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Dienstag, 17. September 2013
Vormästen
Grosse Berge werfen ihre Schatten voraus, kleinere türmen sich in der Küche und es ist doch so: Wer den grossen Berg vor sich hat, der sollte den kleinen Berg in sich tragen. Und wenn die Zwetschgen entsteint sind, wissen die anderen Steine schon, dass man sich mit einem wie mir besser nicht anlegt.

Ich darf das. Ich brauche das. Ich habe Grosses vor mir und wie Serner schon dichtete:
Ein echter Kerl vermag zu wagen,
zu fallen und zu stehn,
doch sorge stets für einen vollen Magen,
willst Du zu einer Dame gehn.
Ich muss unbedingt mal etwas über den Fitnesswahn in unserer Gesellschaft schreiben, aber erst. wenn ich ihm gefröhnt habe, dann ist es nämluch auch noch doppel, achwas dreifachmoralisch wie die Lagen auf dem Teller.

Ich darf das. Ich brauche das. Ich habe Grosses vor mir und wie Serner schon dichtete:
Ein echter Kerl vermag zu wagen,
zu fallen und zu stehn,
doch sorge stets für einen vollen Magen,
willst Du zu einer Dame gehn.
Ich muss unbedingt mal etwas über den Fitnesswahn in unserer Gesellschaft schreiben, aber erst. wenn ich ihm gefröhnt habe, dann ist es nämluch auch noch doppel, achwas dreifachmoralisch wie die Lagen auf dem Teller.
donalphons, 17:11h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 16. September 2013
Angeschlagen
Ich wäre gern so angeschlagen wie meine Gugelhupfform, immer aufs Neue auf einen Tisch, damit der süsse Ihalt heraushüpft, der in mir heiss gebacken wurde. Es gibt diese Patina der Lust und diese Schäder der Freude, die Lachfalten und die Wunden, die man sich am Berg geholt hat, und die einen an die schönen Tage erinnern.

Tatsächlich habe ich einen Gutteil meiner Knackse und Schrammen von den gutes Seiten des Lebens, und es ist wohl unseren zivilisierten und sehr zurückhaltenden Zeiten zu verdanken, dass man alles andere nicht sieht.
Aber es sind diese Tage, da muss man mich gar nicht aufschlagen, damit sich das Innere von der Form löst.
Meistens geniessbar.
Heute aber nicht.

Tatsächlich habe ich einen Gutteil meiner Knackse und Schrammen von den gutes Seiten des Lebens, und es ist wohl unseren zivilisierten und sehr zurückhaltenden Zeiten zu verdanken, dass man alles andere nicht sieht.
Aber es sind diese Tage, da muss man mich gar nicht aufschlagen, damit sich das Innere von der Form löst.
Meistens geniessbar.
Heute aber nicht.
donalphons, 17:55h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 15. September 2013
Immerhin
50% der mafiösen Strukturen sind nicht mehr im bayerischen Landtag vertreten.


donalphons, 20:29h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 12. September 2013
Drunter und Drüber
Ach, war Meran schön.
Nach Meran gab es einen Katapultstart in den Alltag, wobei es leider so ist, dass mein Alltag vermutlich keiner ist, den andere haben. Oder immer haben möchten. Es ist furctbar viel los und ich schreibe das hier in den Minuten, die mir bleiben, bevor ich zum nächsten Brandherd aufbreche.
Zündeln tun aber auch andere, und deshalb habe ich mir gerade die Konfliktstrategie mit Sockenpuppen vorgenommen, die der Spiegel durch einen gewissen Herrn Schnibben fahren lässt, um seine Zeitungsapp zu bewerben. Das sind so Themen, die sucht man nicht, die werden einem aus Hamburg aufgedrängt, mit einem "Lieber" davor. Kein Mensch, der mir nicht vorgestellt wurde, nennt mich ungestraft "Lieber".
Ach Meran! Das war so schön! Keiner von Spiegel Online ist dort. Allerdings auch keine wirklich passende Partie.
Nach Meran gab es einen Katapultstart in den Alltag, wobei es leider so ist, dass mein Alltag vermutlich keiner ist, den andere haben. Oder immer haben möchten. Es ist furctbar viel los und ich schreibe das hier in den Minuten, die mir bleiben, bevor ich zum nächsten Brandherd aufbreche.
Zündeln tun aber auch andere, und deshalb habe ich mir gerade die Konfliktstrategie mit Sockenpuppen vorgenommen, die der Spiegel durch einen gewissen Herrn Schnibben fahren lässt, um seine Zeitungsapp zu bewerben. Das sind so Themen, die sucht man nicht, die werden einem aus Hamburg aufgedrängt, mit einem "Lieber" davor. Kein Mensch, der mir nicht vorgestellt wurde, nennt mich ungestraft "Lieber".
Ach Meran! Das war so schön! Keiner von Spiegel Online ist dort. Allerdings auch keine wirklich passende Partie.
donalphons, 13:44h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 10. September 2013
Multitasking
Sie kann sich, völlig in sich versunken, hingebungsvoll putzen und allein durch ihre Stellung in der Küche ausdrücken, dass es nun Zeit für die vierte Portion zum winterlichen Fettansetzen ist.

Wenn ich mich in einer Konditorei lecke, funktioniert das leider nie.

Wenn ich mich in einer Konditorei lecke, funktioniert das leider nie.
donalphons, 17:32h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 9. September 2013
Nicht so wichtig
Wird man ausgenommen, und antwortet man, weil es nicht so wichtig ist, mit "ich würde das vielleicht eher nicht tun wollen", kommt das meist als "aber es geht schon irgendwie" an.
Oder so Einlassungen wie "das kommt gerade etwas ungelegen". Etwas ist ja nicht viel, das ist nicht so wichtig, und da kann man schon mal drüber gehen.
Generell bewundere ich auch Leute, die andere, wenn sie hysterisch werden, einfach stehen lassen. Bis heute bin ich mehr als ein wenig verärgert über mein eigenes dummes Verhalten zu Studienzeiten, als ich einer Neuankommenden in München die Stadt zeigte und dann einen guten Eindruck bekam, warum sie die alte Stadt und ihr Umfeld verlassen hatte; "einfach" wäre nicht gerade eine angemessen - da ist es schon wieder, dieser Versuch, das zu umschreiben, ja nicht direkt zu werden, Hergott, sie war anstrengend, laut, unhöflich und hat ihren Grant über die Lage und überhaupt einfach an mir rausgelassen. Als ob es meine Schuld gewesen wäre, dass die Mieten in München hoch sind und die Stellen an der Uni begrenzt. Aber ich habe das natürlich ausgehalten, bin brav daneben gestanden, habe mich mal anraunzen und dann wieder missgeleunt anschweigen lassen, bis es dann endlich vorbei war. Danke für den schönen Abend, habe ich gesagt, ohne auch nur nachzudenken. Schwerer strategischer Fehler, aber nicht so wichtig.
Man lernt vielleicht ab und an dazu und lässt Auslaufflächen? Keine so gute Idee, der gleiche Mechanismus nimmt dann einfach die Freiräume zu noch umfassenderer Interpretation - wie es gerade passt. Eigentlich merkt man das deutlich, wenn ich mich streiten will, allein schon, weil das selten passiert (jenseits des Internets), es mir nicht so wichtig ist, und ich fast immer gekonnt die Themen wechsle, bevor es ärgerlich wird. Das geht manchmal gut und manchmal macht man das zwei, dreimal zu oft und wenn man doch gezwungen ist, einmal auf einzuhaltende Grenzen hinzuweisen, fliegt einem die ganze Sache um die Ohren. Die Lösung? Vielleicht gleich von Anfang an brutal werden und keinesfalls nett sein. Aber das bin ich halt nicht. Und es ist ja auch nicht so wichtig.
Besonders unschön erlebe ich es, wenn beim Gegenüber mehrere unterschwellige Dinge zusammentreffen. Ein latentes Gefühl der sozialen Zurücksetzung, der Eindruck, zu einer diskriminierten Gruppe zu gehören, der Glaube, dass der andere das aufgrund seiner Möglichkeiten schon mal aushalten können muss und dann auch noch generell die Meinung, dass da jetzt mehr gehen muss, weil es halt geht. Mir fehlt da, auch weil es oft nicht so wichtig ist, die nötige Entschlossenheit zu sagen: das ist nun einmal so und das bleibt so und damit Schluss. Einerseits, weil ich zu einem gewissen Entgegenkommen erzogen wurde, das ein klares Nein stets zu vermeiden sucht, andererseits, weil ich oft genug das Gefühl habe, dass mir das weder schadet noch weh tut. Einmal. Nach dem zweiten und dritten Mal wird das dann anders.
Das Problem ist, dass man in meinem Umfeld eigentlich immer davon ausgeht, dass der andere einem auf gar keinen Fall zur Last fallen möchte, und es ihm schon enorm peinlich ist, überhaupt um etwas zu bitten. Da will man ja auf keinen Fall die Sache noch schwerer machen, und sonderlich wichtig ist das auch fast nie. Zumal man ja auch immer die Urangst hat, dass man selbst einmal um etwas bitten müsste oder gar von anderen abhängig wäre. Man versteht und sagt ja, ganz einfach,
Ich bin gespannt, wie das generell so weiter geht. Ob die nächste Generation ihre Kinder wieder mit einer Mischung aus Srandesdünkeln und Abgrenzung erzieht, mit der man sich kein zweites Stück Kuchen nehmen darf, oder ob wir in eine Welt der allgemeinen Kuchenverfügbarkeit schliddern, in dr man sich einfach nimmt, weil ja genug für alle da ist und es nichts kostet. Hunger gibt es nicht, echte existenzielle Probleme sind auch eher nur durch Unfälle oder Krankheiten bedingt, und so wuchert das Verlangen und Nehmen halt von den echten Notlagen hinein in Bereiche, wo es nichts verloren hat.
Ich bin nur zur Entscheidung gelangt, dass es mir eigentlich wichtiger ist, meine Freiräume zu erhalten, als Leute, die sie nicht achten. Selbstachtung und der Unwille, den Erwartungen anderer zu entsprechen, könnte man vielleicht sagen, aber es ist mehr eine Art Lernprozess. Nicht immer angemehm.
Ja, die Welt ist nicht gerecht. Aber sie wird auch nicht gerechter, wenn man Schwächen erkennt und sie ausnutzt, statt sie zu respektieren. Denn dazu sind solche Schwächen eigentlich da. Das sind Warnsignale, wo man es besser nicht versuchen sollte. Wonanders geht das problemlos, da darf und soll man auch. Dann wird das was mit all den Verkorksten und Schrägen, die wir alle irgendwo sind. Ansonsten würde ich vielleicht anmerken wollen, dass das jetzt nicht so wichtig ist, und das Wetter heute ist wirklich scheusslich.
Ich ändere mich da nicht mehr, die anderen sind, wie sie sind, dann halt nicht. So einfach eigentlich.
Oder so Einlassungen wie "das kommt gerade etwas ungelegen". Etwas ist ja nicht viel, das ist nicht so wichtig, und da kann man schon mal drüber gehen.
Generell bewundere ich auch Leute, die andere, wenn sie hysterisch werden, einfach stehen lassen. Bis heute bin ich mehr als ein wenig verärgert über mein eigenes dummes Verhalten zu Studienzeiten, als ich einer Neuankommenden in München die Stadt zeigte und dann einen guten Eindruck bekam, warum sie die alte Stadt und ihr Umfeld verlassen hatte; "einfach" wäre nicht gerade eine angemessen - da ist es schon wieder, dieser Versuch, das zu umschreiben, ja nicht direkt zu werden, Hergott, sie war anstrengend, laut, unhöflich und hat ihren Grant über die Lage und überhaupt einfach an mir rausgelassen. Als ob es meine Schuld gewesen wäre, dass die Mieten in München hoch sind und die Stellen an der Uni begrenzt. Aber ich habe das natürlich ausgehalten, bin brav daneben gestanden, habe mich mal anraunzen und dann wieder missgeleunt anschweigen lassen, bis es dann endlich vorbei war. Danke für den schönen Abend, habe ich gesagt, ohne auch nur nachzudenken. Schwerer strategischer Fehler, aber nicht so wichtig.
Man lernt vielleicht ab und an dazu und lässt Auslaufflächen? Keine so gute Idee, der gleiche Mechanismus nimmt dann einfach die Freiräume zu noch umfassenderer Interpretation - wie es gerade passt. Eigentlich merkt man das deutlich, wenn ich mich streiten will, allein schon, weil das selten passiert (jenseits des Internets), es mir nicht so wichtig ist, und ich fast immer gekonnt die Themen wechsle, bevor es ärgerlich wird. Das geht manchmal gut und manchmal macht man das zwei, dreimal zu oft und wenn man doch gezwungen ist, einmal auf einzuhaltende Grenzen hinzuweisen, fliegt einem die ganze Sache um die Ohren. Die Lösung? Vielleicht gleich von Anfang an brutal werden und keinesfalls nett sein. Aber das bin ich halt nicht. Und es ist ja auch nicht so wichtig.
Besonders unschön erlebe ich es, wenn beim Gegenüber mehrere unterschwellige Dinge zusammentreffen. Ein latentes Gefühl der sozialen Zurücksetzung, der Eindruck, zu einer diskriminierten Gruppe zu gehören, der Glaube, dass der andere das aufgrund seiner Möglichkeiten schon mal aushalten können muss und dann auch noch generell die Meinung, dass da jetzt mehr gehen muss, weil es halt geht. Mir fehlt da, auch weil es oft nicht so wichtig ist, die nötige Entschlossenheit zu sagen: das ist nun einmal so und das bleibt so und damit Schluss. Einerseits, weil ich zu einem gewissen Entgegenkommen erzogen wurde, das ein klares Nein stets zu vermeiden sucht, andererseits, weil ich oft genug das Gefühl habe, dass mir das weder schadet noch weh tut. Einmal. Nach dem zweiten und dritten Mal wird das dann anders.
Das Problem ist, dass man in meinem Umfeld eigentlich immer davon ausgeht, dass der andere einem auf gar keinen Fall zur Last fallen möchte, und es ihm schon enorm peinlich ist, überhaupt um etwas zu bitten. Da will man ja auf keinen Fall die Sache noch schwerer machen, und sonderlich wichtig ist das auch fast nie. Zumal man ja auch immer die Urangst hat, dass man selbst einmal um etwas bitten müsste oder gar von anderen abhängig wäre. Man versteht und sagt ja, ganz einfach,
Ich bin gespannt, wie das generell so weiter geht. Ob die nächste Generation ihre Kinder wieder mit einer Mischung aus Srandesdünkeln und Abgrenzung erzieht, mit der man sich kein zweites Stück Kuchen nehmen darf, oder ob wir in eine Welt der allgemeinen Kuchenverfügbarkeit schliddern, in dr man sich einfach nimmt, weil ja genug für alle da ist und es nichts kostet. Hunger gibt es nicht, echte existenzielle Probleme sind auch eher nur durch Unfälle oder Krankheiten bedingt, und so wuchert das Verlangen und Nehmen halt von den echten Notlagen hinein in Bereiche, wo es nichts verloren hat.
Ich bin nur zur Entscheidung gelangt, dass es mir eigentlich wichtiger ist, meine Freiräume zu erhalten, als Leute, die sie nicht achten. Selbstachtung und der Unwille, den Erwartungen anderer zu entsprechen, könnte man vielleicht sagen, aber es ist mehr eine Art Lernprozess. Nicht immer angemehm.
Ja, die Welt ist nicht gerecht. Aber sie wird auch nicht gerechter, wenn man Schwächen erkennt und sie ausnutzt, statt sie zu respektieren. Denn dazu sind solche Schwächen eigentlich da. Das sind Warnsignale, wo man es besser nicht versuchen sollte. Wonanders geht das problemlos, da darf und soll man auch. Dann wird das was mit all den Verkorksten und Schrägen, die wir alle irgendwo sind. Ansonsten würde ich vielleicht anmerken wollen, dass das jetzt nicht so wichtig ist, und das Wetter heute ist wirklich scheusslich.
Ich ändere mich da nicht mehr, die anderen sind, wie sie sind, dann halt nicht. So einfach eigentlich.
donalphons, 11:13h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 8. September 2013
Kohle alles was ich lasse
Das wäre ja alles gar nicht so schlimm, wenn sie sich damit abfinden würden. Ich muss mich ja auch damit abfinden, dass manches nicht mehr so wie früher geht. Ich kann mich schlecht hinstellen und sagen, ich fliege wie ein roter Adler über Berge, wenn ich statt dessen wie ein buckliger alter Mann krieche. Vom Adler ist vielleicht noch etwas in meinem Wollen, aber die Taten sind nicht eben herausragend.

Wäre das nicht vielleicht auch mal ein generelles Lebenskonzept? Ich erinnere mich da an einen alten Linken, der die Bewegung zu seinem Lebensinhalt gemacht und sich an das Projekt geklammert hat, das ein ebenso kleingeistiges, dummes und begrenztes Angebot wie die CSU wurde, die er meinte, bekämpfen zu müssen, aus seiner abgesicherten Position heraus. Der Umstand, dass man ihm, gerade ihm in dieser Position diese Freiheit gab, damit das alles so sektiererisch und unattraktiv wurde, mit diesem kleinbürgerlichen Mief der Besitzstandswahrung und des abgestandenen Zigarettengestanks - die ist ihm nie gekommen. Da war immer das grosse Werk und der wichtige Kampf, und so wurde das natürlich nie mehr als ein Sammelbecken ähnlich eingestellter Leute, bei denen zwischen Anspruch und Wirklichkeit mehr als nur eine Welt lag. Auch bei der Linken gibt es Leute, und es sind, wie man bei den Piraten und Feministinnen sieht, nicht wenige, die sich ihre Identität leasen, wie andere den Porsche, den sie sich nicht leisten können.
Ich war mal auf einer polnischen Hochzeit, für die, alles zusammen, vermutlich ein sechsstelliger Betrag durchgeorgelt wurde ; ein Betrag, den sie sich nicht leisten konnten, aber man heiratet nur einmal in Polen. Ich kenne das Haus der Braut und kein Gegensatz könnte grösser sein als der zwischen dem realen Leben und dem Versuch, inmitten dieser endlosen Föhrenwälder Hollywood nachzustellen, mit geliehenen Pradataschen und nahe eines verrottenden Industriekombinats, in dem sie zwei tage später wieder Schriftführerin und Logistiker sein würden. Man könnte das selltsam finden, aber es war konsequent und alle wussten: Das ist nur ein paar Tage. Dann jedoch sehe ich wiederum die Mühe, mit der hierzulande konsequent und fortgesetzt die Asche der toten Ideologien und vergangenen Geschichten kultiviert wird, im Grossen der Politik wie im Kleinen der Dinge, die vielleicht etwas hätten werden können, und heute eigentlich nicht mal mehr nostalgische Erinnerungen sind.

Ehrlich währt zwar auch nur am längsten, weil es so unschön wie die Realität ist, aber meine Neigung, mir irgendwelche schönen Lebensrichtlinien und ihre wenig glaubwürdigen Vertreter anzutun, hat inzwischen soch sehr nachgelassen. Unsolidarisch könnte man das nennen, aber zu was? Zu einer Theorie einer Gesellschafr, die nie kommen wird, zu Leuten, die sich selbst über ihr Wesen täuschen, zu ihren Vorspiegelungen einer Realität, die endet, wenn man die Wirklichkeit sieht? Ich würde gern irgendwo hin pieksen können und auf etwas treffen, das man berühren, glauben und akzeptabel finden kann. Aber so ist das nicht. Es ist meistens so wie bei dem Spender für das Refugeecamp, dessen Geld dann von der Freundin eines führenden Piraten irgendwie zum "guten" Zweck - naja. Das soll also die Linke sein.
Aber statt dessen sehe ich nur so viele Leute, die ihr Leben nicht im Griff haben, und sich mittels Täuschung auf eine andere Ebene hochziehen wollen, um der Erkenntnis zu entgehen, dass es eben ist, wie es ist. Es ist nicht so, dass ich das nicht verstehen würde.
Ich halte mich da aber lieber raus, und mache, was ich für richtig halte. wenn das jemandem nicht in die Ideologie passt, ist es eben so.

Wäre das nicht vielleicht auch mal ein generelles Lebenskonzept? Ich erinnere mich da an einen alten Linken, der die Bewegung zu seinem Lebensinhalt gemacht und sich an das Projekt geklammert hat, das ein ebenso kleingeistiges, dummes und begrenztes Angebot wie die CSU wurde, die er meinte, bekämpfen zu müssen, aus seiner abgesicherten Position heraus. Der Umstand, dass man ihm, gerade ihm in dieser Position diese Freiheit gab, damit das alles so sektiererisch und unattraktiv wurde, mit diesem kleinbürgerlichen Mief der Besitzstandswahrung und des abgestandenen Zigarettengestanks - die ist ihm nie gekommen. Da war immer das grosse Werk und der wichtige Kampf, und so wurde das natürlich nie mehr als ein Sammelbecken ähnlich eingestellter Leute, bei denen zwischen Anspruch und Wirklichkeit mehr als nur eine Welt lag. Auch bei der Linken gibt es Leute, und es sind, wie man bei den Piraten und Feministinnen sieht, nicht wenige, die sich ihre Identität leasen, wie andere den Porsche, den sie sich nicht leisten können.
Ich war mal auf einer polnischen Hochzeit, für die, alles zusammen, vermutlich ein sechsstelliger Betrag durchgeorgelt wurde ; ein Betrag, den sie sich nicht leisten konnten, aber man heiratet nur einmal in Polen. Ich kenne das Haus der Braut und kein Gegensatz könnte grösser sein als der zwischen dem realen Leben und dem Versuch, inmitten dieser endlosen Föhrenwälder Hollywood nachzustellen, mit geliehenen Pradataschen und nahe eines verrottenden Industriekombinats, in dem sie zwei tage später wieder Schriftführerin und Logistiker sein würden. Man könnte das selltsam finden, aber es war konsequent und alle wussten: Das ist nur ein paar Tage. Dann jedoch sehe ich wiederum die Mühe, mit der hierzulande konsequent und fortgesetzt die Asche der toten Ideologien und vergangenen Geschichten kultiviert wird, im Grossen der Politik wie im Kleinen der Dinge, die vielleicht etwas hätten werden können, und heute eigentlich nicht mal mehr nostalgische Erinnerungen sind.

Ehrlich währt zwar auch nur am längsten, weil es so unschön wie die Realität ist, aber meine Neigung, mir irgendwelche schönen Lebensrichtlinien und ihre wenig glaubwürdigen Vertreter anzutun, hat inzwischen soch sehr nachgelassen. Unsolidarisch könnte man das nennen, aber zu was? Zu einer Theorie einer Gesellschafr, die nie kommen wird, zu Leuten, die sich selbst über ihr Wesen täuschen, zu ihren Vorspiegelungen einer Realität, die endet, wenn man die Wirklichkeit sieht? Ich würde gern irgendwo hin pieksen können und auf etwas treffen, das man berühren, glauben und akzeptabel finden kann. Aber so ist das nicht. Es ist meistens so wie bei dem Spender für das Refugeecamp, dessen Geld dann von der Freundin eines führenden Piraten irgendwie zum "guten" Zweck - naja. Das soll also die Linke sein.
Aber statt dessen sehe ich nur so viele Leute, die ihr Leben nicht im Griff haben, und sich mittels Täuschung auf eine andere Ebene hochziehen wollen, um der Erkenntnis zu entgehen, dass es eben ist, wie es ist. Es ist nicht so, dass ich das nicht verstehen würde.
Ich halte mich da aber lieber raus, und mache, was ich für richtig halte. wenn das jemandem nicht in die Ideologie passt, ist es eben so.
donalphons, 03:16h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 7. September 2013
Das katastrophale Ende der Tour
hätte durchaus so werden können - und davor haben uns dann die Umstände bewahrt. Unsere eigentliche Planung umfasste nämlich neben der Hinfahrt über die Pässe auch jede Menge Unklarheiten bei der Rückreise. Da war etwa die Idee, mit dem Bus bis zum Brenner zu fahren, dann hinunter ins Inntal, mit dr Zahnradbahn zum Achensee hoch und dann nach Hause. Davor war die Idee, das persönliche Umfeld des Begleiters so zu becircen, dass es, zwei Frauen hoch, mit dem Auto als Besenwagen nachkommt, uns in Meran einsammelt und wieder nach Hause bringt - natürlich vor allem, weil es doch schade wäre, nicht in Meran zu sein, wir waren also äusserst altruistisch. Allein, es mangelte an der Zeit und im Nachhinein war das auch ein Glück: Denn nie hätten wir zwei Räder und vier Menschen in dieses eine Auto gebracht. Und vier Räder schon gleich gar nicht.
Denn wir sind zwar mit einem Colnago und einem Scapin ausgezogen, aber mit zwei Colnagos und Scapins heimgekehrt.
Und das kam so: Am Pool meinte ich, dass da doch ein Scapin in Trient stünde, noch eines, und weil sich mein Scapin so gut bewährt hätte, wäre es doch schade, dieses Spitzenprodukt der italienischen Rahmenbaukunst hier einfach vergammeln zu lassen und vielleicht gäbe es ja doch einen Weg, das irgendwie schnell zu machen. Ich will jetzt nicht sagen, dass die Begeisterung grenzenlos war, und ausserdem war der Zeitplan recht eng, die Heimreise mit dem Bus zugunsten eines weiteren Tages in Italien schon gebucht, und stressig ist das natürlich auch. Aber wie sich zeigte, war das Rad noch verfügbar -Räder in meiner Grösse verkaufen sich in Italien so gut wie Schuihe Grösse 45 - eine Abholung wäre möglich und weil ich Bahnfahren hasse, habe ich dann halt ein Auto gemietet, weil: Eh schon wurscht. Und wie es so ist, durfte ich mir dann Klagen anhören, ich sei doch sehr belohnungsfixiert.
Danach fuhren wir schnurstracks zurück nach Meran, so der Plan.
Irgendwelche Touren zu weiteren Radläden an den Gardasse wären zeitlich knapp, sehr knapp geworden.
Und ich brauchte nun wirklich kein Rad mehr.
Aber
schauen kann man ja mal und ausserdem, der Gardasee ist doch so schön!
Undrehen kann man immer noch.
12 Minuten vor Ladenschluss jedenfalls betraten wir einen Laden, in dem noch ein passendes Colnago mit der passenden Ausstattung stand. Es hat einfach gepasst.
Und den Leute beim Busunternehmen, die schon bei der Nachbuchung eines dritten Rades erstaunt waren, hätte ich vielleicht unter Hinweis auf generelle Belohnungsfixiertheit deutscher Männer ohne mitreisende weibliche Vernunft angesichts schöner, italienischer Chancen die Sache erklären können.
Vermutlich hätten sie dann aber gleich kapiert, wie ich ticke, und versucht, mir die unverheiratete Tochter anzudrehen. Man weiss ja, wie das so läuft.
Jedenfalls war es eine logistische Meisterleistung, in dieser Zeit von Meran über Trient nach Lazise und zurück zu fahren, die einen Räder an der Bushaltestelle zu platzieren, das Auto abzugeben, die anderen Räder zu holen, Abschied von Meran zu nehmen und dann festzustellen, dass schon der Kleinbus mit den Rädern sehr voll wurde.

Mit unseren Wunschpartnerinnen für die Heimreise wäre das alles ein Albtraum geworden, und die Schuld wäre bei uns zu finden gewesen. Also nicht nur so aus Prinzip, sondern wirklich. So jedoch haben wir noch einmal gezeigt, wie wir auch unter schwierigsten Bedingungen mit eisernem Willen ungeahnte Ziele erreichen, wie uns kein Weg zu weit und kein Hindernis zu gross ist, und zum Glück lebe ich ja allein, habe einen grossen Speicher und Keller und muss mich, wenn ich das schnell genug verstecke, auch nicht rechtfertigen. Das war die Krönung.
Und ausserdem muss man auch sagen: Gelegenheiten in Italien sind etwas ganz anderes als sich in einem deutschen Radladen ausplündern zu lassen. Das sind eigentlich gar keine Räder. Es sind Souveniers. Und das Versprechen, es nächstes Jahr wieder zu tun, auf Stahl, Aluminium und Carbon, nur mit der eigenen Kraft und über Grenzen, deren Überwindung früher unmöglich schien.
Ich bin ja sonst nicht so mit dem Hinweis auf kommerzielle Dinge, aber ich darf sagen, dass ich das Hotel Aster in Meran/Obermais sehr gut fand, die Übernachtung im Schwarzen Adler in Sterzing sehr schätzte und die Entdeckung, dass man jeden Tag von München nach Meran und wieder zurück mit dem Bus fahren kann, in gerade mal 4 Stunden und das alles für 45 Euro und 10 Euro für das Rad... das ist schon toll.
Denn wir sind zwar mit einem Colnago und einem Scapin ausgezogen, aber mit zwei Colnagos und Scapins heimgekehrt.


Und das kam so: Am Pool meinte ich, dass da doch ein Scapin in Trient stünde, noch eines, und weil sich mein Scapin so gut bewährt hätte, wäre es doch schade, dieses Spitzenprodukt der italienischen Rahmenbaukunst hier einfach vergammeln zu lassen und vielleicht gäbe es ja doch einen Weg, das irgendwie schnell zu machen. Ich will jetzt nicht sagen, dass die Begeisterung grenzenlos war, und ausserdem war der Zeitplan recht eng, die Heimreise mit dem Bus zugunsten eines weiteren Tages in Italien schon gebucht, und stressig ist das natürlich auch. Aber wie sich zeigte, war das Rad noch verfügbar -Räder in meiner Grösse verkaufen sich in Italien so gut wie Schuihe Grösse 45 - eine Abholung wäre möglich und weil ich Bahnfahren hasse, habe ich dann halt ein Auto gemietet, weil: Eh schon wurscht. Und wie es so ist, durfte ich mir dann Klagen anhören, ich sei doch sehr belohnungsfixiert.
Danach fuhren wir schnurstracks zurück nach Meran, so der Plan.
Irgendwelche Touren zu weiteren Radläden an den Gardasse wären zeitlich knapp, sehr knapp geworden.
Und ich brauchte nun wirklich kein Rad mehr.
Aber
schauen kann man ja mal und ausserdem, der Gardasee ist doch so schön!
Undrehen kann man immer noch.


12 Minuten vor Ladenschluss jedenfalls betraten wir einen Laden, in dem noch ein passendes Colnago mit der passenden Ausstattung stand. Es hat einfach gepasst.
Und den Leute beim Busunternehmen, die schon bei der Nachbuchung eines dritten Rades erstaunt waren, hätte ich vielleicht unter Hinweis auf generelle Belohnungsfixiertheit deutscher Männer ohne mitreisende weibliche Vernunft angesichts schöner, italienischer Chancen die Sache erklären können.
Vermutlich hätten sie dann aber gleich kapiert, wie ich ticke, und versucht, mir die unverheiratete Tochter anzudrehen. Man weiss ja, wie das so läuft.
Jedenfalls war es eine logistische Meisterleistung, in dieser Zeit von Meran über Trient nach Lazise und zurück zu fahren, die einen Räder an der Bushaltestelle zu platzieren, das Auto abzugeben, die anderen Räder zu holen, Abschied von Meran zu nehmen und dann festzustellen, dass schon der Kleinbus mit den Rädern sehr voll wurde.


Mit unseren Wunschpartnerinnen für die Heimreise wäre das alles ein Albtraum geworden, und die Schuld wäre bei uns zu finden gewesen. Also nicht nur so aus Prinzip, sondern wirklich. So jedoch haben wir noch einmal gezeigt, wie wir auch unter schwierigsten Bedingungen mit eisernem Willen ungeahnte Ziele erreichen, wie uns kein Weg zu weit und kein Hindernis zu gross ist, und zum Glück lebe ich ja allein, habe einen grossen Speicher und Keller und muss mich, wenn ich das schnell genug verstecke, auch nicht rechtfertigen. Das war die Krönung.
Und ausserdem muss man auch sagen: Gelegenheiten in Italien sind etwas ganz anderes als sich in einem deutschen Radladen ausplündern zu lassen. Das sind eigentlich gar keine Räder. Es sind Souveniers. Und das Versprechen, es nächstes Jahr wieder zu tun, auf Stahl, Aluminium und Carbon, nur mit der eigenen Kraft und über Grenzen, deren Überwindung früher unmöglich schien.


Ich bin ja sonst nicht so mit dem Hinweis auf kommerzielle Dinge, aber ich darf sagen, dass ich das Hotel Aster in Meran/Obermais sehr gut fand, die Übernachtung im Schwarzen Adler in Sterzing sehr schätzte und die Entdeckung, dass man jeden Tag von München nach Meran und wieder zurück mit dem Bus fahren kann, in gerade mal 4 Stunden und das alles für 45 Euro und 10 Euro für das Rad... das ist schon toll.
donalphons, 01:31h
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