Ab wann darf man eigentlich Leute zusammenstauchen

Ich darf eigentlich nicht Böses sagen. Die ganze Geschichte ist lang mit Höhen und Tiefen, manches war unter der Gürtellinie und doch irgendwie verständlich - nicht jeder hat es immer leicht und wenn man das mit einbezieht, ist manche schlechte Laune vollkommen nachvollziehbar. Auf der anderen Seite ist diese Person unabsichtlich und indirekt der Grund für zwei sehr angenehme Nachmittage in München gewesen, selbst wenn sie das ziemlich sicher nicht sein wollte, Der Anlass kam zu einem lange vergangenen Zeitpunkt, gut zwei Jahre her, da war die Welt noch anders und das, was damals verkündet wurde, würde heute nicht mehr so vertreten werden. aber man neigt ja dazu, Menschen eher in angenehmer Erinnerung halten zu wollen und wie gesagt - über all die Jahre muss man auch mit persönlichen Krisen rechnen. Geht mir ja auch nicht anders, auch bei mir gibt es Tage, da bin ich unausstehlich. Tage wie heute mit dem bitterkalten Ostwind gehören dazu, wenn ich weiss, dass oben in den Bergen die Sonne scheint.



Manchmal kann ich nicht anders. Rauchen ist so ein Thema, es ist mir ziemlich egal, wenn es Leute tun, die ich nicht kenne. Wenn ich anfange, einen Raucher zu bearbeiten, ist das immer ein Zeichen dafür. dass er mir viel bedeutet. Ich bin nun mal in dem Alter, da Gleichaltrige tot umfallen, und es sind ausschliesslich Herzprobleme und immer Raucher. meist in Verbindung mit Alkohol. Aber der letzte Fall war nur Raucher, anderthalb Schachteln am Tag, angeblich. Raucher von der Sorte, die einem immer von denen erzählen, die mit 22 beim Marathon tot umfallen und deren Opas steinalt wurden, trotz Zigaretten - das ist halt der Fluch der Statistik.

Statistisch könnte mich auch ein Auto über den Haufen fahren. Damit ich kein Opfer der Statistik werde, fahre ich ausserhalb der Städte und zumeist auf Strassen ohne Autoverkehr. es wird hier und am Tegernsee sehr schnell sehr leer, wenn man die richiigen Wege benutzt. Und selbst, wenn manche Räder 40 Jahre oder älter sind, sind sie technisch in einem perfekten Zustand. Das ist keine Garantie, aber bei den doch recht langen Strecken, die ich jedes Jahr zurücklege, nicht ohne Bedeutung. Wenn mir etwas zu gefährlich ist, habe ich die Kraft, es auch bleiben zu lassen.



In den grossen Städten, in denen ich gelebt habe, wäre ich besonders vorsichtig. Und keine Komponente wäre mir da wichtiger als die Vorderradbremse, die fast ausschliesslich darüber entscheidet, wann man in der Ebene zum Stehen kommt. Ich bin diesen Sommer einmal komplett durch München gefahren, und ich war nach drei Beinaheunfällen dankbar um meine extrem teure, aber auch bissige Campagnolo Record Bremse - schuld waren zweimal übrigens Radler, eine Mama mit Jastenrad und ein Ipod-Depp auf der falschen Seite. Wie man ohne eine gute Bremse auskommt, weiss ich nicht. aber wenn ich dann höre, wie jemand zum Radgeschäft fährt, um sich die vordere Bremse reparieren zu lassen, weil da ein Seil gerissen istdann stellt sich für mich schon die Frage, ob man sich auch bei Nichtwirklichfreunden aufregen darf.

Ich mein, was geben wir nicht alles an Geld aus, um schlau, gesund und hübsch zu sein. Das alles hängt an diesem gerissenen Seil, da muss man aktuell selbst gar keine Schuld haben, es kann einem immer mal jemand die Vorfahrt nehmen - und dann ist das alles dahin. Einfach, weil nicht die Bereitschaft da ist zu sagen: Das hat oberste Priorität. Das mache ich entweder selbst oder ich schiebe. Das Risiko mag klein wirken, aber die Folgen können so übel sein, dass man das einfach nicht tun darf. Oder wenigstens jemand haben sollte, der einen dafür zur Minna macht. Wirklich. Nur im Guten. An diesem Seil hängt alles.



Mir ist einmal ein Bremsbelag bei einer Scheibenbremse aus der Halterung gebrochen. Das kann immer mal passieren, das war minderwitzig, aber ich war allein am Berg, und es hat nur mich gefährdet. Ich hatte einen Öldruckverlust bei einer anderen Scheibenbremse und weiss schon, warum ich traditionelle Mechanik, die wenig Wartung braucht und mit geringen Kräften auskommt, lieber mag. Gegen die Statistik kommt man nicht an, die Wahrscheinlichkeit, die wir Unglück nennen, findet immer einen Weg, und nur, wenn einer fällt, heisst es nicht, dass andere stehen.

Gesundheit ist das Wichtigste, hat meine Grossmutter immer gesagt, und natürlich wie immer recht gehabt. Es passiert eh zu viel. Man sollte das nicht noch zusätzlich befördern. Und im Zweifelsfall lieber einmal zu oft den Mund aufmachen. Das habe ich jetzt indirekt getan und vielleicht macht es ja die Runde zu der Stelle, wo es hin soll.

Sonntag, 30. November 2014, 20:46, von donalphons | |comment

 
Bester D.A.: Die zuverlässigste Fahrradbremsen waren die Trommeln an den Gazelle-Fahrrädern mit mechanischem Gestänge. Leider gibt es die nicht mehr. Der Bowdenzug mag bei regelmäßiger Prüfung optimal sein. Sie können aber nicht in die Hülle sehen, ob da etwas aufgespleist ist. Also: der KDF-Wagen, später Käfer genannt, hatte anfangs auch Seilzugbremsen. Man ist dann aber auf die Hydraulik umgestiegen, einfach, weil die Betriebssicherheit höher ist und die Ansprechzeit kürzer. Wenn Ihre Öldruckbremse größere Kräfte benötigt als die Seilzugversion, ist sie falsch ausgelegt (Leitungsquerschnitte, Zangenkonstruktion). Ich habe mir gerade auf einer Mountainbike-Seite angesehen, wie eine Magura-Bremse entlüftet wird: Als ehemaliger Fahrer eines Citroens mit Hydropneumatik möchte ich bemerken: der Konstrukteur bei Magura gehört auf die Galeere. Mindestens für zehn Jahre. Übrigens: Leckagen in Hydraulikkomponenten der Bremsanlage hatte ich vor 44 Jahren bei einem British Elend Mini. Ich vermute, die Fahrradbremsen-Hersteller verkaufen hier Kernschrott, weil sie sich die verchromten Kolben und die EPDM-Dichtungen sparen. Sehen Sie sich doch mal die Ackerschlepper in ihrer Region an. Die Fendt und Mc Cormick arbeiten mit Drücken oberhalb 250bar. Da geht nix kaputt. Und beim Fahrrad bekommt man die Druckleitungen nicht dicht?- Als Lkw-Bremsenprüfer erlaube ich mir die Bemerkung: In ihrem Metier sind Pfuscher am Werk.

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Felgenbremsen, um das zu erklären. greifen aussen an der Felge, also beim grössten Durchmesser, und brauchen daher weniger Kraft. Scheibenbremsen haben serh viel kleinere Durchmesser und müssen daher mehr Druck auf die Scheibe bringen. Und unsauber konstruiert sind die alle, fast alle Scheibenbremsen schleifen ganz übel. Deshalb werden sie am Rennrad auch kaum eingesetzt. Und weil die dinger leicht sein müssen- geht das nur auf kosten der Stabilität. Felgenbremsen sind dagegen eigentlich sehr konsequent auf das Optimum ausgelegt. Als ich mal einem Opel das Penser joch nachgefahren bin, waren nachher seine Bremsen kaputt, nicht meine. schon fein, wenn die Körper keine 200 Gramm wiegen.

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'Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten' hat auch so ein paar kleine Unschaerfefehler (u.a bei sich selbst), um deretwegen es ggfls. lohnte, mal wieder zu lesen. Und eben auch deshalb, weil die anderen halt die anderen sind, unter eigenen Sternen und eigenen goettern geboren, mit eigener Seele und eigenem verstand eigenverantwortlich durchs leben zu gehen. Auch falls das begrenzter Erkenntnis und Einsicht auch schon mal anders vorkaeme.

Und das jetzt 'Change management: lernen von den aa' (manager magazin) - oder 'gesundheit gegen gift' - was aber, wenn man gar keine wirklich (gift) freien koennen wollen wollte? Oder dürfen sollte? 'Ein bisschen wechselseitige abhaengkeit ist doch am besten immer, es geht eben nicht ohne.'
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ich habe zwar nicht verstanden, welche bremsen mein Vorschreiber hier anspricht, beobachte aber, wie im letzten Jahr die Scheibenbremse als größte Sau durchs Dorf der Roadbiker gehetzt wurde. Nie war die Rede von schleifenden Bremsen, alles sehr gut usw.
Auch dei Trommelbeläge der gazellen gehen hinüber, man merkt es allerdings fühzeitig und es ist nicht die Art Rad, mit der man ein Joch hinauf- bzw hinunterfährt....
Insofern ist das kleine Lob der Felgenbremse (auf Aluminium) nicht hoch genug zu hängen, es ging in den letzen Jahren ein wenig unter.

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fahre scheibchenbremsen am ackerschände und habe trotz relativ häufigem LR-Wechsel nur seltenst schleifgeräusche (mittelklasse formulas)

hätte ich nicht schon einen LRS für felgenbremsen für die winterschlampe gehabt, wären da auch scheiben dran gekommen. in der mechanischen variante durchaus alltagstauglich und witterungsfest solange man den ranz nur häufig genug bewegt.

der verbreitung am renner steht wohl besonders die UCI entgegen. im Crosserbereich hat sich das ja schon ganz gut durchgesetzt.

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@rollproll:
Dort hat man ja auch nicht so lange und schnelle Abfahrten wie bei Straßenrennen. Einen richtigen Alpenpass würde ich im jetzigen Entwicklungsstadium lieber nicht mit einem scheibengebremsten Rennrad runterfahren wollen.

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wenn ich dieses dürre stahlteil sehe, kann ich mir gut vorstellen, dass das irgendwann mett war.

wobei ich insgesamt die idee, statt der Felgen nur den rotor zu tauschen durchaus interessant finde. am stadtrenner sind die felgen nun nach einigentausend km langsam auf.

mit langen abfahrten habe ich auch zugegebenermaßen wenig erfahrungen, im flachland/Mittelgebirge könnte man scheiben durchaus nutzen, ob man sie braucht ist eine andere frage. meine aktuellen bremsbeläge halten schon 5 Jahre auf dem trainingsrenner.

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Es ist ja nicht nur der Rotor, die Bremsbeläge sind wohl weit öfter fällig als bei Felgenbremsen. Im Übrigen habe ich noch kein Paar Felgen durchgebremst, mein meistbewegter LRS ist ein Mavic MA2 aus den 90ern, und den hab ich nur wegen eines Höhenschlags im Hinterrad ind die zweite Reihe ans Bastelprojekt verbannt. Liegt aber auch vielleicht daran, dass ich nicht pendle und überhaupt wenig Stadtverkehr fahre, wo ich ständig in die Eisen steigen müsste.

Was anderes ist es mit ultraleichten Carbonfelgen, die sind ruckzuck durchgebremst, und mit Scheibenbremsen löst man ein Problem, das man mit vernünftigeren Laufradsätzen aus Alu (oder Alu-Carbon-Verbund) nicht annähernd in dem Ausmaß hätte.

Wobei ich nicht grundsätzlich gegen Scheibenbremsen am Renner bin, ich denke nur, um so idiotensicher zu werden wie es die herkömmlichen Bremsen mittlerweile sind, ist noch einiges an Entwicklungsarbeit nötig.

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