Ich bin besorgt und schlecht informiert

Wir sind uns alle einig, dass es in Deutschland etwas weniger als 200.000 Heroinabhängige gibt. Die offizielle Zahl ist ein Viertel niedriger, aber es gibt auch andere Untersuchungen, die etwas mehr annehmen.

Ich glaube auch nicht, dass irgend eine Partei für die Freigabe von Heroin eintritt. Oder dass es dafür Mehrheiten gäbe. Es gibt eine deutlich Mehrheit für die Bekämpfung der Heroinabhängigkeit und ihrer Begleitumstände. So halbwegs hat der Staat die Sache im Griff, auch wenn es teuer ist. Eine gute Freundin wohnte einmal in einer aufgeschlossenen WG, in die die Kommune einen ehemaligen Abhängigen steckte - das Experiment ging so gründlich schief, dass meine Meinung dazu als durchaus fundiert gelten kann: Selbst nach der Therapie können Heroinabhängige der Gesellschaft noch immer Probleme bereiten. Heroin ist ein Problem.

Aber der Anteil der Süchtigen ist glücklicherweise niedrig, 0,2 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Afghanistan stellt aktuell täglich 7000 Pässe aus, mit denen vor allem junge Männer Richtung Europa und Deutschland ausreisen, um Asyl zu beantragen. Sie dürften aktuell nach den Syrern die zweitgrösste Gruppe der Ankommenden ausmachen.

In Afghanistan galten im letzten Jahr mehr als acht Prozent der erwachsenen Bevolkerung als heroinabhängig, Tendenz steigend - kein Zufall, das Land ist schliesslich Weltmarktführer bei Opium und Heroin. Dazu kommt noch eine kulturelle, äh, Eigenheit: Für Frauen schickt sich das dort nicht, also sind die Konsumenten vor allem Männer. Wie ich den einschlägigen Berichten entnehme, junge Männer ohne Perspektive, so wie jene, die hier um Asyl nachsuchen - so steht es zumindest verständnisvoll in der Zeit.

Aber belassen wir es einfach beim Durchschnitt und nehmen wir an, dass 15 Pozent der afghanischen Männer eine besondere Neigung zu besonders gefährlichen Betäubungsmitteln haben. Die spannende Frage ist nun, wie hoch dieser Anteil bei den jungen Männern ist, die hier ankommen. Ganz schlicht, und wäre nicht gerade die Zeit des Staatsversagens und der Willkommenskultur, so hätte ich keinen Zweifel, dass sich diese Frage irgendwo in den Medien finden würde.

Denn wenn es beim Durchschnitt bleibt, kämen auf hunderttausend männliche Flüchtlinge - die Passproduktion von rund drei Wochen - 15.000 Heroinabhängige. Das würde die ofiiziellen Zahlen in Deutschland mal eben um zehn Prozent nach oben schnellen lassen. Bis zum Ende des Jahres rechnet man dagegen mit deutlich über 200.000 Afghanen, die hier eingereist sein werden. Die Folgen hängen natürlich vom Anteil der Drogenabhängigen ab. Es können deutlich weniger sein, aber was ist da das Best Case Szenario?

Vermutlich werden diese Leute dann nicht sofort einen Entzug machen, sondern versuchen, ihrem Hobby auch weiterhin zu fröhnen. Die Nachfrage wird deutlich steigen, wobei man bedenken muss, dass sicher der ein oder andere kommt, der nicht nur konsumiert, sondern auch Ideen hat, wie man angesichts der offenen europäischen Grenzen den Handel treiben kann. Die Polizei hat gerade anderweitig zu tun, es spricht also nichts gegen entsprechende Importe.

Kurz, ich sehe da etwas kommen, was ohnehin schon bei uns in der Region mehrfach zu Protokoll gegeben wurde: Ein gewisses, aufgrund der Herkunft importiertes Drogenproblem unter Asylbewerbern nämlich. Es ist halt so, dass Deutschland Drogen anders versteht und verfolgt, als die arabische Welt. Und ein Joint ist etwas deutlich anderes als Heroin.

Sollte ich mich irren, hätte ich gern eine Erklärung, warum die Junkies alle in Afghanistan bleiben und nur die Abstinenzler kommen. Oh, diese Debatte hat es übrigens schon mal gegeben, während des Rückzugs der Deutschen aus Kundus: Da hatte man Angst, dass unter den zurückgelassenen einheimischen Helferrn, die Asyl wollten, wohl auch komische Leute waren, und prüfte - nach Ausagen eines ranghohen Militärs, den sich zufällig kenne - sehr genau.

Aber das ist jetzt alles vorbei. Alle kommen, niemand fragt nach oder weist auf das Problem hin, und obwohl ich weitaus besser informiert bin, als die meisten Bundesbürger, treffe ich in dieser Frage nur auf eisiges Schweigen. Aber wie soll ein Staat, der schon bei der Registrierung überfordert ist, etwas über die Abhängigkeiten wissen?

Eben. Man hat keine Anzeichen.

Und ich fresse einen Besen, wenn die afghanischen Heroinhändler dümmer als die Kokainealer aus Westafrika sind, die ihr Zeug in Berlin von Landsleuten verkaufen lassen und so den Vertrieb selbst kontrollieren, während in Deutschland aus Angst vor Pegida wieder zugeschaut wird, wenn sich im Görli wunderbare PoC beim Revierkampf niederstechen. Im Gegenteil. die Zeit schreibt noch einen verständnisvollen Artikel über die Szene. Da wird doch keiner über die Junkiequote bei Afghanen öffentlich reden wollen.

Die Zahlen sind bekannt. Der Rest wird beschwiegen. Und dieses Beschweigen macht mich besorgt, sehr sogar.

Deshalb bin ich übrigens auch dafür, die Grenze zu schliessen und Transitzonen einzurichten. Da hat man andere Möglichkeiten, sich mit solchen Zuwanderern auseinander zu setzen. Auch die Abwehr der afghanischen, den Taliban nützenden Drogenmafia ist ein Grundrecht des Staates. Dass sie existiert, dass die sich auf Afghanen stützt und sie beliefert, ist ein Fakt. Die Frage ist halt, wie wir damit umgehen. Momentan ignorieren wir es einfach. Das wir irgendwann nicht mehr möglich sein, und die Folgen machen mir Angst. Die soll man angeblich nicht schüren.

Ist Ignorieren besser?

Samstag, 10. Oktober 2015, 14:40, von donalphons | |comment

 
Viele(!) andere sagen das alles (durchaus nachvollziehbar & richtig) viel deutlicher und in weniger nette oder leicht ironische Worte verpackt, ...und werden von der Presse & Politik als verachtenswertes Pack gescholten. Es liegt also nur an der Sprache (also: Bildung) ?

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Ich bin mir absolut sicher, dass die Polizei und die Politik genau dieses Problem auf dem Schirm haben. Die sind ja nicht dumm. aber eine Debatte über das Sozuialverhalten der Afghanen und ihre Zahl würde dafür sorgen, dass es ganz sicher keine europäishe Einigung gibt.

Es ist ja kein Zufall, dass Entwicklungshelfer da unten öfter mal Personenschutz brauchen.

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Hat in jüngerer Zeit tatsächlich schon jemand vorgeschlagen, dem Deutschlandfunk seinen ekelhaften, fast schon faschistoiden, nachgerade unapetittlichen Faschistennamen wegzunehmen? Die Belegschaft vielleicht? "Die Grünen"? Irgendein Antidings? Zeit wär's!
Wie komm' ich da grad drauf ... Ach so:
Der DLF berichtete, mit Originalton, von diesem AfD-Heini aus NRW, der sich als Thüringer ausgibt. Hat das Kamuff doch im ZDF gestern Abend den Brüller schlechthin abgefeuert, beim Versuch, sich für seine Darbietung in der Sendung von Jauch zu rechtfertigen: "Heutzutage gilt man ja schon als rechts, wenn man morgens pünktlich zur Arbeit kommt." Narhallamarsch!
Man muss fürs Kabarett kein Geld ausgeben, es genügt, im Alltag schön hübsch die Äuglein aufzusperren!

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Wenn man die Themen nicht angeht. überlässt man sie halt der AfD. Sie ist nur so gut, wie der Rest unfähig ist.

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danke für die gedanken.

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Die Zahlen in Ehren, und auch die Besorgnis, Ich will das auch gar nicht kleinreden, aber ich glaube doch, das dies ein eher weniger brennendes Problem werden wird.

Die meisten Heroinabhängigen, die ich sehe, schaffen es nicht mal von Schwabing nach Bogenhausen, geschweige denn von Kundus nach Kiel.

Trotzdem gut sich darüber Gedanken zu machen. Insofern also vielen Dank.

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elbaer, ich fürchte Sie täuschen sich.
Gut versorgte H-Süchtige sind keine Junkies. Das sehen Sie an der Langlebigkeit und Gesundheit etlicher Promis im Musik- und Celebbusiness

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Ja und die Cholera nicht vergessen.

Absurd. Mal mit den Bedingungen dieser Flucht auseinandersetzen. Das ist kein First Class Flug mit LH.

http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/minderjaehriger-fluechtling-aus-afghanistan-nach-wuppertal-a-1031047.html

Leute, so langsam setzt wirklich überall der Verstand aus...

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melursus,

ich habe eine dunkle Ahnung, dass nur die wenigsten der hier ankommenden Afghanen Rockstars sind.
Ebenso wie die meisten der deutschen Junkies keine sind...

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elbaer, das Beispiel steht pars pro toto. Kein einzelnes Beispiel würde mir Sorgen machen. Aber die Summe der verschwiegenen Beispiele in Verbindung mit den Zahlen in Verbindung mit dem Kontrollverlust - ja, die machen mir Sorgen.

Zeit für eine Waffe ...

Gruss,
Thorsten Haupts

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TBC. Nicht Cholera, TBC ist ein Problem.

Und natürlich gibt es auch komfortable Fluchtrouten, alles eine Frage des Geldes. Die Afghanen sind über den Iran bis in die Türkei recht flott unterwegs, auch Damaskus Berlin geht momentan in zwei Wochen oder weniger.

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Ehrlich, mich widert das xenophobe Gelalle hier nur noch an. Wenn eine Erfahrung aus einer WG mit einem therapierten Junkie als Kompetenz durchgeht, dann sind hier sicher nur Experten unterwegs.

Der Weg von Teheran ist ein 8-9 stündiger Gewaltmarsch, der gefährlicher sein soll, als die Bootsfahrten über die Ägäis.

Wie wäre es denn mal mit ein paar Erfahrungen aus erster Hand? Einfach mal eine nette, junge syrische Familie im Heim aussuchen und ihr eine Wohnung stellen.

Ich habe in nächster Nähe sehr positive Erfahrungen gemacht.

Diese bornierte Selbstgefälligkeit im spätbürgerlichen Abendland ist sehr abstoßend.

Schließlich hat die Bundeswehr in Afghanistan mitgemacht, bei dieser Schwachsinnsaktion und in Syrien haben die USA die Lunte angefackelt. Geht euch also anderswo ausheulen, dass die bösen schwarzen Männer bei euch Pest und Drogen vorbei bringen.

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Es gibt mehrere Geschichten, die ich nicht geschrieben habe.

Ich war bei einer Begehung dabei. Ich weiss aus Italien, dass sowas schon mal ausser Kontrollle geraten kann und deshalb hat es mich dann auch nicht überrascht, als es in diesem Lager sehr laut wurde.

thing is, dass es in diesem Ort das dritte Lager ist. Das erste sind Container, das zweite ist die Turnhalle, das dritte sin Zelte mit Aluwänden und Heizung. Und da haben sie eben auch Container gefordert. Die Verantwortlichen vor Ort reissen sich die Beine aus, machen das, was gerade noch eben möglich ist, und werden mit einem Mob konfrontiert. Das ist schon hart. Der Bürgermeister, der vor einem Jahr freiwillig besonders viele aufgenommen hat, ist jetzt derjenige, der die freiwilligen Leistungen im Landkreis in Absprache mit Helfern und anderen kassiert hat.

Ich habe sehr viel gesehen in diesen Monaten und mich gut vorbereitet. Ich habe gute Gespräche geführt, aber momentan sind zumindest in Bayern die Ressourcen voll belastest und es wird an den Standards geschraubt, weil etwas anderes nicht mehr geht.

Es ist drinnen eine ganz andere Stimmung geworden. Vorstellungen, die bei 200.000 Flüchtlingen pro Jahr noch goldrichtig gewesen sein mögen, passen nicht mehr bei 2 Millionen, die hier versorgt werden müssen. Wenn nichts passiert, wird diese Zahl ungefähr im April erreicht sein, plus ein paar Hunderttausende, die einfach so ins Land kommen. Ich halte es für wichtig, sich auf die zu konzentrieren, bei denen Aufwand und Ergbnis in einem guten Verhältnis sind. Das ist auch der Unterschied zwischen einem dreckigen Rassisten wie Stimmvieh und den vielen Praktikern und mir, die irgendwann begreifen, dass man angesichts der Probleme regulierend eingreifen muss.

Aber ich denke auch, dass der afghanische Exodus eine andere Geschichte ist.

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Warum werden wir so schlecht informiert?

Sie greifen zurecht die Überlassung jeglicher Artikulation von migrationsbegleitenden Fehlentwicklungen an die Agitatoren vom rechten Rand auf.

Warum und weshalb sind SZ, Zeit; Spiegel, FR, NN, WAZ, Friede-Springer-Presse, Aenne-Burda-Blätter so auf Merkel-Immi-Kuschel-Kurs?

Sehen die Redakteur_Innen nicht die Auswirkung dieser massiven Zuwanderung von ungebildeten, frustrierten, unsicheren, aggrostolzen jungen Männer auf Lebensqualität, Handlungsfreiheit, bewegungsfreiheit aller Schwulen, Lesben, Tannsexuellen, Intersexuellen und einfach aller Frauen?

Auf Twitter war letzte Woche worldpatriarchyday. Der nicht echte, der kritisierte fake-Patriarch könnte sich zurücklehnen und die jungen Fremden "seine" Werte und "seine" Männerrechte durchsetzen lassen.
Als wirklicher Patriarch habe ich Angst um meine Familie, um meine Horde. Ich habe schwule Freunde.
Ich sehe gerne attraktive Frauen, die sich frei, fröhlich und ungezwungen bewegen. Die Autofahren, einkaufen, arbeiten.

Was ist mit Ärztinnen, Polizistinnen, Anwältinnen und Richterinnen? Was ist mit den Sachbearbeiterinen in der BAMF, im Arbeitsamt, in den Einwohnermeldeämtern? Wer hört wo deren Stimmen? Was sagen dies Frauen zu "Wir schaffen das"
Wieso schreibt keine dieser Frauen einen Gastartikel wie Frau Despina Castiglione unter Dons Schirm und Schutz?
Oder unter der des Herrn von Altenbockum.

Ich höre nichts.

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Beim Thrma Frauen hat man gleich die Feminitinnen an der Backe. Eine Gründerin eines Blogmagazins hat vor Kurzem geschrieben, dass sie Angst hat, und wurde so angegangen, dass sie es gleich wieder löschte.

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Und das Merkel ist jedenfalls kein Mann. Schwierig.

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zu Wohnungen

Die ethnische Herkunft der Hausbesitzer oder Hauptmieter,
welche Wohnungen zu teuer bezahlten Massenlagern umfunktionieren wird nie genannt. Was macht ein Vermieter mit der Klage von Nachbarn, in der Wohnung daneben oder darüber wären 20 Menschen?

Den satt profitierenden eigentlichen Mieter rausklagen?
In Dubai mieten die fremden Arbeiter Matratzen, nicht Zimmer oder Wohnungen. Und selbst die Matratzen werden geteilt.
Wie kann ein Hausbesitzer dagegen vorgehen, wenn er denn will?

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Das ist in deutschen Zentren schon länger Praxis. Wir hatten vor einem Jahr mal den Fall eines älteren Gebäudes, das gutgläubig vermieter wurde. Beim Brand flohen dann über 70 Leute aus 200m² und den Mieter hat man wegen Steurhinterziehung drangekriegt. Aber das meiste geht wohl unter der Hand.

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Kommt jetzt das Schäuble?

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Die CU braucht sicher noch zwei Wochen um zu verstehen, dass etwas passieren muss.

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7. November, würde das passen?

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Lieber thorha, lieber Don Alphonso,

dass die ganze Kiste besorgniserregend ist, bestreitet doch keiner. Dass wir es hier mit einem Vollversagen der Frau Merkel (und ganz Europas) zu tun haben, doch auch nicht.

Aber das Versagen hat nicht in diesem Sommer begonnen, sondern (wenn man denn nicht die ewigen Klagen über den Kolonialismus und Neo-Kolonialismus wiederkäuen will) vor drei oder vier Jahren.

Nichts ist ekliger als "ich hab´s ja gleich gesagt", aber manchmal geht´s nicht anders: Ich habe vor zwei Jahren gepostet, dass man Hotspots einführen muss um Griechenland und Italien nicht allein zu lassen, dass man über Regelungen und Hilfen in den Krisenländern nachdenken muss, dass das Uno-Flüchtlingshilfswerk massiv unterstützt werden muss in Ländern wie Jordanien. Dass ein Einwanderungsgesetz her muss um Zugangsmöglichkeiten zu schaffen jenseits des Asylrechts, Ausbildungszentren in stabilen afrikanischen Staaten geschaffen werden müssen - alles Dinge die jetzt, nach dem das Kind in den Brunnen gefallen ist, auch von der Rechten gefordert werden.
Man hat sich stattdessen auf Abschreckung verlassen und die Mittel für die Flottenaktionen im Mittelmeer zusammengestrichen um sie ein Jahr später wieder zu erhöhen, weil Europas Bevölkerung überraschender Weise doch nicht mit tausenden von Ertrunkenen klar kam, und die Abschreckung erkennbar nicht funktionierte

Diese Wanderung war abzusehen - und es wurde deutlich und frühzeitig darauf hingewiesen, aber man wollte es nicht hören. Linke weltfremde Spinner waren wir. Dann machten sich Millionen auf den Weg und plötzlich –
Reden wir über heroinabhängige Afghanen.

Wir brauchen die Kontrolle über unser Land zurück, sagen Sie. Und sie haben recht. Ich wüsste aber auch gern was das in der Folge bedeutet. Immerhin sind die Menschen ja nicht versorgt und untergebracht, nur weil sie nicht mehr in Deutschland sind.
Selbst wenn Deutschland jetzt die Grenzen dicht macht - was wird mit den Menschen in Österreich? Slowenien? Kroatien? Serbien? Mazedonien? Griechenland?
Was wird das Kosten?
Wer wird diese Länder unterstützen? (raten Sie mal…)
Wie viele Erfrorene wird Europa ertragen in diesem Winter?
Wie viele Tote an den Grenzzäunen? (Wir sind ja nicht alle so abgebrüht wie die Texaner).
In den Lagern?
Oder glaubt wirklich irgendjemand das Kosovo könnte einige zehntausende Flüchtlinge durch den Winter bringen, ohne fremde Hilfe, und sie in den Lagern halten ohne Gewalt?

Ich habe keine Lösung, aber eines ist sicher, heroinabhängige Paschtunen, oder frauenfeindliche Tadschiken sind nicht unser Hauptproblem.

Wir sind so beschäftigt damit uns mit frauenfeindlichen Salafisten, verschwundenen TBC-Kranken, und erschwindelten Mietsverhältnissen auseinanderzusetzen dass die beiden nächsten Flüchtlingswellen die da absehbar kommen werden, schon wieder nicht rechtzeitig in den Fokus geraten:

Im ganzen Sahel, von Mauretanien bis hinüber nach Äthiopien, war dieser Frühling extrem regenarm. Und der Herbst ist es ebenfalls. Im Südsudan sieht die UNO die erste Hungersnot heranziehen.
Und in Afghanistan sind die Taliban wohl nur noch durch Bodentruppen aufzuhalten, die keiner senden wird. Was ganz schlechte Karten für Kabul und die Stämme im Norden und Westen bedeutet. Sie können dreimal raten, wer im nächsten Sommer sich auf den Weg macht…

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Länger, Don. Februar, frühestens. Eher März - die Landtagswahlen BaWü wären ein guter Aufhänger, um Merkels Gegnern einen für die Gesamtpartei hinreichenden Grund für einen Königsmord zu liefern.

Merkel kann eigentlich nur beten, dass die Union wenigstens nicht schlechter als 2011 abschneidet. Tut sie das oder kostet sie der Einzug einer AfD eine andernfalls mögliche Regierung, ist das Spiel offen.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Projekt Souveränitätsverzicht
Nach meiner ohnmaßeblichen meynung ist das der Kern des Problems: Das große Vorhaben, den Nationalstaat in einem europäischen Superstaat aufzulösen.
.
Da soll maximal Souveränität transferiert werden, und damit auch Verantwortung.
.
Das passt genau zu einer Kadavertoten politischen Unkultur, wo die Verantwortungswegschieberei eine der wichtigsten Karrierestrategien ist: Mag der BER auch leherstehen, Hauptsache es war ein anderer schuld!
.
Und so war auch das Dublin-System gestrickt: Im Zweifelsfall sind jetzt die Griechen, Slowenen oder Österreicher schuld, weil sie die Leute nicht so fernhalten, registieren oder erstaufnehmen,wie das laut Vertrag eigentlich müssten.
.
Und damit war aus der Sicht der Souveränitätsflüchter da Proplem ja schon geritzt. Nicht unsers!
.
Wenn wir schon bei harten Drogen sind: Ich fürchte, auch "Europa" ist so eine Droge und der Entzug wird für unsere politische Kadaverkaste kein Spaß.

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These: Das Dublin-Abkommen hat in ähnlicher Weise zur jetzigen Situation geführt wie die Kreditausfallversicherungen zum großen Crash von 2008.

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Dublin war nie für diese Mengen an Menschen gedacht.
Es ist für große Flüchtlingsströme schlicht nicht durchführbar!

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Warum schimpft das Merkel jetzt eigentlich nicht mit den Slowenen?
So wie damals mit Orban?
Warum schickt sie keine Busse nach Kroatien?
.
Guckt sie kein Fernsehen?
Sieht sie nicht die Bilder mit den frierenden Menschen?
.
Oder meint sie, wir schafften das nicht?

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@elbaer:

Und einen Plan, wie man mit grösseren Flüchtlingsströmen umgeht, finden Sie hier:

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/vorschlaege_zur_loesung_der_fluechtlingskrise

Das ist angewandter Realismus. Nein, einiges davon ist überhaupt nicht nett.

Gruss,
Thorsten Haupts

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@HansMeier555:

Merkel kann den Stunt nicht widerholen und sie weiss das. Das Ergebnis ihres mütterlichen Schwächeanfalls kriegen wir ja gerade zu sehen - in Europa entsteht ein Zaun nach dem anderen, der mittlerweile praktisch alle Zuwanderer nach Deutschland lenkt. Genau deshalb wird Deutschland seine Grenzen ebenfalls schliessen müssen.

Akademisch betrachtet ist das ganze eine faszinierende Fallstudie, wie eine von allen Linken hochgelobte und gepriesene Politik mit einer Verzögerung von vielleicht maximal einem Jahr das genau entgegengesetzte Ergebnis herbeiführen wird.

Vielleicht freut es besonders Sie ja, dass damit das Projekt Europa auch beendet sein könnte, zumindest gibt es darauf jetzt eine durchaus realistische Chance. Sollte Merkel also - wie auch von Ihnen vermutet - im Auftrag des Kapitals unterwegs sein, kann ich dazu nur sagen, das Kapital hat wohl auch Schwierigkeiten bei der Personalauswahl.

Gruss,
Thorsten Haupts

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wer hat die heute denn nicht.
.
Vielleicht sollte man die Einbürgerung von Syrern beschleunigen, dann können die die CDU übernehmen.

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Christliche Syrer Union (CSU)

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Klar kann sie "denn Stunt wiederholen"
Warum sollte sie das nicht können?
Die schafft das.
Wer könnte sie daran hindern?
Sie?
Der Schäuble? Dö Misère?

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Oder ein Kölner SED, äh -K.?
.
Schon gut ich hör schon auf.

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Angst um ihr Amt? Das ist das Einzige, was ihr wirklich etwas bedeutet.

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Müsste sie dann welche haben? Gewählt wird doch erst in zwei Jahren und bis dahin bleibt das ihr Land.

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Wieviele MdB's gibt es denn, denen außer ihrer Karriere überhaupt irgendwas etwas bedeutet?
Und wo stehen die so in der innerparteilichen Hierarchie, was haben die zu dort zu melden?

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Ich schätze. in der sitzungshreien Zeit wird man sich so Gefanken machen, nachdem Merkel immer so weiter macht.

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So eine Reise vom Hindukusch nach Europa
dürfte die meisten Junkies tatsächlich überfordern. Die Willenskraft ist recht schwach.
Bei Kokainisten wäre ich mir nicht ganz so sicher.

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Aber wären die niedrigeren Preise kein Grund, doch lieber im Erzeugerland zu bleiben? Als Liebhaber von Schweinshaxn und Bier würd ich ja auch icht von München nach Saudi-Arabien auswandern.

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thorha, ihr Link zu ADG

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/vorschlaege_zur_loesung_der_fluechtlingskrise

Realistisch?

Machen wir den Faktencheck:

Zu 1) Durchführbar. (Vorausgesetzt die souveränen Anrainerstaaten erlauben dies)
Zu 2) Quatsch. Das sind zum Teil souveräne Staaten, besonders die Türkei wird sich bedanken. Und mit welchen Truppen?
Zu 3) Da stimmt schon mal die rechtliche Grundvoraussetzung vorn und hinten nicht, auch wenn das immer wieder so betont wird. Es gibt in der BRD kein Kollektivrecht und somit ist jeder Fall einzeln zu behandeln. Davon abgesehen hat die BRD von ihrem Selbsteintritt nach Art. 17 der Dublin-III-Verordnung gebrauch gemacht und die Verfahren (nicht nur für Syrer) an sich gezogen. Die Menschen hier genießen also Rechtsschutz. (Ging ja auch nicht anders.) Der Punkt ist martialisch formulierter Unsinn.
Zu 4) Vielleicht möglich. Mag sein, dass es da im Frühjahr eine Mehrheit gibt. Das BVG hat allerdings ziemlich enge Grenzen gezogen.
Zu 5) Kommt bestimmt. Hilft hier aber nicht.
Zu 6) Wünschenswert. Aber wie?
Zu 7) Unsinn. Genfer Konvention erlaubt genau dies für Flüchtlinge und politisch Verfolgte. So auch vom europäischen Gerichtshof bestätigt.
Zu 8) Hilft vielleicht. Hilft vielleicht nicht.
Zu 9) Das ist militärische Träumerei. Die Russen wären bestimmt begeistert über Amerikaner in Syrien. (Und die Amerikaner auch) Und wie wirkungsvoll Bodentruppen in Afghanistan waren, haben wir gesehen. Das ist reiner Unsinn.

Fazit:
Die Leute erschießen ist genauso realistisch und deutlich billiger.

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oje oje nicht solche Schlusssätze! Wir hier wissen, wie es gemeint ist, aber die Zeiten sind nicht mehr so, dass Missverständnisse ausgeschlossen werden können...

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Fest steht, der Achselschweiß der Gerechten wird uns auch nicht retten.

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ich sach ja nicht, welche Leute.

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sephor,

Je nach Lustlage kann einen ein Achselschweiß schon durchaus einmal retten, und sei es nur eine kurze Weile lang, dafür aber richtig. Es kommt halt, wie so oft, auf die Chemie an. Die Gerechten waren da allerdings nie im Spiel, soweit ich das vage erinnere ...

Viel wichtiger finde ich sowieso die Frage, wie ich meine enormen Teevorräte, die obszönen Massen an Silberkännchen und all das schöne Porzellan über den Irrsinn der Zeiten hinwegrette. Und wie ich das mit den Rüben für den Zucker und der Kuh für die Sahne mache, das erscheint mir bislang noch recht vertrackt, das muß ich also noch genauer bedenken.

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Sehen Sie elbaer - und genau wegen Ihrer Argumentationslinie war und bleibt das Einwanderungsgesetz vollständig vergiftet. Weil es nicht darum geht, die ungeregelte Einwanderung durch geregelte zu ersetzen. Sondern Ihr zusätzlich, obendrauf auch noch geregelte Einwanderung auzfzusetzen.

Übrigens, wenn all das Vorgeschlagene ja - wegen zu ändernder Gesetze - nicht geht, dann bleiben Sie bitte HIER Realist: Grenzen weit auf, sofort. Dann ist Deutschland zwar in 5 Jahren auch Entwicklungsland, aber wenn´s das Gewissen tröstet, war´s das ja wert.

Irgendwie - bitte nicht persönlich nehmen, weil es tatsächlich nicht so gemeint ist - verstehe ich den britischen Historiker besser, der mal gemeint hat, der Kampf der Deutschen bis zur fast endgültigen Zerstörung Deutschlands im Zweiten Weltkrieg sei typisch deutsch. Was ich damit meine, ist: Lieber opfere ich ein Land, als eine eigene Ideologie/Überzeugung.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Es sieht so aus, dass in der Mitte Dutschland sitzt und willkommen aagt, und aussenrum machen alle die Grenzen dicht. Europäischer Zynismus funktioniert immer.

http://derstandard.at/2000024358096/Mikl-Leitner-Muessen-an-einer-Festung-Europa-bauen

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Naja, ich möchte hier gar nicht die große und umfangreiche Drogendebatte eröffnen, aber man muss das schon etwas relativieren. Zuersteinmal richten Alkohol und Zigaretten einen viel größeren Schaden in unserer Gesellschaft an als jede andere Droge. Wir sollten uns mal an die eigene Nase fassen, bevor wir den Heroinkonsum anderer Völker zum Problem erklären. Zum anderen gibt es durchaus auch opiatabhängige Menschen, welche in der Lage sind ein produktives und langes Leben zu führen. Verstehen sie mich nicht falsch, ich bin grundsätzlich gegen jede Form von Drogen. Aber das beim Heroin immer sofort der Teufel an die Wand gemalt wird, während ähnlich gefährliche Mittel in der Apotheke auf Rezept erhältlich sind, oder der Vodka neben dem Direktsaft im Supermarktregal zu finden ist, missfällt mir sehr.
Heroin ist in der Flüchtlingskrise wohl unser kleinstes Problem.

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Mit Heorin hat man aber gleichzeitig die Kriminalität mitgepachtet. Den Stoff bekommen Sie nicht gegen Rezept und Durchschlag in der Apotheke. Für Alkohol und Tabak haben Sie legale Verkaufskanäle. Und bis Heorin legalisiert wird können Sie lange warten.

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Beim Rauchen muss man da nichts mehr lernen, und ich fürchte, die Angleichung beim Alkohol kommt schnell. Diese Integration ht noch immer gut funktioniert.

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Tja ... und wenn man das Zeug halt per Rezept bekäme?

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Die einzig vernünftige Lösung, diktionaftis.

(Hätte trotzdem bitte gerne möglichst wenige heroinsüchtige Afghanen im Land)

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Ich glaube nicht, dass da so irre viele Junks dabei sind.
(Eher, dass halt neue Kanäle entstehen.)

Habe gelesen, dass es sich für die Bauern in Afghanistan wieder mehr lohnt, Cannabis anzubauen, weil da mehr vom Gewinn direkt hängen bleibt.

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@diktionaftis:

Ergänzen Sie das um spezielle Konsumräume für die harten Drogen und Sie würden selbst unter Konservativen einige Verbündete finden.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Die Bauern Afghanistans stellen in harter Arbeit eines der ganz wenigen konkurrenzfähigen Produkte des Landes her -
und nun ist ausgerechnet dieses bei uns verboten!

(Hach, der schöne, schwere, schwarze Afghane, den es früher manchmal gab...)

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Im Ernst:

Kann sich jemand erinnern, daß eine Deutsche Bundesregierung innenpolitisch, außenpolitisch und administrativ derart versagt hat ?

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Und der Witz an der ganzen Legalisierungsdebatte ist, dass ihr Erfolg dazu führen würde, dass diese Bauern sich ein neues Produkt suchen müssen ...

Gruss,
Thorsten Haupts

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Was den gesellschaftlichen Schaden von Alkohol und Zigaretten angeht, bin ich mir nicht so sicher. Die Beschaffungskriminalität ist dort vergleichsweise gering; sicherlich auch deshalb, weil diese Drogen vergleichbar billig sind (es dürfte schwierig werden, jemanden zu finden, der täglich zwischen 50 und 100 EUR für Zigaretten ausgibt...).
Der Osten ist ja von Heroin weitgehend verschont geblieben; dafür hat sich in den letzten paar Jahren ein massives Meth-Problem herausgebildet, inklusive all der unschönen Nebenerscheinungen wie Beschaffungskriminalität. Die Idee, Meth auf Rezept abzugeben, erscheint mir nicht wirklich hilfreich.

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"Mitschuld".
.
Also am Niedergang der politischen Kultur in den USA waren die dortigen Republikaner jedenfalls auch irgendwie ein bißchen "mitschuldig", sagt die FAZ.
.
So wie diese Zeitung an ihrem eigenen, nehme ich an.

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@oberlehrer
Von Meth war auch gar nicht die Rede.

In der Tat kann man mit sauberem "H" auch theoretisch alt werden. (Nicht, dass das eine Option für mich wäre ... Brrr)
Und wenn die Beschaffungskriminalität wegfällt ...

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@diktionaftis: Ich hatte mich auf diesen Satz von thecali bezogen:

"Zuersteinmal richten Alkohol und Zigaretten einen viel größeren Schaden in unserer Gesellschaft an als jede andere Droge."

Dass man mit sauberem H durchaus ein gewisses Alter erreichen kann, ist mir auch bekannt. Ein mögliches Problem könnte sein, den Stoff ungestreckt in entsprechender Menge bereitzustellen.
Und ich halte es für sehr problematisch, über ein Szenario nachzudenken, in dem es "gute" Drogen auf Rezept gibt und "schlechte" Drogen nicht - damit hätte man wohl auch nicht viel erreicht.

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Immer nur Dilemmata ...

Es gibt halt einen gewissen Prozentsatz an Leuten, die sich gerne zudröhnen.
Ob das Vehikel da legal oder illegal ist, spielt m. E. nur insofern eine Rolle, ob dadurch Kriminalität gefördert wird.

Ein schönes Beispiel ist doch die Zeit der Prohibition in den USA.
Wer hat davon profitiert? Na?

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molinero, Donnerstag, 22. Oktober 2015, 21:19
Wieso früher?
Fahren Sie nach Amsterdam.
Da gibt es schöne Schiffstouren mit lauter Rentnern.
Das Rotlichtviertel ist auch nicht zu verachten.
Und die Oper ist ...
na ja, mein ja nur.

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Lieber thorha,

Erst einmal eine Entschuldigung für meine späte Antwort, ich muss leider manchmal arbeiten für mein Geld und hatte bis 01:00 nachts Probleme im Projekt zu lösen

Zum Thema von gestern, Ihr Link auf die Achse des Guten: Die Lösungen in diesem Link sind doch nur die feuchten Träume eines stramm Rechten. Da beruft sich einer auf Rechtsgrundlagen die nicht gegeben sind um Ermächtigungsgesetze, die Verfassungswidrig sind, durchzusetzen und fordert Militäraktionen in fremden Staaten, sogar mit Truppen der USA die sich hüten werden ihre GIs für das deutsche Flüchtlingsproblem sterben zu lassen.. Das soll die Lösung sein? Ich denke es gibt Gründe warum sie nicht auf meine Argumente im Einzelnen eingegangen sind. Vergessen wir also den Typen.

Es gibt doch im Moment eine ganze Reihe praktikabler Vorschläge von denen einige auch schon in Durchführung sind: Transitzonen (wie auch immer die Aussehen werden), Unterstützung der Hilfsorganisation in den Fluchtländern, Hotspots an den Grenzen, Aufbauhilfe an den Fluchtrouten und Unterstützung - so bitter das ist - für die Türkei, um die Menschen dort zu halten. Schnelleres Abschieben ist ja offensichtlich schon in der Pipeline ab nächster Woche.

Ach und noch mal ganz allgemein… Die großen Desaster in diesem Land wurden in den letzten 120 Jahren nicht von linken Spinnern (Ich bin übrigens ein tief Wertkonservativer), die auf Einhaltung des Rechts gepocht haben, verursacht, sondern von rechten Träumern die sich für Pragmatiker hielten, und dachten man könne das Gesetz mal kurz in die eigene Hand nehmen oder Dinge mit Gewalt lösen.
(Siehe WW1, Notverordnungen, Ermächtigungsgesetz und WW2)

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Die Analyse von WW1 halte ich für grundfalsch und habe dabei auch durchaus einige seriöse Historiker auf meiner Seite, Fischer ist nicht der Weisheit letzter Schluss.

Ermächtigungsgesetz oder WW2 stehen ausser Frage - durchgeknallte Nationalkonserven in Verbindung mit braunem Pöbel.

Was die auf adg vorgestellte Lösung angeht, lautet, wenn ich das richtig verstehe, Ihr Haupteinwand gegen einige Punkte: Gesetzes- oder völkerrechtliche Lage. Und dem muss ich mich nicht anschliessen - Gesetze kann man ändern. Ich halte z.B. die Umwandlung des Asylrechtes in ein Gnadenrecht für eine unabdingbare Voraussetzung von Einwanderungsgesetzen, weil es - rechtlich korrekt, praktisch nicht umsetzbar - tatsächlich keine Obergrenzen kennt.

Zu dem "Ermächtigungsgesetz" erlauben Sie mir bitte eine neugierige Rückfrage - stehen wir in der Zuwanderungsfrage nun vor einer "historischen Herausforderung" oder nicht?

Wenn ja, wird man die kaum im üblichen deutschen Konsensdemokratieadministrationsverschleppungstrott lösen können, der reicht ja sichtbar schon heute nicht mehr zur reinen Unterbringung von 1 Million Zuwanderern in 6 Monaten.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Zu WW1. Das an der Spitze der Regierungen in Deutschland (und in ganz Europa) nicht ein Linker stand, ist aber schon Fakt, oder? Hat mit Fischer gar nix zu tun.

Wie stellen Sie sich den so ein "Ermächtigungsgesetz" konkret vor?

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WW1 - so formuliert einverstanden.

Kein Ermächtigungsgesetz. Gesetzliche Regeln, die unter definierten Bedingungen und zeitlich befristet alle diejenigen anderen gesetzlichen Einzelregelungen ausser Kraft setzen, die verhindern, dass Zuwanderer vernünftig untergebracht, versorgt und beschult werden.

Die allerdings ebenso regeln, welche völkerrechtlichen Bindungen (Flüchtlingskonvention) wie auszulegen und paraktisch anzuwenden sind. Und die individuelle Klagerechte (das ultimative Einfallstor dafür, dass Asylrecht schon vor dem jetzigen Massenzustrom Makulatur war) von nichtdeutschen Staatsbürgern vor deutschen Gerichten geeignet einschränken.

Das gleichzeitig abgeschaffte Grundrecht auf Asyl setze ich dabei bereits voraus. Wer daran festhalten will, kann das halbwegs glaubwürdig nur tun, wenn er die deutsche Aussengrenze für abgeschafft erklärt und sich genau so verhält. Denn "Asyl" rufen darf (und wird) jede/r.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Mal abgesehen davon, dass ich aktuell nicht sehe, dass die meisten Vorschläge dort auch nur ansatzweise umgesetzt werden werden: ausgerechnet dem Heissluftgebläse Steinhöfel, der das, was Recht und Ordnung sei, schon immer äußerst fantasievoll ausgelegt hat, würde ich da nicht die Ehre geben, ernsthaft diskutiert zu werden. Sie machen das zwar ganz sorgfältig und liebevoll, aber man frage sich auch, wieso schreibt so einer so was?
Bei dem würde es mich nicht wundern, wenn solche Artikel allein zu dem Zweck geschrieben würden, in einem bestimmten Karpfenteich auf Fischzug nach (anderen) Mandanten zu gehen. Oder es muss mal wieder was raus aus der Seele, man muss mal wieder im Mittelpunkt stehen.

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Verehrter greenbowlerhat, ich bin nicht so häufig bei adg. Das ist mir meistens zu vorhersehbar und eindimensional. Deswegen kann ich Steinhöfel auch überhaupt nicht einschätzen. Aber auch wenn ich es könnte - das gehört zu den wenigen Dingen, die mich noch nie interessiert haben. Gute oder interessante Gedanken finden sich auch bei Leuten, die man in 90% der Fälle sonst für Knalltüten hält.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Bei S. leiste ich mir den Luxus, ihn in einer Schublade zu halten, die ganz dreckige unten rechts, ganz hinten, bei den Holzwürmern, da kommt der in meinem Leben nicht mehr raus. Es gibt angenehmere Methoden, seine Zeit zu verplempern, und fundreichere Nuggetclaims. Auch wenn die grad unter einer unerträglich dicken Schicht Asche aus dem Meiervulkan liegen.

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Gute Nachrichten, Freunde! :-) Sport- und Polizeiminister Thomas de Maizière möchte (Zitat) "umschalten vom aktuellen Krisenmodus in einen mittelfristigen Krisenmodus." Keine Atempause, Geschichte wird gemacht, es geht voran!

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Der hat auch noch was zu sagen?

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th

Ohne jetzt alles bewerten zu wollen: Darüber kann man reden, ich bin sogar ziemlich sicher, dass das meiste so kommen wird.

Nur SCHNELL wird es nicht gehen. (So sehr man sich das auch wünscht - es sind halt doch Verfassungsänderungen und Grüne und Linke werden mit Sicherheit nach Karlsruhe gehen.).
Wir brauchen also JETZT Regelungen die den Strom verlangsamen und eindämmen und da reden wir im Moment nicht (oder nur wenig) über Gesetze in Deutschland, sondern über Geld im Aussland.

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@elbaer:

Sie haben natürlich Recht, im Moment.

Übrigens - der Zynismus, der damit verbunden ist, macht mich ein wenig sprachlos. Wir zahlen Erdogan Milliarden, damit sich an seinen Grenzen die Tragödien abspielen, die unsere zarten Seelchen nicht vertragen? Das nenne ich nicht Gewissen, das ist kein Gewissen, das ist gnadenlose Heuchelei in Reinkultur.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Man nennt das Realpolitik. (und ja - das ist zum Kotzen)

Die Tragödien spielen sich nun mal ab. Und da die Menschen auf Wanderschaft sich nicht in Luft auflösen, werden sie sich weiter abspielen.
Man kann nicht fordern die Grenzen zu schließen und erwarten dies würde das Problem der Migranten und Flüchtlinge beenden. Es beendet (obwohl ich das bezweifle) unser Problem mit ihnen.
Und wenn wir die Grenzen dicht machen, ohne zu sagen wie wir den Menschen auf dem Balkan (und den noch kommenden) helfen werden und wie die dort sich abzeichnende Katastrophe einzudämmen ist - tja, dann wird man wohl mit den Bildern erfrorener Kinder leben müssen.

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Man nennt das Realpolitik.

Nicht nach meinem Verständnis davon, aber gut.

Ansonsten müssen keine Kinder erfrieren, wenn Europa sich gegenüber echten Kriegsflüchtlingen (momentan im wesentlichen Syrer) grosszügig zeigt und alle anderen klar und öffentlich wirksam abweist.

Und wenn wir davon Abstand nehmen würden, Kriegsflüchtlinge als Einwanderer zu integrieren, würde meine Grosszügigkeit selbst dann noch einmal substantiell ansteigen, wenn das (mich) mehr Steuern kostet. Auch diese Alternative wird nirgendwo diskutiert, alternativlos allerorten.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Ansonsten müssen keine Kinder erfrieren, wenn Europa sich gegenüber echten Kriegsflüchtlingen (momentan im wesentlichen Syrer) grosszügig zeigt

Tut es aber nicht. Aber im großen und Ganzen sind wir soweit nicht auseinander, werter TH.

Vielleicht noch ein persönliches Schmankerl zum Thema Dublin und Einwanderungsgesetzgebung:

In unserer Einliegerwohnung leben drei Eritreer (mietfrei), alle so um die 21 – 22 Jahre alt.
Die drei sind seit Anfang des Jahres in Deutschland. Zwei kamen aus Griechenland, einer aus Italien hierher. Alle drei haben in den beiden Ländern mehr als ein Jahr unter Sklavenverhältnissen in der Landwirtschaft gearbeitet, oft nur gegen Verpflegung.
Sie haben jetzt Deutsch gelernt, nicht gut – aber so, dass sie sich verständlich machen können - einer von Ihnen sogar richtig flüssig. Alle drei hätten sofort Arbeitsstellen, zwei als Bäcker und einer als Metzger antreten können (was sie, offen gestanden, schon getan haben – ja, das ist ein Gesetzesbruch) und die Handwerker hätten Sie mit Kusshand genommen. Man findet hier im Hochtaunuskreis keine Lehrlinge mehr für diese Berufe.
Die drei sind also genau das was dieses Land braucht, fleißige, lernbegierige, freundliche und intelligente Menschen, die arbeiten wollen.
Alle drei werden in den nächsten Tagen nach Griechenland bzw. Italien abgeschoben werden, (was von vorneherein klar war.) und, da sie Shaho sind, vermutlich dort als Asylanten anerkannt werden - um dort dann arbeitslos zu sein.

Das Ganze ist nur noch mit Kafka zu verstehen.

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Beckenbauer schweigt
aber ich hab trotzdem mehr Achtung vor ihm als vor all den Journalisten, die jetzt Aufklärung verlangen.
.
Woran kann das liegen?

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Kafkas Gesicht möcht ich sehn, wenn er von einem Edward Snowden oder Julian Assange erfährt und von der heutigen Überwachung und den Kriegen und neuerdings den Flüchtlingen.

(Orwell und Huxley hätten vielleicht nur bitter gelächelt.)

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Ich fühlte mich gerade an diesen Blog-Eintrag erinnert.
"Hinzu kommt, dass ein Großteil von ihnen einen Flüchtlingsstatus hat. Anfang war es knapp die Hälfte, inzwischen sind es an die 70 Prozent, wie ein Sprecher sagt. Die meisten von ihnen seien im vergangenen Sommer und Herbst nach Deutschland gekommen. Vermutlich hätten sie sich Frankfurt als Standort gezielt ausgesucht."

http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/frankfurt-rauschgiftgeschaefte-im-spaziergang-14466570.html

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Man kann nicht fordern die Grenzen zu schließen und erwarten dies würde das Problem der Migranten und Flüchtlinge beenden. Es beendet (obwohl ich das bezweifle) unser Problem mit ihnen.

Unser Problem mit ihnen zu beenden wäre jedenfalls schonmal ein Fortschritt.

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