Für die Harten

war diese L Eroica ein riesiges Vergnügen. Radfahren, Bergwandern, Survival Training. Alles zusammen. Und ein schönes Thema für die FAZ.





Nun bin ich nicht ganz so hart, sondern eigentlich ein Freund sonniger Idyllen. Allerdings bin ich auch ein Freund der Eigenständigkeit, des eigenen Weges, und recht lang war es so, dass die Beschäftigung mit alten Rädern mehr eine Sache für Abseitige war. Ein spleeniger Zeitvertreib. Hipster überlebten Fixiefahrten, echte Männer nannten deren beulig aussehenden Freundinnen mit Gastschmiere bei der taz "aus den Fugen geratene Schleichwerbepest" und "Feministinnen", überstanden deren hinterfotzige Anschläge auf den eigenen Etat, und fuhren Rennrad, um nicht selbst aus den Fugen zu gehen.





Es war also etwas für einen kleinen Kreis und nicht für jeden, der seinen Hintern zur Uni bewegen will - wie das heute ist. Ich kann nicht mal mehr auf den Wochenmarlt mit einem Altrad fahren, ohne gefragt zu werden, wo man sowas herbekommt. Gleichzeitig weiss ich von befreundeten Mechanikern, ich habe es selbst gesehen, dass Leute nicht mal mehr in der Lage sind, Bremsklätze zu wechseln. Sie können nicht mehr 4 Schrauben lösen und wieder festziehen. Das ist dann das Klientel, das ein überteuertes Rad kauft, und es so lange zu Schanden fährt, bin es geklaut wird. Die Preise steigen deshalb trotzdem. Es kann gern kaputt gehen, aber bis dahin soll es nach etwas aussehen. Es ist Wegwerfware wie ein iPhone, statt das, was es wirklich ist: Eine Maschine, die Sachverstand und Pflege braucht.





Dieses Klientel fehlt hier weitgehen, und die Hipster sind auch deutlich weniger geworen - vielleicht, weil sich herumgesprochen hat, dass es nichts mehr abzustauben gibt, aber sehr viel einzusauen mit Schweiss un Dreck.Es sin wirklich mehr die Gleichgesinnten vor Ort, denn die Modischen. Sachverstand statt Trend. Gefunden habe ich trotzdem recht wenig auf dem Markt, aber das ist nicht so schlimm. ich habe ja und verkaufe nichts an Hipster.

Montag, 5. Oktober 2015, 00:21, von donalphons | |comment

 
Ha!
(O.T.)
... endlich gibt es Weltliteratur-to-go ...

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Respekt !
Packende Geschichte, da könnte man glatt mal nach alten Rädern suchen, auch wenn ich diese Wäscheleinenbremszüge nicht mag.
Darf man das Ritzelpaket nach eigenem Gusto wählen, also z.B. auch ein 33er hinten ?

Falls es den Gedanken noch gibt, in der aktuellen Ausgabe des deutschsprachigen "Cyclist" ist ein längerer Bericht über das Stilfser Joch...

Ciao, Desillusionierter

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Sie dürfen sich alles montieren was so bis ca. 1985 erhältlich war. Selbstverständlich können Sie auch mit einer Sachs Duopar und dem 14-36 Schraubkranz antreten. Das war damals top notch für Cyclotouristen.

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1987 ist die Grenze und auch die gilt eigentlich nicht mehr, seitdem Bianchi komplette, zugelassene Neuräder anbietet. Genau schaut eh keiner mehr, ich sah viele DualPivot Bremsen und neuere Long-Cage.Schaltwerke, obwohl es auch noch alte Exemplare gäbe.

Für mich ist das Mittendorf

http://cdn.blogger.de/static/antville/rebellmarkt/images/gaio.jpg

Als Spezialaufbau schon recht nah dran am Optimum. die Katastrophe bei der ersten Teilnahme kam von

- krasser Unterschätzung der Steigungen

- viel zu grosser Übersetzung

- Regen

- untertriebenen Angaben beim Streckenprofil

- mentale und körperliche Schwäche

Es sind immer ein paar km und hunderte Höhenmeter mehr als angegeben, nur die ganz kurze Runde stimmt so halbwegs. Seitdem ich spezielle Räder baue, haben die Probleme deutlichst nachgelassen. Das absolute Ideal habe ich noch nicht gebaut, aber das kommt, sobald ich die passende Kurbel habe.

Das hier wird mein Rad für das nächste Frühjahr:

http://cdn.blogger.de/static/antville/rebellmarkt/images/rufa.jpg

Mit leichter Untersetzung ist man jedenfalls gut dabei.

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nur die ganz kurze Runde stimmt so halbwegs.
Ha! Das wäre schön.
38km stand seit einem Jahr auf der Website und bei der Registrierung waren es dann plötzlich 46.
Und die Mehrkilometer waren sicher nicht in der Ebene oder bergab!
In Buonconvento im Frühjahr stimmte es so halbwegs.
Aber vermutlich schon 2016 wird man es da auch nicht mehr so genau nehmen und ein paar km und Höhenmeter mehr fahren müssen, nachdem dieses Jahr die Primavera Premiere ein Erfolg bei den Teilnehmen war!

Aber diese italienischen Ungenauigkeiten sind Teil des Reizes der Veranstaltung!

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Ich glaube, der Unterschied liegt darin, dass die L Eroica schon 2o Jahre alt ist und man damals die Entfernungen noch aus Karten genommen hat. Die neueren Routen der Primavera - die teilweise die Süschleife der ganz grossen Herbstrunde sind - sind dagegen GPS-vermessen.

Die paar hundert Höhenmeter kommen von den kleineren Steigungen zwischendrin, die man früher auch nicht messen konnte. Generell denke ich, dass man die Zahlen so lässt, weil die echten Zahlen vielleicht doch etwas abschreckend wären.

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Solange die keine Pedelecs mitfahren lassen, bleibt ja zumindest der Trost, dass es allen gleich schlecht oder gut mit solchen Abweichungen geht.

Gibt es denn wenigstens dafür mehr Versorgungsstationen? So ein Extra-Stand mit Platten voller aufgeschnittener Coppa oder Finocchiona, oder meinetwegen Kuchen.... Ich sollte sowas nicht in der Mittagszeit lesen.

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Bei der 46km Runde gab es nach ca 30km ein Ristoro mit einer hervorragenden Auswahl and Speis und Trank. Er befand sich auf dem Weingut Dievole und entsprechend gut war der Chianti!

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Verhungert ist dort jedenfalls noch keiner. Es gibt bei der mittleren Runde Frühstück südlich von Siena, ein wirklich üppiges Mittagessen um 2 in Radi mit einem Eintopf, der so gut ist, dass ich mir das Rezept habe geben lassen, dann zum Nachmittag nach der schlimmsten Stelle nochmal volle Tafel in Castelnuovo und am Ende die Pastaparty. Und es ist sehr abwechselnd, egal ob Fleischesser, Vegetarier oder Veganer.

Irgenwer meinte, man würde da am Tag 7000 Kalorien verbrennen, also radelt man nicht nur viel, man isst auch sehr viel. Der Vorteil ist, dass man wirklich nichts selbst mitnehmen muss.

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Ich glaube, ich habe 7000 Kalorien zu mir genommen :-)

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Oh, Italien und Kartografie. Das Ministerium für Umwelt hat mal seine Kartengrundlagen kurzzeitig für alle freigegeben. Es waren handgemalte Exemplare aus KuK-Zeiten dabei...
GPS ist für dieses Land ein Segen.

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Wie auch immer, man fährt halt so lange, bis man da ist, und man isst so lange, solange noch etwas da ist. Die Harten spülen wirklich mit Wein nach.

Ausserdem gab es dieses Jahr eine tolle Blechkiste für Werkzeug und ähnliches.

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Die Sache mit den Wäscheleinen, den Haken/Schlaufenpedalen der Datumsbegrenzung ist ja nun lediglich eine stilistische Grenze die gezogen wird, damit auch der Charakter einer gewissen Form von Radsport hergestellt wird.
So wird es keine Mountainbikeveranstaltung und auch eine Mindestdistanz mit entsprechenden Höhenmetern ist eine Hürde, die auch Hipstern und Gelegneheitsradlern bald deutlich wird.
Insofern ist es nur zu schön, wenns auch einmal regnet: schlechtes Wetter und Schmerzen, zwei Dinge, die absolut nicht mehr gegenwartskompatibel scheinen.

Gut also, wenn der Kerngedanke auch nach 20 Jahren nicht verschlissen ist, gut auch, wenn das Retro-nerd-Teile-Schachern nicht zunimmt. Noch besser, wenn alte Männer wie KP Thaler den Mittvierzigern auf Anstiegen zeigen, wo der bartel den Most holt.

Auf ein Neues

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Na?
Bislang stehen auf meiner Teamliste für die - eigentlich hübschere, weil niht so überlaufene - L Eroica Primavera im Mai

- mark793
- Don Ferrando
- Boooooster

Wollte ich ein grösseres Team anmelden, bräuchte ich bald Zusagen.

Es ist halt ein sehr offenes und internationales Poblikum, das auch ziemlich genau weiss, was es will. Als Hipster hat man da vermutlich wenig Freude, weil die Vorbereitung schon recht kompetent sein muss,

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Team
Wie sieht es denn mit holgi aus?

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Den muss ich noch fragen.

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könnte mit mark teamen. Wäre schön

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Meine gestrige Inselumrundung auf Gozo dürfte etwas mehr als das Pensum der Strecke gewesen sein, die don ferrando im Frühjahr gefahren ist. Das sollte also machbar sein, selbst wenn ich kommendes Frühjahr an die Form vom Mai dieses Jahres nicht anknüpfen kann.

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Ich betätige mich dann als Schlepper. Schön zu hören, dass es schon wieder für ein ganzes Eiland reicht.

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@crispinus:
Oh ja, das fänd ich gut.

@don: Naja, das ganze Eiland ist ja auch überschaubar. Allerdings hat es ein paar Anstiege, für die ich die MTB-Übersetzung brauchte, ansonsten hätte ich paar mal schieben müssen. Aber nachdem das auf den strade bianchi eh nicht ganz zu vermeiden ist, muss ich da auch nicht mit falschem Ehrgeiz rangehen.

Aber das mit dem Attest könnte noch eine sportliche Herausforderung werden. Im Clan habe ich keinen Doktor, notfalls muss mich meine langverflossene Jugendliebe gesundschreiben. ;-)

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mhh wäre das nicht so eine verflixt lange anfahrt wäre ich ja fast interessiert. einen so mehr oder weniger oginooolgetreuen 80er-jahrebomber hab ich ja noch rumstehen

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@rollproll: Grade vor dem Hintergrund, dass ich im Sommer zu krank geworden bin, um jetzt im Herbst mitstrampeln zu können, bin ich umso froher, mich im Frühjahr zur Eroica Primavera aufgerafft zu haben. Das Erlebnis kann mir schon mal keiner mehr nehmen.

Ansonsten braucht es halt Kondition nicht nur auf dem Sattel, sonndern auch am Lenkrad, das stimmt schon...

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Ich bin ja auch etwas unterwegs -aber es hängt auch davon ab, wie viel Zeit man sich nimmt. Wenn man ein paar Tage einplant, ist es nicht so schlimm. Man kann dann auch auf 2 Etappen runterfahren und vielleicht sogar einen Pass mitnehmen.

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@mark793
Abhängig von der persönlichen Konstitution und davon, ob es die gleichen Strecken wie dieses Jahr sind, werde ich dann meine Distanz wählen.
Aber es ist ja noch über 7 Monate hin.

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@ mark. am segen dieser altmetallrundfahrt möchte ich garnicht zweifeln, aber ohne auto das ganze benötigte geraffel mit der bahn ranschaffen über 1500km (oder mehr), das tue ich mir nach möglichkeit nicht an.

habe das dieses jahr bereits getestet, zeltkram, bergabrad, futter für eine halbe woche: 2000bahnkm .... war zum abgewöhnen.

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