: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 24. März 2018

Im Licht

Sagen wir mal so: es gibt einladende Orte, die man gern betritt. Ich bin gerade in Murlo, einem Dorf bei Siena, mit einem historischen Kern über der Etruskersiedlung. Sehr hübsch. Man betritt etwas wirklich Schönes.



Murlo hat sich über die Jahrhunderte kaum und wenn doch, dann nur behutsam verändert. sie haben die Autos rausgeworfen und ein kleines Museum im Ort, aber so generell ist es immer noch das kleine Dorf mit seinem Mittelaltercharme. Sauber, einladend, menschlich. Egal, wann man kommt, immer das gleiche. Das kann auch ganz anders sein: Als ich bei der FAZ antrat, sass noch Reich-Ranitzky in seinem Büro. Murlo hat Bestand. wie so vieles. Manchmal auch im Untergrund, wo die Häuser des Mittelalters auf etruskische Fundamente reichen.

Als ich gestern im Gasthaus war, sagte der Ober: Lamm und Schwein ist aus. Und das in Zeiten der grossen Fleischdokus, in denen mir jeder sagt, er reduziere Fleisch so gut es geht. Es gibt halt so eine Art Zeitgeist, und darunter bleibt vieles doch gleich. Das Tor, durch das man wieder ins Licht tritt, ist nicht mehr das, durch das man den Ort betreten hat, aber die Menschen, die ändern sich nie.



Ich bin in Italien, nach zwei ziemlich anstrengenden, aber im Kern auch guten Wochen, und gegen Ende der kommenden Woche wird es nochmal heftig, deshalb muss ich auf einer anderen Route als sonst über die Schweiz zurück. Mein Murlo ist allein in meinem Kopf, ich lasse es mit Worten entstehen, alles andere ist nur ein Server, dem es egal ist, ob dann eine fettkranke Asoziale aus der Unterschich darauf schreibt, die Schirrmacher immer gehasst hat,nochmal ein Sprachverhunzer und FAZ-Stalker aus Genderistan, den man reinlässt, oder eben ich, und Server gibt es viele. Es geht alles mit grosser Gelassenheit weiter.

Manche, deren gute Tage schlechter als meine üblen Nächte sind, werden sich wundern. Ich freue mich, wieder im Licht zu sein.

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