Privileg

Zugegeben, es gibt natürlich auch Offline-Debatten über meine Beiträge, die so im Blog nicht stattfinden. Da geht es vor allem darum, ob ich die Lebenswirklichkeit richtig verorte. Eigentlich jeder in meinem Umfeld sagt, meine Texte würden deutlich übertreiben, und was ich dort darstellen würde, sei Durchschnitt, den ich krass überschätze. Und es ist natürlich richtig, dass ich für Tegernseeverhältnisse ganz klar nicht zu den Vermögenden gehöre, und dort keinesfalls mehr als der untere Durchschnitt habe. Allerdings - nicht zur Miete, sondern als Eigentum.

Ich halte dagegen, dass die Lebensrealität in Deutschland bei der echten Mittelschicht bei 40m² pro Person liegt und ich allein am Tegernsee dafür sorge, dass dieser Schnitt bei zwei anderen Menschen auf ein Niveau sinkt, das ich für unzumutbar halten würde - ungeachtet des Umstandes, dass woanders noch mehr Räume für mich da sind. Und nirgendwo wohne ich "zur Miete". Es ist halt immer eine Frage der Bezugsgrösse und des Umfelds, aus dem heraus man urteilt. Und so arrogant ich manchmal klingen mag: Ich weiss auch sehr genau, was andernorts üblich und gängig ist. Vielleicht gehe ich zu lässig mit meinen Privilegien um. Aber ich erkenne sie wenigstens.



Momentan macht dieses Schreiben einer GEO-Redakteurin die Runde, die sich auf dem Weg in die Altersarmut sieht - und vermutlich hat sie damit sogar recht. Wer im Journalismus reich werden will, muss darin entweder reich heiraten, reich erben oder auf einen Managerposten kommen. Alle anderen sollten sich eben überlegen, ob sie sich diese Arbeit, verbunden mit den Privilegien, die man dort hat, wirklich leisten können. Das ist nun mal so, und es ist nicht Schicksal oder eine Naturkatastrophe, das wurde so gemeinschaftlich von diesem Sektor mit sehr, sehr vielen Fehlentscheidungen vor die Wand gesetzt.

Fehlentscheidungen, deren Behebung dann auch unendlich lang dauern, weil man sich das alles nicht eingestehen möchte. Fehlentscheidungen, die ganz gross gemacht wurden, statt die Sache langsam und mit Bedacht zu entwickeln. Und man plötzlich Leute an Bord hat, die Kosten verursachen und die Sache verderben, ohne dass sie je einen Tritt kriegen, weil man ja nicht A oder B auf die Füsse treten will. Und dann kommen halt Entscheider wie in diesem Fall und machen Tabula Rasa. Das hat oft unschöne Konsequenzen, wenn man keinen Plan B hat. Und keine eigene Wohnung. Das ist bei sehr vielen über 40 die grosse Angst. Sie wissen, was sie monatlich als Sockeleinnahmen brauchen und oft, sehr oft, sind sie Singles und das ist sehr, sehr teuer, gerade wenn es um Wohnraum geht. Der Kauf ist aufgrund der Unwägbarkeiten und des Einkommens nicht möglich, und so darf fann eben auf gar keinen Fall eine Stütze wegbrechen - so sieht das aus. Gefühlt ist das bei der Mehrheit meiner Kollegen so.



Das aber zu verstehen - dauert. Das dauert mitunter eecht lang, heute erheblich länger als früher, als in den Medien oft und viel geschmähte Menschen mit 27 einen Partner für das Leben und ohne Twitter wollten, dann recht schnell den Bausparer füllten und sich bewusst waren, dass sie da jetzt durch und die begrenzten Optionen ideal nutzen müssen, auch unter Zuhilfenahme ihrer eltrn, selbst wenn die Zugeständnisse fordern. Das ist in meiner Heimat mit der extrem guten Beschäftigungslage und dem eher wenig konfliktträchtigen Gemüt der Menschen nicht so arg schwer, und nach weiteren 20 Jahren hat sich das, zumindest bei uns, auch finanziell rentiert.

Nur gibt es in so einem Lebensentwurf wenige Ausflüchte wie jene, die Menschen wie ich dauernd haben. Ich gehöre in diesem Bereich ja noch zu denen, die es sich wirklich aussuchen könnten. Und ich habe auch zudem keinen Grund, mich sofort dem nächsten an den Hals zu werfen, weil keine Reserven da sind. Allein das ist, wie man in diesem offenen Brief sieht, ein grosses Privileg. Aber auch andere sehen bei uns jede Menge Möglichkeiten, wenngleich mit minimaler Bezahlung. Das scheint aber zu reichen, weil die davon Angezogenen glauben, irgendwann würde es schon besser, selbst wenn die Realität etwas anderes aufzeigt. Dass die Propaganda oft in die andere Richtung geht und, wie aktuell mit der Frauenquote, die Illusion der grandiosen Zukunft der einsamen Kämpfer mit hinten angestellten Privatleben fördert, und später die Ausrede, das Scheitern läge an der gläsernen Decke des Patriarchats - das alles ist halt auch so ein grandioser Fehler der öffentlichen Darstellung, wie das Versagen des Journalismus vor Herausforerungen, die man falsch eingeschätzt hat.



Ich denke, wir werden in ein paar Jahrzehnten ganz deutlich sehr hässliche Folgen sehen, speziell bei jenen, die immer besonderen wert auf ihre vielen Optionen gelegt haben. Es wird ein sehr hässliches Äquivalent zum Thema der alleinerziehenden Mütter geben, die von der Gesellschaft jetzt so übel rangenommen werden, wie das anderen später zustossen wird. Versprochen wird ein Leben mit luxuriösen Vorteilen, aber ohne Vermögen und mit hohen Fixkosten, die jeden Aufbau von Polstern unmöglich machen. Die Vorteile sind schlagartig weg, wenn der Beruf weg ist, die Bedürfnisse werden aber bleiben, und gleichzeitig wird es mit der Reintegration in normale Verhältnisse sehr, sehr schwer.

Man sollte sich das leisten können. Ich kann es mir leisten, aber trotzdem bin ich froh, dass ich Rohre selbst reparieren und Räder bauen kann, denn Installateure sind sehr, sehr teuer und Leute, die etwas reparieren können, wird man immer brauchen.Es ist absehbar, dass es für mich nicht nötig sein wird, und dennoch: Es hat schon seine tiefere Bedeutung. Denn die neuen Privilegien sind wenig wert, sie sind die Lehman-Zertifikate auf eine Zukunft, die brutal aussortieren wird. Die alten Privilegien dagegen funktionieren, und sie funkionieren um so besser, je mehr man selbst tut und dabei ein Auge auf die Kosten hat. Ich wasche meine Hände, probiere die Spülung und lese dann den Jubel über eine Senator Card. Wenn ich Schnee räume, sehe ich nicht aus wie Elite.

Das macht mir nichts. Ich weiss, dass ich solche offenen Briefe in 2o Jahren nicht schreiben werde, und das ist auch ein Privileg, das man entweder hat, oder eben nicht.

Freitag, 28. November 2014, 18:03, von donalphons | |comment

 
Vor lauter Privilegien schwirrt mir beim Lesen der Kopf. Aber es ist interessant zu lesen dass bei den Damen und Herren Journalisten endlich mal anzukommen scheint, was seit vielen Jahren für den Rest der Republik, die berühmt-berüchtigten 5% (oder waren es 1%?) man ausgenommen, schnöde Realität ist.
Wie oft las man schon über Leute, die mit 53, 55, 56 und oft nach jahrelanger Tätigkeit in einem Unternehmen vor der Situation stehen, bis zur Rente voraussichtlich erst mal gar nichts zu haben? Wo man dem Schreiber zwischen den Zeilen das schaurig-schöne Gruseln und das abermirpassiertdasnicht anmerken konnte, die Schlussredaktion in der wohlgeheizten, schönen Altbauparketstuckbalkonflügeltürjugenstil Wohnung die man sich ja leisten kann? Und sich der nächste Artikel, für die Sparte "Geld", mit den Steuerspar-Nöten eines angenommenen Zahnarztehepaares befasst, die irgendwasmitübereinemillion steuergünstigst investieren wollen. Weil das doch jeden interessiert, weil das doch jeden angeht.
Das wahre Leben ist eben schon seit langem ein anderes. Schön, dass das auch mal im Raumschiff Journalismus ankommt. Als nächstes bitte bei den
Autojournalisten.

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Gottes Mühlen mahlen langsam, sagt man doch so schön.

Ich habe nicht geweint, als ich vom Ende des WSJ.de gelesen habe.

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Mir scheint zwar die Abkopplung des Journalismus von der Lebensrealität der Menschen keine neue Entwicklung zu sein, aber gut.

Ich kann mich nach mehr als 30 Jahren regen Medieninteresses nicht daran erinnern, aus den Medien viel über die Arbeits- und Lebensverhältnisse der Menschen in Deutschland gelernt zu haben, die meinungsstarken Journalisten verorten sich in und schreiben für die obere Mittelschicht mit hoch fünfstelligen oder bereits sechsstelligen Jahreseinkommen.

Das macht einen Grossteil ihres Bedeutungsverlustes im Lokalen aus - ich erfahre immer weniger Dinge aus traditionellen Medien, die mich im Alltag irgendwie interessieren. Von den Öffnungszeiten des nächsten Arztes bis hin zu Praxistips für die Pflanzenpflege haben Interessierte im Internet diese Aufgabe - besser - übernommen. Erklärt die Gründe für das Lokalzeitungssterben bereits hinreichend.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Ist komisch, denn zumindest mir geht es so, dass es gerade der Lokalteil oder der Lokalbezug ist, der mich noch als Leser hält. In München die AZ oder mal ne TZ, in Frankfurt war es die Rundschau. Hingegen: Spiegel, Stern, Zeit, WiWo, FAZ, diese ganzen Meinungsbildner aus meinen Kindheitstagen in den 70ern und frühen 80ern, heute ist das alles irrelevant für mich. Nett zu lesen, aber nix was ich nur dort finde. Eine FAS leiste ich mir, aber vor allem weil sie unterhaltsam ist.
Da ich mich in der Hinsicht für völlig durchschnittlich halte, ist zu vermuten, dass es anderen ebenso geht.

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Danke Don
Wenn ich Schnee räume oder ein welkes Blatt aufhebe, sehe ich auch nicht beneidenswert aus.
Ihr "viele Optionen haben" übersetze ich mit "kein Risiko eingehen". Ob ein Zahnarzt eine Praxis einrichtet oder ein Unternehmer eine Firma gründet; er realisiert eine Option und verzichet (meist dauerhaft) auf die anderen Optionen. Das heißt kaufmännisch, er geht ins Risiko. Eventuell mit Gewinn.
Ebenso die Partnerwahl. Eine Frau mit ihren glänzenden und rauhen Seiten, Ecken und Kanten zu akzeptieren bringt dem Paar die Vorteile der Lebenspartnerschaft. Haus, Herd, Geschirr und Auto werden von beiden, von Eltern und Kindern genutzt.

Andere Leute können nicht mal Essen bestellen, ohne die Speisekarte bis zum Ende zu lesen und noch zurück.

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zum einen ist es mit sicherheit dieses "sich nicht festlegen wollen" zum anderen mit sicherheit auch die unsicherheit des berufsstands, die einem gar keine andere wahl lässt als "mobil" zu bleiben.

die einzigen, die darauf hoffen können eine anstellung an einem ort auf lebenszeit zu finden sind bandarbeiter bei einem der premiumhersteller für diese unsäglichen kraftwagen. dazu kommen noch ein paar maschinenbaufirmen und natürlich der beamtenapparat.

in so einem fall ist eine immobilie ein großer unsicherheitsfaktor. wenn man der arbeit hinterherziehen muss, ist mit an und verkauf erheblicher stress verbunden ...

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Im Handwerk soll auch schon der ein oder andere alt geworden sein.

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"ich hatte meine Arbeitszeit übrigens freiwillig weiter reduziert, um der Redaktion bei ihren Sparbemühungen entgegenzukommen). Da kommt nicht viel zusammen."
[...]
"Und bei diesen Einkommen blieb auch sonst nichts übrig. Nichts für Ersparnisse, Eigentumswohungen etc."

omfg...

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@greenbowlerhat: Was haben Sie denn gegen Autojournalisten? - Tät mich indressirn, denn ich bin einer. Allerdings fängt bei mir Auto bei rund 7,5 Tonnen Leergewicht an. Als weitere Einschränkung muss ich zugeben: ich beschäftige mich nur mit Anhängerfahrzeugen. Und ich lebe nicht schlecht davon. Voraussetzung ist jedoch in unserem Bereich, dass man eine solide handwerkliche Ausbildung hat und Legionen von Zusatzausbildungen (derzeit kostet der Lehrgangstag in der Bremsentechnik 180 Euro). Nur so können Sie mit den Entwicklern auf Augenhöhe reden. Das heißt, Sie liefern andere Informationen, als der Chefredakteur bei den Herden von "Motorjournalisten" einkaufen kann. Deswegen bekommen Sie auch andere Gagen. Das Problem ist wirklich, das sehe ich auch bei Studienkollegen, die Vorstellung, mit irgendeinem Diplom sei man bis zur Pensionierung abgesichert. Tatsächlich wurden die Akademiker schon vor 30 Jahren prekarisiert ohne es zu merken. Und wer als freelancer nicht in die Künstlersozialkasse einzahlt wie offenbar die Dame von GEO, kann natürlich viel preisgünstiger anbieten. Ist aber halt später arm. Ich hatte im Sommer ein Angebot von einem "Motorverlag", für ihren Laden zu schreiben. Voraussetzung: Copyrightbis 70 Jahre nach dem eigenen Ableben abgeben und dem Verlag eine "Berichtigungserlaubnis" einräumen. D.h. ich sollte akzeptieren, dass ihre Kasper meine Berichte verändern und dennoch mein Name unter dem Bericht steht. Ich habe den Vertrag zurückgeschickt. Mit solchen Idioten arbeitet man nicht. Allein die Tatsache, dass dieser Verlag reihenweise Leute unter solchen Konditionen beschäftigen kann, zeigt, dass im (freien) Journalismus zu viele Vollpfosten auch jedem Knebelvertrag zustimmen.
Sie können sich mal ansehen, was ich so mache. Zu finden ist das unter www.trailer-journal.com . Während der D.A. Fahrräder instandsetzt, mache ich das bei Anhängerbremsen. Aber nur die elektronische Seite, nicht mehr die Mechanik. Bin Jahrgang 51 und nicht mehr so fit mit Vorschlaghammer und Brechstange.

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ja fachjournalismus ist noch einmal eine andere sache. da kann man auch im jahr 3 oder 4 stellige abo-preise aufrufen die auch gezahlt werden.

sowas lässt sich mit überschaubarer redaktion realisieren, wenig verlagsoverhead, wenig kosten.

oft hat man in dem bereich dann keine oder kaum konkurrenz und die verbreitung ist so gering, dass auch keine schwarzkopien kursieren.

in einem ähnlichen kontext bin ich selbst unterwegs und sehe was da möglich ist.

das gilt aber NICHT für die massenblätter fürs "ordinäre" publikum. lokales, reginales, pseudofachkrams a la "computer" oder "auto" und politisches gibt es heute an jeder ecke 3 mal und damit man überhaupt leser anzieht mit tolerierbarer verzögerung auch im netz.

"news" bzw "tests" sind oft so nichtssagend wie austauschbar und damit reichts dann nichtmal für "monopolistic competition"

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Und wenn ich dann lese "Bildmaterial Hersteller " weiß ich schon, um was es sich für einen Test es sich handelt.

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@folkher B: Die Antwort auf Ihre Eingangsfrage geben Sie ja selbst - wieviele gibt es denn in den Branche, die auf die Beschreibung Ihrer selbst passen? Und wieviele andere? Wieviele sind bloße Handlungsreisende von PR-Agenturen?
Reisejournalisten wäre übrigens auch so eine Gruppe. Heute in der FAS: mindestens die Hälfte aller Beiträge wird "unterstützt". Wenigstens sagen sie es.

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Das fängt schon an mit dem aggressiven Betteln um Reisekosten. Da kommen Leute angerodelt mit einem "Test"-Werkswagen plus Werks-Tankkarte, also umsonst, und dann lassen sie sich vom besuchten Betrieb zudem Reisekosten erstatten. Natürlich Auto-Tarif. Das ist etwa so: der Chefredakteur ruft den Geiselnehmer in der Bank an, er würde gern ein Interview führen. Das ginge aber nur, wenn der Geiselnehmer per Fax bestätige, dass er die Taxikosten übernimmt.

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An und für sich kann man Don Alphonsos Ausführungen nur ironisch verstehen: Hätte X rechtzeitig sich Eigentum angeschafft... Was, aber, wenn X nicht genug verdient, um sich Eigentum anschaffen zu können und mit 56 Jahren arbeitslos wird. Und wenn doch, was würde das Jobcenter zum Eigentum sagen? Muß es dann unter Wert verkauft werden, nur um nicht zu verhungern?

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Alle anderen sollten sich eben überlegen, ob sie sich diese Arbeit, verbunden mit den Privilegien, die man dort hat, wirklich leisten können.
Yo, den Anspruch, von Arbeit leben zu können, stellt man schon lange nicht mehr. Ich fasse soetwas mal ironisch auf.

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Vati hat etwas Geld
@sozi ohne partei

Tja, es gibt schon lange viele Berufe, in die man nur rein kommen kann wenn die Eltern etwas Geld haben, um ein jahrelanges unbezahltes Praktikum in irgendeiner fernen Großstadt zu unterstützen.
Ich bin immer wieder erstaunt, auch über mich selber, über die enorm große Verzögerung, mit der wir die Veränderungen, die hier schon lange stattgefunden haben, überhaupt bewußt wahrnehmen.
Und das Traurigste: theoretisch wäre es ja ideal eine Arbeit so schlecht zu bezahlen, dass Niemand davon leben kann/muss, weil dann nur die Leute sie machen, welche so viel Geld eh schon haben, dass sie nicht mit Geld korrumpierbar sein können. Praktisch aber... sind sie dann einfach mit anderen Mitteln käuflich, und das Geld kommt am Ende dann eh wieder rein.

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Von Arbeit kann man heute genausogut (oder genausoschlecht) leben, wie vor 30 Jahren. Für einige besser, für andere ganz mies, für die Mehrheit ganz ordentlich.

Falls jemand Belege dafür hat, es sei im Schnitt deutlich schlechter geworden, her damit. Glauben hab ich in mir selbst genug.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Nun ja, was Frau Jäkel da durchzieht, ist der Geist der neuen Zeit. Festanstellungen beseitigen und durch Billiganbieter ersetzen! So etwas kenne ich auch aus der Praxis: Geht eine Weile gut, weil Kunde von der Qualität vergangener Tage überzeugt waren. Dann bekommen Kunden mit, daß sie angeschissen werden und daß sie das, was ihnen da geboten wird, selbst besser können.

Es gibt ja neuerdings viele Möglichkeiten, seinen Beschäftigten Bedingungen vorzusetzen, die man vor 30 Jahren höchstens Studenten anzubieten wagte, die im Kino Karten abreißen.

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Die Mitarbeiterzahl einer Firma zu verkleinern ist das eine.
Im Fall dieses Verlages scheint der Plan darin zu bestehen, das Herstellen eines gleichen Produkts im Wesentlichen fortführen zu wollen, die Angestellten jedoch zu ersetzen durch Honorarkräfte, Kleinselbständige, "Freelancer", Leihsklaven, nenn es, wie du willst.
Bin ich allein mit meinem Eindruck, dass Entlassungen unter diesen Umständen arbeitsrechtlich auf schwachen Füßen stehen? Es riecht etwas nach Skunk.

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Was mich bei diesen Debatten immer ärgert, Niemals wird über Zahlen gesprochen. Wieviel ist denn in diesem Fall "dieses Einkommen", das keinen Raum für Vorsorge lässt? Das ist typisch deutsch. Der DLF hat es letztens geschafft, eine ganze Sendung über die Einkommen von BA-Absolventen und Techniker/Meister zu bestreiten, mit Vergleich zweier Freunde, von denen der eine ein BA-Ingenieurstudium, der andere seinen Techniker gemacht hat, ohne nur eine Zahl zum Einkommen, den Erwartungen oder der Einkommenssituation in anderen Fächern zu nennen. Ein echtes Kunststück, das nur Deutschen so gelingt.

Das macht eine Debatte über den oben genannten Fall unmöglich und bietet nur Raum für verlogene Empörung.

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Auf die absoluten Zahlen kommt es m.E. nicht an. Die Frage ist vielmehr, stehen Vermögen und Einkommen in angemessenem Verhältnis zu den Ausgaben, und wird dabei ausreichend berücksichtigt, dass sich v.a. beim Einkommen auch mal Störungen ergeben können? Dass Risiken, über die man nur berichtet, plötzlich einen selber sehr real treffen - und warum auch nicht? Dass manche Einkünfte besser im Wertpapierdepot aufgehoben sind als in Form von Rotweinflaschen oder Handtaschen? Im besten Fall hat man schlecht gerechnet und zu sehr aufs Glück vertraut, im schlechtesten Fall ist es Hybris gepaart mit Dummheit und Anspruchsdenken.
Vermutlich geht es vielen so, nur haben sie es noch nicht gemerkt. Oder glauben fest daran, dass das zu erwartende Erbe sie auffangen wird. Weil das 15km außerhalb der Kleinstadt in einer Schlafsiedlung liegende elterliche Reihenhäuschen doch so viel wert ist. Hmmm.

Der Hausherr kommt aus der Branche, er scheint meist als "freier" tätig gewesen zu sein, er mokiert sich. Nun gut, was man hier so liest und hört kann zu dme Schluss führen, er habe gut reden, aber immerhin redet er auch seit Jahren davon: wandle Einkommen in Vermögen, lasse Vermögen Einkommen erwirtschaften, und gib vom Rest nicht so viel aus. Na ja, letzteres kann er nicht so gut.

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@thorha, Sonntag, 30. November 2014, 18:30

Kommt darauf an wie man solch eine Diskussion anlegen will. Ich bezog mich auf Beispiele von Menschen in meinem erweiterten Bekanntenkreis. Und den Vergleich zur Situation vor 40 Jahren habe ich. Man sehe mir nach wenn ich diese Beobachtungen, deren Realität ich ja anerkennen muss, höher bewerte als irgendwelche Medienberichte. Der Kreis der Leute, die „mitkommen“, wird definitiv kleiner. Und die Partei Derjenigen, die nicht mehr wählen, weil sie sich davon nichts mehr versprechen, ist längst die größte.

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@sozi: Das Verfahren der Bertelsmann-Stiftung (vulgo Hartz IV) sieht ja so aus: Mit 56 arbeitslos, nach einem Jahr H4. Wenn Eigentum vorhanden, dann bitte verticken und davon leben bis Selbstbehalt 10.500 Euro. Auto darf auch nicht mehr Zeitwert als 5.000 haben. Mit dem Fall bin ich durch. Meine Lebensgefährtin wurde vor zehn Jahren schwer krank. Vom Arbeitsamt wurde sie kaputtgeschrieben, von der Rentenversicherung als voll arbeitsfähig eingestuft. Also erst mal gegen die RV klagen, noch dreimal zum Amtsarzt. Dazwischen bitte aus Eigenmitteln sich krankenversichern. Ich als Mitinhaber unserer Eigentumswohnung hätte nicht mehr als 800 Euro im Monat verdienen dürfen und hätte meine Kontenbewegungen der letzten zehn Jahre nachweisen müssen nebst Jahresabschluss in einer Detailgenauigkeit, die noch nicht mal das Finanzamt verlangt. Will sagen: wer heute als Mittfünfziger seinen Arbeitsplatz verliert, ist eine ganz arme Sa(x). Der wird nach allen Regeln sozial-, christ- und gründemokratischer Zunft fertig gemacht. Als mein Weib zur Reha war, bekam sie als Abschiedsgeschenk der Institutsleitung eine Broschüre mit dem Titel: Armut durch Krebs. Hoffen wir, das so ein Schicksal solchen Jubelpersern wie ThorHa erspart bleibt.

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Sie müssen mich mit jemandem verwechseln. Ich jubelte nicht, sondern stellte fest.

Gruss,
Thorsten Haupts

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@thorha
Sagen wir besser: Sie haben ein sehr generalisiertes Statement abgegeben, das die heutigen Zustände affirmiert, eine reine Behauptung also. Und etwas gefordert, was die auf konkret beobachtbaren Umständen beruhenden Kommentare aufgrund ihrer Eigenart nicht leisten wollten (konnten). Der Ausdruck „Jubelperser“ dafür ist natürlich ein wenig polemisch, aber nicht unstatthaft.

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Die tatsächlichen "Jubelperser" (vor dem Berlin-Schöneberger Rathaus, anno dunnemals) haben übrigens nicht "gejubelt" sondern zugeschlagen. Mit langen Holzlatten auf kritische Jugendliche.
Und sie durften das von innerhalb einer Polizeiabsperrung heraus machen, will sagen: Die Obrigkeit hat's erlaubt, zumindest geduldet.
Ob das nun auf Thorha zutrift, ...nee, eigentlich nicht.

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@kdm
Natürlich nicht, nur hat daher „Jubelperser“ diesen pejorativen Beigeschmack, der vermutlich beabsichtigt war.

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@gelegentlich:
Nicht völllig falsch, alle mir vorliegenden Daten (von Lebenserwartung über verfügbare Nettoeinkommen zu Wohnsituation, Arbeitsmarkt und staatlichen Sozialbudgets) lassen mich eben darauf schliessen, dass sich gegenüber den achtzigern jedenfalls nichts grundsätzlich verschlechtert hat. Und dass obwohl ich über einige Jahre hinweg selbst "prekär" beschäftigt war.

Das entwertet weder folkher brauns noch Ihre Beobachtungen, die individuell richtig sein können. Ich habe nie behauptet, unsere Gesellschaft sei vollständig leidensfrei.

Gruss,
Thorsten Haupts

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@thorha
Danke! ;-)
Dann stimmen wir eben einfach darin überein dass wir nicht übereinstimmen.

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Ein paar Zahlen...
...aus dem aktuellen Gehaltstarifvertrag Zeitschriftenverlage:

Redakteure der Gehaltsgruppe I

ab 1. Berufsjahr 3.198 €
ab 4. Berufsjahr 3.589 €
ab 7. Berufsjahr 4.094 €
ab 10. Berufsjahr 4.431 €

Brutto/Monat. Manteltarifvertrag sieht inkl. Weihnachts- und Urlaubsgeld 13,8 Monatsgehälter vor.

Nur mal so zur Orientierung. Ich glaube, G+J hat einen Haustarifvertrag, die Zahlen können abweichen. Das dürfte dann für die Dame von der GEO gelten.

Dazu verdienen etliche Altjournalisten, die in der Goldgräberzeit der 80er und 90er ihre Verträge verhandelt haben, deutlich über Tarif. Von Leitenden und Journalisten-Promis ganz zu Schweigen.

Und darum geht es bei den Großverlagen gerade: Möglichst viele Objekte de facto aus dem Tarif zu hebeln. Siehe Brigitte (G+J). Oder Computerbild (Springer).

[Edith: Zeitungstarif liegt noch etwas drüber]

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Könnte eine moderne Form der Fabel "Die Ameise und die Heuschrecke" sein.

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"... für die Mehrheit ganz ordentlich ..." Halten Sie andere Leute prinzipiell für bekloppt? Was hier abgeht in der Bundesrepublik seit 1982 ist die Rückführung des Sozialstaats auf das normale Ausbeutungsschema, wie wir es von vor 45 kennen. Während es bei uns seit 1990 keine Steigerung der Reallöhne mehr gibt, gibt es die in den USA schon seit 1970 nicht mehr. Die Rentensenkung Richtung 43 Prozent ist wichtig, um den Druck auf die Leute zu erhöhen, der Versicherungswirtschaft einen Profit zuzugestehen, wie Riester zum Beispiel, der ja ab dem 92 Lebensjahr für den Versicherungsnehmer rentabel wird. Wir haben 500.000 offene Stellen, wovon die Hälfte aber befristet sind. Wir haben zum Beispiel im Gütertransport 100.000 arbeitslose Fahrer, aber nur 10.000 offene Stellen. Trotzdem redet man dort von Facharbeitermangel. Warum? - Weil zu den Löhnen, die vor 30 Jahren bezahlt wurden, heute keiner mehr kommt. Wir haben die Straßen- und die Bahninfrastruktur kaputt, das Ausbildungswesen ist Schrott und Herr Haupts diagnostiziert, dass es der Mehrheit gut gehe. Wenn die Mehrheit Ignoraten sind, mag seine Einschätzung zutreffen. Für mich ist und bleibt er ein Heritage- geschulter Jubelperser.

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nein nein Herr Braun, Thorha ist voll ok. seine kommentare in der Faz verfolge ich seit jahren. Sehr konsistent. Etwas mehr glaube an BRD und EZB und UBS als ich hat er scheinbar, aber kein linientreuer ist er wohl nicht.
Auch wenn ich eher ihre Sicht teile. Die netto Einkommen der Beschäftigten in der Binnenwirtschaft sind schlechter. Der niedergelassene Facharzt hat zum Teil nicht mehr das nominale Einkommen aus den späten Achtzigern. Der Lkw-fahrer wird gegängelt, der Apotheker darf sich alle drei Jahre für Schaufenster der Politik in Pflanzenschutz weiterbilden lassen.
E-check, kleinwerkzugeverzeichnis, statistiken und die Bilanz im Internet. Verfügbares Geldeinkommen runter, Freiheit runter, mehr gibt es nur von Gleichheit, Genderquatscch und scheinbarer Sicherheit.
Warum soll das Kleinkind in eine Krippe und die Mutter sofort in Arbeit? Ich sehe eine unheilige Allianz aus vermeintlichen Frauenbeglückern, dem Großkapital und den Erziehern zum besseren Menschen.

Dazu eine Staatschuldenlast ohne Pensionsverpflichtung und so weiter von über 80% des manipulierten Bruttosozialprodukts (erst kürzlich wieder aufgebläht) und 0,x %Zinsen auf die Bundesanleihen. Nein, Herr Haupts, das sehe ich nicht als mimimi des Braun und des Bären, tapsig.

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@folkher braun:
Sozialstaatsausgaben 2013: 508 Milliarden Euro
Quelle: haushaltssteuerung.de/weblog-staatsausgaben-der-grossen-eu-laender-nach-aufgabenbereichen.html

Anteil Sozialstaatsausgaben am Bruttosozialprodukt im Zeitreihenvergleich:
herdentrieb/2011/03/11/frisst-uns-der-sozialstaat-auf_2868

1982: ca. 27%
2007: ca. 28%
beide Zahlen durch andere Quellen abgesichert.

Sie liefern leider handwerklichen Murks.

Mit Ihren weiteren genannten Indizien habe ich mich deshalb nicht weiter beschäftigt, dass die Investitionen in Infrastruktur in deutschland zu niedrig sind, sage nicht nur ich auch schon seit Jahren und ist das einzig Unstrittige zwischen uns.

Und btw - Ihre Invektiven haben Klippschulniveau.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Der Mehrheit geht es nicht gut, sondern viel zu gut.
Offenbar immer noch. Wenn Sie verstehen, was ich meine.
.
Ja, so Diskussionen sind trotz massiver Statistik immer reine Psychologie. Im 30jährigen Krieg oder heute in Nordkorea war alles jedenfalls viel schlimmer. Oder wenn man ganz nüchtern-nerdig-statistisch den Kalorienverbrauch und die bewohnte qm-Fläche, die gefahrenen Kilometer, die PS-Zahl der Motoren und die Menge der runtergeladenen Kilobyte berechnet, würde man vermutlich zum Schluß kommen, dass die Deutschen heute drei bis 10 mal so reich sind wie in den 70ern. Gell.
.
Dazu kommt noch der Obrigkeits-Effekt. Politiker jammern gerne, dass man sie für alles, sogar fürs schlechte Wetter, verantwortlich macht. Umgekehrt ist es aber halt auch so, dass sie sich alles, was gut ist, sogar das schöne Wetter, für ihr Verdienst halten und dafür "Dankbarkeit" einfordern. Die Andeutung, dass eine demokratische Selbstregierung alle Aufgaben womöglich viel besser lösen würde als das derzeit herrschende Politkartell, emfpinden die als Majestätsbeleidigung, einen Frevel, der Gottes Zorn über uns heraufbeschwören wird.

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"Die Andeutung, dass eine demokratische Selbstregierung alle Aufgaben womöglich viel besser lösen würde"

Kommt drauf an. In der Schweiz funktioniert das jetzt offenbar ganz ordentlich, obwohl sie es fertigbrachte, den Frauen das Wahlrecht nicht vor den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts zu gewähren.

In Kalifornien haben die Leut basisdemokratisch beschlossen, ihren Staat in einen de facto Staatsbankrott zu stürzen. Per Volksabstimmung Erhöhung der Staatseinnahmen unmöglich gemacht und mit weiteren Volksabstimmungen den Staat zu massiven Ausgabenerhöhungen gezwungen.

Ist vermutlich eine Frage des Lerneffektes - die Schweiz hatte sehr viel Zeit zum Lernen von Basisdemokratie. Wie sich das jetzt entwickelt, wo eine tragende Säule des Schweizer Erfolgsmodells (Wirtschaft auf Kosten der Steuereinnahmen der Nachbarn) wegbricht, werden wir sehen.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Und warum man Gesprächspartner, die sich selbst immer um einen sachlichen Tonfall bemühen, mit Invektiven auf Klippschulniveau bedenkt, verstehe ich auch nicht.
.
Wenn das jetzt ein verhaltensgestörter Terrier wäre, der Passanten in die Waden beißt, dann könnte man es ja irgendwie nachvollziehen.

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@hansmeier - DAS ist der Kern des Rueckkanalmodells ... der "Hausherr" machts vor, (fast) alle machen es nach. ... und dann heisst es sich wieder "... Ton mal etwas rauer".

Wenn man etwas neben sich tritt ... greift man sich an Kopp'.

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... am Ende hilft nur Einschläfern...

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Manche Leute brauchen unbedingt einen "rauhen Ton", damit die "Fronten" schön klar bleiben und das Niveau für sie nicht zu hoch wird. Und damit der "Feind" nicht zu früh wegläuft vor all den Beleidigungen, die man für ihn noch in petto hält.
.
Sonst muss man nämlich tage- oder wochenlang warten, bis er endlich wieder auftaucht und man ihm Ladung dann immer noch verpassen kann. Die alten Linken sind schon lange tot, und wer sich immer noch unbedingt mit ihnen prügeln will, darf halt bei der Auswahl seiner Ersatz-Racheobjekte nicht allzu wählerisch sein. Angekläfft wird wer vorbeikommt.

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@veil, wenn es denn nur das wäre. Mal zwei Zitate aus dem Brief:

"Denn erstens bekomme ich keine Betriebsrente, zweitens hatte ich in meinem ganzen Leben, ähnlich wie viele Frauen, insgesamt nur rund drei Jahre eine volle Stelle"

und

"Es ist schlicht ein Unterschied, ob man sich, sagen wir: als Mann Mitte 30 oder 40 oder als Frau Ende 50 auf den freien Markt begibt"

Es tut mir wirklich leid, aber dieses Herumreiten auf dem eigenen Geschlecht scheint dazu zu dienen sich in die Opferrolle zu begeben. Ihr Lebenslauf ähnelt nun wahrlich nicht den Frauen, die zu abertausenden halbtags arbeiten. Jene "wählen" die Halbtagsstellte oft, weil es die Familienplanung und Kinderbetreuung verlangt, und nicht weil sie ihren Arbeitgeber finanziell entlasten wollen.

Welchen Unterschied es macht als Mann oder als Frau Mitte 30 oder Ende 50 eine neue Stelle suchen zu müssen erklärt sie auch nicht. Aber sie spielt sicherheitshalber die Geschlechterkarte.

Ein großes Gemäkel. Sie ist nicht dumm, macht Abitur, studiert und sucht sich dann einen Beruf aus, von dem sie wissen muss, dass Bezahlung und Absicherung wahrlich nicht toll sind. Dann sucht sie sich auch noch Arbeitgeber wie die "taz", wo sie (was ich nicht ganz verstehe) keine Rentenansprüche erwirbt. Geld ist offensichtlich weniger wichtig als der interessante Beruf. Das ist legitim, aber wenn ich jetzt Geld hintan stelle, dann fehlt es mir eben später. Das muss jeder mit sich selbst ausmachen. Ich bedauere es auch zutiefst nie die Zeit zum Erlernen eines Instruments aufbracht zu haben, und nun ist der Zug da auch abgefahren. Zumindest ist die Aussicht, das noch gut hinzubekommen, ähnlich gut wie die Chance erst ab jetzt die Altersversorgung zu organisieren.

Dazu kommen noch Bonmots wie

"Gerade deshalb, weil ich hochqualifiziert bin und sich der Kreis möglicher Arbeitgeber im deutschsprachigen Raum damit auf eine Handvoll beschränkt. Ein Lokalblatt wird keine ehemalige Geo-Reporterin einstellen."

Die Dame hat Sprachen studiert, aber wohl keinen Abschluss gemacht (ich bitte um Korrektur wenn ich hier falsch liege). So ein Dipl erhöht statistisch die Chancen für ein besseres Einkommen, man muss das aber natürlich auch durchziehen. Das sollte an der FU Berlin kein unlösbares Problem gewesen sein. Wie dem auch sei, mit einem solchen Interesse an Sprachen ist eine Beschränkung Arbeitgeber im deutschsprachigen Raum etwas unverständlich. Und vielleicht bringt ein Anruf bei einem Lokalblatt Sicherheit wegen den dortigen Chancen (ja, ich weiß, auch die bauen Stellen ab).

Dann noch der Hinweis, dass sie in der Anderen Bibliothek publiziert. Nett, wirklich. Nur weiß ich nicht was sie damit sagen möchte. Falls die Auflage ihrer Bücher deshalb so gering ist, weil sie eben dort gedruckt und in Hardcover gebunden wird, wäre die Wahl vielleicht nicht so intelligent. Das kann ich aber nicht beurteilen.

Meine Meinung zu diesem Fall: Wem das Konto des Arbeitgebers wichtiger ist als das eigene, sollte sich bitte später nicht über den Kontoauszug wundern.

@all: Ich beziehe mich hier explizit nur auf Frau Riedles offenen Brief. Natürlich ist das Sozialsystem in D nicht gerecht, natürlich fallen viele wegen unverschuldeter Umstände durch das Netz. Aber Frau Riedle? Nicht wirklich.

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@hansmeier555:
Für den Nachweis meiner letzten persönlichen Beleidigung müssten Sie ziemlich lange zurückgehen.

Die Kopie Ihrer persönlichen Lieblingsmethode ("Wer X sagt/tut/duldet, ist Y") für bürgerlichen Umgangsformen angemessene Anwürfe dagegen sollte Ihnen eher schmeicheln?

Und dass wir beide uns gegenseitig hinterherkommentieren, macht weder Sie noch mich zum Terrier. Tiervergleiche beim Menschen haben ja eigentlich einen strengen Geruch, meinen Sie nicht auch?

Gruss,
Thorsten Haupts

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Nehmen wir mal eine absolut unschuldige reine Zahl resp. Graphik:
http://anticap.files.wordpress.com/2014/01/1230-sub-rattner-5.jpg
Als Erwachsene wissen wir bestimmt was das in der Konsequenz bedeutet. Und kommen daher ohne „Invektive“ aus.

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Nehmen wir an, da ist einer immer nur fair und sachlich.
.
Warum soll ich den - ja, genau, den ! -- nicht eigentlich nicht öfter mal kräftig unter die Gürtellinie treten? Ihm an den Ecken auflauern und dann -- zack!
.
Erstens macht es ja vielleicht doch Spass (wenn man erst mal auf den Geschmack gekommen ist),
zweitens geht das ja ohne Risiko (solang sich der nicht wehrt!)
drittens kann man dann gucken wie lang es dauert, bis er doch noch aus der Rolle fällt und
viertens weiss man ja nicht, ob er es nicht auch so machen würde und
fünftens kann man notfalls einfach wieder damit aufhören und problemlos zu einem normalen Verhältnis zurückkehren,
sechstens kann man sich immer noch auf die menschliche Natur berufen.
.
Also machen wir damit erstmal ein bissel weiter und gucken wie sich das entwickelt. Schlecht ist der Mensch!

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@hansmeier555
Ich bin noch keiner Schlechtigkeit begegnet die man nicht mit Geduld ausbügeln bzw. nur ihr Sahnehäubchen nutzen kann. @stimmviech hier war so ein Beispiel. Hätte nie gedacht dass sich bei dem so viele Schokoladenstückchen finden lassen, wenn erst mal der Kontext (das war die Affäre Mollath) paßt.

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@hansmeier555:
Ich darf zu soviel Selbsterkenntnis gratulieren. Aus meiner habe ich vor 12 Monaten Konsequenzen gezogen.

@gelegentlich:
Fühlen Sie sich dadurch beleidigt? Ich nicht. Ihre Grafik ist ein Beleg für nichts - nur bei gleichbleibenden Preisen wäre der Zuwachs an Nettoproduktivität ein Zuwachs an Nettogewinn. Bei funktionierendem Wettbewerb (wie bei fast allen Konsumgütern) sinken aber entweder die Preise zum Teil drastisch oder das Konsumgut wird erheblich besser (Autos, der Golf von heute hat mit dem von 1980 nichts mehr zu tun).

Gruss,
Thorsten Haupts

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@gelegentlich, 13:26
Erbfeindschaften sind nicht rational :-).

Gruss,
Thorsten Haupts

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"Man" vielleicht schon, aber ich nicht.
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Warum immer nur reagieren? Warum erst die nächste Beleidigung abwarten, die so sicher kommt wie das Amen in der Kirche?
.
Warum nicht selber mal in die Initiative gehen ...? Hat doch keiner ein Monopol aufs Streit-vom-Zaun-brechen, oder?

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@gelegentlich
Warten Sie nur ab, bis Sie einmal vom Terrier gestalkt werden, und sagen Sie drei oder vier Jahre später, ob Geduld und Liebe was genützt haben.

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@mea_culpa:

Zumindest das Bonmot mit der Hochqualifizierung kenne ich so aber auch: "Oh, Sie haben einen Hochschulabschluss? Das ist schlecht, da müssen wir Ihnen ja 18 EUR/Stunde zahlen."
Gerade in solchen Bereichen (Kunst, kreative Berufe usw.) erlebe ich es immer öfter, dass in den Ausschreibungen Formulierungen auftauchen, die in etwa sagen "Wir wollen 5 Sterne zum Preis von 1 Stern". Da werden Praktikanten gesucht, die aber langjährige Berufserfahrung aufweisen sollen und in der Lage sein sollen, eigenständig die Arbeiten auszuführen, die eigentlich ein Festangestellter erledigen müsste.

Durch Bekanntschaften kenne ich mittlerweile auch die Erwartungshaltungen im Finanz- oder BWL-Sektor: "Ich habe Versicherungskauffrau gelernt; und ich bin gut in meinem Fach. Ich erwarte mindestens 4000 EUR/brutto; das steht mir einfach zu." Diese Leute kommen damit in der Regel auch durch.

Wollen wir wirklich, dass sich unsere Abiturienten ihren Beruf in erster Linie nur noch danach aussuchen, womit sie am meisten verdienen können? Ist es wirklich hilfreich, denjenigen Menschen, die einen schwierigen und fordernden Beruf ergriffen haben, im Nachgang zu empfehlen, dass sie sich doch einen besser bezahlten Job hätten suchen können (bzw. suchen sollen)?

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Meier, Sie sind einfach ein Schandmaul. Ihre Opferverhöhnung der wirklichen Stalkingopfer da draussen ist schlimmer als die darin enthaltene Verleumdung.

Ohne Gruss,
Thorsten Haupts

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@oberlehrer, solche "Angebote" kenne ich zur Genüge, viele Kollegen müssen (interessanterweise letztendlich wegen fehlender formaler Qualifikation, vulgo Dipl.) darauf eingehen. Und ich wurde auch oft genug von irgendwelchen Projektvermittlern gefragt, ob ich nicht hunderte km von zuhause weg für ein paar Euro arbeiten will - all in, Spesen sind nicht. Zumindest bin ich in der Position während des Lachens auflegen zu können.

Natürlich wäre es ein Verlust für den Einzelnen und die Gesellschaft, wenn Jugendliche bei der Berufswahl nur auf das Geld schauen. Das ergäbe ein trauriges Leben. Aber die Überlegung, ob der absolute Lieblingsberuf wirklich auf Dauer glücklich macht, wenn er mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit kein vernünftiges Einkommen ermöglicht, sollte man schon angehen. Wer das trotzdem durchzieht hat meinen Respekt - soll dann aber bitte auch mit den Folgen seiner Entscheidung leben. Denn dann ist er bewusst für seine prekären Finanzen verantwortlich, sie liegen nicht in einem Schickschalsschlag begründet. Ansonsten muss man eben bereit sein Kompromisse einzugehen, oft findet man mit etwas Flexibilität eine ähnliche Richtung. Und ja, auch relativ höhere Sicherheit kann zum Glück beitragen.

Ich empfehle keinem einen besser bezahlten Beruf zu suchen, solange er mit seinem glücklich ist. Wenn sich jedoch jemand beklagt, dass er in seinem Metier zu wenig verdient, dann ist ein Hinweis auf einen Wechsel nicht wirklich falsch.

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Man könnte das ja auch von der anderen Seite her angehen: Wenn ein Beruf letztlich gesellschaftlich gewünscht oder als notwendig angesehen wird, sollte man auch zum Konsens kommen, dass dieser Beruf angemessen vergütet wird. Ich meine, bei den Piloten oder Lokführern käme ja auch keiner auf die Idee zu behaupten, es wäre ein Privileg, bei Bahn oder Lufthansa zu arbeiten, und deswegen sollten sie gefälligst auf Geld verzichten.
Ich finde es auch irgendwie deprimierend: Vor ca. 15 Jahren habe ich etwas Softwareentwicklung für eine Firma gemacht. Ich bin ein überaus lausiger Programmierer; ich habe das nie richtig gelernt. Bei den Fehlern, die ich damals gemacht habe, hätte (und hat!) jeder einigermaßen fitte Programmierer die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Trotzdem konnte ich dort ein mehrfaches an Vergütung aufrufen, als ich in meinem studierten Beruf verdiene - in den ich erheblich mehr Zeit investiert habe und in dem ich auch deutlich besser bin.

Natürlich weiss ich, woran so was (auch) liegt: Wenn Du anderen Leuten beim Geldverdienen hilfst, kannst Du halt auch selbst mehr aufrufen. Im Bildungsbereich z.B. funktioniert das nur sehr eingeschränkt, weil dort die Entscheidungsträger eben nicht mehr Geld verdienen, wenn Du gute Arbeit leistest.

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@Oberlehrer: Eingeschränkte Zustimmung.
Sie werden letztlich keinen Job finden, der nicht als gesellschaftlich notwendig angesehen wird. Gleichzeitig werden Sie weder einen Konsens darüber bekommen, was "angemessen" ist, noch jemals genügend Geld zur Befriedigung aller Ansprüche und Wünsche.

Trotzdem sagt auch die Bezahlung im Bildungswesen natürlich einiges über die wahren Prioritäten Deutschlands aus. Die liegen seit 30 Jahren unverändert eben nicht in einer Verbesserung der Bildung. Parteiübergreifend. An gemeinen Tagen kennzeichne ich das als das wirksamste Programm zur Vererbungsausgrenzung von Unterschicht. Und halte das für Absicht.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Quartärer Sektor
Dort finden Sie viele hochbezahlte Kriminelle, denen jede gesellschaftliche Anerkennung verweigert werden müßte, die aber in Politik und Wirtschaft oft wohlgelitten sind. Dazu die vielen prekär entlohnten Internetschwätzer und 24-Std-Surfer mit wechselnden Auftraggebern. Natürlich finden Sie auch im tertiären Bereich genügend Jobs ohne Anerkennung:
Kursschwindler, Kulturzerstörer (Tourismus), Drückerkolonnen usw.

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... comment
 
Wer unter Euch ohne Larmoyanz ist, der werfe den ersten Stein...
„Ich weiss, dass ich solche offenen Briefe in 2o Jahren nicht schreiben werde, und das ist auch ein Privileg, das man entweder hat, oder eben nicht.“

Da wäre ich mir nicht so sicher. Wenn selbst eine kluge Geo-Redakteurin es nicht schafft, für ihre eigenen Lebensentscheidungen die Verantwortung zu übernehmen, wie kann man es da einfacheren Geistern verdenken, wenn sie lieber Ausländern, Schwulen oder „denen da oben“ die Schuld geben, statt sich zu fragen, was sie selbst zur Malaise beigetragen haben?

Wir werden in nicht so ferner Zukunft mit einer großen Schar Unzufriedener zu tun haben, die nach Leuten suchen, denen man die Schuld geben und das Geld abknöpfen kann.

Für Ihre Prachtimmobilie, lieber Don, bedeutet das dann entweder eine saftige Vermögensabgabe oder hilfsweise die Einquartierung von jemand wie Frau Riedle. Spätestens dann erwarte ich auch von Ihnen larmoyante offene Briefe…

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Ja so war das:
.
Die Mädels aus der Unterschicht jetten als "GEO"-Redaktösen um die Welt und bürgerliche Haushalte finden kein geeignetes Personal.
.
Höchster Zeit, dass dieser Wahnsinn endlich gestoppt wird und die Welt wieder in Ordnung kommt.

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@kv491: so fern ist die Zukunft gar nicht. Stichwort "Zweitwohnungssteuer". Sind erstmal genug Wähler (alters-)verproletarisiert, wird das ausgebaut werden. Hört sich doch so viel besser als die böse alte "Vermögenssteuer" an. Im Geleit der Maut kommt vielleicht noch eine "Zweitautosteuer" dazu.

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... gackert nicht ueber ungelegte Eier, vermachen Mamma und Papa Alphonso die Bude dem oertlichen Tierheim ... "muss die Geschichte dieses Blogs neu geschrieben werden."

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Grundsteuer
Wer in Berlin eine Eigentumswohnung erwirbt, zahlt bei einem angenommenen Einheitswert von 100.000 € , einem Meßbetrag von 3,5 pro Mille und dem aktuellen Hebesatz von 810 % knapp 240 € im Monat. Und das dürfte erst der Anfang sein, denn der Gesetzgeber wurde schon lange aufgefordert, die Einheitswerte "gerechter" zu gestalten.

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Das hat Ähnlichkeit mit dem Klagen anderer Frauen, die wegen Familienarbeit keine oder nur geringe eigene Rentenansprüche erlangen konnten, und bei denen dazu Pflege von Familienangehörigen, Scheidung, Krankheit oder andere Lebensereignisse eine reale existentielle Not generieren. Nur ist die vorgetragene Situation, nach der Darstellung, das Resultat eigener, selbstbestimmter berufliche Entscheidungen. Da die gleiche Solidarität einzufordern ist sehr gewagt.

Was ich auch rauslese. Der Anspruch auf Glück. Teilzeit-Auslandsreporterin, nebenbei Bücher schreiben und sich anderweitig im Kulturbetrieb engagieren, Super. Ein Schlag ins Gesicht aller, die Vollzeit+ Überstunden ackern, in einem Job, der wenig Ruhm und nur partielle Befriedigung bringt. Der aber gemacht wird, auch in Hinsicht darauf, dass es gilt die eigene Altersversorgung halbwegs zu sichern.

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Alles das ist immer durch die Blase der eigenen Erfahrung und des eigenen Umfeldes gefiltert.
Ich habe auch schon für eine Einrichtung gearbeitet, bei der man der Meinung war, es wäre ein Privileg, für diese Einrichtung arbeiten zu dürfen, und wir sollten froh sein, dafür überhaupt Geld zu bekommen.

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@Oberlehrer:
Blase - klar. Deshalb halte ich mich weiter zunehmend an Indikatoren, nicht an Anekdoten.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Fein, dann sind hier meine Indikatoren:

An besagter Einrichtung sind die Honorare seit der Euro-Einführung nicht mehr erhöht worden. Tatsächlich sind sie 2004 sogar um 4,5% gesenkt worden.
Die vergleichbare Einrichtung in Dresden hat es immerhin 2013 geschafft, eine moderate Erhöhung durchzusetzen (die erste seit der Euro-Einführung).
Sie mögen das "anekdotisch" nennen, aber dieser ganze Sektor funktioniert nun mal so.

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@oberlehrer:
Honorarprofessoren? Oder Honorare für freie Mitarbeiter bei "irgendwas mit Medien".

Gruss,
Thorsten Haupts

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ergänzende Indikatoren: Was zahlen Sie für Milch, Wein, Bier oder eine Tomatenpflanze?
Wenn Sie das gleiche zahlen wie in 1998, haben der Produzent und seine Arbeiter wohl nicht mehr beommen, seit damals. Die Lebenshaltungskosten sind aber gestiegen.

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Als ich vor einigen Jahren – wie lange es genau her ist, tut wenig zur Sache – so gut wie nichts in der Tasche hatte und von einem weiteren Aufenthalt [in D.] nichts mehr wissen wollte, kam ich auf den Gedanken, ein wenig zur See zu fahren, um die Welt des Meeres kennenzulernen. Man verliert auf diese Weise seinen verrückten Spleen, und dann ist es auch gut für die Blutzirkulation. Wenn man den scheußlichen Geschmack auf der Zunge nicht loswerden kann; wenn man das Frostgefühl eines feuchten und kalten Novembers auf der Seele hat; wenn man unwillkürlich vor jedem Sargmagazin stehenbleibt und jedem Leichenzug nachsieht, wenn man sich der Schwermut nicht mehr erwehren kann, daß man auf die Straße stürzen und vorsätzlich den Leuten den Hut vom Kopfe schlagen müßte, dann ist es allerhöchste Zeit, auf See zu gehen. Das ist für mich Ersatz für Pistole und Kugel.

.

.

.


Tja, endlich mal gelesen: Melville.
Und morgen Nacht im Bett, etwas kürzer, den Bartleby.

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melursus, war das ein Scherz? Ich zahle auch für andere Dinge deutlich weniger als 1982, trotzdem sind sowohl der Nettolohn der Arbeiter als auch die Marge der Produzenten nicht gesunken. Die Landwirtschaft war 1982 - und das sehr heftig - subventioniert, sonst gäbe es heute keine kleinen landwirtschaftlichen Betriebe mehr. Wegen der economies of scale sind die inhärent unrentabel.

Die Subventionen haben tendentiell abgenommen, das (weltweite) Angebot tendentiell zugenommen, also ist der Preis nicht gestiegen. Das passiert Lebensmitteln wie Industriegütern und ist ein Zeichen funktionierenden Wettbewerbes.

Zu der es genau eine Alternative gibt - Gebiets- und Produktschutz. Vollständigen. Keine Importe, also auch keine Exporte, unsere Handelspartner sind ja nicht bescheuert.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Harter Tobak.
Wenn in einer regelmäßigen geselligen Runde gebildeter und erfahrener Leute, so wie hier und drüben, ein Redner von vielen sich auffällig oft auf die Beiträge eines anderen, langgedienten Redners bezieht und diese ständig auffällig unwohlwollend kommentiert, kann man als Angegriffener nach längerem geduldigem Ignorieren irgendwann auch mal das in diesem Zusammenhang nicht völlig unangemessene Wort "gestalkt" benutzen, ohne daraufhin einer "Opferverhöhnung der wirklichen Stalkingopfer da draussen", einer "darin enthaltener Verleumdung" geziehen und obendrein ein "Schandmaul" genannt zu werden.
Meier, Sie sind nicht allein.

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hansmeier555, Dienstag, 2. Dezember 2014, 14:27

„Warten Sie nur ab, bis Sie einmal vom Terrier gestalkt werden, und sagen Sie drei oder vier Jahre später, ob Geduld und Liebe was genützt haben.“

Herzlichen Dank, ich war zu schnell und damit oberflächlich. ;-) Ich korrigiere mich also: dieser „Terrier“ bei Heise ist entweder in Analogie zu einem Schmuck-Eremiten ein von einem Dritten bezahlter professioneller Schmuck-Troll oder ein sendungsbewußter Rentner oder Frühinvalide - und er ist so strunzdumm dass weder Geduld nützen noch Liebe (die er eh als linke Pornographie ablehnen würde). Seit Neuerem gibt es dort auch einen „Pastafari“-Troll. Charakterlich offenbar kein Fußfetischist, sondern eine Art Denunzianten-Sado-Maso-Leidenschaft.
Mit den Anderen aber werde ich es weiter mit Geduld probieren. Lohnt sich im Rückblick.

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@molinero:
Terrier ... Stalker ... verhaltensgestört ... am Ende hilft nur Einschläfern ...

Aber "Schandmaul" und "Verhöhnung" sind "harter Tobak"? So, so.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Troll bitte nicht mehr füttern, danke!

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@thorha:

Lehrbeauftragte und Honorarprofessoren, ja.

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@Oberlehrer:
Hatte ich befürchtet. Und damit in Deutschland eine staatliche Einrichtung. Das zeichnete sich schon in den achtzigern ab und ist seitdem schlimmer geworden.

Gruss,
Thorsten Haupts

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@molinero
Danke.
.
Gebe ja offen zu, dass ich grob unfair bin, inzwischen.
.
Das behalte ich mir jetzt einfach mal vor.

Wer von dem nicht über Jahre "unwohlwollend kommentiert" wurde, kann das vielleicht nicht so gut verstehen.
.
Der wird sagen: "War ja nicht unproovizert. Hm555 lästert über die Politik und Militär, ich war vor 30 Jahren auch mal Unteroffizier-Hochschulpolitiker, also lästert er auch über mich persönlich, also hat er mich zuerst angegriffen, also darf ich ihn jetzt immerzu ankläffen.... Weil ja, wer so austeilt wie Hm555 (und Soldaten und Politiker wie Oberst Klein und mich und Merkel immer so unfair kritisiert), selber ja auch ein bissel Unfairness ertragen können muss!"
.
Nach meinem Eindruck meint der das voll im Ernst.

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Wissen Sie was, Meier?
Gute Nacht.

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@gelegentlich: Ich erzähle mal einen Schwank aus meiner Karriere als Arbeitnehmer/Selbständiger, aktuelle Situation. Ich bekomme eine Einladung von meinem Ver.di- Ortsverband wegen Mitgliederversammlung, Abteilung 8- Medien. Da bin ich hingelaufen und finde 24 Mitglieder vor. Davon sind 8 Festangestellte Gewerkschaftssekretäre. Uns wird dann erklärt, die Abteilung 8 habe in Düsseldorf 2700 Mitglieder. Auf meine Frage, wieviele davon Jugendliche sind, wurde mir erklärt, Jugendlicher sei bei Verdi jeder unter 35 und davon hätten sie 24. Also nicht ein Prozent. Will sagen: in gut zehn Jahren kann sich Verdi zu einer Rentnergang umfirmieren. Dann muss ich lesen, dass der grün-albernnaive Vorsitzende meiner Gewerkschaft sich uber die GDL echauffiert. Eine der wenigen Gewerkschaften, die nicht wie die DGB-Gewerkschaften sich haben einlullen lassen. Der DA hat hier ja mal erzählt, wie er in Ingolstadt einen gemütlichen Job als Lagermitarbeiter bei voller Haustarifgestaltung hatte. Thorsten Haupts sein Parteigenosse, der EX-OB-Wolfsburg hat 18000 Hiwis, früher mit Tarifvertrag mit dem Christlichen Gewerkschaftsbund und die bumsen in Leipzig zu Hungerlöhnen den Cayenne zusammen. Ein Auto, wo es wirklich nicht drauf ankommt, ob der Monteur 7,50 oder 25,50 Stundenlohn bekommt. Wenn ich mir das planmäßige Zernieten der Arbeitsbeziehungen hier betrachte, komme ich zu der Einschätzung, dass die ThorHas der Nation derzeit noch den Lauten machen können. Weil sie sich auf der Gewinnerseite sehen. Nur, wie Georg Schramm schon vor Jahren erklärte, gibt es neben der Wut auch den Zorn, den planmäßigen Angriff auf die Leuteschinder, Sülzokraten und Lügenbolde.

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Seien Sie dankbar, Meier. Ohne jemanden wie Thorha hätten Sie sich hier niemals mit ausgreifender Gebärde *Handrücken an der Stirn* in die Märtyrerrolle salbadern können. Essen Sie einen Keks, machen Sie den Hosenstall zu, und weiter geht's.

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Noch ein Kläffer!
.
Tut Euch alle zusammen, dann kann man Euch besser in den Sack stecken, in Ihr gehört, fest zubinden und ...

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Ich bin unangenehm überrascht.
„ Essen Sie einen Keks, machen Sie den Hosenstall zu, und weiter geht's.“
Einige formulieren hier nicht wie Leute „von Stand“.
@hansmeier555
Aha, da hatte ich den Terrier aus dem Heise-Forum im Auge, Sie einen anderen, nämlich @thorha. Diese Träne wird der Zahn der Zeit trocknen, sozusagen. Verängstigtes Pfeifen im dunklen Wald, wohl wissend, dass der Waldrand mit jeder Minute des Herumirrens noch mehr außer Reichweite gerät.
Denn unabhängig von der Beurteilung der Situation von Frau Riedle: was sagt uns die Tatsache, dass Ihr Brief zur Zeit die Runde macht? Während öffentliche Äußerungen im Tenor von @thorha immer öfter und immer schneller nur noch ungläubiges Staunen hervorrufen: könnte es sein dass der .... ?
Hier im Blog sind doch Einige unterwegs, die durchaus nicht den von @Folkher Braun immer wieder demonstrierten unmittelbaren Realitätskontakt zu haben scheinen. Wenn selbst die sich dem Jubel über @thorha entziehen?
Wissen Sie was, Haupts? Es ist einsam um Sie geworden. Wegtreten!

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Frau Riedles Brief?
.
Vor 100 Jahren gab es noch diesen schönen, auch nicht netten, Begriff: Streikbrecher. Verbunden mit dem Ethos, dass die kleinen Malocher gefälligst zusammenhalten und nicht gegeneinander ausspielen lassen sollten.
.
Und wenn irgendeine Berufsgruppe gibt, die in den letzten 40 Jahren das Streikbrechertum propagiert und vorexerziert hat, dann waren das die Journalisten.
Man muss nur mal reinhören, wie die zwangsgebührenfinanzierten Rundfurzer über den GDL-Streik berichten.
.
Wo sich doch jeder normale Mensch eher fragen würde, warum der Rest der Arbeitswelt keinen gescheiten Streik mehr hinbekommt.

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Man muss nur Fefes Blog überliegen um zu merken, wieviele Themen von den Mainstream-Qualitätsmedien ignoriert werden.
.
Stattdessen endlos Trash und Soap und Talk und Gossip und Sport und Bilder und affigen Star-KOlumnisten-Pärchen (einer links einer rechts), sich gegenseitig die idiotischen Sprechblasen zuspielen wie beim Ping-Pong.
.
Und natürlich verstecken sich die Verantwortlichen dann immer hinter der "Blödheit des Publikums", das das angeblich alles so will.

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@gelegentlich. Sie ziehen zu wenig in Erwägung, dass "Meier" ein Schauspieler ist. Schauspieler einer Figur, die am Reißbrett entworfen ist und mehr Ahnung von sprachlicher Manipulation hat als der Rest der coolen Gang hier in summa: es ist leicht, ihm auf den Leim zu gehen, wo er es doch so hübsch gesagt hat, was der Sofalinke nach Tagesstimmung halt so hören will. Lediglich wenn Meier schmollt, kommt gelegentlich ein echter Mensch zum Vorschein. ;-) Wuff.

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"ungläubiges Staunen"

Triffts genau.

"einsam"

gelegentlich

"Wegtreten!"

Nö.

Nehmen Sie´s sportlich, wenn ich Ihnen mit einer Statistik so ein wunderschönes Argument zerschiesse.

Gruss,
Thorsten Haupts

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... comment
 
Dir ist schon klar, wohin das führen würde, wenn nur noch die den Journalismus betreiben würden, die es 'sich leisten können'?

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Ja: Dazu, dass man endlich wieder Personal finden könnte zum Schuhe- und Silberputzen.

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@fritz
Sind wir nicht alle Schauspieler?
Dass meier555 den Sofalinken serviert ist neu, nicht wahr?
Da ich nicht den größten Teil meiner Lebenszeit hier verbringe ist mir vielleicht eine wichtige Änderung entgangen. Aber hat er nicht bisher sich immer als den letzten echten ultramontanen „Rebellen“ inszeniert, der die Belle Epoque des Ancien Regime wieder einführen möchte? Weil da die Mehrheit vom Luxuskonsum des Adels wenigstens ein bißchen was hatte? Ironisch und durchaus perfide, weil da ja wirklich was dran ist. Vom geistlosen Vegetieren von Billionen auf Datenträgern hat ja Niemand etwas, außer den jeweiligen Besitzern.

Wie dem auch sei: die Tatsache, dass Frau Riedle damit solch eine Resonanz findet spricht m.E. gegen die Wahrnehmung der Verhältnisse durch @thorha.

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Wie unfair:
.
Linke dürfen auf dem Sofa sitzen und kriegen auch noch Torte und Kaffee serviert, und die Kläffer müssen draussen bleiben.

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Dieses betretene Gewinsel auf einmal.
.
Ja, das ist jetzt hier alles irgendwie gegen die gewohnten Regeln.

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Wie die dann immer noch davon ausgehen, dass alle anderen aber immer schön fair bleiben müssten, also: ihnen gegenüber.
.
Wie kommen die eigentlich auf diese verrückte Idee? Ist man da vielleicht selber mitschuld dran? Hat man die verwöhnt durch "falsche Toleranz"? Geduld ist ja schön gut, aber irgendwann auch unverantworltich gegenüber den übrigen, die die Folgen so einer versäumten Erziehung dann ja auch mit ausbaden müssen....

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@meier555
"...Streikbrecher..."

Das ist doch Käse aus der Marx für Dummies Schublade.

Vor 100 Jahren gab es noch so etwas wie eine Symmetrie der Interessen. Das ist heute alles viel komplizierter. Der gutbezahlte Metallindustrie-Facharbeiter mit abbezahlten Reihenhäuschen hat Interessen, die in vielem denen einer Geo-Redakteurin mit Angst vor Altersarmut entgegenlaufen. Der wertkonservative, mittelständische Unternehmer hat wiederum Interessen, die wenig mit denen der globalen Finanzindustrie zu tun haben. Und dann sind da noch Beamte/ im öffentlichen Dienst Beschäftigte, die den Großteil der Bundestagsmitglieder stellen und nicht unbedingt die Interessen, der in der freien Wirtschaft Malochenden auf ihrer Prioritätenliste haben.

Es ist nicht leicht, in dieser Gemengelage die Guten zu identifizieren, denen man seine Solidarität schenken möchte.

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Nein Monsieur gelegentlich,
Die Beachtung von Frau Riedles offenem Brief ist der Tatsache geschuldet, dass Journalisten ueber Journalisten berichten. Also ueber sich selbst. Aus genau derselben Ecke kommt die Generation Praktikum, die es nicht gibt und nicht gab, ausserhalb von irgendwas mit Medien.

Gruss,
Thorsten Haupts

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@kv491:
Deshalb geht ja auch vielen diese Gesellschaft auf die Nerven.

Gruss,
Thorsten Haupts

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@kv
.
Vor 100 Jahren war das doch alles genauso (differenziert und kompliziert).

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"... die Guten identifizieren..."
.
Schade, genau das wollte ích doch! (Ironie).

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Wie ja auch Streiks und Gewerkschaften eine Erfindung von Marx gewesen sind.

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"...Und dann sind da noch Beamte/ im öffentlichen Dienst Beschäftigte, die den Großteil der Bundestagsmitglieder stellen und nicht unbedingt die Interessen, der in der freien Wirtschaft Malochenden auf ihrer Prioritätenliste haben."

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@thorha
Ich bitte um Nachsicht dass mir Interesse und Mittel für entsprechende Erhebungen fehlen, um für Sie belastbare Zahlen zu erhalten. Das „für Sie“ ist natürlich eine gewichtige Einschränkung.
Mein anekdotisches Instrumentarium listet einfach mehre Fälle auf, wo man eine ziemlich lange Zeit ein unbezahltes Praktikum hätte machen müssen, nicht um den bezahlten Job zu erhalten, nein, nur die Chance auf diesen. Also Chancengerechtigkeit statt Gerechtigkeit, damit auch die verhurte Sprache zu ihrem Recht kommt. In allen Fällen ging es nich um was mit Medien. Für mich heißt das: Sie sind einfach zu gläubig gegenüber Statistiken, sogar solchen, die Sie nicht selbst gefälscht haben. Eine gefährliche Angewohnheit!

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@thorha: ich hätte es durchaus gern, wenn sie weiter kommentieren. Davon ab sehen ich es aber schon so, daß Sie auf einer Art "Insel der Glücklichen" gestrandet sind. "Normale Arbeitsbeziehungen" sind leider nicht Durchschnitt (oder Median), wie es aussieht.
Es ist wirklich so, daß "Gendertröten" inzwischen die Verwaltung in Beschlag nehmen, und keine echten Relationen zwischen Tätigkeit und Gehalt mehr herrschen.
Das ist keine böse Fantasie, das ist so.
Auch wenn Sie meinen, das beträfe nur eine Minderheit.

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Ich habe da gerade ein sehr spannendes Bild in der Bearbeitung. Es ist regional sehr unterschiedlich, bei uns etwa herrscht Vollbeschäftigung und es gibt einen echten Kampf um gute bis mittlerer Leute. Mit dem Ergebnis, dass weniger beliebte Branchen wirklich ein Problem haben.

Natürlich bringt das die journalusten nicht weiter, aber man muss eben auch ganz klar sagen, dass die an ihrer Lage selbst auch schuld sind. Sehenden Auges in das Verderben.

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@DA: d.h. "bei Ihnen" ist also "Insel der Seligen", nach wie vor, selbst im Mediensektor. Das dürfte eher selten sein.
Wäre ja durchaus für relevante Zahlenwerke aufgeschlossen, mich interessiert stadtplanerisch die Veränderung in Nord, Süd und Ost seit jeher. Zu Journalisten speziell kann ich jedoch weder was sagen noch was mutmaßen, die kenne ich nunmal nur "aus den Medien".

(Zu Lehramtswärterreferendarinnen stimme ich jedoch dem Kater Mor zu... )

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bezüglich "schuld": mei.
Man kann nichts dafür, daß man einer speziellen Generation angehört.
"What goes up, must come down -
spinning wheel, all around"
Und entsprechend ist man halt in einer aufstrebenden oder absterbenden Branche.

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Meine Heimatregionen sind mit die dynamischsten des Landes, das ist natürlich nicht Berlin. Ich meine aber auch, dass sich hier Grundlagen finden, die andernorts nicht gegeben sind, und das fängt schon bei der einstellung der Leute an. Wenn das Lebensziel Sicherheit in der eigenen Wohnung ist, hat das andere Folgen als wenn man im Internet für social justice tweeted.

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Da ich kein Nationalist bin habe ich kein Problem damit, einem Amerikaner, der sich über Deutschland äußert, mal recht zu geben:
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/die-journalisten-der-kanzlerin-ihre-beste-truppe-13293640.html
„Für Packer offenbart sich darin die Wirkungsmacht von Merkels Politik. Es zeige, wie sehr unter ihrer Regierung „die politische Debatte abgestumpft“ sei. Angela Merkel, sagt Packer, habe es geschafft, die CDU zu einer Partei der indifferenten Mitte zu machen. Und die Journalisten, ja die Deutschen insgesamt, seien ihr, getragen von Selbstzufriedenheit, dahin gefolgt. Das ist das erschütternde Fazit von George Packer.“ - wiedergegeben von Julia Encke.
Und diese Frage vertieft noch diesen Eindruck:
„"Was tun die Armen dem Kapitalismus an?"
Martín Steinhagen 03.12.2014
Ein Gespräch über Thomas Pikettys "Das Kapital im 21. Jahrhundert", seine Thesen zur zunehmenden Ungleichheit und den Ökonomen als "Herrschaftstechniker" ~auf Telepolis.
Alles Illusionsmacherei, nicht wahr?

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@DA, 22:35: Berlin ist speziell, seit jeher viele Mieter (ich+mein Mann gehören nicht dazu - insofern Minderheit). Aber davon ab, sind Ihnen (oder dem Kommentariat) vielleicht mal irgendwo genauere Zahlen zu München untergekommen, bzgl. Verteilung ETW/Miete? Täte mich mal interessieren.
B-BB ist insofern anders als BY, weil es in BB nur Mini-Mini-Mini-Städtchen (Bad Freienwalde und dergl.) gibt, in BY dagegen Kleinstädte (sorry, Ingolstadt zähle ich auch dazu), die recht lebhaft sind und eine echte Existenzgrundlage (Ingolstadt: Audi) haben.
Was mich etwas bedenklich macht, ist, daß in BaWü die Existenzgrundlagen (etwa:Papierfabrik) der Gemeinden auch wegbrechen, stattdessen Gendergetröte aufkommt.

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@22:45:
hmmpf. Was soll das schon besagen. Die Mitte ist immer möglichst quietly nach allen Seiten, weil sie mit der Organisation des Lebens befaßt ist und nicht mit politischen Allüren. Davon ab: Ökonomen als "Herrschaftstechniker" zu bezeichnen, erscheint mir zu viel des Machtanscheins, denn sie sind einfach ANGESTELLTE, und der Status des Angestellten sollte, wie HM555 ja immer wieder betont, zumehmend unter dem des Dieners bzw. Sklaven angesehen werden, wobei ich finde, daß er ziemlich recht hat.

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@colorcraze:
Warum sollte ich aufhören? Wegen ein paar Kabbeleien?

Die "Insel der Glücklichen" stimmt im Moment. Nur hat das mit meiner grundsätzlichen Haltung überhaupt nichts zu tun. Ich zog viele Jahre lang Jobs hinterher (und werde das wohl bald wieder tun). Habe Phasen erfolgloser Selbständigkeit, Kündigungen, Fluchten aus beruflichen Unerträglichkeiten etc. hinter mir.

Mein engerer Bekanntenkreis ist so bunt, wie man sich das nur wünschen kann. Ein Parteimitarbeiter auf Sachbearbeiterebene, eine Beamtin, ein Gewerkschaftsvertreter auf dem shop floor eines Logistikunternehmens, ein Kreisgeschäftsführer einer Partei, ein Ingenieur in technischen Projekten, ein Freiberufler mit abgebrochenem Studium, meine "prekär" beschäftigte Frau, gerade wieder auf Jobsuche, weil sie ihre beruflichen Ambitionen hinter meinen zurückgestellt hat, zwei Berliner Freiberufler (wovon einer ein ehemaliger IT-Kleinunternehmer), eine Ärztin ohne Kassenzulassung. Etc. usw.

Was uns alle eint ist eines: Keiner von uns kommt oder kam auf die Idee, irgendwer, geschweige denn der Staat, hätte uns mit gut bezahlten und langfristig sicheren Arbeitsplätzen am Ort unserer Wahl zu versorgen. Das gilt für eigentlich alle, mit denen ich in den achtzigern studiert habe.

Wenn ich mir meine Diskussionsbeiträge der letzten 20 Jahre ansehe, habe ich nie anders argumentiert, als heute, völlig unabhängig von meiner privaten Situation. Das hat einen ganz einfachen Grund. Wer das will, langfristig sichere Arbeitsplätze an jedem Ort, der muss ein System vollständig einfrieren. Kein Wettbewerb, keine technische Innovation, keine Mobilität, kein Im- und Export, keine Handels- oder Staatenbünde. Der Preis ist MIR zu hoch, wer behauptet, das oben gesagte ginge mal so nebenbei, OHNE diesen Preis zu zahlen, den halte ich für einen Realitätsverweigerer.

Ein Letztes sind die Alternativen. Deutschland IST (und bleibt) weltweit unter den Top 5 der sozialsten, sichersten Staaten, selbst ein Harz IV Empfänger wäre in vielen anderen Ländern ein Lottogewinner. Und last but not least - die Politik reagiert noch immer sichtbar auf Fehlentwicklungen bzw. den sich daraus speisenden öffentlichen Druck. Der Mindestlohn ist dafür ein gutes Beispiel.

Die existierenden Probleme in Deutschland wie anderswo "verdanken" wir im wesentlichen drei Entwicklungen, von denen ich bei zweien nicht sehe, wie sie sich hätten vermeiden lassen: Technik (Automatisierung), Bevölkerungsentwicklung (Lebenserwartung) und internationalen Handelsverflechtungen. Bis jetzt sind wir damit ganz gut klargekommen, auch wenn sich die Illusionen der frühen siebziger nicht realisieren liessen.

Gruss,
Thorsten Haupts

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@ThorHa: ich finde ja, Sie haben in vielem, vielem recht und sehen die allgemeinen hierzulande herrschenden Lebensumstände oft deutlicher als viele andere.
Trotzdem, es mag meiner individuellen Umgebung geschuldet sein, finde ich, es sollte allmählich ein teilweiser Rückbau auf frühere Verhältnisse (bzw. ein Neubau veränderter Verhältnisse) stattfinden.
vollständig einfrieren - ja, das geht eben nicht, Fluktuation ist immer. So weit, so sicher.
Technik, Lebenserwartung, - geschenkt - aber die Handelsverflechtungen? Kann man die nicht, zusammen mit der Technikentwicklung, auf 10 Jahre voraus halbwegs vorhersehen??

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(die 70er sind mir Anathema des Überschwanges)

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Was für ein Blödsinn: "... selbst ein Hartz IV Empfänger wäre in vielen anderen Ländern ein Lottogewinner ..." In welchen Ländern denn? Burkina Faso?- Welchen Lottogewinn bekommt der H4- Empfänger in der Bundesrepublik Deutschland, damit er/sie in solche Länder auswandern kann? - Sie sind ein RCDS/CDU/CSU- Jubelperser. Gegenüber der Realität der Arbeitswelt völlig merkbefreit und auch nicht durch Fakten beeindruckbar. Ich möchte Sie wegen dieser unbestreitbaren Qualifikationen unbedingt für das CDU-Präsidium empfehlen, hilfsweise in die recht großzügige Organisation Heritage.

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@Folkher Braun, Thema Lottogewinn:

Ich wohn grad bei einem Paar im ländlichen Indonesien. Sie ist nach abgeschlossenem Lehramtsstudium seit 4 Jahren angestellte Grundschullehrerin für monatlich IDR 400.000 (ca EUR 29). Wenn sie irgendwann mal (gegen bis zu 60 Mio IDR / 4.000 EUR Schmiergeld) verbeamtet wird bekommt sie monatlich 150 bis 400 EUR, je nach Seniorität, Zusatzqualifikation und politischer Loyalität.

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Ich war ja lange Zeit strikter Gegner der Katalogheiraten und fand das alles ganz furchtbar. Nun hat es sich aber ergeben, dass jemand aus meiner Schule, der eher gehemmt war, das gemacht hat und sich eine Frau aus Südostasien bestellt hat. die Kinder der beiden gehen gegenüber zur Schule, und werden dort abgeholt - daher kenne ich sie inzwischen vom Plaudern her auch recht gut.

Sie erzählt Sachen über ihre Heimat, die sind von unserem Standpunkt aus absolut unvorstellbar. Ich kenne die Geschichten der koreanischen Studenten, die Gründe haben, in europa zu bleiben und sich nach ein paar Jahren in Korea nicht mehr einfinden, aber selbst das sind Luxusprobleme gegen die entlegenen Regionen Asiens. Da ist dann selbst die Aufnahme in so einen Katalog immer noch die weitaus bessere Option, und in diesem Fall ist das auch zu vollster Zufriedenheit gelungen.

Was ich daraus gelernt habe ist, dass mir einfach der einblick in andere Welten fehlt. Und dass man auch bei reflektierter Herangehensweise gar nicht beurteilen kann, wie enorm die sozialen Unterschiede auf dieser Welt sind. Das macht die sozialen Ungleichheiten hier nicht besser, keine Frage. Aber selbst das Leben der Unterschicht hier ist allein schon wegen der Gesundheitsversorgung nicht vergleichbar mit Ländern, wo man ohne Geld stirbt. Und dazu muss man nicht nach Afrika, das fängt schon in Rumänien an. Oder mit etwas Pech in Italien.

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@folkher braun:
Grundabsicherung schlechter als Hartz IV: Mehr als halb Europa und der ganze Rest der Welt.

Mit Fakten können Sie mich jederzeit beeindrucken. Mit Ihren Qualifizierungen und Empfehlungen überhaupt nicht.

Gruss,
Thorsten Haupts

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@donalphons
Das ist das Gleiche, das eine Verwandte von mir sagt, die viele Jahre im Süden Thailands gelebt hatte, bevor die Region so richtig „entdeckt“ wurde. Aus der Sicht dieser Frauen ist selbst ein prolliger Schmerbauch, der Wort hält und nicht schlägt, ein Fortschritt. Etwas weniger Zwang im Leben.
@thorha
„Mit Fakten können Sie mich jederzeit beeindrucken. “
Solche „Fakten“ gibt es nicht. Ein Kindermärchen. Sie meinen Details, die Alle in jeweils geeigneten Kontexten interpretieren. Ohne diesen Kontext sind das nichtssagende Ziffern. Was Sie seit Jahren vorführen.
„Wer wirklich will der kann!„ - diese Lebenslüge meine ich. Die Ziffer Derjenigen, die wollen, ist einfach größer als die Ziffer Derjenigen, die kriegen was real da ist.

Daraus gewinnt Niemand ein Bild, das zu dem paßt, was sich im Alltag beobachten läßt. Dass diese Beobachtungen im Süden der Republik anders ausfallen als woanders ist unbestritten. Dennoch empfinde ich Ihre Einlassungen als Propagandafilm.

Und jetzt muss ich mich konkretem Ärger widmen, der mir dadurch entsteht, dass die Paketausfahrer hier kaum Deutsch können und wegen enormem Akkorddruck keine Zeit haben ihre Sachen vernünftig unterzubringen, wenn man gerade nicht zuhause ist. Offenbar gibt es zuwenige hier aufgewachsene Menschen, die mit den dort gezahlten Gehältern hier eine Lebensperspektive sehen können.

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Dennoch empfinde ich Ihre Einlassungen als Propagandafilm.

Ja, das geht mir umgekehrt genauso.

Gruss,
Thorsten Haupts

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@thorha
Dann haben wir den schönen Fall einer schlichten Gleichung.
Deren Konsequenz ist dann aber auch dass das Affirmieren mal wieder nicht geklappt hat. Denn dafür hätten es schon 3 Punkte sein müssen.

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T+G=HK => G=HK-T
Die noch fehlende Unbekannte in der Gleichung liefert Hilde Knef: „Die einen wollen nach oben, die anderen nicht nach unten. So oder so ist das Leben…“

Das sozialdemokratische Sowohl-als-Auch hat gut geklappt, solange man Verteilungskonflikte mit neuen Staatschulden zukleistern konnte. Diese Aera geht nicht zuletzt wegen der demographischen Entwicklung zu Ende und in Zukunft wird man sich entscheiden müssen, ob man lieber für die eigene Scholle oder für die Übereignung der Scholle des Nachbarn einstehen will.

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@kv491
Haben wir da nicht eine heimlich mitgedachte Zusatzbedingung vergessen?
Niemand => muss Staatsschulden erhöhen oder zukleistern. Dass es mannigfach getan wurde ist eine andere Sache. Von Zwang kann da keine Rede sein. Außerdem ist das Problem nicht die demographische Entwicklung, sondern die Tatsache, dass zuwenige Arbeitsplätze sozialversicherungspflichtig sind. Auch das hat einen Grund. Leute, die die Macht dazu hatten, haben das so und nicht anders gestaltet. Und, wie immer, Andere dafür zahlen lassen.
Stimmt: so oder so ist dieses Leben.

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Schon wegen der Gesundheitsversorgung ist man hierzulande ein Gewinner, im Vergleich zu Italien.
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Da kann man nur hoffen, dass wir endlich "Stillstand" kriegen, damit das auch in 10 Jahren noch so ist.
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Bei der Lehrerin mit "29 Euro Monatsgehalt" nehme ich mal an, dass ihr Realeinkommen in unseren Preisen ums 10-20fache höher liegt.
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Anonsten muss man in dem Zshg halt mal (wieder) dran erinnern, dass man den Lebensstandard nicht adäquat in Geld ausdrücken kann (auch wenn genau das die Obsession unserer Zivilisation ist; alles in Geld ausdrücken zu können).
Der hängt eben ab vom Grad der Integration und der Anerkennung.
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Sicher gibt es viele Bauern undHandwerker auf der Welt, die eine Familie ernähren und deren Euro-Einkommen deutlich unter dem eines deutschen Fußgängerzonenbettlers liegt, mit dem sie aber trotzdem nie tauschen würden.

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Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 2014:
statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Themen/Beschaeftigung/Beschaeftigung-Nav.html

30.673.000

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte 1999 (Quelle wieder Bundesagentur für Arbeit):

27.783.094

Beide Zahlen ohne geringfügig Beschaäftigte. Ist jedenfalls sicher nicht schlechter geworden.

Gruss,
Thorsten Haupts

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@hm555

Reis und Benzin kosten ein Drittel, Wohnraum auf dem Land ein Zehntel also ist die reale Kaufkraft vielleicht 5 mal höher. Vor allem bekommt sie Sozialprestige im Dorf und die vage Hoffnung auf Verbeamtung. Zum Leben hat ihr Mann einen Laden und ihre Eltern etwas Wald und Reisfelder. Ein Kollege von ihr wäscht nach Feierabend Motorräder der andere handelt mit Fisch.

Der eigentliche Unterschied ist die Absicherung im Krankheitsfall und die Tatsache dass man in Deutschland scheinbar ohne Gegenleistung Dinge vom Staat bekommt und erwartet. Hier muss man sogar seinen Gefängnisplatz selbst bezahlen wenn man die ersten Monate überleben will.

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@ thorha, also alles im Lot, oder was?
Finde ich nicht, denn die von Ihnen nunmal in den Raum geworfenen Zahlen sagen rein garnichts aus. Sie enttäuschen mich jetzt aber, echt.

"...Die Entwicklung der Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Vollzeit (blau) und in Teilzeit (rot) seit 1992 bis 2013 und für Q3 2014 im Chart. Seit 1992 bis Q3 2014 ging es bei der Vollzeit um -12,8% abwärts, auf 22,510100 Millionen und die Teilzeit bei den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten stieg dagegen um +122,0%, auf 7,810000 Millionen."

http://www.querschuesse.de/deutschland-maerchenland-der-erwerbstaetigen/

(Letzte Destatis - Grafik am Ende des Beitrags)

Und wie der hervorragende Steffen Bogs am Ende anmerkt, sein Bedarf an Informationen von solchen deutschen Märchen ist mehr als gedeckt. Als gelegentlicher Mitarbeiter eines gemeinnützigen Vereins für in Not geratene Bürger, wo ich insbesondere über ehemals in Vollzeitbeschäftigung gestande Menschen, Generation 50 + , die heute nur noch knapp die Hälfte von früher Cash in the Däsch nach Hause bringen, seitenlang referieren könnte, meiner auch.

Sanfter Gruß.

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Sanfter Gruss zurück. Zu Querschüssen,
die Datenreihen ausgerechnet 1991 für ganz Deutschland beginnen lassen, äussere ich mich der Bloghygiene wegen lieber nicht. Weiter habe ich nicht mehr gelesen - DEN Trick kannte ich aus den Terms of Trade Debatten der siebziger.

Auf gut Deutsch - wer den Grossteil der Nichtarbeitsplätze der alten DDR mitzählt, bekommt von mir gerne Recht. Können wir die deutsche Einigung bitte rückabwickeln, so leid mir das für die Tätärä täte? Ein offener Staatsbankrott wie im sonstigen Ostblock wäre u.a. für die Disussionshygiene viel besser gewesen.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Dreiviertel voll oder viertel leer?
Halb voll oder halb leer?
- Welches Schweinderl hätten's denn gern?

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Überhaupt scheint mir thorhas Gedanke gar nicht so abwegig: Die Tätärä kann man immer noch an die Russen verhökern. Dafür gibt es einen Markt, dafür lässt der Russe eine ansehnliche Summe springen, die ausreichen wird, um im richtigen Deutschland alles wieder so zu machen, wie es mal war, 1975, 1978 oder 1982 (wird später ausgewürfelt). Die Chance! Natürlich muss ein Schutzwall um die Zone her, den baut der Russe für uns euch. Als Ausgleich kriegt er Großberlin geschenkt.

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Hier muss man sogar seinen Gefängnisplatz selbst bezahlen wenn man die ersten Monate überleben will
äh, also, plz -v.
Daß vielerorts, wenn jemand im Krankenhaus ist, das täglich Essen nachgetragen werden muß, weil es das im Krankenhaus nicht gibt, "nur Bett", hatte ich bereits gehört, aber Gefängnis selbst bezahlen ist nochmal ein Ticken anders...
wobei sich das so anhört, als könnten genügend vermögende Verwandte jeden rauskaufen.

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@thorha, @_fritz: kann man die Gruppen den mal etwas genauer umreißen? _fritzens Einlassung zeigt zunehmende Prekarität 50+, thorhas Einlassung ein "Gesamtbild".
Es würde mich nicht wundern, wenn wir inzwischen annähernd portugiesische Verhältnisse hätten, "mit 30 kriegst Du kaum noch einen Job, die Älteren hüten die Kinder und machen das Haus", wie mir dort 1990 erzählt wurde.

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Generell: Man könnte von Hartz4 in mehr als der Hälfte der Welt hervorragend leben, mit ein klein wenig Intelligenz kann man es auch in DE. Leider fehlt wohl gerade diese bei den meisten die UNBEABSICHTIGT auf Hartz herabfallen. Ledige Mütter mit drei Kindern (ich kenne ein paar), mit je einer Handyrechnung von 100€ pro Monat, haben natürlich Probleme. Aber, ich kenne auch einige, die absichtlich auf Hartz4 gegangen sind. Ein paar von denen habe ich selber dazu überredet, Bekannte die wegen der absurden Bezahlung von „Vollzeit“ Jobs ihre beinahe-Depressionen nur mehr mit beinahe-Aggresionen unter Kontrolle halten konnten. Man muss ZUERST die Bedingungen geregelt kriegen, DANN beantragen… Das einzig wirkliche Problem können dann nur die Mietobergrenzen sein.
Ein Lediger bekommt inkl über 6000 Euro im halben Jahr und muss dafür im Prinzip alle 6 Monate einen ganzen Tag (für die Antragsverlängerung) ernsthaft arbeiten. Wenn man dazu im Vergleich einen Vollzeitjob nimmt, der mit weit weniger bezahlt wird, dann fällt die Wahl leicht…. sofern nicht die Konditionierung zu tief sitzt. Ich helfe jedem der sich nicht mehr verarschen lassen will!

@ThorHa
Sie verschwiegen natürlich mal wieder die dazu gehörigen gesamt-Bevölkerungszahlen.
Und sie sind nicht dumm genug um nicht zu wissen, dass das eigentliche Problem bei dem Thema die vielen, vielen Möglichkeiten sind, mit denen sich die meisten besser Verdienenden um die Zahlung in Renten- und sonstige Kassen drücken.

@folkerbraun
Und, um das klar zu stellen: Man wäre in der grossen Mehrheit aller Länder der Welt der King mit Hartz4 ….. Das einzige mir bekannte Land mit einem für Arbeitslose noch angenehmeren System ist übrigens (z.zt. noch) Australien.

Und was Thailand angeht, so habe ich ja mehrere Jahre dort gelebt und mich mit etlichen der Barmädchen unterhalten. Die reden recht offen über ihre Realität wenn sie merken, dass man an ihnen als Sexualobjekt nicht interessiert ist und freuen sich über normale Unterhaltung am frühen Abend. Fast alle kommen aus dem extrem armen Norden, und fast alle schicken (freiwillig) zwei Drittel des er-hurten Geldes nach Hause, damit dort Vater und Brüder nicht aus den Hängematten raus müssen. Da hat „gelegentlich“ mit seinem beschriebenen Aufstieg zum deutschen nicht-prügelnden Schmerbauch ganz recht…. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich etliche Fälle kenne in denen es mit Freundlichkeit usw nach einigen Jahren vorbei war. Viele gewöhnen sich dann die unappetitlichen Seiten europäischer Weiblichkeit an. Kataloge sind wohl nicht sehr zu empfehlen, man sollte das schon persönlich über längere ausprobieren.

Auch der Kommentar von „gelegentlich“ 4. 12. 2014, 14:09, zum Sozialstaat trifft genau das Problem. Politiker werden ja eigentlich dafür bezahlt solche Entwicklungen vorherzusehen, bevor sie zum Problem werden. Aber solche Leute werden ja seit 30 Jahren nicht mehr zu Kanzlern gewählt. Und der grosse blöde Haufen fällt wie immer drauf rein, und zeigt mit dem Finger auf Hartz4er die nicht meehr bereit sind noch länger den Deppen zu machen. Aber das hat Don ja schon einige Male beschrieben, wie so mancher mit dem Leben schon zufrieden ist, wenn er nur noch jemand hat auf den er runter treten kann.

@colorcraze
Ich bin verwundert, dass sie "Midnight Express" nicht kennen?
Auch die amerikanischen Zustände in den zwecks Profit-Maximierung privatisierten Gefängnissen voller Schwarzer sollten sie doch kennen? Ich kenne etliche Länder in der dritten Welt in der Familien das Essen für ihre einsitzenden Angehörigen mittags anliefern....

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@tdv:

Auch wenn es Sie überraschen sollte - ich bin seit etwa 25 Jahren ein Anhänger des Schweizer Modells: Sozialversicherung für alle, ausnahmslos. Und btw. selbst gesetzlich sozialversichert.

Gruss,
Thorsten Haupts

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@tdv:die amerikanischen Zustände kenne ich durchaus wenig, habe dort nie gelebt, war nur 2, 3mal zu Besuch. Allerdings hat mir das gereicht, um nicht dort leben zu wollen.
Kataloge ein Nachbar heiratete eine Weißrussin, wir dachten zuerst auch an sowas, aber nach einigem Geschwätz stellte sich raus, daß sie sich "ganz normal" kennengelernt haben. Entsprechend sind sie auch heute noch zusammen.
Anders ist es bei jemand anders, der seine Frau nach Optik und Schwangerschaft heiratete, und da kann man wirklich sagen you get the lady out of the bar, but not the bar out of the lady.

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Zweimal im Leben war ich im Gefängnis:

Erstens in La Paz, einem vielleicht drei Straßenblöcke im Quadrat großen, hochummauerten, bestacheldrahteten Gelände mitten in der Stadt, das man als Tourist neben den Ehefrauen, deren Hühnern und Kindern und Kumpels der Insassen besuchen konnte.
Drinnen gab es geführt viel zu Staunen und Fürchten und den Leuten was abzukaufen.

Zweitens in Hamburg, Gefängnis Holstenglacis, meinen Bruder besuchen, der sich dort in Untersuchungshaft befand. Er ward später freigesprochen und hat eine beschämende Haftentschädigung erhalten.

Zwei der beeindruckendsten Erlebnisse meines Lebens.

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"_fritzens Einlassung zeigt zunehmende Prekarität 50+"
Sie meinen die Jahreszahlen? Nein Colorcraze, nichts dergleichen. Es ist mein Klischee der guten alten BRD, die ich nie kennengelernt habe, von der ich aber annehme, dass Jung wie Alt sich nach ihr sehnt.

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@tdv: Gesamtbevölkerungszahlen also, soweit ich den UN trauen kann (naja): Nordamerika +/-0, Europa -, Südamerika +, China/Indien +/-0, Islam ++, Afrika +++, Australien wie Nordamerika/Europa.
Wenn man sich die Wanderungsbewegungen (nur für D, woanders kenne ich mich zuwenig aus) anschaut: gutausgebildete einheimische Bevölkerung (Jungärzte und andere Jungakademiker) raus, HONKS aller Kontinente rein. Letzteres mehr als ersteres, weswegen die Bevölkerungszahl nach wie vor so hoch ist, wiewohl sie nach der Demographie seit 10 Jahren sinken müßte (was Häuser und Grundstücke für die Einheimischen verbilligen würde).

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@_fritz: sorry, dann hatte ich Sie falsch interpretiert. Ich bin 50+, aber will die Bonner Republik auch nicht zurück, wiewohl mich der jetzige "Zustand" nervt. Was ich gerne hätte, wäre in ganz Europa wieder Zukunftszuversicht, und nicht gar so üblen Umgang mit Niedrig/Tagelöhnern. Also u.a. daß wieder ein bißchen mehr Geld unter die arbeitenden leute kommt, nicht als Einmalzahlung und Prämie, sondern vorhersehbar über 10 Jahre. Dann würden die Leutz auch wieder entspannter und man könnte sich wieder wichtigeren Dingen wie der Kinderaufzucht zuwenden, statt mit Gendertrötentum die Atmosphäre zu vergiften.

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Zukunftszuversicht das war etwas, was ich als Kind in den 1960ern noch so ein wenig in den letzten Zügen kennengelernt habe. In den 70ern war nur noch Fettlebe und Zeck (RAF, Vietnamkrieg und so), seit 1980 empfand man nur noch Niedergang. In den 1990ern war dann eine Scheinblüte (dotcom und DDR-Fleddern), seither herrscht Nebel der dicksten Sorte, aber eigentlich nur Niedergang.

Ich sag ja immer, wir sind in einem absteigenden Kondratieff.

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Fritz, Sie haben recht: Die gute alte BRD war besser.

Niemals hätten wir für möglich gehalten, bald in einem System zu leben, in dem brave Leute nach getaner Vollzeitarbeit noch zum Sozialamt gehen müssen und unsere Armee im Ausland fremde Leute bombardiert.

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Die gute alte BRD war besser.
Ach Gottchen, machen wir jetzt in Westalgie?
Die Zwänge waren damals Konformität in Politik und Erwerbsleben (meine Eltern konnten es sich NIE aussuchen, wo sie etwas kauften, sondern mußten nach "der Kundschaft" dort einkaufen, wo ein Auftrag anstand); mag sein, daß Jüngere das verdrängt haben, weil als Kinder gehätschelt.
Die Zwänge sind andere geworden, eher Datenabschnorcheln der staatlichen Hinterbehörden als anderes. Aber im Erwerbsleben herrscht eine Erbarmungslosigkeit, von der es eienem einfach schlecht werden kann. Das ist die eigentliche Verschlechterung.

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@molinero:
Wann genau war sie besser? Als Beamte noch etwa die Hälfte der Löhne in der freien Wirtschaft bekamen, weil sie ja unkündbar waren? Als Schwule noch inhaftiert wurden? Als die Wanderarbeiter noch von Firma zu Frma zogen (ohne schriftliche Bewerbung), um für ein paar Monate Arbeit für bar auf die Kralle zu finden? Als Wohnungen noch ein Gemeinschaftsklo im Hof hatten und 5 köpfige Familien 60qm als angemessenen Wohnraum ansahen? Als Frauen noch brav zu Hause blieben, um sich um Kinder und Herd zu kümmern?

Nennen Sie den Zeitpunkt. Ich liefere dann ein paar nostalgiefreie Fakten.

Gruss,
Thorsten Haupts

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"Nennen Sie den Zeitpunkt. Ich liefere dann ein paar nostalgiefreie Fakten."

Es ist doch wohl schwer zu bestreiten, dass es aus Sicht der kleinen Leute in Westdeutschland so etwas wie ein goldenes Zeitalter gab, das in etwa mit der Machtübernahme durch Willy Brandt begann, spätestens mit der Wiedervereinigung Risse bekam und dann mit der Schröderschen Agendapolitik vollends beerdigt wurde.

Die Frage ist nur wie nachhaltig all das war. Segeln lernen als Bildungsurlaub, wer seinen Job nicht mehr mochte hat auf Staatskosten von Buchhalter auf Goldschmied umgeschult, eine nette Kur alle drei Jahre und dann mit 53 Jahren und 100% Gehalt ab in die Toskana.

Werde das Gefühl nicht los, dass die Erbarmungslosigkeit der heutigen Zustände auch damit zu tun hat, dass eine Generation das Land leergefressen hat und den Nachkommen vor allem einen großen Sack voller expliziter und impliziter Staatsschulden hinterlassen hat.

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@kv491: Das goldene Zeitalter gab es in den Westzonen (BRD) ab 1949. In dem Jahr kam meiner Vater als Kriegsheimkehrer aus der Gefangenschaft in der UdSSR zurück. Er hatte ab 1940 am Unternehmen Barbarossa mitgewirkt. Seinerzeit hatte die Bourgeoisie in der neu gegründeten Republik Angst vor den Heimkehrern. Die hätten sich für den millionenfachen Mord an ihren Kollegen im Russlandfeldzug auch rächen können. Taten sie aber nicht. Ich habe als kleiner Junge in einem Dorf in Westfalen zusammen mit meinen Opa Wilhelm Braun auf einer Bank gesessen während wir das Vorbeirodeln von Kriegsversehrten (ein Bein ab, beide Beine ab) beobachteten. Mein Opa hatte Verdun überlebt. Und sagte, in seiner ostelbischen Diktion: "Jungchen, Krüch ist Scheiße". Seine drei Söhne waren alle im Russlandfeldzug dabei. Der Älteste, mein Vater, hat mir noch Anfang der 60er erzählt, wie sie dem Ivan richtig eingeheizt haben. Als ich dann Ende der 60er auf meine US-Parkajacke Hammer und Sichel gemalt habe, tickte er aus. Er habe schließlich im Osten für unsere Freiheit gesorgt. Meinen Vornamen habe ich übrigens von seiner Mutter Margarete. Die war der Meinung, weil ihre drei Söhne alle lebend aud Russland zürückgekommen waren ("das hat der Herr Jesus gemacht"), müssten deren Söhne den Ivan in der dritten Runde endlich fertig machen. Deswegen heiße ich "Folk" = Kriegshaufe und "her" der mit dem Schwert vor dem Folk herläuft. Als ich das herausgefunden habe, da war ich - glaube ich - 14, bin ich jeder militärischen Aktivität aus dem Wege gegangen.

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@folkher braun, 1:24: danke, sehr eindrucksvoll. Ich glaube, so ist es vielen in Ihrer Generation ergangen. Militärische Aktivität war (und ist) ein absolutes No-Go, sei es wegen eigener Furcht vor dem "Dank des Vaterlandes" (der eben keiner ist) oder den Müttern, die schon von Kind an auf "bloß nicht das!!!" orientieren.

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@kv: ach, ich meine, das "goldene Zeitalter" begann schon einige Jahrzehnte früher, in den 1970ern (Brandt) waren eher die letzten Schnarchnasen und Konformitäts-Abzocker (Kuren...) an der Reihe. Und zu Kohls Zeiten (1980er) war es eigentlich auch schon vorbei, wer zu der zeit noch luxurierte, war entweder Kleinunternehmer in einer Nische oder völlig dekadent.

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Ok, @thorha, bereit zum scharmutzieren:

Ich nehme die schönen Kohljahre Mitte/Ende der Achtziger, bevor wir den Anschluß und dessen Konsequenzen ahnten.

(O tempora - damals hätten wir Hartz4 und die ganze Brutalisierung der Arbeitswelt mit allen Konsequenzen nie für möglich und durchsetzbar gehalten und der Dicke hätte niemals einen völkerrechts- und grundgesetzwidrigen Krieg anfangen wollen und können.)

Wenn Sie Statistiken beibringen, die uns Zeitgenossen wirklich überraschen und im Urteil erschüttern können, her damit.

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@thorha, 4. 12., 21:47

Nein es überrascht mich natürlich überhaupt, ich weiss ganz genau, dass Sie weder ein Dummkopf noch ein böser Mensch sind….
Nur, auf Ihre Frage ist die Antwort einfach „Wann genau war sie besser?“ Als Menschen vom Einkommen eines Vollzeitjobs das Leben ihrer Familie bezahlen konnten!
UND ZWAR OHNE JEDES WENN UND ABER!

„Goldenes Zeitalter“
Definition: Als man jedes Jahr wusste (nicht hoffte!), dass es einem im nächsten Jahr besser gehen würde.

@colorcraze
Ich hab ja mal ein Jahr in den USA gelebt und kann zumindest die Bürger sehr gut verstehen. Man muss zugeben, die Masse hat nun mal kaum eine Chance es besser zu wissen.
Was mich stört ist die verbrecherische Aussenpolitik. Die USA leben vom weltweiten Raubrittertum, wenn ein Staat nicht spurt schickt man die eigene Inkasso-AG, die US Army vorbei. Geschätzte 5 bis 7 Millionen Unschuldige haben dabei ihr Leben verloren...
Jetzt hat man halt ein Problem, weil diejenigen denen man jetzt auf die Zehen getreten ist, die sind was Gewalt angeht genauso primitiv wie sie selber und benutzen auch dieselben Methoden.

Zu all jenen „jemand anders, der seine Frau nach Optik und Schwangerschaft heiratete“, haben Sie völlig Recht. Sie wissen ja wie viel Verständnis ich für Dummheit habe. ;-)

Das trifft auch die „Wanderungsbewegungen“ zu, die Sie erwähnen. Tut mir Leid, aber ich finde wer in DE wohnen bleibt, der muss mit dem leben, was es da nun mal derzeit so alles gibt.
Viele haben verstanden, dass dies das einzige Leben ist, dass sie je haben werden und, dass am Ende sich kein Schwein für irgendwelche Ausreden interessieren wird. Also hauen sie ab.
Ursache für das, was Sie den „jetzigen "Zustand"“ nennen, ist der ungebrochene Sieg von Geiz und Habgier bis an die Spitze der Wertewelt. Da einen Ausweg zu finden ist schwer da es ehrlich ist, und wenn Geld das Wichtigste ist ja dann natürlich auch in der Politik in einer Demokratie, mit all den jetzt zutage tretenden Konsequenzen.
Daher die Wahlergebnisse und sowas wie Merkel, die ja nichts Böses tut… sondern gar nichts.

@molinero

Ich kann es ihnen nachfühlen, allerdings ist diese Einsicht bei mir, im Gegensatz zu Ihnen, niemals von der Tatsache zu trennen, dass es Ihre „braven Leute“ sind, die stets die Kohl, Schröder und Merkel wählen.
Ich kann nur Gerechtigkeit erkennen, wenn diese Leute auch die Rechnung für ihr Verhalten bekommen.

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@tdv:
„Goldenes Zeitalter“
Definition: Als man jedes Jahr wusste (nicht hoffte!), dass es einem im nächsten Jahr besser gehen würde.

Das wären dann die 1950er (nach den lebhaften Erzählungen meiner Mutter, etwas weniger lebhaften meiner Schwiegermutter, diesbezüglich), allenfalls noch 1960er. 1970er habe ich selbst schon bewußt erlebt, und da war nichts mehr mit "wissen, daß es besser wird". Was ich mE damals schon geggü. meinen Eltern angesprochen habe.
Tut mir Leid, aber ich finde wer in DE wohnen bleibt, der muss mit dem leben, was es da nun mal derzeit so alles gibt. Diesen Schuh, den Sie stets herumreichen, werde ich mir NIE anziehen. Ich halte es für ausgemachte Augenwischerei, zu meinen, man könne stets den Ereignissen davonrennen. In manchen seltenen Fällen mag das tatsächlich mal so sein (Vulkanausbruch und dergl.), aber ob man in D oder GB oder USA lebt, ist mE völlig wumpe bezüglich der zugrundeliegenden Dynamiken, denen man ausgesetzt ist. Das ist der Unterschied zwischen Pfefferminz- oder Mango-Geschmack - vernachlässigbar.

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aber ich finde wer in ... wohnen bleibt, der muss mit dem leben, das muß man eben auch anderswo, Sie müssen in JP auch mit dem leben, was da Sache ist. Es ist mir vollkommen unbegreiflich, wie man meinen kann, man käme jemals irgendwo ohne die gerade herrschenden Verhältnisse aus. Das hat man in ganz egal welchem Land. In Antarktika vielleicht mangels Bewohnern etwas weniger deutlich, aber sonst überall.

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@molinero:
Ich nehme die schönen Kohljahre Mitte/Ende der Achtziger
ich empfand die damals schon als Leerlauf bzw. überschrittener Zenith, mir ist es unbegreiflich, wie man das nicht merken konnte.

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"Kohljahre als Leerlauf".
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Diese Empfindung einstellen konnte sich nur infolge von Zeitungslektüre. Im täglichen und beruflichen Alltag gab es nichts als Wachstum für die Meisten und allenfalls geringfügige Verschlechterungen für das untere Drittel. Weit entfernt von den Erdrutschartigen Einbrüchen, die Schröder dann bescherte.
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Aber vielleicht war genau das ja Kohls "Versäumnis", das man ihm heute zum Vorwurf macht. Die Agenda 2010 nicht schon 1990 durchgezogen zu haben.

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Und noch wichtiger: Was zählt ist ja kein "objektiver" Wert (in Form von beheizten qm, befahrenen PS oder gegessenen K-cal, sondern der ruhige Schlaf, das Gefühl, einen sicheren Job zu haben oder im NOtfall (Firma pleite) einen anderen finden zu können.
So das Gefühl, gebraucht zu werden, das Fehlen der Angst, einmal auf dem Sozialamt betteln gehen zu müssen. Das ist es, worauf es ankommt. Und wer um Hartz-4 betteln muss, den tröstet weder das iPad noch die Heizung auf dem Klo.
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Warum ist das nur so schwer zu begreifen?

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Es ist leicht zu begreifen.

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Allerdings muss ich auch sagen, dass ich etliche Fälle kenne in denen es mit Freundlichkeit usw nach einigen Jahren vorbei war. Viele gewöhnen sich dann die unappetitlichen Seiten europäischer Weiblichkeit an.

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Diese Empfindung einstellen konnte sich nur infolge von Zeitungslektüre
oh nein.
Sondern durch die alltagsgestützte Beobachtung, wie die Textilindustrie zunehmendem globalem Druck ausgesetzt war und zerbröselte, und wie es für die kleinen Handwerker und Selbständigen immer schwieriger wurde, zu existieren. Was dann in den 1990ern knallte, war spätestens ab den Mitt-80ern in diesen Sektoren schon deutlich zu merken.

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colorcraze, dies hat der Don erst 2012 für die Italiener hier dargestellt. Möbel, Textil, Brillen oder Lederwaren.

auch HansMeier möchte ich beipflichten. das verfügbare Einkommen ist runter und die gefühlte Sicherheit ist runter.
ThorHa hat auf ein ersten Blick recht, wenn er Golf mit Golf vergleicht. Aber ein Golf oder GTI 1980 hatte sogar einen größeren Gebrauchswert als der Golf 2014. Jedes Fahren ist sehr anders, subjektiv besser als Laufen.
Das komfortablere Fahren bewerten wir relativ zu unserer Erfahrung und zu den Nachbarn. Heute könnten soviele Automodelle 200 fahren, 250 sogar, daß mit einem GTI kaum mehr bragging rights gekauft werden. Der 911er von 1980 hatte mindestens den selben Nutz-, Angeber-Wert und Spaßfaktor wie der heutige. Bezogen auf das Jahresnettoeinkommen ienes Oberarztes, Ingenieurs oder Anwaltes war er aber billiger.
Und vergessen wir bitte nicht die 19% auf Waren, Dienstleistungen, Ökosteuern, Mineralölsteuer und Versicherungen. 1980 frisch von 11% auf 13% erhöht. Ein Fünftel von allem geht jetzt an den Staat.
ThorHas Golfbeispiel: 1980 Betriebsauto, Nettoeinkauf. 2014 nur halbe MST betrieblich wirksam.

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Seien Sie unbesorgt, @colorcraze, die "schönen Kohljahre" waren nur Scherz und Herausforderung.
Und Ausdruck der bitteren Erkenntnis, daß das, was vielfach herbeigesehnt auf ihn folgte, uns Krieg und Hartz4 bescherte.

Es ging doch darum, ob die BRD ein besseres Gesellschaftsystem gewesen sei als das heutige Deutschland.

Meiner Erinnerung nach hätten wir damals uns Zustände wie heute - in Arbeitswelt, Schulwesen, Außenpolitik, Innenpolitik, Gesundheitswesen, Finanzsystem, Überwachung etc. - nicht vorstellen können und behauptet, das würden die Deutschen von ihrer Regierung sich niemals gefallen lassen.

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Meiner Erinnerung nach hätten wir damals uns Zustände wie heute - ...-nicht vorstellen können und behauptet, das würden die Deutschen von ihrer Regierung sich niemals gefallen lassen.
Ach, meine Eltern haben mit ihren Erzählungen über Erlebnisse aus Kindheit und Jugend schon dafür gesorgt, daß ich mir "so allerlei" weniger Schönes durchaus vorstellen konnte, wenn mir auch im Laufe meiner jungen Jahre klar wurde, daß vorstellen und erleben 2 sehr verschiedene Sachen sind. Mit Behauptungen darüber, was sich wer von wem gefallen läßt, war ich eigentlich immer sehr sparsam, dies erschien mir immer eine Großmäuligkeit, die je länger desto weniger Substanz hatte.

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Melursus, Brummbrummbär, ich hoffe inständig, Sie wollen sich mit Ihrer Causa Zuffenhausen nicht lustig machen über mir sehr wohl verständliche Empfindungen, wie sie weiter oben höchst anschaulich geschildert werden („Erbarmungslosigkeit der heutigen Zustände“, „Brutalisierung der Arbeitswelt“, „Angst, Betteln gehen zu müssen“ u.a.)?
So fühlt der Bürger und diese Empfindungen sind nicht von Pappe.
- Edit: gerade läuft der erste Theo-Film im Heimkino, mit Westernhagen, Ruhrgebiet 1977.

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Fritz, ich möchte mich nicht lustig machen. Bin 2013 aus der csu nach zwanzig jahren. ich teile die Angst vor dem sozialen abstieg des gefühlten Mittelstandes. Ich teile den Ärger über die (subjektiv) steigende Gängelung bei sinkender innerer Sicherheit. Und ich meine, Deutschland und die firmen hatten mehr speck auf den Rippen. Selbstverständlich konnte ein Betrieb den einen oder anderen Leistungsschwächern behalten. Am jahresende blieb meist etwas über und wir hofften auf ein neues, noch besseres Jahr.
Ja, Agenda 2010 finde ich heute noch gut. Doch die Lohnzurückhaltung für die breite Masse hat die Kaufkraft gesenkt, auch meine. Die Exporterlöse wanderten in die Taschen von wenigen und wurden imAusland angelegt.

Dabei mag ich auch die Argumentation Haupts. Arbeitsplätze mit Bestandsgarantie sind schwierig zu schaffen. Firmen kommen, wachsen und scheitern. Branchen entstehen, blühen und schrumpfen. Leider sehe ich die Zukunft mit weniger Phantasie. Der deutsche Vorsprung an Technik und Bildung schwindet. Rechtssicherheit ist noch Vorsprung genenüber China und Rus. Kapital und niedrige Zinsen gibt es überall und die einst verläßliche Infrastruktur und stromversorgung wird gemerkelt.

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Bester melursus. Arbeitsplätze mit Bestandsgarantie gibt es nicht, gab es noch nie. Einfaches Beispiel: Ich kam zu meinem Arbeitsplatz, einen Tanksattelzug, der Gefahrgut geladen hatte. Dabei handelte es sich um den Stoff Methanol (UN-Nr. 1230) mit der Gefahrenkennzeichnung 336 (leicht brennbar und giftig). Beim Sicherheitscheck stellte ich fest, dass der Stoff aus dem Blinddeckel des Auslaufs tropfte. Ich habe den Antritt des Transports verweigert (wer fährt auf öffentlichen Straßen mit tropfenden Flüssigkeiten die von jeder weggeworfenen Zigarette entflammt werden können - mit 28000 Litern Reserve?). Der Sattelanhänger wurde in die Wewrkstatt befördert und "repariert." Als er herauskam, tropfte nichts mehr. Ich also zügig zu Dynamit Nobel in Lülsdorf. Probe ziehen am Domdeckel. Nur das Anschließen des Schauchs gelang mir nicht. Der Blinddeckel war so was von fest, das hatte ich noch nie erlebt. Also die Verlängerung vom Radkreuz abgebaut, auf den Hebel der Storz-Kupplung gestülpt und aufgedreht. In dem Moment, wo ich den Deckel aufhatte, sprühten mir Liter von Methanol hinter die Sicherheitsbrille in die Augen. Nur die Tatsache, dass ich wusste wo der nächste Mitarbeiter der Firma beim Befüllen von DMT-Tankern stand und der mich sofort seinem Werkssani überstellt hat, verdanke ich die Tatsache, dass ich heute noch mit meinen Augen sehen kann. Zwei Jahre Rumprozessieren mit Berufsgenossenschaft und Fuhrunternehmer folgten. Wer hier noch den Lauten macht, wie Thorsten Haupts, bezüglich Arbeitsbedingungen, war halt immer nur auf Büro.

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@colorcraze
Nein, die Wende schien in der Mitte der 70er zu beginnen, 78 verliess ich DE mal wieder. Ich studierte damals und wurde vom Staat dafür bezahlt, BaföG, und hatte ein, zwei Nebenjobs. Ich habe zu meinem persönlichen Vergnügen studiert, und zwar das, was mich interessierte. Mitte der 80er kam dann die Zeit in der die Deutschen Kohl so toll fanden, wie heute Merkel. Mit ein wenig Korruptheit konnte man gut Geld verdienen, das ist wahr. Für die Masse, die ja zu Kohls Zeiten ernsthaft begann ihn ganz toll zu finden und alles in Geld zu messen, herrliche Zeiten, denn die hofften ja, dass sie irgendwann mal selber welches bekommen würden. Bekamen sie ja auch, Hartz4…

Aber lassen Sie uns über den Schuh reden, den Sie sich ja NIEMALS anziehen wollen. Seit 80 Jahren weiss wohl jeder Deutsche wie es aussieht, wenn es höchste Zeit wird wegzugehen, oder etwa nicht. Es geht also gar nicht darum ob, sondern wann.
Ich will niemanden überreden, es ist die Frage, was man unter gutem Leben und Lebensqualität versteht. Sie werden bei mir auch sicher niemals finden, dass ich GB oder USA als Alternative vorschlage. Ich weiss nicht warum Sie mir ausgerechnet das vorwerfen.
Auch Japan hat sicher Nachteile, aber die weitgehende Abwesenheit von Aggression, Stress und Obrigkeit im Alltagsleben sind ein grosser Unterschied zu der Welt der Tugces, dem Benehmen von gestressten Kassierinnen oder Polizisten, die verdreifachte Bussgelder einziehen weil man auf dem Gehweg Rad gefahren ist. Vom generellen Umgang der Behörden mit Bürgern ganz zu schweigen.
Zu behaupten, nur weil es überall herrschende Verhältnisse gibt, dass diese überall dieselben sein, ist ein wenig arg Kurzsichtig, oder?
Der Unterschied, der ist genau das, was Sie „Sache sein“ nennen. Wie man das einfach gleichsetzen kann ist mir unbegreiflich.

In Ihren drei Teil-Antworten steht jeweils, dass das Leben ganz, ganz schlimm ist, weil es sich weigert zu bleiben wie es ist.
Wie schrecklich, das Leben ändert sich!
Da war also die „Textilindustrie zunehmendem globalem Druck ausgesetzt“, entsetzlich… wer zwang Sie oder jemand anderen denn dazu einfach irgendetwas in der „Textilindustrie“ weiterzumachen?

Und nein, molinero, man konnte es bereits damals überall durchscheinen sehen, dass sich „die Deutschen von ihrer Regierung ALLES gefallen lassen“ würden. Solange man dem Deutschen noch einen gibt auf den er runter schauen kann, jubelt die Mehrheit jedem Kohl, Schröder, Merkel zu.
Die Muslime, die Asylanten, die Arbeitslosen, und die Kinderporno Konsumenten, die sind Schuld! Und Putin! Und Russland! Und ISIS!

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@TDV: ohne jetzt auf alles einzugehen, dem letzten Absatz von Ihnen will ich eines hinzufügen: wenn einer den Deutschen ihr RTL und ihr Internet und billige Lebensmittel, billigen Alkohol und billige Elektroniskspielzeuge wegnehmen würde, der hat dann Probleme. Vorher nicht. Vorher flüchten sich die meisten lieber in die von diesen Dingen vermittelten Traumwelten. Der "Opium fürs Volk" Spruch hat hier seinen Kern.

Der Sündenfall war m.E. die Entscheidung in den 80ern das Privatfernsehen freizugeben und was vom "dualen Mediensystem" zu schwafeln. Sie ist in ihren langfristigen Auswirkungen auf die Gesellschaft kaum zu überblicken, weil sie den Rückzug aus dem Politischen, aus der Durchsetzung eigener Interessen für den Bürger so süß und einfach machte. Damit begann dort die endgültige Abkoppelung von dem, was landläufig unter "Kultur" verstanden wird, hin zu einem reinen Marktprodukt.

Zwar hätte man auch anders entscheiden können, etwa unter Anwendung qualitativer Kriterien oder in dem man das - eigentlich auch unsägliche, aber sagen Sie mir eine Alternative - Rundfunkratsystem übernommen hätte. Aber die Politik wollte sich lieber im Umfeld von TuttiFrutti von dankbaren Interviewern gefällige Fragen stellen lassen und erhoffte sich neben Medienpräsenz auch Steuergelder.

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@folkher braun:
Was ich von Leuten halte, die keine Ahnung vom, aber eine Meinung zum Leben von anderen haben ... Mein langes Studium habe ich mir selbst finanziert, u.a. als Tankstellennachtkassierer, Lagerarbeiter und Sofagestellzusammennagler im Akkordlohn. Im übrigen habe nicht ich behauptet, es hätte jemals Arbeitsplätze mit Bestandsgarantie gegeben, genau das bestreite ich schon lange.

@molinero:
Was hätten´s denn gerne an Statistiken? Geht es nach HansMeier um gefühlte Unsicherheit, habe ich keine. Geht es um messbare Kriterien - von Vollzeit-Beschäftigtenquote über durchschnittliche Lebenserwartung bis hin zum Medianeinkommen, gibt es keine Hinweise auf signifikante Verschlechterung. Und das trotz Vereinigung, eine beispiellose Erfolgsgeschichte.

Da, wo es sie unbezweifelbar gibt - Verkürzung der Bezugsdauer von Arbeitslosengeld I und Absenkung des Rentenniveaus - halte ich sie für unvermeidbar oder genauer gesagt, die Versorgungszusagen der siebziger für reine Illusion. Die Absenkungen haben übrigens (vorsichtig) schon in den achtzigern begonnen, der deutlich sichtbaren Staatsschuldenexplosion geschuldet.

@greenbowlerhat:
Ich war einer derjenigen, die damals für die Einführung des Privatfernsehens war. Vorher war die deutsche, öffentlich-rechtliche, also mit meinen Gebühren geförderte, Medienberichterstattung, wo sie politisch war, vollständig links, halbsozialistisch und alles rechts von Willi Brandt ein Nazi. Und da wollte ich genauso raus, wie eine damalige Parlamentsmehrheit. Ich hoffe, jetzt bringt mich niemand zum Lachen, indem er das "links" bestreitet.

Kann sein, dass das ein Fehler war. Vermutlich nicht, es gab keine Alternative dazu, auch anderen Sichtweisen als linken einen öffentlichen Fernseh-Raum zu geben. Die öffentlich-rechtlichen waren von sich aus dazu nicht bereit.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Nach global-marktwirtschaftlicher Logik könnte die Welt in ein-zwei Generationen wieder in Ordnung kommen, wenn a) weder die Klimakatastrophe noch ein Weltkrieg noch ein Riesenvulkan ausbricht noch ein Meteorit einschlägt und b) wenn in China die Standards (Sicherheit, Umwelt, Sozialversicherung, Löhne etc.) ganz allmählich westliches Niveau erreichen. Wenn es irgendwann nirgendwo mehr eine billige Produktions-Ausweichstätte mehr gibt (Afrika, Mittelamerika sind schon vom Umfang her krümmelig und haben wie Indien ihre eigenen Risiken), dann wird man auch hierzulande wieder mehr fordern können.
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Aber das gilt nur "wenn". Es kann ja auch sein, dass China sich dauerhaft in einem Feudalsystem einrichten wird, wo die Arbeit auf andere Weise billig gehalten werden kann.
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So dass wir dann die chinesischen Standards werden übernehmen müssen und das Feudalsystem gleich mit. Weil das dann halt alternativlos sein wird.

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Nicht ist alternativlos, man muss die Alternative nur duchbuchstabieren:

Wer sichere, langfristig stabile und wohnortnahe Arbeitsplätze für die Priorität No. 1 in einer Gesellschaft hält, der muss
- Automatisierung verhindern oder bestrafen
- Importkonkurrenz für alle im Lande herstellbaren Waren verhindern
- Ausschreibungen von Aufträgen verbieten und lokale Vergabe nach Gutsherrenart fördern
- Kartelle zur Verhinderung von Preis- oder Gebietskonkurrenz ausdrücklich zulassen
- Aus allen Handelsabkommen und -zusammenschlüssen austreten (EU, WTO, whatever)
- Technischen Fortschritt aktiv unterdrücken

Ich bin zwar nicht sicher, wie das Experiment ausgeht, aber versuchen kann man das. Das oben gesagte ist DIE Alternative, also auf zur Parteiengründung für dieses Programm. Wesentlich anders wird´s allerdings nicht gehen.

Das Leben wird damit nicht unbedingt besser werden, weil den sicheren Arbeitsplätzen massiv gestiegene Produkt- und Dienstleistungspreise gegenüberstehen, aber dem Gefühl der Unsicherheit kann man so begegnen.

Gruss,
Thorsten Haupts

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jedenfalls wird auch eine nochmalige Produktivitätssteigerung um 500 Prozent das Problem nicht lösen.

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Doch, wird sie. Nur erst nach einer vermutlich wirklich ziemlich ekelhaft werdenden Durchlaufphase.

Menschliche Arbeit ist erkennbar ein Auslaufmodell, nur dass noch niemand das genaue Verfallsdatum kennt.

Gruss,
Thorsten Haupts

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menschliche arbeit ist ein auslaufmodell, seit dem moment, als man sich der kraft von tieren bediente um ziel x zu erreichen. Das hat sich noch deutlich beschleunigt seit dem man auch fossile tierchen/pflanzen als energieträger zu nutzen lernte (wasisandampfmaschieen...).

die frage wie man diese maschinendividende unter alle stakeholdern eines gemeinwesens verteilt stellt sich damit schon recht lange.

erst urbanisierung, später dann massenkonsumkultur sind ja beides nur phänomene einer stark gewachsenen produktivität.

im angesicht des privatfernsehens kann man sich des eindrucks nicht entziehen, das spätantike römische modell würde wiederbelebt. so mich lateinunterricht und historikerseminare da nicht täuschen hatte man dort ja auch mit größeren unproduktiven menschenmassen zu kämpfen.

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rollproll, ich finde, Sie haben recht.
Es gibt stets viele Ecken, wo Automatisierung nicht hinreicht. Kinder aus dem Automaten zu ziehen wird auch in Zukunft nicht gehen.
Bleibt die Frage, wie man das Leben jeweils gestaltet und das Einkommen bzw. "die Maschinendividende" verteilt. Das ist das eigentliche "Aua"...

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Wir brauchten nur die Beschäftigten auf den Überseekuttern und in den Häfen ordentlich bezahlen, dito die Fuhrunternehmer (sind weltweit meist owner operator) und die Beschäftigten im Eisenbahn- und Lagerwesen. Dann hätten wir schon den ersten Schritt zum Gebietsschutz. Und auf den Kuttern kein Schweröl mehr. Die verpesten die Luft stärker als der gesamte Flugverkehr.

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@thorha 13:43: das mit den Handelsabkommen als Problem sehe ich nicht recht ein. Man braucht nicht gleich 1 Handelsabkommen mit der ganzen Welt, mehrere verschiedene würden es auch tun.

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@greenbowlerhat
Was Sie geschrieben haben ist für sich genommen natürlich richtig, aber sehen, Sie… die bereits länger in diesem Blog Anwesenden nerve ich regelmässig bei Antworten wie Ihrer mit dem Einwand, dass ich das Problem stets woanders finde: Für mich ist das eigentliche Problem ein Volk, das Sender mit solcher Programmqualität freudig annimmt und denen zum Erfolg verhilft.
Das ist die Ursache ALLER Probleme, was Sie zB auch daran erkennen können, dass sich alle Parteien dem völlig leeren, rein opportunistischen Politikstil der Merkel angeschlossen haben. Weil alle eingesehen haben, dass Sie nur dann eine Chance haben irgenwann mal die Mehrheit zu erreichen, so ist das nun mal in der Demokratie. Nicht dass sich Leute bei RTL amüsieren ist ein Problem, sondern, dass sie durch Merkel das Land regieren, weil sie die Mehrheit sind. Und damit mit ihnen in den Kram passenden Gesetzen oder Vorschriften in mein tägliches Leben eingreifen können!

ThorHa:
„Geht es um messbare Kriterien - von Vollzeit-Beschäftigtenquote ……, gibt es keine Hinweise auf signifikante Verschlechterung.“

Machen Sie sich nicht lächerlich. Es gibt heute kapp 3 Millionen Leute die gezwungen ihr Einkommen/ ihre Rente über Hartz4 aufzustocken, weil sie von dem was ihre Arbeit hergibt ihre Familie nicht ernähren können! In wenigen Jahren wird knapp die Hälfte aller Deutschen ihre Rente aufstocken müssen um nicht unter die Armutsgrenze zu fallen!

Erfreulicher weise liest man solchen Mist bei Ihnen ja selten, also lassen sie HM555 vor der Tür wenn Sie anderen antworten…
Über die „Verkürzung der Bezugsdauer von Arbeitslosengeld I“ kann man reden, allerduings sollte man dann das Geschwafel über Sozialstaat einstellen. Über die permanente „Absenkung des Rentenniveaus“ auf 43% (?) bestimmt nicht.

Der Betrug mit der Riester Rente lässt sich nun mal nicht weg-rationalisieren und der spricht unmissverständliche Worte!
Auch ihre Antwort von 13:43 an HM ist Unsinn, denn allein dass man die Amis, wenn sie mit einer Unverschämtheit wie dem TTP Vertrag in der Hand zur Türe rein kommen nicht sofort wieder zur Türe rauslacht, zeigt wo das wahre Problem liegt!

Sie rechnen doch so gerne. Machen Sie uns mal eine Rechnung auf, wieviel mehr Steuereinnahmen DE hätte, würde man eine solche „radikal kommunistischen-diktatorischen“ Regel einführen, wegen der Firmen wie Google, Amazon, Starbucks & Co ihre Steuern in dem Land entrichten in denen sie sie erwirtschaften!

Sie schreiben auch „Menschliche Arbeit ist erkennbar ein Auslaufmodell, nur dass noch niemand das genaue Verfallsdatum kennt.“
Wenn selbst Sie das einsehen, dann erklären Sie uns was gegen die Einführung von Götz Werners bedingungslosem Grundeinkommen spricht? Ausser dass Sie, der anscheinend sein Leben lang arbeiten MUSSTE, dann vielleicht vor Neid platzen würde?

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Beste(r) tdv: Sie schlafen auf einem Baum. Und mühen sich ab gegen RCDS/CDU-ThorHa, der nichts anderes macht, als die schnöde Arbeitswelt zu ignorieren und zu postulieren, der Mehrheit hier im Lande gehe es gut. Dem ist eben nicht zu helfen. Ich muss mir nur ansehen, wie ich seit Jahren statt einem Postboten mit fünf zu tun habe und statt mit einem Paketzusteller mit zehn, wo ich die Hälfte der Briefe gar nicht bekomme und mir acht von zehn Paketen irgendwo abholen muss, dann weiß ich, dass es der Mehrheit in diesem Lande nicht gut geht. Den Zustellern nicht und mir auch nicht, denn ich muss die Pfuscher-Ökonomie von DHL-Appel und anderen Konsorten ausbaden. Da werde ich sauer, denn diese ThorHa-Ökonomie passiert auf meine Kosten, nicht auf die seiner Partei.

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Mein Lieblingsargument ist immer: "Die Marktwirtschaft würde ganz toll funktionieren, wenn ihre Regeln halt auch für die Banken/Konzerne gelten würden".
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Technisch richtig, aber menschlich unmöglich. Wenn die Vermögensunterschiede zu groß werden, dann können die Reichen sich immer von den REgeln freikaufen, egal ob legal oder illegal. Klar muß jeder Steuern zahlen, aber so ein Konzernriese ist halt nicht "jeder".

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Das werden die Historiker des 22. Jh. nicht begreifen: Wie man es zulassen konnte, dass die Multis in Europa überall ihr Zeugs verkaufen, aber nirgendwo Steuern zahlen.
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Warum es einer EU, die immerhin über Zugang oder Nichtzugang zu einem Riesenmarkt von 300 Millionen Käufern entscheidet, nicht möglich gewesen sein soll, Konzernen Bedingungen, ja: zu diktieren. Und zu sagen: Liebes Googel, liebe Amazone, Ihr könnt ja auch in China nix Böses anstellen oder das Amazonasbecken beliefern.
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Aber nein. Die Politiker erzählen eine Geschichte, dass sie diese Konzernen ausgeliefert seien und sie auf deren Konditionen eingehen müssten, weil die sonst ihre Produktion nach China...
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Also bei einem Chiphersteller kann man das vielleicht noch glauben, aber bei Versandhäusern, die selber nix produzieren?
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Da kann beim Bürger nun mal kein anderer Eindruck als der von massiver Korruption entstehen.

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Ach ja, und ob es "den Leuten besser geht".
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Da muss man halt auch Kultur und Moralvorstellungen immer im Auge behalten, so ungewohnt das für Wertkonservative auch sein mag.
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"Objektive Statistik" würde womöglich zutage fördern, dass auch Fabrikarbeiter im 19. Jh. einen deutlich höheren Lebensstandard hatten als Bauern und Kleinhandwerker. Dass man aber trotzdem ihre Situation für unerträglich hielt und die von Bauern und Kleinhandwerkern aber nicht.
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Das hat halt was mit Status zu tun. Ein Bauer hat sein Haus und sein Land und der Handwerker seinen Betrieb und sitzt damit auf einem Floß, das ihn über Wasser hält. Der Fabrikarbeiter ist so was wie ein Knecht, eine abhängige Existenz, und kann jederzeit zum Betteln gescickt werden. Das ist es, was den Gemütern keine Ruhe ließ und am Ende solche Menschheitsübel wie Gewerkschaften und sozialistische Parteien oder sogar totalitäre Unrechtsstaaten ins Leben rief.

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Wo gibt es denn noch Gewerkschaften?
@HM555

Sie kennen sicher die Grünholzer-Reportagen, die Bettina v. Arnim als Geschäftsidee ansah. Das Elend des Stadtproletariats war unbeschreiblich, davon zeugen u.a. die Polizeiberichte der Zeit. Der Landbevölkerung ging es zusehends besser, weil die Versorgung der schnellwachsenden Städte damals nur von Landwirten der Umgebung bewältigt werden konnte und selbst kleinere Kossätenhöfe zu Wohlstand kamen.

Sozialistische Parteien und Gewerkschafteb könnten noch heute ein Segen und ausgleichende Elemente der Politik sein. Aber es gibt sie nicht mehr, nur der "Zeit" war es vorbehalten, noch eine der letzten wirklichen Gewerkschaften zu entdecken, nämlich die GdL, die man zurecht "für einen Orden" vorschlug.

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Apropos: Auslaufmodell.
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Dahinter steht der typisch deutsch-moderne Irrtum, Arbeit im weitesten Sinne als Produktherstellung zu begreifen.
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Aber was ist mit emotionaler Präsenz, hat die denn gar keinen Wert? Da braucht man nur mal den jüngsten Gastbeitrag im Stützentext zu lesen.

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