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Montag, 21. Juli 2014
Zwischen Obermenzing und Pasing
Ich bin in die falsche S-Bahn gestiegen, und als ich dann in Obermenzing war, wurde mir klar: Das ist nicht Pasing. Zum Glück gibt es ja Tafeln, ansonsten sieht München im Regen überall gleich aus. Eine groteske ansammlung von halbfertigen Wohnprojekten und Kränen. Kann keiner sagen, dass man für das Wachstum nicht baut. Kann aber auch keiner sagen, wer das alles bezahlen soll. Draussen in Miesbach wird das beworben, da gibt es in jedem Baumarkt inzwischen Werbezeitschrften. Platz für alle, sofern sie das finanziell schultern können. Irgendwo müssen bei diesem spiel Verlierer sein, selbst wenn sich jeder als Sieger sieht.
Kaufen - würde ich da nichts. Ich traue der modernen Baukunst nicht, das sind die gleichen Methoden, die man in den 90ern bei Ostimmobilien sah. Ausserdem ist München wirklich nicht schöner geworden, das Wachstum erscheint mir ungesund, und als ich zurückfahre, erkenne ich, wer am Bahnsteig in die BOB gehört, und wer auf der Stammstrecke fahren wird: Hier, im Mobilitätstrakt der Stadt, scheiden sich die, die raus wollen. Und jene, denen es doch eigentlich gut geht, und die zufrieden sein müssten, trotz der Enge.
Und alle schauen sie auf ihre Mobiltelefone.
Das Startup, das vor 10 Jahren mit dem Geld des Old Economy Dads das Ebay der Mobilität werden sollte, ist eine grössere Pleite geworden, weil die Technik nicht schnell genug den Markt durchdrungen hat. Aber was sich jener unsichere, zu laute und zu hektische Typ da ausgedacht hat an Möglichkeiten, das kassieren jetzt Facebook, Amazon, okcupid und die NSA mobil ein. Überall diese kleinen, leuchtenden Rechtecke als Tore zu einer besseren Welt, in der alles Verlangen gestillt und die einsamkeit überwunden wird, während draussen der Regen entlamg der unfertigen Mauern in den Schotterboden der Stadt tropft.
Früher war, im Vergleich, übrigens gar nicht so schlecht. Früher war sogar richtig fein, und man kann das auch erleben, wenn man nicht zum Kocherlball geht, bei dem ich mich ja wundere, warum der nicht jede Woche stattfindet, diese Realleben-Frühfeier für jene, die an eine gute, alte Zeit glauben möchten. Bei uns dahein ist das die Schaukel in der Schwaige, und über die habe ich in der FAZ und im Kommentarblog zusammen mit der NSA geschrieben. Auch als ich dort die Bilder machte, hat es immer wieder mal geregnet. Aber dort ist alles fertig und war schon so, seit sich meine Grossmutter erinnern konnte.
Bei Regen ist der Tegernsee auch nicht wirklich schön, aber da fühle ich mich hinter meiner Glaswand daheim, und auf der Anlage tröpfelt dazu Brandt Brauer Frick.
Die Respektlosigkeit auf Bahnsteigen ist für mich schwer zu ertragen.
Kaufen - würde ich da nichts. Ich traue der modernen Baukunst nicht, das sind die gleichen Methoden, die man in den 90ern bei Ostimmobilien sah. Ausserdem ist München wirklich nicht schöner geworden, das Wachstum erscheint mir ungesund, und als ich zurückfahre, erkenne ich, wer am Bahnsteig in die BOB gehört, und wer auf der Stammstrecke fahren wird: Hier, im Mobilitätstrakt der Stadt, scheiden sich die, die raus wollen. Und jene, denen es doch eigentlich gut geht, und die zufrieden sein müssten, trotz der Enge.
Und alle schauen sie auf ihre Mobiltelefone.
Das Startup, das vor 10 Jahren mit dem Geld des Old Economy Dads das Ebay der Mobilität werden sollte, ist eine grössere Pleite geworden, weil die Technik nicht schnell genug den Markt durchdrungen hat. Aber was sich jener unsichere, zu laute und zu hektische Typ da ausgedacht hat an Möglichkeiten, das kassieren jetzt Facebook, Amazon, okcupid und die NSA mobil ein. Überall diese kleinen, leuchtenden Rechtecke als Tore zu einer besseren Welt, in der alles Verlangen gestillt und die einsamkeit überwunden wird, während draussen der Regen entlamg der unfertigen Mauern in den Schotterboden der Stadt tropft.
Früher war, im Vergleich, übrigens gar nicht so schlecht. Früher war sogar richtig fein, und man kann das auch erleben, wenn man nicht zum Kocherlball geht, bei dem ich mich ja wundere, warum der nicht jede Woche stattfindet, diese Realleben-Frühfeier für jene, die an eine gute, alte Zeit glauben möchten. Bei uns dahein ist das die Schaukel in der Schwaige, und über die habe ich in der FAZ und im Kommentarblog zusammen mit der NSA geschrieben. Auch als ich dort die Bilder machte, hat es immer wieder mal geregnet. Aber dort ist alles fertig und war schon so, seit sich meine Grossmutter erinnern konnte.
Bei Regen ist der Tegernsee auch nicht wirklich schön, aber da fühle ich mich hinter meiner Glaswand daheim, und auf der Anlage tröpfelt dazu Brandt Brauer Frick.
Die Respektlosigkeit auf Bahnsteigen ist für mich schwer zu ertragen.
donalphons, 20:23h
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