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Dienstag, 11. November 2014
Woche der Toleranz 2
Eine lange, rote Fahne. Mit einem weissen Kreis, in dem in roten Lettern 25 steht. 25 Jahre deutsche Einheit. Was ist das? Eine lange, rote Fahne mit einem weissen Kreis mit roter Schrift. Das ist halt mal die Farbe der Sparkasse. Die Sparkasse ist eine Bank und feiert mit bei der Deutschen Einheit.
Für mich ist das kein besonderer Tag, aus privaten Gründen; ich bin nicht sonderlich nationenbewusst, und fühle mich auch eher in Italien daheim. Ich habe historisch gewisse Probleme mit dem Land, aber wer feiern will, darf das natürlich, herzlichen Glückwunsch. Fahnen finde ich per se doof, aber das ist so eine Geschmackssache. Andere finden rennräder doof, oder Gemälde.
Nun fühlten sich aber manche unter dem Hashtag Fahnengate von der Flagge an eine NS-Fahne erinnert. Es ist nicht ganz zu bestreiten, dass man da ein Hakenkreuz reinkleben könnte, dann wäre es problematisch. Man könnte aber auch unter einen Adler von Armani ein Hakenkreuz bappen und viola... und in so jedes Rondell, davon haben wir übrigens in Deutschland auch noch genug aus der Zeit, man muss nur hinschauen, die sind alle och da. Ich habe ein altes Rad von Adler. Der stilisierte Adler könnte auch ein Nazisymbol sein, oder eines des New Deal. Auch der New Deal hatte übrigens ein Faible für Fahnen, die uns vielleicht wie Nazifahnen vorkommen würden - das war, global betrachtet, einfach die Mode von Stalin über Hitler bis zu den republikanischen Garden in Spanien. Man hatte es damals so. Davon sang die HJ und davon sang die KPD und auch so mancher in der Mitte.
Wie auch immer, die Fahne wird weggeshitstormt. Von guten Deutschen per Empörungsklick. Weil nicht sein darf, was sie an etwas erinnert. erinnerung muss nicht sein. Wobei: Es gibt da zum Beispiel einen fantastischen Katalog zum Führerbau und Parteizentrale der NSDAP am Königsplatz, der den sog. "NS-Stil" in Bezug zu Art Deco und Neoklassizismus der restlichen Welt setzt. den könnte man auch mal lesen, bevor mach klickt und mitschreit und einen deutschen Mob veranstaltet, und denkt, damit aus der Geschichte gelernt zu haben - stimmt ja auch, man kann nicht sagen, dass das 20. Jahrhundert ein Beweis für den Erfolg von Nachdenken und Zurückhaltung gewesen wäre.
Man könnte sich auch einfach bemühen, die Sparkasse auf den leichten Fauxpas dezent hinzuweisen. Das war sicher keine böse Absicht, man muss deshalb keinen niederbrüllen wie in den Kasernenhöfen Preussens. wirklich. Es geht auch anders.
Aber offensichtlich nicht bei jenen, die denken, sie hätten aus der Geschichte die einzig richtigen Schlüsse gezogen.
Für mich ist das kein besonderer Tag, aus privaten Gründen; ich bin nicht sonderlich nationenbewusst, und fühle mich auch eher in Italien daheim. Ich habe historisch gewisse Probleme mit dem Land, aber wer feiern will, darf das natürlich, herzlichen Glückwunsch. Fahnen finde ich per se doof, aber das ist so eine Geschmackssache. Andere finden rennräder doof, oder Gemälde.
Nun fühlten sich aber manche unter dem Hashtag Fahnengate von der Flagge an eine NS-Fahne erinnert. Es ist nicht ganz zu bestreiten, dass man da ein Hakenkreuz reinkleben könnte, dann wäre es problematisch. Man könnte aber auch unter einen Adler von Armani ein Hakenkreuz bappen und viola... und in so jedes Rondell, davon haben wir übrigens in Deutschland auch noch genug aus der Zeit, man muss nur hinschauen, die sind alle och da. Ich habe ein altes Rad von Adler. Der stilisierte Adler könnte auch ein Nazisymbol sein, oder eines des New Deal. Auch der New Deal hatte übrigens ein Faible für Fahnen, die uns vielleicht wie Nazifahnen vorkommen würden - das war, global betrachtet, einfach die Mode von Stalin über Hitler bis zu den republikanischen Garden in Spanien. Man hatte es damals so. Davon sang die HJ und davon sang die KPD und auch so mancher in der Mitte.
Wie auch immer, die Fahne wird weggeshitstormt. Von guten Deutschen per Empörungsklick. Weil nicht sein darf, was sie an etwas erinnert. erinnerung muss nicht sein. Wobei: Es gibt da zum Beispiel einen fantastischen Katalog zum Führerbau und Parteizentrale der NSDAP am Königsplatz, der den sog. "NS-Stil" in Bezug zu Art Deco und Neoklassizismus der restlichen Welt setzt. den könnte man auch mal lesen, bevor mach klickt und mitschreit und einen deutschen Mob veranstaltet, und denkt, damit aus der Geschichte gelernt zu haben - stimmt ja auch, man kann nicht sagen, dass das 20. Jahrhundert ein Beweis für den Erfolg von Nachdenken und Zurückhaltung gewesen wäre.
Man könnte sich auch einfach bemühen, die Sparkasse auf den leichten Fauxpas dezent hinzuweisen. Das war sicher keine böse Absicht, man muss deshalb keinen niederbrüllen wie in den Kasernenhöfen Preussens. wirklich. Es geht auch anders.
Aber offensichtlich nicht bei jenen, die denken, sie hätten aus der Geschichte die einzig richtigen Schlüsse gezogen.
donalphons, 09:28h
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