: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 7. Oktober 2016

Ehe

Ich mag die Ehe nicht. Ich glaube weder an die unsterbliche Liebe noch an das dauerhafte Glück einer Beziehung - auch wenn die Verwandten in der Generation meiner Eltern genau das geschlossen vorgelebt haben. Ich weiss, es kann funktionieren, aber ich glaube nicht, dass es eine Option für mich wäre.

Oder für viele Bekante, die es versucht haben, und nun patchworken, allein erziehen und finanziell Probleme haben, neben einigen Schwierigkeiten im Privatleben, die auch bleiben werden. Nein danke. Ausserdem wäre ich ein schauderhafter Vater mit fragwürdigen Erziehungsmethoden, einer Mischung aus brutaler Unterdrückung und verantwortungslosen Freiheiten für Dinge, die das Jugendamt nicht schätzen würde. Ich kann nichts dafür, das war früher so, und mir hat es offensichtlich nicht geschadet - was beim Thema emotionale Zwangsröcke für Jungs nicht erwiesen ist.

Natürlich bin ich für Abtreibung, Pille danach, Kondome und für eine weitgehende Gleichstellung von Schwulen und Lesben. Die Idee, Multigender-Patchworks zu Erziehungsberechtigten zu machen, finde ich weniger schön, und es hängt immer von den Leuten ab, aber man muss auch sagen: Das Kernproblem bei Beziehung und Trennung besteht angesichts der heterosexuellen Orientierung immer noch aus Mann und Frau, und zumeist aus überzogenen Erwartungen und Hoffnungen zum Beginn, und Überforderung bei der Gestaltung einer Beziehung. Manchmal sind Partner auch einfach nur mies und die Trennung ist prima. Man sollte Geschiedene nicht diskriminieren und sich immer vor Augen halten, dass es immer mal schief gehen kann.



Kinder, das ist meine feste Überzeigung, sollten nicht zum Schlachtfeld für Ideologien gemacht werden. Eziehungsberechtigt heisst nicht Indokrinationsverpflichtet. Speziell die Deutschen haben mit sowas ja durchaus nicht die besten Erfahrungen gemacht.

Das ist der Punkt, an dem ich vom linken SZ-ZEIT-SPON-Mainstream und ihren Genderistinnen abzuweichen beginne, der nichts dabei findet, Artikel über angebliche Transkinder und Röcke für Jungen in den Medien zu platzieren, und die letzten Unterschiede zwischen 125396 Geschlechtern gesetzlich einebnen möchte. Es gibt einfach Frauen, die in einem schmucken Einfamilienhaus in Schwaben leben wollen. Mit einem Partner und zwei Kindern und einer Katze. Sonst nichts. Es ist nicht meine Vorstellung und nicht mein Ideal. Der gesellschaftliche Nutzen ist aber fraglos grösser als bei einer transferleistungsbeziehenden Oktoberfestlügnerin oder einer ARD-Gender-Berufspropagandistin, die auf Wunsch der Familienministerin Erfolge von staatlich geförderten Bewegungen hoaxt. Liebe ist super, Totalitarismus nicht. Ohne viele Familien, die Kinder gut und bei allen Freiheiten halbwegs konform aufziehen wollen, würde dieser Staat zusammenbrechen. Dieser Staat ist nicht ganz schlecht, bessere Alternativen sehe ich aktuell kaum, und es war ein hartes Stück Arbeit, so weit zu kommen. Er würde auch zusammenbrechen, wenn Alleinerzehende sich gehen lassen würden. Der Staat sollte daher aus purem Eigeninteresse seine eigenen Leute klar bevorzugen. Nicht jede Fehlentscheidung abpudern, aber helfen, wo es sinnvoll ist. Und er darf da ansetzen, wo er für sich die grössten Vorteile sieht.

Das ist keine Benachteiligung von anderen Gruppen. Wer eigenverantworttich Entscheidungen trifft, muss mit Konsequenzen leben. Der Staat ist nicht dazu da, jede Ungleichheit zu beseitigen, solange er nicht von Pol Pot geführt wird. Wenn dir als Linkem nichts anderen einfällt, als immer nach dem starken Staat zu rufen, der es für dich von der Werbung bis zur Polygamie machen soll, dann ähnelt das nicht dem Naziopa der 60er, der seine Vorteile gesichert haben wollte. Dann bist du mit deinem Kampf vielleicht schon viel brauner und viel mehr Nazi, als du zugeben willst, in deinem politisch gesäuberten Kiez und Freundeskreis. Und wenn du dann denkst, du könntest anderen über Schule und Ministerien einreden, wie sie ihre Beziehung organisieren sollen, obwohl du selbst nicht gerade das Traumbeispiel für gelungenes Partnerschaftsmanagement bei hohem ideologisch bedingten Freundesverschleiss bist, fehlt dir möglicherweise etwas Toleranz, Bescheidenheit und Einsicht.

Was übrigens gar kein so falsches Erziehungsziel ist. Wie gesagt, ich finde Ehe falsch, aber die Förderung des Modells dennoch richtig. Nur weil der eine Weg erkennbar mit Problemen verbunden ist, müssen die anderen Wege noch lange nicht richtig sein.

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