sache dabei wäre und habe direkt zugesagt. Damals stand der Termin halt noch nicht.
Halten wir fest: Im November hat der PR-Moderator Nils Bokelberg die momentane Aktion ausgehandelt und die passenden Leute dafür angesprochen. Für den Lohn einer Playstation, einer PSP, massig Software und eines Monatslohnes für 4 Tage spielen und darüber bloggen auf einem Hausboot.

Im gleichen November, in dem sich René Walter auf Nerdcore beginnt, sich angesichts des Amoklaufs von Emsdetten gegen ein drohendes Verbot von Killerspielen einzusetzen. Wenn einer weiss, dass er für einen geldwerten Vorteil für den Hersteller einer Spielekonsole PR machen wird - dann frage ich mich schon, ob es nicht eine verdammt zynische Sache ist, wenn dieser PRler ohne Erwähnung seiner Rolle die Gesellschaft für einen Amoklauf verantwortlich macht, die Spieleindustrie von allen Vorwürfen ausnimmt und dann noch eine passende Auswahl aus den Selbstzeugnissen des Amokläufers bringt. Denn das ist es, was mit Bezahlung vom Nerdcore-Blogger übrig bleibt: Alle sind böse, Schule, Gesellschaft, Waffenhändler, nur nicht die Killerspiele, die auch von der Firma kommen, die mir fürs Daddeln einen Monatslohn rüberschiebt. Zumal es hier nicht um banale Werbung geht, sondern um die Frage, was eigentlich zu so einer Tat führt, die dem Sponsor natürlich das Geschäft verhageln kann. Oder wie René in seiner Abrechnung mit mir und anderen selbst sagt:
Man kann es sich so unglaublich leicht machen, dazu braucht man nur zwei Farben. Schwarz und Weiß. Die einen malt man so an, die anderen so.
Natürlich kann es sein, dass die eigene Meinung zu der des Sponsors passt. Das sagt einem jeder PRler. Aber da steht dann auch PR drauf. Und das erspart einem dann später peinliche Versuche, die Sache mit den Terminen irgendwie hübsch zu lügen, oder was man sonst tut, wenn man als bezahlter PRler in Bloggertarnung auffliegt.

ich möchte an dieser stelle jörg-olaf schäfers danken, der mit seinem - meines erachtens grundfalschen - popdiskurs und hinweis auf die riesige leuchtreklame den anstoss gab, genauer auf die zeitliche abfolge zu schauen. wer solche grell leuchtenden dinger aufstellt, will keinesfalls, dass man genauer in den schatten schaut.

Freitag, 9. März 2007, 12:36, von donalphons | |comment

 
Mal unabhängig davon, wie man zu "Killerspielen", den Hausbootbloggern und der PS3 steht, frage ich dich, don, wie du es mit deinem Selbstbild vereinbaren kannst die Werbetrommel so dermaßen für Sony zu rühren?
Ich bin Informatiker und Computerspieler, ergo wusste ich, dass die PS3 kommt, auch zu uns nach Europa. Das war im November, als damals die PS3 in Amiland gestartet ist. Von der Werbeaktion der Hausbootblogger hätte ich ohne die Beiträge von dir, Robert und Jörg-Olaf nie etwas gehört oder mitbekommen. Jetzt wird das Thema hochgekocht und am kochen gehalten. Inzwischen weiß ich, dass die PS3 am 23.03.07 in Deutschland startet und ich sie mir trotzdem nicht kaufen werde. Aber denkt jeder so? Sind nicht jetzt erst ein paar Leser auf die PS3 aufmerksam geworden? Machst du nicht durch die Berichterstattung indirekt Werbung?
Durch jede Verlinkung von dir steigt nerdcore und der Blokelberg im Google Pagerank, ihr ansehen und dadurch die Chancen, dass weitere Firmen ähnliches tun.

Todschweigen ist in der Blogosphäre die effektivste Methode ein Thema für unwichtig zu erklären, über ein Thema bloggen macht das Thema, das Blog des Themas und dessen Autor wichtig. Alles Dinge, die wohl nicht in deinem Sinne sind.

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Nun, ich habe durchaus Feedback bekommen, dass mein Nichttotschweigen eine ganze Menge solcher Ideen beendet hat, bevor sie den Markt erreicht haben. Wenn Leute bei Robert Basic anrufen und fragen, was sie tun müssen, um ihr Ding "donsicher" zu machen, zeigt das ja, dass es funktioniert. Zerre ein PR-Dings ans Tageslicht, und 10 andere fangen an nachzudenken, ob sie auch diese Publizität haben wollen.

Andererseits wurde dieses Thema auf mein Blog getragen, ohne dass ich ursprünglich direkt darauf eingegangen wäre. Man wollte es hier ansprechen - gut, dann machen wir es. Aber nicht Nerdcore-WischiWaschi a la wir sind doch alle käuflich, sondern richtig. Welcher Tarif für welche Leistung, welche Vorleistung unter welchen Bedingungen.

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Darf ich ganz ehrlich sein? Eine Argumentation wie von einer Susanne Fröhlich oder wie neuerdings auch in Panorama würde ich Dir nicht unterstellen. Deshalb wirkt dieser Eintrag so, als ginge es Dir lediglich darum den Quarkbegriff "Killerspiele" mit der PS3 Aktion in Zusammenhang zu würfeln. Vielleicht geht es ja nur mir so, aber die Transparenz und Offenheit, die ich mir durch Deine Diskussion erhofft habe geht damit schon ein Stück weit flöten.

Schliesslich ist das ja schon irgendwie auf gleichem Niveau wie mit Herrn Beckstein, oder nicht?

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Es geht hier nicht darum, was Killerspiele tun, das klammere ich explizit aus. Es geht allein darum, welche Argumente von wem wofür zu welchem Zeitpunkt ins Feld geführt werden.

Wenn Du meine Meinung wissen willst: Ich persönlich bin bei dem Thema weitgehend leidenschaftslos. ich würde mein Geld dafür nicht ausgeben, es interessiert mich nicht, und ich glaube auch nicht, dass Killerspiele das alleinige Problem sind.

Aber jeder Richter wird Dir sagen, welchen Einfluss Gerichtsshows mittlerweile auf die Prozessordnung haben. Ich kenne neben den vielen normalen Spielern auch welche, deren natürlicher Dachschaden dadurch erheblich verstärkt wurde. Und ich bin durchaus der Meinung, dass man nach einem Tag Lektüre von Pietro Bembo eine andere Gemütsverfassung hat, als nach einem Tag durch alle Levels ballern.

Kein klarer Schuldspruch. Der Impact dürfte letztendlich gering sein; geringer vielleicht als andere Faktoren, aber ausschliessen kann man ihn gerade im obigen Fall nicht. Also auch kein Freispruch. Und hätte ich Kinder, würde ich mir überlegen, welche Angebote ich ihnen machen kann, um eine andere Freizeitgestaltung zu ermöglichen.

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Also, dann kann ich Dir definitiv sagen, dass die Beiträge die Du zitierst weit vor der Idee zu diesem Event gemacht wurden.

Die Frage ist ob das für Dein Vorhaben nun egal ist oder nicht...

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Wer sagt das? MC Winkel ganz sicher nicht.

Ich will, wie oben auch ausgeführt, gar nicht bestreiten, dass sich hier die private Meinung von René mit den Wunschvorstellungen der Spieleproduzenten deckt. Aber wenn der eine von dem anderen einen Deal in Aussicht gestellt bekommt, haben wir eine höchst unschöne Gemengenlage. Und desto weniger es um das Vericken von Brause geht und das Schicksal von Menschen geht, desto genauer möchte ich hinschauen dürfen.

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Im Falle von Nilz weiss ich es.

[edit: das widerspricht dann Deiner Vorgabe die Industrie sollte doch jemanden finden, der das Produkt eh schon nutzt und es toll findet. Tut sie das dann, kann ihm ergo unterstellt werden er hätte ja eh lang davor schon gelogen.]

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Nochmal: Dass Nilz die Show mit DSF machen würde, ist am 16. November 2006, 13:35 Uhr veröffentlicht worden - 4 Tage vor dem Amoklauf.

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Don, ich kenne Nilz Meinung zu dem Thema einfach schon weitaus länger als November 2006...

[Da könntest Du genauso behaupten ich hätte schwarze Haare]

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OK. Ich gestehe da jedem die Meinung zu.

Aber stell Dir vor, ich sage Dir 1995, dass die Barchetta trotz diverser Unfälle ein sicheres Auto ist. Ich sage es 2000 auch noch. Und 2007. Und nun erfährst Du, dass ich seit 2003 dafür bezahlt werde, darüber zu schreiben, wie die Barchetta so ist.

Würdest Du Dich dann nicht auch fragen, ob meine Meinung der letzten Jahre nicht irgendwie deutlich machen sollte, dass es inzwischen ein wenig mehr ist als nur meine Meinung, sondern auch eine gute Sache für den, der mich bezahlt?

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Don, wenn ich Dich so gut kennen würde wie Nilz, würde ich die Scheissbarchetta (nein, tolles Auto!) auch kaufen obwohl mir jede Autobild verklickern will wie schrecklich schlimm die ist.

Und ganz ehrlich: Ich hab schon einen Stuhl bei mir zu Hause stehen nur weil ich auf Dich gehört habe ;)

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Genau das ist das Problem. Gerade für mich, weil ich damals von den Beiträgen von René durchaus beeindruckt war. Weil es authentisch und glaubhaft wirkte. Hätte daneben gestanden: mein Kumpel Nilz macht gerade einen Hausbootdeal zum Shooter Spielen klar, hätte ich es anders ahrgenommen. Aber dafür niemals diesen Beitrag geschrieben.

Die Barchetta ist ein Scheissauto. Wenn sie fährt, ist sie super, aber die Blinker gehen nicht, die Schaltung zickt, das Blech ist zu dünn, die Heizung versagt und die Bremsen quietschen, wenn man langsam fährt. Nur in Kurven bei 80 bis 100, am besten bei schönem Wetter am Gardasee, ist sie grandios.

Abgesehen davor: Hättest Du den Stuhl nicht daheim, hättest Du jeden Tag ein Problem mit der eigentlichen Besitzerin.

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Ich verstehe schon dass es immer einer Frage zwischen Misstrauen und Vertrauen ist. Aber nachdem ich Nilz eben gut genug kenne, empfinde ich es daher eher als ungerechtfertigtes Misstrauen. Dein Zusammenhang ist aus meiner Sicht falsch, aber mehr als die eigene Meinung als Referenz kann ich natürlich nicht bieten. Was wer glaubt bleibt jedem selbst überlassen.

Aber mit dem Problem mit der eigentlichen Besitzerin hast Du natürlich unstreitbar recht...

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Es geht beim Bloggen - oder besser, dem Rezipieren von Blogs - leider nicht um echtes Kennen. Und deshalb kommt man da irre schnell in die Grauzonen. Stell Dir vor, Du kennst den Nilz - wie mutmasslich der Grossteil seiner Leser - nicht persönlich und liest diesen einen Beitrag. Wenn Du als nächstes diesen beitrag hier findest und erfährst, dass er als PRler für Sony Spiele unterwegs ist, was würdest Du denken?

Es ist im Eigeninteresse der PR, deutlich erkennbar zu sein und jeden Grauton auszuschliessen. denn das Grau ist der Stoff, aus dem die PR-Katastrophen sind.

Wenn René rauslässt, dass Schluss sein soll mit den nichtkommerziellen Haltungen, dann muss er und die anderen auch den nächsten Schritt tun: Die kommerziellen Regeln beachten. Besonders hier draussen.

Das klingt hart, ich weiss, aber ich denke, ich werde das im Laufe des tages nochmal an einem anderen Beispiel verdeutlichen können.

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Das klingt mir
nun aber ziemlich zusammenkonstruiert. Die reflexartige Ablehnung der Vorstellung, Killerspiele könnten mitverantwortlich sein für Amokläufe, ist im Bloggerland doch völliger Mainstream. Abweichende Sichtweisen zu äußern haben sich nur ganz wenige getraut, wie etwa der Herr Dings. Von daher bin ich in diesem Fall durchaus geneigt zu glauben, dass sich Renés Meinung dazu nicht erst im Wissen um künftige PS3-PR-Projekte gebildet hat. Nenn es wenn Du es böse ausdrücken willst, vielleicht vorauseilenden Gehorsam, aber eine schlimmere Räuberpistole wirst Du daraus nur schwer schnitzen können.

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Es geht nicht um das schlimm, es geht um das Ausloten der Grauzone.

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Ich muss Mark rechtgeben. Das ist mir auch ein bisserl zu demagogisch. Ich kenne René jetzt nicht wirklich supergut, und ich bin ja auch kein Befürworter der PR Aktion, abgesehen davon, dass es mir überwiegend wurscht ist, aber hier errichtest du einen Pranger, der auf tönernen Füßen steht. Denn eine gewisse Scheinheiligkeit wurde ja längst attestiert, ansonsten ist dem Mann keine Amoral nachzuweisen, schon gar nicht was Killerspiele betrifft.

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Müssen musst Du nicht, Du tust. Und so der Pranger wirklich auf tönernen Füssen stünde, müsste René es ihn ja mit diesem Wackeln zum Einsturz bringen. man kann das Verhalten nachher immer noch so oder so sehen, bei mir ist da ein enormes Unbehagen, und das ist auch nicht weg. In der Entstehung der Geschichte ist mir persönlich einfach zu viel Schräges. Darüber schreibe ich. Des is ois.

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Death to False Blogs
Wenn ich die reinen Daten betrachte, kann ich Dir gerne beipflichten. Und PR heisst auch immer, sich Geld in die eigene Tasche zu lügen. Aber die Diskussion über "Killerspiele" - und damit auch deine Argumentation - kann nicht allein vor diesem Hintergrund geführt werden.
Videospiele, Gaming oder wie man es auch immer nennen mag, haben mittlerweile eine enorme integrative Kraft, nicht nur im ökonomischen, sondern auch im Sozialen und der Kultur. Demzufolge ist es auch gut und richtig, dass die Konsequenzen thematisiert werden, wie zuvor auch bei Filmen oder Rock'n'Roll. Aber: eine aufgeklärte Gesellschaft muss es sich leisten, mediale Formen alles sagen zu lassen. Das gilt für Killerspiele wie auch für Blogs. Und genau das wird (vielleicht nicht vor meinem gedanklichen Hintergrund) ausgesprochen, wenn Gamer über Gaming schreiben, und genau da geht es nicht um Geld, sondern um die kulturelle (Selbst)definition.

Aber ich denke, dein eigentliches Thema scheinen nicht Killerspiele (eigentlich versuche ich diesen Begriff zu vermeiden - damn!), sondern eher die Grauzone PR plus Bloggerei zu sein. Daher mein Beitrag nur als kleine Randnotiz.
Mark

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Was möchtest Du eigentlich sagen?
Der Abschiedsbrief von ResistantX ist auch an anderer Stelle mehr als auszugsweise veröffentlicht worden. Seine Beweggründe - so wirr sie auch sein mögen - sind auch ohne PS3 zu lesen. Ich spiele nicht weder auf irgendwelchen Konsolen, noch auf dem PC, trotzdem glaube ich nicht daran, dass "Killerspiele" Mörder aus Menschen machen. Da gehört etwas mehr dazu.

Und wenn ein Spieler die Trommel für eine Firma/Spiel/Konsole rührt ... nun, dann tut er es. Das da jetzt ein Amoklauf dazwischen kommt, ist sicher nicht geplant gewesen. Und auch ohne Hausbootaktion, gehe ich davon aus, dass sich Nerdcore geäußert hätte, wie geschehen.

Also kann man höchstens von einem unglücklichen Zusammentreffen der Ereignisse sprechen ... oder was wolltest Du mitteilen? Ich versteh' es hier wirklich nicht.

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Ich denke, ich habe meine meine Haltung zum Thema Killerspiele hinreichend deutlich gemacht.

Geplant war da sicher nichts, das ist klar. Krisen-PR kann man nicht planen, irgendwann ist die Krise da, und man tut etwas. Das Thema poppt nun mal in dem Moment auf, da laut MC Winkel die Sache mit dem Hausboot eingetütet wird. Und es ist naiv anzunehmen, dass solche Formate und Geschichten mal eben in einer Woche aus dem Ärmel geschüttelt werden.

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Das verstehe ich jetzt aber nicht: Welcher Teil der Aktion ist "Krisen-PR"?

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Ich finde in diesem Zusammenhang die Verbindung "Killerspiele" - "Spielekonsolen" etwas konstruiert. Dass es Spiele dieses Genres auch für Konsolen gibt - kein Zweifel. Du hast ja selbst ein Beispiel verlinkt. Aber im Großen und Ganzen sind das doch eher auf dem PC beheimatete Spiele, man denke nur an das so oft erwähnte Couter Strike. Dass es das mittlerweile auch für die PS3 gäbe, wäre mir neu.

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Tetris in da House...

Spass beiseite, wenn man wirklich ein generelles Verbot von Spielen mit Gewalt durchsetzen könnte, dürften nicht nur die Grafikkartenhersteller, sondern auch die Konsolenfreunde einen Grossteil des Geschäfts verlieren. Und gerade bei den Konsolen geht es darum, dass Eltern nicht gross drüber nachdenken, was man den Kids unter den Weihnachtsbaum legt.

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Wenn es tatsächlich um "ein generelles Verbot von Spielen mit Gewalt" ginge, hast Du bezüglich der Konsolenfreunde Recht, denn dann wäre wohl auch Spiele wie PacMan oder Zelda zu verbieten . Wenn es um die "klassischen" Ego-Shooter geht, könnten die Konsoleros IMHO wohl auch ganz gut ohne auskommen.

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Die Konsolen könnten sicher damit leben. Aber die Hersteller? Umsatzeinbrüche? Glaub ich nicht. Nicht im Kapitalismus. Nicht auf dem Konsolenmarkt.

Übrigens, 3 der bei Sony angekündigten 5 Spiele haben was mit Gewalt zu tun. Mein ja nur.

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Die dargestellte Gewalt in PacMan mit der in Counter Strike zu vergleichen (und dann als gleichwertig zu betrachten) geht wohl nur wenn man signifikante Teile seines Bregens in die Tonne kloppt. Oder?

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Ich versuche es nun auch nochmal anders, und nehme Dein Barchetta-Tester-Beispiel von weiter oben: Dein Artikel kommt mir ein bisschen so vor, als ob Du dem Barchetta-Tester (und vielleicht Ferrari-Fan) vorwirfst, dass er sich gegen ein Verbot des Formel-1-Rennsports einsetzt. Ist das jetzt auch schon ein Interessenkonflikt?

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Ich würde es ihm vorwerfen, wenn er es in einem Blog schreiben würde, bei dem ich nicht mit weniger als drei Googleabfragen erkenne, dass er seine Kohle von Ferrari bekommt.

Nichts gegen PR. Nichts gegen PR-Blogs. Aber unbedingte Klarheit über die Bezahler und Tarife.

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Ach Fonsi...
Im November, da war noch gar nichts klar, nichtmal, ob es eine „Aktion“ wird oder ein paar Werbebanner. Meine Postings zum Amoklauf waren REIN persönlicher Natur, hättest Du sie gelesen, wüsstest Du das. Das Konstrukt hier ist wackelig und entbehrt jeder Grundlage. Oh, nein. Die Grundlage ist EIN Kommentar, der schwammiger nicht sein könnte.

Außerdem habe ich mich bei Spreeblick auch schon durchaus ambivalent zu Killerspielen geäußert, 5 Tage nach dem Amoklauf. Schade, gell? Das pustet dein Konstrukt leider auseinander.

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René, ich habe durchaus genau gelesen, was Du geschrieben hast. Und wenn Du den obigen Text gelesen hättest, wüsstest Du, dass ich Dir nicht abspreche, die Meinung haben zu dürfen, die der des Sponsors entgegen kommt. Du darfst Dir auch selbst widersprechen:
Im November, da war noch gar nichts klar, nichtmal, ob es eine „Aktion“ wird oder ein paar Werbebanner.
Was denn nun? War im November "gar nichts klar", oder nur nicht "ob es eine „Aktion“ wird oder ein paar Werbebanner"?

Wir wissen natürlich beide aus den Kommentaren, dass die "Aktion" dann gewissermassen Eure Entwicklung war, im November ff.

Aber darum geht es nicht. Du sagst, Menschen können sich ändern, und wer Reinheit will, soll in den Wald. Das ist schwarz-weiss. Ich will wissen, wie Grau die Sache ist. Du rennst rum und erzählst, Du wüsstest nichts von Nilzens seiner Verquickung mit Sony, dann kommt raus, dass es natürlich seine Kontakte waren - sagst Du auch selbst.

Sag doch einfach mal, wie grau Du bist. Ohne Ausflüchte und Nebel.

Wie weit würdest Du gehen?
Und bist Du Dir da so sicher?

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Unsinn, du machst Dir meine Argumentation zu eigen. Ich bin wenigsten nicht so unfein, und fasel rum, Du solltest deinen Kopf aus meinem argumentativen Arsch nehmen. Ich bin schwarz wie die Nacht, ganz und gar unrein. You bet!

Und dieser Artikel war ein klassisches Eigentor.

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Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Du ausweichst. Im Prinip wissen wir beide, welche Fragen da aufgeworfen werden. Du wusstest im November, dass da in dem Bereich was kommen wird. Und Du hast Dich reingehängt.

Versteh mich nicht falsch, ich weiss auch, dass es eine unschöne Situation ist, wenn man mit jemanden was plant, und dann kommt so eine publizistische Sache - wirklich nur zufällig - auf einen zu. Du wolltest über Grau reden, bitte. Da ist grau. Sag Du mir, wie grau es war.

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dito ;-)

Was willst Du wissen? Exakt meine ich?

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In diesem Zusammenhang - Killerspiele, Amoklauf, PS3 - gibt es kein, bzw. nur sehr wenig Grau. Alles wurde völlig unabhängig voneinander geschrieben. Ganz im Ernst.

Ich hätte die Amoklauf-Artikel genauso geschrieben, selbst wenn ich keine XBox zuhause hätte. Denn meine Erfahrung mit Mobbing an der Schule basieren nicht auf irgendwelchen Artikeln, sondern auf meinem Leben. Das war die Motivation hinter den Killerspiel-Artikeln.

An die PS3 habe ich dabei nicht nur als allerletztes, sondern gar nicht gedacht. Deshalb ist dieser Artikel ein reines Konstrukt, das auf ein paar Zeitpunkten basiert, die zufällig korrelieren. Klar kann man darüber schreiben, das alles ist aber doch mehr als dünn.

Also ein ziemlich helles Grau, würde ich mal sagen.

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(Hoffentlich läuft das jetzt nicht durcheinander)
Mich würde einfach interessieren, ob Du sowas nochmal machen würdest. Und ob Du einen Interessenskonflikt gesehen, geahnt, befürchtet hast. Ich will hier keine Darlegung der exakten Abläufe und Abfolgen, denn ich kenne die inzwischen auch jenseits von MC, das ist dann auch eher das Problem von Sony - bedank Dich bei deren Quasselfritzen.

Das mit der PR ist mir egal, es gibt welche, die gehen den Weg, meiner ist es nicht, ich habe mir da eine klare Haltung erkämpft, kein Problem, aber auch kein Respekt. Was mir nicht egal ist, sind die PR-Fallen, die plötzlich überall für ein Handgeld ausgelegt werden. Die feinen Abhängigkeiten, all das Zeug. Ich würde einfach gern Blogs lesen, ohne mir an jeder Ecke überlegen zu müssen, wer da was wieder angeleiert hat.

Und das Wort "Zufall" hat bei mir einen enorm schlechten Beigeschmack. Natürlich war der Amoklauf nicht geplant, aber ...

Ne. Ich habe in meinem Leben zu oft "Zufall" gehört.

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Ob ich das nochmal machen würde ist schwer abzuschätzen. Letztlich kommt es auf die Firma und den Zeitpunkt an. Nehmen wir mal an, Apple käme wegen nem iPhone. Gerne. Nehmen wir mal an, die Sparkasse käme wegen irgendeinem Finanzdings. Nee, danke. Und wenn irgendjemand in zwei Wochen käme, auch nee. Frühestens in einem Jahr mal wieder, dankesehr.

Den Interessenskonflikt sehe ich nicht, wegen der unterschiedlichen Motivation bei den Artikeln, obwohl ich mir (jetzt) sehr bewusst darüber bin, dass man von außen so auf die Dinge schauen kann. Das spielt aber letztlich keine große Rolle, denn ich schreibe mein Blog vor allem für mich, die Außenwirkung die ich derzeit erfahre - also, nicht hier grade ;-) - ist nett, aber nicht ausschlaggebend.

>Ich würde einfach gern Blogs lesen, ohne mir an jeder Ecke >überlegen zu müssen, wer da was wieder angeleiert hat.

Kann ich verstehen, klar. Aber das ist wieder diese unsäglich Glaubwürdigkeitsdebatte. Für mich haben auch damals bei Opel keiner der Beteiligten seine Glaubwürdigkeit aufs Spiel gesetzt. Du hast vielleicht einen anderen Blickwinkel auf dieses ganze Blogdings, grade wegen Deiner Erfahrungen mit PR-Klitschen, der ganzen New Economy Dings und so, ich kann verstehen, wenn man da Sehnsucht nach Reinheit hat. Allein: meine ist sie nicht.

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Wetten, dass Du auch Reinheit haben willst, bevor der Hahn dreimal gekräht hat?

Im Angebot: Falsche Messiasse, gekaufte Blogger, scheinbar karitative Einrichtungen, die gelobt werden, fehlende Distanz, Sekten, Wunderheiler, unklare Finanzen...

Und das alles hier bei uns. Wir kosten diesen Kelch heute mal bis zur Neige aus.

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Vielleicht gilt für die Reinheit in zwei Jahren dasselbe wie heute bei der Aktion: was interessiert mich mein Geschwätz von gestern. Kann sein.

Gekaufte Blogger kenne ich auch welche. Erläutere mal den Rest. Interessiert mich, im Ernst.

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Das ist immer eine Frage des vorausschauenden Nachdenkens. Ich nehme mal an, dass das -Beantworten solcher Artikel jetzt nicht explizit im Business Plan stand. Auch nicht das Geschwätz von Sony. Anyway, inzwischen erkennt man solchen Aktionen ja auch ein Muster: Ein paar Adabeis, die immer mitmachen plus jemand, wo sich alle wundern. Die Adabeis sind auch in drei Jahren noch dabei, die anderen machen aus dem angesengten Bürzel Vorträge zum Thema Integrität. Und in einem Jahr sind Blogger als Marketinginstrument eh tot, mit Ausnahme der Adabeis, die sich dadurch ein neues berufliches Betätigungsfeld erarbeitet haben.

Der Rest steht nachher an der Blogbar.

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Lieber Half-Life als Second Life.
Daß Sony in Deutschland Blogger kauft, um von der Killerspiel-Debatte abzulenken, erscheint doch weit hergeholt. Abgesehen von den angesprochenen Bloggern gibt es genügend andere fundierte Quellen, die das Thema ernsthaft diskutieren. Und wieso sollte Sony alleine gegen Beckstein auf diese verschwurbelte Art (Blogger im Boot) anstinken wollen? Die ganze Aktion erinnert eher an eine fehlgeschlagene PR-Aktion eines anderen Herstellers.

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Die Frage nach dem Warum.

Die erste, und oft richtige Antwort lautet: Geld, darum. Es ist gut für die Interessen und das Geld von Sony. Oder nicht?

Man könnte m.E. gut begründet behaupten, dass Blogs im Bereich der Meinungsbildung durchaus Impact haben, und das trotz relativ geringer Reichweite, in geballter Form aber sogar deutlich mehr als z.B. eine . mittelgroße Regionalzeitung. Sogar mein Kleinstblog hat gelegentlich Einfluss - selten, aber immerhin.

Würde Sony den politischen Meinungsbildungsprozess beeinflussen wollen, wäre Sony stinkdoof - zumal bei den eigenen Mediaplanmitteln - Blogs links liegen zu lassen.

Und dann wäre da noch der "persönliche Faktor".

Soviel zur Frage: "Warum?"

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Blogger sind Nutten und.....

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Ohne Moos läuft nix, natürlich. Und gerade So*Rootkit*ny hat da einiges an Glaubwürdigkeit aufzubauen; ein paar Fans lassen sich ohne Zweifel von jedem Mist begeistern. Vielleicht ist die Idee, jemanden mit guter Schreibe für die eigenen Produkte bloggen (werben?) zu lassen, nicht die schlechteste, vor allem, wenn man sich die unglaublich biederen Wii-Blogs von der Konkurrenz ansieht: Wii Crib, Wii-Crib-Berlin (Links von fx3.org). "Netter Abend", pah!
Ob ich mir allerdings eine PS3 kaufe, weil jemand nett darüber schreibt und ich Beckstein so den Finger zeigen kann... Das mit den Rootkits war wirklich übel - schon blöd, das mit dem Gedächtnis :)

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Wenn man Videospiele wirklich gut bebloggen will, braucht man schreiberisches Talent. Oder man zieht eben eine Freakshow auf RTLII-BigBrother-Niveau auf. Die hat dann nichts mehr mit dem eigentlichen Zweck zu tun, aber die Deppen der Weisspulverabteilungen glauben, dass sich das Image der gekauften Typen auf den Krempel überträgt. Völlig egal, welche Konsole hinten dran hängt. Die Wii kommt öde rüber, die Playstation unterschichtelt.

Denn sie wissen nicht, was sie tun sollen.

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Das Problem
ist folgendes:
Ich will Nerdcore gerne glauben, dass die Einträge zum "Killerspiele"-Thema nichts mit dem Deal mit Sony zu tun haben. Da aber nix klar geschrieben ist, weiß man es nicht.

Und Das ist das eigentliche Problem mit der Verquickung von Werbung und Inhalten: Solche Gedanken kommen einem Hoch und am Ende weiß man nicht mehr, was man glauben soll.

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Wir sind ja nicht in einem Hollywood-Movie wo kausale und chronologische Ergeignisse konstruiert werden.

Wenn man die Bekenntnisse zu Ethik und Transparenz ehrlich meint, muss man auch an solche Dinge denken und jeden Geschäftspartner unter diesen Aspekten unter die Lupe nehmen, wenn man in der Öffentlichkeit steht. Und da stehen herausgehobene blogger. Ist ein schweres Geschäft, sauber und glaubwürdig zu bleiben. Das habe ich in der Politik gelernt.

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Mit anderen Worten: Eigener Blog plus Fremdwerbung - funktioniert nicht.

Vielleicht ist ja gerade dies das Charmante der Blogs?

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Entweder ich bin dein Leser, für den du was schreibst. Oder ich bin der Kunde für den, der dich zahlt.

Im ersten Fall bekommst du Nettigkeiten zu hören, und bevor ich gehe, klicke ich auf die Googlewerbung mit der mir unsympathischsten Firma, ohne dort je was zu kaufen. Im zweiten Fall - such Dir einen anderen Deppen.

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Und ich bin der Leser, den Werbung vergrault.

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Killerspiele auf Konsolen?
Ist es nicht so, daß die meisten sogenannten "Killerspiele" hierzulande gar nicht für Konsolen erscheinen? Killerspiele sind meines Wissens eher ein PC-Problem.

Insofern hätte ICH jetzt als Leser kein Problem damit nachträglich zu erfahren, daß die Argumentation contra Killerspiele als Auslöser für Amoktaten (die ich teile) zu einem Zeitpunkt zu Papier gebracht wurde, als ggf. schon andeutungsweise bekannt war, daß irgendetwas i.S. Sony PS3 geplant ist.

Merkwürdiger finde ich jedoch das Anti-Wii-Posting kurz vor Bekanntgabe der PS3-Aktion. Aber das wird mir schon zu "ceterum censeo"-mäßig. ;)

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Fürs Archiv.
Ich daddel nicht, ich besitze keine Konsole, und ich werde mir auch keine anschaffen.

Ich gehe nur ab und zu gerne mal in den Zoo. Sowohl hier, als auch dort.

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Du verwechselst da was.
Das eine ist der Streichelzoo für Schafeficker, das andere ist der Dschungel.

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Keine Verwechslung nötig - beides ist gleichermaßen bekloppt.

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Der Unterschied ist lediglich die Körperöffnung, mit der man es zu tun bekommt.

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Whatever, Don. Bleib so niedlich.

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