: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 6. September 2014

Frankfurt

Vielleicht wird jetzt bald alles wieder besser und ich habe mehr Lust auf Internet oder auch generell "die Öffentlichkeit".

Was ich aber sagen kann. FAZ oder nichts. Ja, es hat Abwerbeversuche gegeben und natürlich versuchen jetzt manche, aus den Entwiklungen Profite zu schlagen. Ich bleibe so, wie ich bisher dabei war, mit den gleichen Konditionen und ohne Interesse, daran etwas zu ändern, denn es war gut unter Schirrmacher und ich möchte, dass diese Art Journalismus weiter geht. Mir ist durchaus klar, dass ich auf der Schirrmacherskala des Gonzotums am oberen Ende schreibe, aber das soll ja auch so sein, gerade, wenn andere das nicht tun.

Es wird dennoch Veränderungen geben, die schön länger eingeleitet wurden und hoffentlich bald zum abschluss kommen. Solange schon mal ein klassischer Internetrant über Öttinger in der FAZ und im immer noch nötigen Ausweich-Blog.

Wenn hier alles geregelt ist, kehre ich in die Berge zurück. Frankfurt ist einfach nichts für mich.

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Freitag, 5. September 2014

Rassisches Profilieren

Vor mir gehen zwei Männer afrikanischer Herkunft, der eine hat ein Rad und der andere hat keines. Ich bin zwischen Bahnhof und Hellerhofstrasse, und sie diskutieren lebhaft auf holprigem Englisch, dass es dem mit dem Rad zu langsam geht. You need bike, sagt er zum anderen, deutet auf seines und dann kommen sie an einem Strassengeländer vorbei, an dem mehrere Räder angekettet sind. Der eine bleibt stehen und der andere beginnt, an allen Schlössern zu zerren. Es ist mitten in Frankfurt, taghell, auf offener Strasse, Passanten gehen vorbei und hier zerrt einer also an Radschlössern.

Grüss Gott, sage ich, was tun sie da?

Die beiden wenden sich abrupt ab und gehen weiter, nicht langsam, aber sie rennen auch nicht davon und ich denke mir nach meinen Erfahrungen in Italien, dass das jetzt nicht so ganz klug war, aber wenigstens war der Schlossrüttler in der Hocke und ich weiss ja, dass sie dann gern erst mal gegen die Schienbeine und Kniegelenke treten - so akrobatisch war der Rüttler nicht drauf, und der andere stand hinter ihm.

Um das klar zu sagen: Daheim hatten wir solche Diebesprobleme auch schon mit Bulgaren und Deutschen. In der Nacht, aber nicht so und nicht so öffentlich und ich würde einfach aus solchen Gründen in Frankfurt nicht leben wollen, denn so ein Verhalten würde in der kleinen Stadt, aus der ich komme, bei Tageslicht immer auf Leute wie mich treffen. Selbst wenn dort nicht alle meine italienische Erfahrung haben.

Daheim rufe ich öfters mal die Polizei. Die hat früher nach der Herkunft der beachteten Täter gefragt, deutsch, russisch, türkisch oder dunkel. Das tun sie jetzt nicht mehr, man hat sie dazu trainiert, die Zeugen indirekt nach derartigen Merkmalen zu befragen. Das tut man hier heute so. Die einen winden sich, damit sie ja nicht rassistisch sind und die anderen rütteln an Schlössern.

Und in Berlin demonstrieren Leute auf einem Dach, die sich früher auf dem Oranienplatz als verfolgte Südsudanesen ausgaben, und sich jetzt verplappern, dass sie aus dem relativ demokratischen Niger lieber zu Gadaffi als Söldner in die Diktatur rübergemacht haben und nun ein Bleiberecht in Deutschland haben, weil es ja der deutsche Waffenexport und der Kapitalismus ist, der Menschen wie sie über das Meer nach Italien und weiter nach Berlin treibt.

Say it loud, say it clear
Grüss Gott. Das Rad bleibt hier

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Sonntag, 31. August 2014

ICH HASSE JAVASCRIPT

Hier stand gerade ein Beitrag über den Focus und er war ein paar tausend Zeichen lang als Ergänzung zu dem, was ich über dessen Leser in der FAZ und nicht minder deutlich im Kommentarblog geschrieben habe.

Als die FAZ-Blogs vor anderthalb Jahren in einem Technikdebakel dem Leser und den Autoren zugemutet wurden, habe ich dem damals Verantwortlichen nach einer kleinen Vorführung seiner diversen Bugs gesagt, dass sein Javascript wörtlich "Dreck" ist. Und dieser Dreck hat auch jetzt, anderthalb Jahre später, den Browser abgechossen, mit dem fast fertigen Beitrag, bei dem nur noch die Links fehlten. Wordpress ist super, solange man da kein krankes Javascript dranbaut. Zum Glück wird das bald alles anders

Man bedanke sich also bis dahin bei Leuten, die ums Verrecken ihrer eigenen Inhalte und der Arbeit anderer Leute unbedingt Javascript auf der Seite haben wollen, wenn es jetzt hier etwas kürzer bleibt.

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Mittwoch, 27. August 2014

Zugegeben:

Musik von Friedrich II. ist nicht so ganz meine Sache und mit Traversflöte habe ich gewisse Probleme; wenige Instrumente klingen so sehr nach hysterischer Schwiegermutter, die eine Woche lang die falsche Telefonnummer immer wieder vergeblich versucht hat und nun glaubt, das Paar sei aus Griechenland vom Kalifat verschlept worden und sie hat es ihr ja immer gleich gesagt, dass der nichts taugt.. Aber so ist das eben in Konzerten und daher hatte ich auch Zeit zum Nachdenken, warum ich hier im Saal bin und andere nicht, und sich statt dessen den ganzen Irrsinn der gegenwärtigen Gewaltmedien antun. und darüber habe ich in der FAZ und im Kommentarblog jeweils einen längeren und ruhig bebilderten Text geschrieben.

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Sonntag, 24. August 2014

Pelzbesatz

Der Pelzbesatz ist eine gute Ausrede. Denn natürlich kann ich damit behaupten, dass es in diesem Sommer so kalt war, und ich deshalb um so leichter dafür anfällig wurde. Nachgerade absurd, noch absurder als diese Frisur, die nie wieder in der Weltgeschichte höher werden sollte, ist der Umstand, dass eine etwas ältere Dame so einen Ausschnitt zeigt und dann den Rand mit einem Pelzbesatz wärmt. Kein Wunder, dass sie damals oft früh starben, aber so ist das nun mal mit der Schönheit: Im nachfolgenden, angeblich ach so bescheidenen und sittsam bürgerlichen Biedermeier verwendete man hochtoxische Quecksilberpasten zum Bleichen der Haut.



Alles nur für die äussere Erscheinung.

Eine andere gute Aurede wäre natürlich, dass ich an diesem Bild Demut vor weiblichen Eigenheiten üben kann; Nicht fragen, einfach akzeptieren. Im Vergleich zu unserer magersüchtigen Gegenwart mit Piercings und Blauschimmel wird so ein Verhalten auch nicht wirklich klüger, aber da ist wenigstens nichts, was man nicht schnell mit einem Brusttuch beheben könnte. Oder einem Feuer im Kamin, oder wenigstens der Hoffnung, dass der Gegensatz von Haut und Pelz allein dem Willen des Malers und der Auftraggeberin entsprungen ist, und sie freizügiger wirken sollte, als sie letztlich war. Sind sie das nicht immer?

Und natürlich weiss ich, dass es damals nicht besser war und damals jede, sofern das Geld vorhanden gewesen wäre, zum Kurpfuscher für eine neue, moderne Lyotardnase gerannt wäre - nur ging das damals noch nicht. Damals ging nur Wachsschminke und Turmfrisuren und ein riesiger Ausschnitt, und ein passender Pelzflauschrahmen. Frau muss tun, was möglich ist und Männer nehmen, was sie kriegen können. So ist das immer, und hier ist nur der Umstand zu bemerken, dass zwischen Frau und Mann üppige 240 Jahre liegen.

Wo hänge ich das jetzt nur auf?

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Samstag, 23. August 2014

Hochsommer

Blauer Himmel, Sonne, Temperaturen über 15 Grad, und etwas windig, so windig nämlich, dass man sich konzentrieren muss, nicht von der Strasse geblasen zu werden. Für Gedanken wie "Das ist kalt" bleibt keine Konzentration. Es sieht irgendwie schon sommerlich aus.



Ich will mich nicht beklagen, immerhin kann man raus und es geht mit kurzen Hosen. Wenn man nachher ein warmes Vollbad nimmt.

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Freitag, 22. August 2014

Lange habe ich zugeschaut

Aber jetzt war es wirklich mal an der Zeit, sich direkt mit der AfD, jenem Urgrund des Kommentarmobbingirrsinns in Deutschland, zu beschäftigen. Und es wird nicht überraschen, dass beim Beitrag über die freidrehende Sachsenchefin dieser in den braunen Sumpf rutschenden Gruppierung genau dieser Mob aufkreuzt. Wer wissen will, was für Irre diese Partei wählen, soll die Kommentare in der FAZ lesen. Kriegt natürlich auch eine mit. Gesitteter, weil ich diese Leute dort blocke, geht es im Kommentarblog zu.

Übrigens, die Anschuldigungen sind die gleichen wie bei der Antifa und den totalitären Piraten, was sehr schön die Richtigkeit der Hufeisentheorie belegt.

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Donnerstag, 21. August 2014

Ich habe gewartet.

Auf die Sonne. Das kann immer etwas dauern, wenn die Wolken so dicht sind, und diesmal hat es sich einfach nicht ergeben: Lichtflecke zogen links und rechts von mir vorbei, aber über mir war stets ein langes, graues Band, das schnell, aber ohne Ende weiter zog. Und so habe ich das Bild dann eben im besten möglichen Moment gemacht, auch wenn es nicht gut wurde; schlechter jedenfalls als das Colnago, das eigentlich ein sehr seltenes Simoncini ist.



Warum das so kam, ist eine lange Geschichte der italienischen Industrie im Niedergang, deren Schwäche durch La Crisi erst sichtbar wurde, und eine kurze Geschichte des deutschen Prestigedenkens. Beide möchte ich hier nicht erzählen, aber etwas anderes bemerken: Ich stand hier gut 20 Minuten. Vor mir das Rad und dazwischen die Strasse. Die Strasse führt von meiner Behausung hinüber nach Gasse, oberhalb des Tegernsees. Es ist Sommer. Hochsaison. Und drunten im Tal, keine 500 Meter von hier, ist wirklich viel los. Aber ich stehe 20 Minuten auf der Strasse und ausser zwei Fussgängern und einem Radler kommt: Nichts.

In München wäre ich sicher 100 mal über die Strasse gerannt, um das Rad zu sichern, und 10 mal dabei über den Haufen gefahren worden. Hier könnte ich mitten auf der Strasse Picnic machen. Orgien feiern. Bierfässer anstechen. Oder einfach nur in den Himmel schauen. Es ist eine Strasse, aber hier kommt nur sehr selten ein Auto. Das hier ist übrigens auch Teil meiner üblichen Radstrecke und auch sonst sehe ich hier fast nie Verkehr. Wenn alle 10 Minuten ein Auto kommt, finde ich das schon viel.



Gut, es ist wolkig hier und für ein wirklich gutes Bild hat es nicht gereicht. Aber ich kann hier in einer Ferienregion 20 Minuten autofrai auf einer Strasse sein. Vor kurzem fuhr ich mit dem Rad durch München - ich kenne die Unterschiede. Und das hier hat schon was. Gut, man zahlt natürlich mit dem Mangel an gewissen Möglichkeiten, aber kein Automobil scheucht einen, wenn man die richtigen Strassen befährt. Eigentlich weiss ich das, aber heute fand ich es sensationell. Ich bin auch bei Wolken gern hier. Wegen solcher Erkenntnisse.

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