Eigentlich bin ich Optimist
Es nähert sich der 200. Todestag des Marquis de Sade, und ich habe es mir erlaubt, ihn bei der FAZ indirekt in einem Beitrag über die Frauenquote zu würdigen. Und natürlich auch im liebgewonnenen Kommentarblog.
Ich bin eigentlich Optimist, und deshalb bin ich auch davon ausgegangen, dass ein wirklich sehr, seht günstig erstandenes Gemälde aus dem späten Biedermeier kein Öldruck ist, sondern gut. Es kam heute an, und ich sah meine Haltung gerechtfertigt. Es ist wirklich fein. Monumental und fein.
Weniger optimistisch bin ich bei der suche nach einem Platz dafür. Ich müsste eigentlich schon fast Bücherschränke wegräumen, aber das kann es auch nicht sein, wo doch Bücher so schön sind. Immerhin, vielleicht würde mir beim Umräumen dann wieder einfallen, wo ich diese Geschichte gelesen habe, die mir im Kopf herumgeht. Und die geht so:
Es war ein Kloster in einer schönen Weinbaugegend, und um die Weinherstellung kümmerte sich der Abt persönlich. Er war ein liebevoller Mensch, gutmütig und ab und zu auch etwas vom eigenen Wein betrunken, aber das Leben war gut und alle waren zufrieden. Der Wein war sehr beliebt, und sein Ruf drang bis zum König, der das Kloster zum Hoflieferanten machte. Und so schnitt man die Reben, presste die Trauben und füllte den Saft in einen riesigen Bottich. Dann kam, das war Tradition, jedes Jahr der Abt, schloss die Tür zum Weinkeller, und tat etwas, von dem niemand wusste, was es war. Aber es spielte keine Rolle, denn der Wein war gut und das Kloster wuchs und gedieh.
Aber irgendwann war der Abt alt, und als er seinen Tod kommen fühlte, schrieb er etwas auf und trug seinen Brüdern auf, es dem neuen Abt zu zeigen - das sei das Geheimnis des Weins. Seine Brüder wählten angesichts des Vermögens dann doch lieber einen tüchtigen, aber wenig humorvollen Verwalter, der das Kloster weiter nach vorne zu bringen versprach. Natürlich las er auch nach seiner Wahl, was ihm der alte Abt hinterlassen hatte - und schauderte zurück. Der alte Abt nämlich hatte jedes Jahr seine alten. ausgelatschten und vom Staub der erde bedeckten Schuhe in den Bottich geworfen.
So ging das natürlich nicht und bei der nächsten Ernte wurde genau aufgepasst, dass nur der reine, saubere Traubensaft vergoren wurde. Keine Schuhe - niemals.
Prompt hagelte es Beschwerden, dem König wurde schlecht von dem Wein, sein Vorkoster übergab sich und man munkelte, das Kloster würde etwas Giftiges in den Wein panschen. Es kam zu einer Untersuchung, aber die fand nur Wein - Wein, der schlecht schmeckte. Es kann sein, sagte der Abt, dass es ein schlechter Jahrgang war, vielleicht waren auch die Fässer verschimmelt, aber nächstes Jahr wird sicher gut und sauber. Aber auch im Jahr darauf war der Wein ungeniessbar, und das Kloster musste das Gesöff wegschütten, weil es keiner kaufen wollte. Das Kloster bekam einen schlechten Ruf. In seiner Not warf der Abt im Jahr darauf seine eigenen Schuhe in den Wein - der war dann wieder geniessbar. Das machte er dann immer, und das Kloster konnte sich erhalten
Aber nie mehr wurde der Wein so gut wie jener, in den der alte, gutmütige, lustige Abt seine Schuhe geworfen hatte.
Ich weiss wirklich nicht mehr, woher ich die Geschichte habe. Möglicherweise von Cervantes, der diverse Novellensammlungen verfasst hat - aber es fällt mir nicht mehr ein,
Warum aber mir die Geschichte gerade jetzt durch den Kopf geht, weiss ich auch nicht.
Ich bin eigentlich Optimist, und deshalb bin ich auch davon ausgegangen, dass ein wirklich sehr, seht günstig erstandenes Gemälde aus dem späten Biedermeier kein Öldruck ist, sondern gut. Es kam heute an, und ich sah meine Haltung gerechtfertigt. Es ist wirklich fein. Monumental und fein.
Weniger optimistisch bin ich bei der suche nach einem Platz dafür. Ich müsste eigentlich schon fast Bücherschränke wegräumen, aber das kann es auch nicht sein, wo doch Bücher so schön sind. Immerhin, vielleicht würde mir beim Umräumen dann wieder einfallen, wo ich diese Geschichte gelesen habe, die mir im Kopf herumgeht. Und die geht so:
Es war ein Kloster in einer schönen Weinbaugegend, und um die Weinherstellung kümmerte sich der Abt persönlich. Er war ein liebevoller Mensch, gutmütig und ab und zu auch etwas vom eigenen Wein betrunken, aber das Leben war gut und alle waren zufrieden. Der Wein war sehr beliebt, und sein Ruf drang bis zum König, der das Kloster zum Hoflieferanten machte. Und so schnitt man die Reben, presste die Trauben und füllte den Saft in einen riesigen Bottich. Dann kam, das war Tradition, jedes Jahr der Abt, schloss die Tür zum Weinkeller, und tat etwas, von dem niemand wusste, was es war. Aber es spielte keine Rolle, denn der Wein war gut und das Kloster wuchs und gedieh.
Aber irgendwann war der Abt alt, und als er seinen Tod kommen fühlte, schrieb er etwas auf und trug seinen Brüdern auf, es dem neuen Abt zu zeigen - das sei das Geheimnis des Weins. Seine Brüder wählten angesichts des Vermögens dann doch lieber einen tüchtigen, aber wenig humorvollen Verwalter, der das Kloster weiter nach vorne zu bringen versprach. Natürlich las er auch nach seiner Wahl, was ihm der alte Abt hinterlassen hatte - und schauderte zurück. Der alte Abt nämlich hatte jedes Jahr seine alten. ausgelatschten und vom Staub der erde bedeckten Schuhe in den Bottich geworfen.
So ging das natürlich nicht und bei der nächsten Ernte wurde genau aufgepasst, dass nur der reine, saubere Traubensaft vergoren wurde. Keine Schuhe - niemals.
Prompt hagelte es Beschwerden, dem König wurde schlecht von dem Wein, sein Vorkoster übergab sich und man munkelte, das Kloster würde etwas Giftiges in den Wein panschen. Es kam zu einer Untersuchung, aber die fand nur Wein - Wein, der schlecht schmeckte. Es kann sein, sagte der Abt, dass es ein schlechter Jahrgang war, vielleicht waren auch die Fässer verschimmelt, aber nächstes Jahr wird sicher gut und sauber. Aber auch im Jahr darauf war der Wein ungeniessbar, und das Kloster musste das Gesöff wegschütten, weil es keiner kaufen wollte. Das Kloster bekam einen schlechten Ruf. In seiner Not warf der Abt im Jahr darauf seine eigenen Schuhe in den Wein - der war dann wieder geniessbar. Das machte er dann immer, und das Kloster konnte sich erhalten
Aber nie mehr wurde der Wein so gut wie jener, in den der alte, gutmütige, lustige Abt seine Schuhe geworfen hatte.
Ich weiss wirklich nicht mehr, woher ich die Geschichte habe. Möglicherweise von Cervantes, der diverse Novellensammlungen verfasst hat - aber es fällt mir nicht mehr ein,
Warum aber mir die Geschichte gerade jetzt durch den Kopf geht, weiss ich auch nicht.
donalphons, 12:22h
Samstag, 29. November 2014, 12:22, von donalphons |
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fritz_,
Mittwoch, 3. Dezember 2014, 13:09
Eine sinngleiche Geschichte war erst gestern oder vorgestern in einem Beitrag bei 3sat aufgegriffen. Da war die Geheimzutat ein Pinienzapfen.
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donalphons,
Mittwoch, 3. Dezember 2014, 13:55
Das ist aber sehr phallisch, Allerdngs habe ich kein TV-Gerät, das muss bei mir ein Buch gewesen sein.
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rollproll,
Donnerstag, 4. Dezember 2014, 20:47
wo wir gerade bei quote waren ... ich bin ja für eine duoquote
bergwerk vs aufsichtsrat
für jedes prozent frauen auf schicht gibbet ein entsprechendes quorum oberhalb der gläsernen decke.
fair und balanced muss das alles sein. jawoll
bergwerk vs aufsichtsrat
für jedes prozent frauen auf schicht gibbet ein entsprechendes quorum oberhalb der gläsernen decke.
fair und balanced muss das alles sein. jawoll
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