... newer stories
Freitag, 14. August 2015
Keine Komplimente für "wie Vorderschinken"-Stokowski
Komplimente sind schön. Sie kosten nichts und sind trotzdem wertvoll. Sie bringen Menschen zum Glänzen und helfen über den Tag hinweg. Ich mache gern Komplimente, wenn mir Beiträge gefallen, wenn ich den Eindruck habe, jemand könnte das gebrauchen, und wenn ich dabei über das Ziel hinaus schiesse, so merke ich das vermutlich meistens. Ich komme recht gut in meinem Privatleben mit Menschen aus, was wohl bedeutet, dass ich die richtige Balance öfters treffe.
Natürlich differenziere ich. So, wie nicht jede Form der Höflichkeit am Platz ist, ist auch nicht jedes Kompliment immer angebracht. Das Kompliment gegenüber einer bewussten Dirndlträgerin lautet "fesch", das gegenüber einer Anzugträgerin "sehr kleidsam" und das für eine neue Brille "rasend klug". Das heisst nicht, dass andere deshalb dumm, verschlunzt oder zu aufgebrezelt sind. Komplimente sollte man zielgerichtet machen. ey geil ey ist atürlich dumm. Gut, es kann sein, dass eine Spezialisierung vielleicht Aspekte auslässt. Möglichkeiten ignoriert und Chancen verspielt, die eigentlich auf Komplimente angelegt sind.
Manchmal gibt es auch, das gebe ich zu, Frauen, da wahre ich Distanz. Es gibt da zum Beispiel so eine gewisse norddeutsche Nassforschigkeit, da fehlen mir manchmal die Komplimentwerkzeuge. Manchmal bin ich einfach auch überfordert. Das kompliment gedeiht am besten in langsam wachsender Vertraulichkeit, und allzu schnelle Annäherungen nehmen ihm den Raum.
Möglicherweise ist es das, was in der SZ steht, dass das Kompliment aussterben soll, wegen des Feminismus. Ich glaube das nicht, aber ich weiss von mir selbst, wie wenig Komplimente ich gegenüber Kolleginnen mache, wenn es nicht um die Arbeit geht. Viele sind vom Beruf geprägt, und der ist aus einer Vielzahl von Gründen nicht gerade das ideale Umfeld für Vertraulichkeiten. Es gibt konkurrenzkämpfe und Misstrauen, und wie gesagt: Es bräuchte für ein echtes Kompliment Vertraulichkeit. Ich bin gegenüber manchen sehr chamant, aber mit denen arbeite ich nicht. Journalismus ist auch sonst ein sehr unromantischer Beruf. Und er ist nicht vertraulich.
Was ich in diesem Beruf schon etwas länger, sagen wir, vor anderthalb Jahrzehnten, mehrfach feststellen musste: Komplimente sind da auch oft verschwendet. Man ärgert sich, wenn man sich Mühe gibt, ein sauberes menschliches Verhältnis aufzubauen, und für den nächsten eigenen Vorteil verraten wird. In besonderer Erinnerung bleibt mir da jemand, die immer nur ihre eigenen Optionen im Sinn hatte und gern klagte, dass all ihre männlichen Stiftungskollegen Chefs wurden, nur die Frauen nicht - und als sie dann die Chance hatte, Chefin zu werden, ein komplettes Desaster angerichtet hat. Aber Hauptsache, sie bekam ihren Willen, und ich kann mich auch nicht beklagen, weil es im Ergebnis auch für mich besser wurde. Anders, aber besser.
Sprich, man lernt dazu und wägt im Alter mehr ab. Man könnte auch sagen, man wird strategischer. Man akzentuiert. Man ist nicht mehr so doof und verschwendet seine Worte an jene, die das nur aufsaugen, ohne auch nur einen Funken Anerkennung zu zeigen. Es gibt so emotionale schwarze Löcher, die ganz gross sind im Einsaugen von Aufmerksamkeit und vollkommen unfähig zur Empathie.
Wenn so ein schwarzes Loch sich für seine psychischen Defizite dann auch noch eine ideologische Begründung sucht, spricht man entweder von Bigotterie, die oft im kirchlichen Bereich anzutreffen ist, oder von Hardcore-Feminismus aus der Familie totalitärer Weltbilder. Beide Richtungen sind im Kern erst mal extrem feindlich gegenüber anderen Frauen, die nicht so sind. Die sind der eigentliche Gegner. Die müssen auf Linie gebracht werden, und sei es mit blankem Sexismus. So etwas habe ich das letzte Mal vor einem viertel Jahrhunert in der Audi gehört und noch nicht einmal dort war es akzeptiert: "Wie Vorderschinken", so vergleicht die taz-Autorin Margarete Stokowski Frauen, die Aufmerksamkeiten erlangen wollen. Das könnte auch von einer Betschwester im Kaiserreich kommen. Sie behauptet, der Feminismus wollte Komplimente nicht verbieten, aber ihr Umfeld verteilt Creeper Cards für das Aufhalten von Türen und lacht gezielt heterosexuelle Praktiken öffentlich aus: Das ist verbrannte Erde.
Ich glaube, dass es diesem Umfeld darum geht, Menschen zu verunsichern. Queer-Strategie halt. So wie die Deppen, die eine Ubahnverkabelung in Brand setzen, damit Leute überlegen können. wie es wohl Flüchtlingen gehen mag. Ihr Ziel ist das Aufbrechen des weithin gültigen Konsenses durch Aktionen. Es ist wie Terrorismus, sie wissen genau, dass sie gegen die normalen Wünsche der Menschen nicht ankommen, also kübeln sie Drek darüber. "Vorderschinken" steht da sicher auch nicht zufällig: Frauen sollen sich beschmutzt und entehrt fühlen, und Männer sollen vor die Wahl gestellt werden, ob sie nun das Fleisch oder doch lieber den sog. Charakter wollen.
Welchen Charakter? Margarete Stokowski hat bei der Zeit ein Buch ihrer damaligen FAZ-Blogkollegin Annika Reich distanzlos über den grünen Klee gelobt und dann in diesem FAZ-Blog einen vollkommen distanzlosen Werbebeitrag über Laurie Penny geschrieben, der sie zum "Star" machte, nur weil die Peergroup zu den Lesungen kam. Nach diesen Vorstellungen könnte ich auch jede Nachwuchsgeigerin, deren Mutter ich privat kenne, aus unseren heimischen Matineekonzerten zum Star in der FAZ hochschreiben. Stokowski kann das jetzt nicht mehr, das besagte Blog ist nicht mehr bei der FAZ. Stokowski hat als erste in der taz mit dem übergeigten Nazibezug gegen Ronja von Rönne aufgewartet und kommt jetzt mit Vorderschinken um die Ecke. Das sind reichlich seltsame Vorstellungen von Kompliment und Charakter, woanders hiesse das wohl eher "problematischer Interessenskonflikt".
Naürlich verbietet dieser Feminsmius keine Komplimente. Aber da kommen wir wieder zum nötigen Raum: Da ist einfach nichts, auf dem ein Kompliment eine Grundlage finden könnte. Auf keiner Ebene, in keiner Dimension. Mir ist völlig bewusst, dass die Stokowskis, Stricks und wie sie alle heissen, in einem Paralleluniversum leben, aber solange Feministinnen so etwas in ihrem Umfeld haben, gehe ich mit meinen Möglichkeiten da hin, wo der nötige Raum grundsätzlich und ohne ideologische Vorgaben verhanden ist. Man kann in der Wüste kein Tulpen züchten und auf dem Mars keine Bäume pflanzen. Es gibt da eben ein für Komplimente untaugliches Brachland. Es kann katholisch daherkommen, iranisch, als NS-Doktrin der deutschen reinen Frau, oder eben der Abgrenzung gegen "Vorderschinken". Privat denke ich, dass die grundlegende Haltung bei der Durchsetzung des eigenen Weltbilds sehr ähnlich ist.
Aber ich weiss auch, dass bei uns wie blöd Blumen und Pralinen gekauft werden. von Männern für Frauen, und das Spiel des Gebens und Nehmens weiterhin prima funktioniert. Ich weiss nicht, was für eine Schokolade Frau Stokowski kauft, aber ich weiss, wo die Pralinen zu bekommen sind. Klassische Familienmodelle sind jetzt auch nicht so meine Sache, aber ich bin durchaus fr0h, dass es sie gibt, und Menschen damit glücklich sind, und es nicht nötig haben, andere als Haufen Fleisch zu titulieren. Diese üblen Zeiten sind in Bayern glücklicherweise vorbei, man lässt sich Freiheiten und andere Lebensmodelle, wir poussieren nach Lust und Laune und wenn es bei den Waldfesten hoch her geht, dann ist das eben so. Da ist dann auch der Raum für alle Freundlichkeiten und die Empfagsbereitschaft gegeben. Diese Freiheit gibt es heute. Wer etwas anderes will, bekommt keine Kekse.
Die anderen würde gern definieren, was da erlaubt ist und was nicht, aber sie kriegen halt am Ende neben dem Belegexemplar ihrer Ergüsse genau die Partner, die damit umgehen können. Soll es auch geben. Wenn es ihnen gefällt, warum nicht. Da mischt sich auch keiner ein und redet über Liebhaber von wenig erbaulichen Schlachterzeugnissen. Es gibt viel zu viele andere, schöne Optionen und Möglichkeiten, da ist man gut beschäftigt und gestern habe ich wieder Pralinen und Torte gekauft.
Und der Konditorin Komplimente gemacht.
Natürlich differenziere ich. So, wie nicht jede Form der Höflichkeit am Platz ist, ist auch nicht jedes Kompliment immer angebracht. Das Kompliment gegenüber einer bewussten Dirndlträgerin lautet "fesch", das gegenüber einer Anzugträgerin "sehr kleidsam" und das für eine neue Brille "rasend klug". Das heisst nicht, dass andere deshalb dumm, verschlunzt oder zu aufgebrezelt sind. Komplimente sollte man zielgerichtet machen. ey geil ey ist atürlich dumm. Gut, es kann sein, dass eine Spezialisierung vielleicht Aspekte auslässt. Möglichkeiten ignoriert und Chancen verspielt, die eigentlich auf Komplimente angelegt sind.
Manchmal gibt es auch, das gebe ich zu, Frauen, da wahre ich Distanz. Es gibt da zum Beispiel so eine gewisse norddeutsche Nassforschigkeit, da fehlen mir manchmal die Komplimentwerkzeuge. Manchmal bin ich einfach auch überfordert. Das kompliment gedeiht am besten in langsam wachsender Vertraulichkeit, und allzu schnelle Annäherungen nehmen ihm den Raum.
Möglicherweise ist es das, was in der SZ steht, dass das Kompliment aussterben soll, wegen des Feminismus. Ich glaube das nicht, aber ich weiss von mir selbst, wie wenig Komplimente ich gegenüber Kolleginnen mache, wenn es nicht um die Arbeit geht. Viele sind vom Beruf geprägt, und der ist aus einer Vielzahl von Gründen nicht gerade das ideale Umfeld für Vertraulichkeiten. Es gibt konkurrenzkämpfe und Misstrauen, und wie gesagt: Es bräuchte für ein echtes Kompliment Vertraulichkeit. Ich bin gegenüber manchen sehr chamant, aber mit denen arbeite ich nicht. Journalismus ist auch sonst ein sehr unromantischer Beruf. Und er ist nicht vertraulich.
Was ich in diesem Beruf schon etwas länger, sagen wir, vor anderthalb Jahrzehnten, mehrfach feststellen musste: Komplimente sind da auch oft verschwendet. Man ärgert sich, wenn man sich Mühe gibt, ein sauberes menschliches Verhältnis aufzubauen, und für den nächsten eigenen Vorteil verraten wird. In besonderer Erinnerung bleibt mir da jemand, die immer nur ihre eigenen Optionen im Sinn hatte und gern klagte, dass all ihre männlichen Stiftungskollegen Chefs wurden, nur die Frauen nicht - und als sie dann die Chance hatte, Chefin zu werden, ein komplettes Desaster angerichtet hat. Aber Hauptsache, sie bekam ihren Willen, und ich kann mich auch nicht beklagen, weil es im Ergebnis auch für mich besser wurde. Anders, aber besser.
Sprich, man lernt dazu und wägt im Alter mehr ab. Man könnte auch sagen, man wird strategischer. Man akzentuiert. Man ist nicht mehr so doof und verschwendet seine Worte an jene, die das nur aufsaugen, ohne auch nur einen Funken Anerkennung zu zeigen. Es gibt so emotionale schwarze Löcher, die ganz gross sind im Einsaugen von Aufmerksamkeit und vollkommen unfähig zur Empathie.
Wenn so ein schwarzes Loch sich für seine psychischen Defizite dann auch noch eine ideologische Begründung sucht, spricht man entweder von Bigotterie, die oft im kirchlichen Bereich anzutreffen ist, oder von Hardcore-Feminismus aus der Familie totalitärer Weltbilder. Beide Richtungen sind im Kern erst mal extrem feindlich gegenüber anderen Frauen, die nicht so sind. Die sind der eigentliche Gegner. Die müssen auf Linie gebracht werden, und sei es mit blankem Sexismus. So etwas habe ich das letzte Mal vor einem viertel Jahrhunert in der Audi gehört und noch nicht einmal dort war es akzeptiert: "Wie Vorderschinken", so vergleicht die taz-Autorin Margarete Stokowski Frauen, die Aufmerksamkeiten erlangen wollen. Das könnte auch von einer Betschwester im Kaiserreich kommen. Sie behauptet, der Feminismus wollte Komplimente nicht verbieten, aber ihr Umfeld verteilt Creeper Cards für das Aufhalten von Türen und lacht gezielt heterosexuelle Praktiken öffentlich aus: Das ist verbrannte Erde.
Ich glaube, dass es diesem Umfeld darum geht, Menschen zu verunsichern. Queer-Strategie halt. So wie die Deppen, die eine Ubahnverkabelung in Brand setzen, damit Leute überlegen können. wie es wohl Flüchtlingen gehen mag. Ihr Ziel ist das Aufbrechen des weithin gültigen Konsenses durch Aktionen. Es ist wie Terrorismus, sie wissen genau, dass sie gegen die normalen Wünsche der Menschen nicht ankommen, also kübeln sie Drek darüber. "Vorderschinken" steht da sicher auch nicht zufällig: Frauen sollen sich beschmutzt und entehrt fühlen, und Männer sollen vor die Wahl gestellt werden, ob sie nun das Fleisch oder doch lieber den sog. Charakter wollen.
Welchen Charakter? Margarete Stokowski hat bei der Zeit ein Buch ihrer damaligen FAZ-Blogkollegin Annika Reich distanzlos über den grünen Klee gelobt und dann in diesem FAZ-Blog einen vollkommen distanzlosen Werbebeitrag über Laurie Penny geschrieben, der sie zum "Star" machte, nur weil die Peergroup zu den Lesungen kam. Nach diesen Vorstellungen könnte ich auch jede Nachwuchsgeigerin, deren Mutter ich privat kenne, aus unseren heimischen Matineekonzerten zum Star in der FAZ hochschreiben. Stokowski kann das jetzt nicht mehr, das besagte Blog ist nicht mehr bei der FAZ. Stokowski hat als erste in der taz mit dem übergeigten Nazibezug gegen Ronja von Rönne aufgewartet und kommt jetzt mit Vorderschinken um die Ecke. Das sind reichlich seltsame Vorstellungen von Kompliment und Charakter, woanders hiesse das wohl eher "problematischer Interessenskonflikt".
Naürlich verbietet dieser Feminsmius keine Komplimente. Aber da kommen wir wieder zum nötigen Raum: Da ist einfach nichts, auf dem ein Kompliment eine Grundlage finden könnte. Auf keiner Ebene, in keiner Dimension. Mir ist völlig bewusst, dass die Stokowskis, Stricks und wie sie alle heissen, in einem Paralleluniversum leben, aber solange Feministinnen so etwas in ihrem Umfeld haben, gehe ich mit meinen Möglichkeiten da hin, wo der nötige Raum grundsätzlich und ohne ideologische Vorgaben verhanden ist. Man kann in der Wüste kein Tulpen züchten und auf dem Mars keine Bäume pflanzen. Es gibt da eben ein für Komplimente untaugliches Brachland. Es kann katholisch daherkommen, iranisch, als NS-Doktrin der deutschen reinen Frau, oder eben der Abgrenzung gegen "Vorderschinken". Privat denke ich, dass die grundlegende Haltung bei der Durchsetzung des eigenen Weltbilds sehr ähnlich ist.
Aber ich weiss auch, dass bei uns wie blöd Blumen und Pralinen gekauft werden. von Männern für Frauen, und das Spiel des Gebens und Nehmens weiterhin prima funktioniert. Ich weiss nicht, was für eine Schokolade Frau Stokowski kauft, aber ich weiss, wo die Pralinen zu bekommen sind. Klassische Familienmodelle sind jetzt auch nicht so meine Sache, aber ich bin durchaus fr0h, dass es sie gibt, und Menschen damit glücklich sind, und es nicht nötig haben, andere als Haufen Fleisch zu titulieren. Diese üblen Zeiten sind in Bayern glücklicherweise vorbei, man lässt sich Freiheiten und andere Lebensmodelle, wir poussieren nach Lust und Laune und wenn es bei den Waldfesten hoch her geht, dann ist das eben so. Da ist dann auch der Raum für alle Freundlichkeiten und die Empfagsbereitschaft gegeben. Diese Freiheit gibt es heute. Wer etwas anderes will, bekommt keine Kekse.
Die anderen würde gern definieren, was da erlaubt ist und was nicht, aber sie kriegen halt am Ende neben dem Belegexemplar ihrer Ergüsse genau die Partner, die damit umgehen können. Soll es auch geben. Wenn es ihnen gefällt, warum nicht. Da mischt sich auch keiner ein und redet über Liebhaber von wenig erbaulichen Schlachterzeugnissen. Es gibt viel zu viele andere, schöne Optionen und Möglichkeiten, da ist man gut beschäftigt und gestern habe ich wieder Pralinen und Torte gekauft.
Und der Konditorin Komplimente gemacht.
donalphons, 09:48h
... link (10 Kommentare) ... comment
... older stories