Anders. Aber anders.
Anfang der 90er Jahre entstand in München das Hans-Sachs-Strassenfest der schwulen Szene. Naturgemäss kenne ich es erst seit dem Ende jenes Jahrzehnts intensiv, als ich dann selbst in München die Jungs von Radio Uferlos kennenlernte. Nach Ansicht meiner Freunde aus der Szene hatte es viel von seinem Charme verloren, wobei nicht jede Veränderung schlecht war: Ziel war das Werben um sexuelle Freiheit, und da ist ein Graubereich zwischen Emanzipation und Missbrauch, speziell, sobald es um Minderjährige geht. Ich tue mir mit den aktuellen Regelungen gleichzeitig leicht und schwer - ich würde nicht wollen, dass ein Kind in der Pubertät schon seuelle Beziehungen mit erheblich Älteren pflegt - selbst wenn ich weiss, dass wir eine küstlich verlängerte Kindheit haben, die es so nur heute und nur im Westen gibt.
Pädophile argumentieren oftmals ähnlich und ich denke, die geistige Offenheit und Toleranz, die in der schwulen Szene, sofern man von "der" Szene sprechen kann, herrscht, zieht sie an. Daher traten Aktivisten auch auf diesem Fest auf. Es ist elend schwer, hier über den passenden Ort eine Entscheidung zu treffen, aber meine Sicht der Dinge ist, dass man sich mit ihrem Standpunkt auseinander setzen sollte - ich lese ja auch das Parteiprogramm der CSU im Original, den Twitteraccount einer Spongebobunterhosenverkäuferin aus Berlin und Indymedia. Es bringt wenig, solche Interessensgruppen zu ignorieren, man muss zumindest mal schauen, warum sie was fordern. Wenn solche Leute ein Anliegen haben, mag es auch moralich falsch sein - so sollte man doch darüber reden können, um zu verstehen, was sie wollen. Den früher verbotenen Schwulen ging es ja auch so.
Aber sie sollen das nicht auf diesem Fest machen, meinte die Gründerin des Frauenzentrums KOFRA Anita Heiliger, und trat dagegen Mitte der 90er Jahre in Aktion. KOFRA stammt noch aus den Achziger Jahren und damit der Latzhosenepoche; radikal, autonom und so erfolgreich, dass ich es seit jeher nur als winzigen Laden im Klenzeviertel mit wirren Texten an der Tür kenne, die ich gleichwohl lese. Sexuelle Gewalt ist ein grosses Thema bei KOFRA, und Sex mit Minderjährigen oder Prostitution lehnen sie radikal ab. In der schwulen Szene wiederum sind da die Übergänge zwischen Darkroom und zugesteckten Scheinen fliessend. Und an dem Punkt scheiden sich die Geister so, dass die Feindschaft recht offensichtlich wird: "Pädokriminelle", dieses Wort verwendet Heiliger. Und das wiederum apelliert an schwule Urängste, zum Pädophilen abgestempelt zu werden. Als ob es nicht genug andere Probleme von der AIDS-Hilfe bis zu Alterswohngemeinschaften gibt - nein, KOFRA meint beim Thema Schwulenbewegung auf Töne setzen zu müssen, die auch von der CSU kommen.
Gleichzeitig ist KOFRA recht lang in München vor Ort und hat durchaus Einfluss auf das, was in München als Frauenpolitik gilt: Unterstützung von Alice Schwarzer bei ihren sexfeindlichen Kampagnen zum Beispiel. Auch da wird so eine Art Querfront mit reaktionären Kreisen und Latzhosenpolitikerinnen aus dem Sozialbereich geübt. Es ist nicht leicht, zwischen den Standpunkten von Heiliger und KOFRA zu differenzieren, aber in der schwulen Szene und bei, sagen wir mal, gehobeneren und weniger autonom agierenden Lesben wird Heiliger nicht sehr geschätzt. Einfach, weil die das Bild ihrer Szene prägt und mit Hilfe des Sozialreferats auch nach vorne stellen kann.
Die schwule Szene ist übrigens schon vor dem Aussterben und der moralischen Bankrotterklärung der natürlichen Feinde etwa im kirchlichen Missbrauchsskandal in sich selbst zerkracht, aber sie ist vielschichtig, und man kann sich dort aus dem Weg gehen und anderweitig Spass haben. Eine grösere lesbische Szene gibt es in München nicht - manches läuft bei den Schwulen "so mit", wie früher im Morizz und immer noch bei der Rosa Liste, aber nach meiner Meinung hängt denen ansonsten FOFRA wie ein Klotz am Bein. "Ich bin schwul und da müssen wir was tun", sagen die Männer, "Ich habe eine Partnerin", sagen die Frauen in meinem Bekanntenkreis und das war es dann schon wieder. Lesbentum hat autonom politisch zu sein und wenn es das nicht ist, kann man sich ja anschauen, wie KOFRA gegen Rosa Liste und Hans-Sachs-Strassenfest agitierte.
Wir sehen etwas Ähnlichen natürlich auch gerade beim Netzfeminismus, aber ich will das nur als Hintergrund erwähnt haben, weil Hadmut Danisch bei seinem Besuch bei der grünen Bundestagsfraktion den Eindruck erweckt, die Grünen könnten über ihr Speichellecken bei den krassen Rändern der Bewegung neue Kräfte bei "den Schwulen" einfangen. Der Kern der schwulen Bewegung hat die Schnauze voll von all den Randgruppen, die mal ein Transparent hochgehalten haben und nun denken, ALLE Schwulen müssten sich nun für ihre Forderungen bis zur letzten Patrone einsetzen - auch wenn diese Ränder seit Jahren der Szene vorwerfen, sie seit fett und träge und nur noch an Party interessiert, was ich wiederum als Bayer nach den Jahren mit Uhl und Gauweiler verstehen kann: Nichts hassen die Rechten mehr als glückliche, zufrieden Schwule, die gut integriert und sympathisch sind. Und nicht a soichane Zwiedawuazn und Bissguakn wie das, was die Grünen da einladen.
Denn Genderstudies sind eine relativ neue Wissenschaftsvortäuschung aus der Soziologie, und treffen bei der schwulen Szene auf ein längst gefestigtes Weltbild. Da wehrt man sich mit Händen und Füssen gegen die Vorstellung eines Gender Mainstreamings, das nicht die Toleranz für andere Einstellungen fördert, sondern versucht, Normen abzuschaffen und andere zu zwingen, ihre Ansichten über andere aufzugeben. Wie etwa Lederschwule über Theaterschwule. Da gibt es längst so eine Art schwulen Burgfrieden in unserer Gesellschaft, und von da aus könnte man auch weiter machen - statt dessen kündigen der radikal-lesbische Flügel diesen Frieden auf, und will die Gesellschaft auf ihre Linie bringen. Nach meinem Gefühl wird das noch nicht mal bei den Grünen was. Und ganz sicher nichts bei den Schwulen, die dank Heiliger, Schwarzer und anderen wissen, auf wessen Seite sie da in einen Kampf ziehen sollen, den sie früher vielleicht auch mal probiert haben, bevor sie dann den richtigen Weg über Verständnis und Kompromisse fanden.
Ich privat empfinde die friedliche Emanzipation der Schwulen von der strafrechtlich unterdrückten Minderheit zum selbstbewussten Teil dieser Gesellschaft als eine grössere Geschichte als die Wiedervereinigung. Die Jungs haben das durchgezogen, und sind nicht wie die autonomen Lesben in ihren Büros verschimmelt. Das ist keine berufsbeleidigte Szene, die nach Arbeitsplätzen in der Benachteiligungsopferindustrie sucht. Da mache ich mir wirklich keine Sorgen.
Die Querfront, die da entsteht, kommt eher im Kampf gegen Sex, Porno und Lebensfreude zusammen.
Pädophile argumentieren oftmals ähnlich und ich denke, die geistige Offenheit und Toleranz, die in der schwulen Szene, sofern man von "der" Szene sprechen kann, herrscht, zieht sie an. Daher traten Aktivisten auch auf diesem Fest auf. Es ist elend schwer, hier über den passenden Ort eine Entscheidung zu treffen, aber meine Sicht der Dinge ist, dass man sich mit ihrem Standpunkt auseinander setzen sollte - ich lese ja auch das Parteiprogramm der CSU im Original, den Twitteraccount einer Spongebobunterhosenverkäuferin aus Berlin und Indymedia. Es bringt wenig, solche Interessensgruppen zu ignorieren, man muss zumindest mal schauen, warum sie was fordern. Wenn solche Leute ein Anliegen haben, mag es auch moralich falsch sein - so sollte man doch darüber reden können, um zu verstehen, was sie wollen. Den früher verbotenen Schwulen ging es ja auch so.
Aber sie sollen das nicht auf diesem Fest machen, meinte die Gründerin des Frauenzentrums KOFRA Anita Heiliger, und trat dagegen Mitte der 90er Jahre in Aktion. KOFRA stammt noch aus den Achziger Jahren und damit der Latzhosenepoche; radikal, autonom und so erfolgreich, dass ich es seit jeher nur als winzigen Laden im Klenzeviertel mit wirren Texten an der Tür kenne, die ich gleichwohl lese. Sexuelle Gewalt ist ein grosses Thema bei KOFRA, und Sex mit Minderjährigen oder Prostitution lehnen sie radikal ab. In der schwulen Szene wiederum sind da die Übergänge zwischen Darkroom und zugesteckten Scheinen fliessend. Und an dem Punkt scheiden sich die Geister so, dass die Feindschaft recht offensichtlich wird: "Pädokriminelle", dieses Wort verwendet Heiliger. Und das wiederum apelliert an schwule Urängste, zum Pädophilen abgestempelt zu werden. Als ob es nicht genug andere Probleme von der AIDS-Hilfe bis zu Alterswohngemeinschaften gibt - nein, KOFRA meint beim Thema Schwulenbewegung auf Töne setzen zu müssen, die auch von der CSU kommen.
Gleichzeitig ist KOFRA recht lang in München vor Ort und hat durchaus Einfluss auf das, was in München als Frauenpolitik gilt: Unterstützung von Alice Schwarzer bei ihren sexfeindlichen Kampagnen zum Beispiel. Auch da wird so eine Art Querfront mit reaktionären Kreisen und Latzhosenpolitikerinnen aus dem Sozialbereich geübt. Es ist nicht leicht, zwischen den Standpunkten von Heiliger und KOFRA zu differenzieren, aber in der schwulen Szene und bei, sagen wir mal, gehobeneren und weniger autonom agierenden Lesben wird Heiliger nicht sehr geschätzt. Einfach, weil die das Bild ihrer Szene prägt und mit Hilfe des Sozialreferats auch nach vorne stellen kann.
Die schwule Szene ist übrigens schon vor dem Aussterben und der moralischen Bankrotterklärung der natürlichen Feinde etwa im kirchlichen Missbrauchsskandal in sich selbst zerkracht, aber sie ist vielschichtig, und man kann sich dort aus dem Weg gehen und anderweitig Spass haben. Eine grösere lesbische Szene gibt es in München nicht - manches läuft bei den Schwulen "so mit", wie früher im Morizz und immer noch bei der Rosa Liste, aber nach meiner Meinung hängt denen ansonsten FOFRA wie ein Klotz am Bein. "Ich bin schwul und da müssen wir was tun", sagen die Männer, "Ich habe eine Partnerin", sagen die Frauen in meinem Bekanntenkreis und das war es dann schon wieder. Lesbentum hat autonom politisch zu sein und wenn es das nicht ist, kann man sich ja anschauen, wie KOFRA gegen Rosa Liste und Hans-Sachs-Strassenfest agitierte.
Wir sehen etwas Ähnlichen natürlich auch gerade beim Netzfeminismus, aber ich will das nur als Hintergrund erwähnt haben, weil Hadmut Danisch bei seinem Besuch bei der grünen Bundestagsfraktion den Eindruck erweckt, die Grünen könnten über ihr Speichellecken bei den krassen Rändern der Bewegung neue Kräfte bei "den Schwulen" einfangen. Der Kern der schwulen Bewegung hat die Schnauze voll von all den Randgruppen, die mal ein Transparent hochgehalten haben und nun denken, ALLE Schwulen müssten sich nun für ihre Forderungen bis zur letzten Patrone einsetzen - auch wenn diese Ränder seit Jahren der Szene vorwerfen, sie seit fett und träge und nur noch an Party interessiert, was ich wiederum als Bayer nach den Jahren mit Uhl und Gauweiler verstehen kann: Nichts hassen die Rechten mehr als glückliche, zufrieden Schwule, die gut integriert und sympathisch sind. Und nicht a soichane Zwiedawuazn und Bissguakn wie das, was die Grünen da einladen.
Denn Genderstudies sind eine relativ neue Wissenschaftsvortäuschung aus der Soziologie, und treffen bei der schwulen Szene auf ein längst gefestigtes Weltbild. Da wehrt man sich mit Händen und Füssen gegen die Vorstellung eines Gender Mainstreamings, das nicht die Toleranz für andere Einstellungen fördert, sondern versucht, Normen abzuschaffen und andere zu zwingen, ihre Ansichten über andere aufzugeben. Wie etwa Lederschwule über Theaterschwule. Da gibt es längst so eine Art schwulen Burgfrieden in unserer Gesellschaft, und von da aus könnte man auch weiter machen - statt dessen kündigen der radikal-lesbische Flügel diesen Frieden auf, und will die Gesellschaft auf ihre Linie bringen. Nach meinem Gefühl wird das noch nicht mal bei den Grünen was. Und ganz sicher nichts bei den Schwulen, die dank Heiliger, Schwarzer und anderen wissen, auf wessen Seite sie da in einen Kampf ziehen sollen, den sie früher vielleicht auch mal probiert haben, bevor sie dann den richtigen Weg über Verständnis und Kompromisse fanden.
Ich privat empfinde die friedliche Emanzipation der Schwulen von der strafrechtlich unterdrückten Minderheit zum selbstbewussten Teil dieser Gesellschaft als eine grössere Geschichte als die Wiedervereinigung. Die Jungs haben das durchgezogen, und sind nicht wie die autonomen Lesben in ihren Büros verschimmelt. Das ist keine berufsbeleidigte Szene, die nach Arbeitsplätzen in der Benachteiligungsopferindustrie sucht. Da mache ich mir wirklich keine Sorgen.
Die Querfront, die da entsteht, kommt eher im Kampf gegen Sex, Porno und Lebensfreude zusammen.
donalphons, 20:20h
Sonntag, 10. Mai 2015, 20:20, von donalphons |
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kdm,
Donnerstag, 14. Mai 2015, 12:45
Danke für den Danisch-Link. Sehr aufschlussreich, sein Bericht. Sehr!
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greenbowlerhat,
Donnerstag, 14. Mai 2015, 15:56
Es gibt einen weiteren Bericht von vor ein paar Tagen, der ist auch zum Brüllen komisch.
Er hat so eine Art, mit einer sehr spröden, nüchternen Logik und Systematik an die Dinge heranzugehen, nutzt dabei gerne den Umkehrschluss, und lässt dabei sehr den Informatiker durchscheinen. Was in einem Umfeld, welches stark von, naja, eher analogen und nicht messbaren, maximal subjektiven Elementen geprägt ist, zur rethorischen Knallgasbildung führt. Und er kann das einfach gut beschreiben.
Seine Stärke ist allerdings auch gleichzeitig eine Schwäche - der unerbittlich durchgehaltene Ansatz, alles müsse logisch sein, passt nicht immer zu einer Realität, die eben nicht immer klar, eindeutig, systematisch, strukturiert ist. Manchmal ist es deshalb auch ein bisschen wie ein Tagebuch von Spock oder Sheldon Cooper. Stellenweise scheint auch eine gewisse Paranoia durch, diese spezielle Form der Egozentrik, die mit Zufall oder auch der generellen Wurstigkeit oder dem alltäglichen Dilletantismus vieler Menschen nicht gut umgehen kann und all jenes als Teil eines Plans sieht und oft nur mit logischen Luftsprüngen einordnen kann. Aber ist ist immer noch weit entfernt von hardcore-Seiten wie ASR.
Er hat so eine Art, mit einer sehr spröden, nüchternen Logik und Systematik an die Dinge heranzugehen, nutzt dabei gerne den Umkehrschluss, und lässt dabei sehr den Informatiker durchscheinen. Was in einem Umfeld, welches stark von, naja, eher analogen und nicht messbaren, maximal subjektiven Elementen geprägt ist, zur rethorischen Knallgasbildung führt. Und er kann das einfach gut beschreiben.
Seine Stärke ist allerdings auch gleichzeitig eine Schwäche - der unerbittlich durchgehaltene Ansatz, alles müsse logisch sein, passt nicht immer zu einer Realität, die eben nicht immer klar, eindeutig, systematisch, strukturiert ist. Manchmal ist es deshalb auch ein bisschen wie ein Tagebuch von Spock oder Sheldon Cooper. Stellenweise scheint auch eine gewisse Paranoia durch, diese spezielle Form der Egozentrik, die mit Zufall oder auch der generellen Wurstigkeit oder dem alltäglichen Dilletantismus vieler Menschen nicht gut umgehen kann und all jenes als Teil eines Plans sieht und oft nur mit logischen Luftsprüngen einordnen kann. Aber ist ist immer noch weit entfernt von hardcore-Seiten wie ASR.
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captain haddock,
Donnerstag, 14. Mai 2015, 18:46
"Es gibt einen weiteren Bericht..."
Neben dem verlinkten "Wer will die Uhr zurückdrehen" vom Danisch?
Wo?
.
(und was ist ASR?)
Neben dem verlinkten "Wer will die Uhr zurückdrehen" vom Danisch?
Wo?
.
(und was ist ASR?)
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greenbowlerhat,
Donnerstag, 14. Mai 2015, 20:14
Unter “Wer will die Uhr zurückdrehen?” (http://www.danisch.de/blog/2015/05/10/wer-will-die-uhr-zuruckdrehen) findet sich ein schöner Rant.
ASR = "Alles Schall und Rauch" Blog. Die Beiträge sind schon schwere Kost, aber in den Kommentaren tun sich Abgründe auf. Fand ich mal über ein Gespräch mit einem frisch bekifften Berliner Taxifahrer, der mit mir an Bord mit 80, 90 Sachen und halsbrecherischer Fahrweise von Tegel aus in die Innenstadt eilte.
(Falls der Link und der Google-Search-Triggerbegriff für ASR hier nicht erwünscht sind, bitte gerne löschen)
ASR = "Alles Schall und Rauch" Blog. Die Beiträge sind schon schwere Kost, aber in den Kommentaren tun sich Abgründe auf. Fand ich mal über ein Gespräch mit einem frisch bekifften Berliner Taxifahrer, der mit mir an Bord mit 80, 90 Sachen und halsbrecherischer Fahrweise von Tegel aus in die Innenstadt eilte.
(Falls der Link und der Google-Search-Triggerbegriff für ASR hier nicht erwünscht sind, bitte gerne löschen)
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thorha,
Freitag, 15. Mai 2015, 09:06
Haben Sie sich auf asr wenigstens gut amüsiert? Ein deutscher "Truther", alles, was sein Verständnis übersteigt, war eine zionistisch-militaristische US Wall Street Weltverschwörung.
Gruss,
Thorsten Haupts
Gruss,
Thorsten Haupts
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greenbowlerhat,
Freitag, 15. Mai 2015, 14:03
@captain: Bitte vielmals um Entschuldigung, dieser Link hier war gemeint: http://www.danisch.de/blog/2015/05/13/geistige-nulllinie-im-bundesfamilienministerium/
@thorha: naja, im Taxi damals hielt ich vor allem eine Konversation am laufen, mit weißen Knöcheln am Haltegriff.
Blogbesuche dort mache ich gelegentlich, das erdet, und ist lehrreich, was Argumentationsstrukturen angeht (immer wieder passend dazu Hans Liberg zitiert: "Wahnsinn ist nicht schlimm, wenn es nur ein System dazu gibt").
Ab und an sind auch ein paar interessante Ansätze darunter - die Fähigkeit, "dumme Fragen" zu stellen, Unstimmigkeiten aufzuzeigen und allgemeine Annahmen zu hinterfragen, ist ja durchaus nützlich und man muss deshalb nicht gleich zum Verschwörungsjunkie werden.
Zum verschollenen Flug MH370 gab es z.B. ein breites Buffet von (vielen) höchst absurden Theorien bis hin zu (einigen wenigen) recht überzeugend wirkenden und scheinbar sorgfältig gemachten Faktensammlungen. Viel verblödeter als durch SPON wird man dadurch auch nicht (mehr).
@thorha: naja, im Taxi damals hielt ich vor allem eine Konversation am laufen, mit weißen Knöcheln am Haltegriff.
Blogbesuche dort mache ich gelegentlich, das erdet, und ist lehrreich, was Argumentationsstrukturen angeht (immer wieder passend dazu Hans Liberg zitiert: "Wahnsinn ist nicht schlimm, wenn es nur ein System dazu gibt").
Ab und an sind auch ein paar interessante Ansätze darunter - die Fähigkeit, "dumme Fragen" zu stellen, Unstimmigkeiten aufzuzeigen und allgemeine Annahmen zu hinterfragen, ist ja durchaus nützlich und man muss deshalb nicht gleich zum Verschwörungsjunkie werden.
Zum verschollenen Flug MH370 gab es z.B. ein breites Buffet von (vielen) höchst absurden Theorien bis hin zu (einigen wenigen) recht überzeugend wirkenden und scheinbar sorgfältig gemachten Faktensammlungen. Viel verblödeter als durch SPON wird man dadurch auch nicht (mehr).
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thorha,
Freitag, 15. Mai 2015, 14:29
@geenbowlerhat: Dumme Fragen stellen ist
erst mal gut, kein Widerspruch. Ich könnte mich dafür allerdings nicht durch haufenweisen Mist durchlesen :-).
Was die Theorien zu MH 117 angeht, hat die beste und umfangreichste Faktenrecherche dazu nicht ausgerechnet der SPIEGEL (in Kooperation mit anderen Medien) gemacht? Bisher habe ich nichts Überzeugendes gesehen, was der inzwischen wohl allgemein akzeptierten These widerspricht, es habe sich um die Fehlbedienung eines komplexen, von Russland gelieferten, Waffensystems durch schlecht geschulte Separatisten genahdelt.
Gruss,
Thorsten Haupts
Was die Theorien zu MH 117 angeht, hat die beste und umfangreichste Faktenrecherche dazu nicht ausgerechnet der SPIEGEL (in Kooperation mit anderen Medien) gemacht? Bisher habe ich nichts Überzeugendes gesehen, was der inzwischen wohl allgemein akzeptierten These widerspricht, es habe sich um die Fehlbedienung eines komplexen, von Russland gelieferten, Waffensystems durch schlecht geschulte Separatisten genahdelt.
Gruss,
Thorsten Haupts
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thorha,
Freitag, 15. Mai 2015, 15:59
Nein, weil sie am besten zu allen bekannten Fakten passt.
http://www.interpretermag.com/evidence-review-who-shot-down-mh17/
http://www.rtlnieuws.nl/nieuws/buitenland/evidence-proving-flight-mh-17-was-taken-down-buk-missile
http://www.rferl.org/content/russia-buk-missiles-ukraine-mh17-vkontakte-evidence/27014165.html
Gruss,
Thorsten Haupts
http://www.interpretermag.com/evidence-review-who-shot-down-mh17/
http://www.rtlnieuws.nl/nieuws/buitenland/evidence-proving-flight-mh-17-was-taken-down-buk-missile
http://www.rferl.org/content/russia-buk-missiles-ukraine-mh17-vkontakte-evidence/27014165.html
Gruss,
Thorsten Haupts
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greenbowlerhat,
Freitag, 15. Mai 2015, 16:31
Ich meinte den überm Pazifik verschollenen Flug. Zu MH117 gabs freilich auch was, und vieles, was dort stand und zunächst im kniereflexartigen "DieRussnkomm"-Geschrei und Geschreibe v.a. des Spiegel, aber auch der FAZ unterging, hat sich dann wundersamerweise als durchaus tragbar erwiesen.
Natürlich ist in einem Umfeld, wo Werke aus dem Kopp Verlag als zitierfähig und wissenschaftlich gelten, große Vorsicht geboten, aber das macht auch den - zugegeben etwas schwer zugänglichen - Reiz aus.
Aber mei, andere stürzen sich an Gummibändern die Brücken runter oder lassen sich auspeitschen oder in Latexklamotten an der Hundeleine durch die Stadt führen. Ich les halt so ein Zeug und amüsier mich.
Natürlich ist in einem Umfeld, wo Werke aus dem Kopp Verlag als zitierfähig und wissenschaftlich gelten, große Vorsicht geboten, aber das macht auch den - zugegeben etwas schwer zugänglichen - Reiz aus.
Aber mei, andere stürzen sich an Gummibändern die Brücken runter oder lassen sich auspeitschen oder in Latexklamotten an der Hundeleine durch die Stadt führen. Ich les halt so ein Zeug und amüsier mich.
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thorha,
Freitag, 15. Mai 2015, 16:49
Ich kann das Amüsieren an sich durchaus nachvollziehen - ich habe den makaberen Hang zu meist englischsprachigen Conspiracy-Seiten aller Art. ASR war im Vergleich zu den besseren von denen einfach sub-par :-).
Gruss,
Thorsten Haupts
Gruss,
Thorsten Haupts
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melursus,
Freitag, 15. Mai 2015, 21:31
@thorha 1449 dann erlaube ich mir zu conspiracy die Empfehlung einer Meisterin, die Empfehlung von
TRIGGERWARNUNG RECHTS und "Dosis venenum facit" nicht zuviel auf einen Sitz
anncoulterDOTcom
und den anderen Lesern mit Sinn für derben Humor:
http://www.haustechnikdialo g.de/Forum/t/19886/Grosse-Haufen?page=1
TRIGGERWARNUNG RECHTS und "Dosis venenum facit" nicht zuviel auf einen Sitz
anncoulterDOTcom
und den anderen Lesern mit Sinn für derben Humor:
http://www.haustechnikdialo g.de/Forum/t/19886/Grosse-Haufen?page=1
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thorha,
Freitag, 15. Mai 2015, 11:05
Don, ich habe den Beitrag ein paar Tage sacken lassen, bevor ich auf den Punkt eingehe, den ich für inakzeptabel halte:
aber meine Sicht der Dinge ist, dass man sich mit ihrem Standpunkt auseinander setzen sollte
Nein! Ich setze mich mit bestimmten Standpunkten nicht auseinander, ich bekämpfe sie kompromisslos. Und Kindesmissbrauch gehört ganz sicher dazu. Das Beispiel passt hier - niemand würde sich mit dem "Standpunkt" auseinandersetzen, man dürfe bestimmte Menschengruppen in Arbeitslager sperren oder sie zur Verhinderung von Fortplanzung sterilisieren. Das sind Verbrechen gegen die Menschheit und als solche keine "Standpunkte" mehr, genau so, wie bei aktivem Ausleben von Pädophilie.
Es gibt hier einfach nichts, über das man sich "auseinandersetzen" müsste oder könnte.
Gruss,
Thorsten Haupts
aber meine Sicht der Dinge ist, dass man sich mit ihrem Standpunkt auseinander setzen sollte
Nein! Ich setze mich mit bestimmten Standpunkten nicht auseinander, ich bekämpfe sie kompromisslos. Und Kindesmissbrauch gehört ganz sicher dazu. Das Beispiel passt hier - niemand würde sich mit dem "Standpunkt" auseinandersetzen, man dürfe bestimmte Menschengruppen in Arbeitslager sperren oder sie zur Verhinderung von Fortplanzung sterilisieren. Das sind Verbrechen gegen die Menschheit und als solche keine "Standpunkte" mehr, genau so, wie bei aktivem Ausleben von Pädophilie.
Es gibt hier einfach nichts, über das man sich "auseinandersetzen" müsste oder könnte.
Gruss,
Thorsten Haupts
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flederhund,
Samstag, 16. Mai 2015, 12:10
@ThorHa: Schließt sich denn 'mit etwas auseinandersetzen' und 'etwas bekämpfen' gegenseitig aus? Ist es nicht vielmehr so dass ich das, was ich wirklich verstanden habe viel genauer eingrenzen und gezielter bekämpfen kann?
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thorha,
Samstag, 16. Mai 2015, 15:21
@flederhund: Es schliesst sich nicht per se aus, die Frage ist eher, ob ich bestimmten Standpunkten eine öffentliche Bühne geben muss. Das würden die meisten wohl verneinen, wenn es um die Frage geht, ob man z.B Frauen vergewaltigen können dürfe, bei Kindesmissbrauch geht es mir ebenso.
Es gibt "Standpunkte", deren praktische Verwirklichung automatisch und inhärent gegen grundlegende Menschenrechte verstossen muss, ohne dafür andere zu bewahren (dann kann man das diskutieren). Und in den Fällen bin ich fürs öffentliche Tabuisieren. Weil schon die öffentliche Diskussion den Standpunkt aufwertet.
Gruss,
Thorsten Haupts
Es gibt "Standpunkte", deren praktische Verwirklichung automatisch und inhärent gegen grundlegende Menschenrechte verstossen muss, ohne dafür andere zu bewahren (dann kann man das diskutieren). Und in den Fällen bin ich fürs öffentliche Tabuisieren. Weil schon die öffentliche Diskussion den Standpunkt aufwertet.
Gruss,
Thorsten Haupts
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