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Freitag, 15. Mai 2015
Nicht an der Strecke
Es regnet immer auf der Mile Miglia. sie wurde extra um zwei Wochen nach hinten verlegt, damit es weniger regnet, aber auch dann regnet es. Diesmal regnet es also am Freitag und ich bin heilfroh, mir nicht den Stress mit zwei Übernachtungen in Rimini und Rom angetan zu haben, mit der Suche nach WLAN und einem Zimmer, das ich nur in den Momenten vor und nach dem Schlaf sehe. Früher war er Start nochmals erheblich früher, da musste man um fünf Uhr morgens raus. Ich will das nicht. Ausserdem ist man ohnehin dauernd am Rande der Überlastung. Die volle Runde, verbunden mit nassen Strassen un zu wenig schlaf, ist allein einfach zu gefährlich.
Es sind die gleichen Autos wie am Vortag, nur eben im Regen und diesmal, das kommt erschwerend hinzu, fahre sie auf einer anderen Route. Kurven und Berge im Regen mögen noch gehen, aber am Meer entlang im Regen ist langweilig. Es war anders gedacht, Mare, il blu, dipinto di blu, aber so ist es nun mal, und während ich im Internet sehe, wo sich die Autos nach Süden sumpfen, bin ich lieber hier in Mantua und schneide Bilder.
Sie sind gar nicht so schlecht geworden. Früher war es ein unsagbares Geränge, durch das man sich boxen musste, um einen Blick zu erhaschen. Überall waren Menschen. Heute ist es fast ein wenig leer, Jurassic Park halt, und es ist offensichtlich, dass die Mille Miglia überhaupt nicht mehr das Grossereignis ist, das sie einmal war. Nicht mal mehr die Absperrungen am Start sind wirklich nötig. Diese Menschenfreiheit kommt den Bildern zu gute.
Aber an welcher Stelle ist die Begeisterung verschwunden? Ich kann das gebau datieren, der Knacks kam, als einer von der FAZ dort ein Werbeblog für einen Sponsor schrieb, und das war wirklich mies. Meine Meinung zu allem, was sich in dem Beruf mit auto beschäftigt, war damit nicht zu verschlechtern - es war erwartungsgemäss. Aber man bekommt halt reingedrückt, wie gross da das Interesse an Markenbilung ist. Deshalb achte ich auch darauf, dass so wenig wie möglich davon in den Bildern ist.
Bin ich vielleicht etwas kleinlich? Andere sind einfach so verschwunden. Ich weiss noch, was für Karawanen an alten Autos früher über den Brenner fuhren: Das ist vorbei. Haben sich die Leute satt gesehen, liegt es an Italien und daran, dass es zu viele Alternativen gibt? Ich weiss es nicht. Es betrifft aber auch Holländer, Franzosen, Engländer - sie alle fehlen. Die Krise vielleicht? Passt das Spektakel nicht mehr in dieses schwierige Europa? Auch die Russen sind weitgehend fern geblieben. Dafür sind die Preise jetzt sehr hoch.
Es ist seltsam. Es ist anders. Es ist gar nicht schlecht und ich mochte auch die kleinere L Eroica in Buonconvento. Aber da ist das Gefühl, dass sich etwas dem Ende entgegen neigt.
Vielleicht verlieren die Menschen einfach das Interesse an Mobilität, und starren lieber auf ihre Handies. Es gibt noch grosse Kameras wie meine und dann halt noch Handyknipser. Das reicht denen. Wie ihnen vermutlich auch ein Zugticket reicht, solange es nur billig ist. Schon komisch. Alle Bilder werden geklickt gross.
Es sind die gleichen Autos wie am Vortag, nur eben im Regen und diesmal, das kommt erschwerend hinzu, fahre sie auf einer anderen Route. Kurven und Berge im Regen mögen noch gehen, aber am Meer entlang im Regen ist langweilig. Es war anders gedacht, Mare, il blu, dipinto di blu, aber so ist es nun mal, und während ich im Internet sehe, wo sich die Autos nach Süden sumpfen, bin ich lieber hier in Mantua und schneide Bilder.
Sie sind gar nicht so schlecht geworden. Früher war es ein unsagbares Geränge, durch das man sich boxen musste, um einen Blick zu erhaschen. Überall waren Menschen. Heute ist es fast ein wenig leer, Jurassic Park halt, und es ist offensichtlich, dass die Mille Miglia überhaupt nicht mehr das Grossereignis ist, das sie einmal war. Nicht mal mehr die Absperrungen am Start sind wirklich nötig. Diese Menschenfreiheit kommt den Bildern zu gute.
Aber an welcher Stelle ist die Begeisterung verschwunden? Ich kann das gebau datieren, der Knacks kam, als einer von der FAZ dort ein Werbeblog für einen Sponsor schrieb, und das war wirklich mies. Meine Meinung zu allem, was sich in dem Beruf mit auto beschäftigt, war damit nicht zu verschlechtern - es war erwartungsgemäss. Aber man bekommt halt reingedrückt, wie gross da das Interesse an Markenbilung ist. Deshalb achte ich auch darauf, dass so wenig wie möglich davon in den Bildern ist.
Bin ich vielleicht etwas kleinlich? Andere sind einfach so verschwunden. Ich weiss noch, was für Karawanen an alten Autos früher über den Brenner fuhren: Das ist vorbei. Haben sich die Leute satt gesehen, liegt es an Italien und daran, dass es zu viele Alternativen gibt? Ich weiss es nicht. Es betrifft aber auch Holländer, Franzosen, Engländer - sie alle fehlen. Die Krise vielleicht? Passt das Spektakel nicht mehr in dieses schwierige Europa? Auch die Russen sind weitgehend fern geblieben. Dafür sind die Preise jetzt sehr hoch.
Es ist seltsam. Es ist anders. Es ist gar nicht schlecht und ich mochte auch die kleinere L Eroica in Buonconvento. Aber da ist das Gefühl, dass sich etwas dem Ende entgegen neigt.
Vielleicht verlieren die Menschen einfach das Interesse an Mobilität, und starren lieber auf ihre Handies. Es gibt noch grosse Kameras wie meine und dann halt noch Handyknipser. Das reicht denen. Wie ihnen vermutlich auch ein Zugticket reicht, solange es nur billig ist. Schon komisch. Alle Bilder werden geklickt gross.
donalphons, 16:56h
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