Ehe

Ich mag die Ehe nicht. Ich glaube weder an die unsterbliche Liebe noch an das dauerhafte Glück einer Beziehung - auch wenn die Verwandten in der Generation meiner Eltern genau das geschlossen vorgelebt haben. Ich weiss, es kann funktionieren, aber ich glaube nicht, dass es eine Option für mich wäre.

Oder für viele Bekante, die es versucht haben, und nun patchworken, allein erziehen und finanziell Probleme haben, neben einigen Schwierigkeiten im Privatleben, die auch bleiben werden. Nein danke. Ausserdem wäre ich ein schauderhafter Vater mit fragwürdigen Erziehungsmethoden, einer Mischung aus brutaler Unterdrückung und verantwortungslosen Freiheiten für Dinge, die das Jugendamt nicht schätzen würde. Ich kann nichts dafür, das war früher so, und mir hat es offensichtlich nicht geschadet - was beim Thema emotionale Zwangsröcke für Jungs nicht erwiesen ist.

Natürlich bin ich für Abtreibung, Pille danach, Kondome und für eine weitgehende Gleichstellung von Schwulen und Lesben. Die Idee, Multigender-Patchworks zu Erziehungsberechtigten zu machen, finde ich weniger schön, und es hängt immer von den Leuten ab, aber man muss auch sagen: Das Kernproblem bei Beziehung und Trennung besteht angesichts der heterosexuellen Orientierung immer noch aus Mann und Frau, und zumeist aus überzogenen Erwartungen und Hoffnungen zum Beginn, und Überforderung bei der Gestaltung einer Beziehung. Manchmal sind Partner auch einfach nur mies und die Trennung ist prima. Man sollte Geschiedene nicht diskriminieren und sich immer vor Augen halten, dass es immer mal schief gehen kann.



Kinder, das ist meine feste Überzeigung, sollten nicht zum Schlachtfeld für Ideologien gemacht werden. Eziehungsberechtigt heisst nicht Indokrinationsverpflichtet. Speziell die Deutschen haben mit sowas ja durchaus nicht die besten Erfahrungen gemacht.

Das ist der Punkt, an dem ich vom linken SZ-ZEIT-SPON-Mainstream und ihren Genderistinnen abzuweichen beginne, der nichts dabei findet, Artikel über angebliche Transkinder und Röcke für Jungen in den Medien zu platzieren, und die letzten Unterschiede zwischen 125396 Geschlechtern gesetzlich einebnen möchte. Es gibt einfach Frauen, die in einem schmucken Einfamilienhaus in Schwaben leben wollen. Mit einem Partner und zwei Kindern und einer Katze. Sonst nichts. Es ist nicht meine Vorstellung und nicht mein Ideal. Der gesellschaftliche Nutzen ist aber fraglos grösser als bei einer transferleistungsbeziehenden Oktoberfestlügnerin oder einer ARD-Gender-Berufspropagandistin, die auf Wunsch der Familienministerin Erfolge von staatlich geförderten Bewegungen hoaxt. Liebe ist super, Totalitarismus nicht. Ohne viele Familien, die Kinder gut und bei allen Freiheiten halbwegs konform aufziehen wollen, würde dieser Staat zusammenbrechen. Dieser Staat ist nicht ganz schlecht, bessere Alternativen sehe ich aktuell kaum, und es war ein hartes Stück Arbeit, so weit zu kommen. Er würde auch zusammenbrechen, wenn Alleinerzehende sich gehen lassen würden. Der Staat sollte daher aus purem Eigeninteresse seine eigenen Leute klar bevorzugen. Nicht jede Fehlentscheidung abpudern, aber helfen, wo es sinnvoll ist. Und er darf da ansetzen, wo er für sich die grössten Vorteile sieht.

Das ist keine Benachteiligung von anderen Gruppen. Wer eigenverantworttich Entscheidungen trifft, muss mit Konsequenzen leben. Der Staat ist nicht dazu da, jede Ungleichheit zu beseitigen, solange er nicht von Pol Pot geführt wird. Wenn dir als Linkem nichts anderen einfällt, als immer nach dem starken Staat zu rufen, der es für dich von der Werbung bis zur Polygamie machen soll, dann ähnelt das nicht dem Naziopa der 60er, der seine Vorteile gesichert haben wollte. Dann bist du mit deinem Kampf vielleicht schon viel brauner und viel mehr Nazi, als du zugeben willst, in deinem politisch gesäuberten Kiez und Freundeskreis. Und wenn du dann denkst, du könntest anderen über Schule und Ministerien einreden, wie sie ihre Beziehung organisieren sollen, obwohl du selbst nicht gerade das Traumbeispiel für gelungenes Partnerschaftsmanagement bei hohem ideologisch bedingten Freundesverschleiss bist, fehlt dir möglicherweise etwas Toleranz, Bescheidenheit und Einsicht.

Was übrigens gar kein so falsches Erziehungsziel ist. Wie gesagt, ich finde Ehe falsch, aber die Förderung des Modells dennoch richtig. Nur weil der eine Weg erkennbar mit Problemen verbunden ist, müssen die anderen Wege noch lange nicht richtig sein.

Freitag, 7. Oktober 2016, 12:01, von donalphons | |comment

 
Danke Don

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Draussen ein Taifun-iger Samstag, Zeit zum Nachdenken für jemanden, der den Satz "Das haben wir schon immer so gemacht!" für den dümmsten aller Sätz gehalten hat.

So ganz kann ich der Argumentation um viele, viele Ecken nicht folgern. Da steht: Die hetero-Ehe ist förderungswürdig, weil sie dem Staatserhalt dient?
So weit ich das überall weltweit gesehen habe, werden Ehen in jungen Jahren sowieso fast nur als Folge der Arbeit der Hormone geschlossen. Und nur Ehen die in diesen Zeiten des Lebens geschlossen werden, sorgen für den staatlicherseits gewünschten Nachwuchs. Wenn die Hormonproduktion in fortgeschrittenerem Alter nachlässt, kann man gar nicht übersehen, wie banal das ist.

Den Staatserhalt deswegen für wünschenswert zu halten, weil man nur wegen dessen Existenz ein vergleichsweise privilegiertes, weil leistungslos ererbtes Leben bis zum Ende in relativer Sicherheit führen kann, wie es im Artikel ja gefordert wird, das ist ehrlich, aber nicht sonderlich überzeugend.

Unsere gesellschaftlichen Regeln sind bestenfalls wünschenswert, weil sie alternativlos sind… wie zB auch die Demokratie…
Welchen Wert hat denn die hier im Blog so oft gepriesene Vererbung von Vermögen über mehrere Generation in dem 1% der "normalo"-Familien?
Ausgenommen für die Betroffenen?

Die heutige Ehe und Familien Realität zeigt vor allem zweierlei. Je zivilisierter, gebildeter ein Land, um so höher die Scheidungs Quote, da dort immer mehr nicht länger bereit sind für eine unsinnige Ehe die persönliche Entwicklung hintanzustellen. Und zweitens, dass es, falls überhaupt, nur in den seltensten Fällen einen Vater, bzw. eine Mutter gibt, die das sind, was für die Entwicklung eines Kindes günstig wäre.

Die Beibehaltung dieses lächerlichen Systems ist sicher für einige von uns, nicht nur die Berufssöhne, ich gebe das ungeniert zu, die Grundlage eines erfreulichen Lebens und so ist die Alternativlosigkeit der Gesellschaftsordnung, am Ende das einzige tatsächliche Argument für dessen gegenwärtige Beibehaltung.

All die im Blog kritisierten neueren Erscheinungen einer Familien Form, sind Versuche einer erkannt inakzeptablen Lebensform zu entkommen, es sei denn man ist, wie gesagt Erbe, und braucht sich über das Finanzielle keinerlei Gedanken machen und hat dann wenigstens dieses Problem nicht. Für 99% der Bewohner, auch der ersten Welt, trifft das leider nicht zu, und so experimentiert man halt mit Knabenröcken.
Kinder wurden letztlich schon immer, und werden auch künftig zum Schlachtfeld für Ideologien gemacht werden. Gerade das System von patriarchalischer Familie und Ehe hat sich da doch sehr hervorgetan, oder? Wer den „gesellschaftlichen Nutzen” bei seinen diesbezüglichen Überlegungen mit einbezieht scheint das eigentliche Problem wohl eher nicht verstehen zu wollen?

„Der Staat sollte daher aus purem Eigeninteresse seine eigenen Leute klar bevorzugen.”

„Der Staat“ existiert nicht, und hat auch kein Eigeninteresse! Es existieren Individuen, von denen sich stets einige für den personifizierten Staat halten, was sie bei Leuten mit einigermassem normalem Weltverständnis für jegliche leitende Funktion in einem Staat disqualifiziert, die aber statt dessen leider nur allzu oft zB Innen-, Justiz- oder Familien-Minister werden. „Der Staat“ selber existiert nicht!
Nur Leute die anderen erklären was zu ihrem Vorteil sei und sie dann dazu zwingen wollen, erklimmen solche Positionen, während sie doch in Wahrheit nur die eigenen Privilegien erhalten wollen.

Dazu gehören auch Menschen die dem „SZ-ZEIT-SPON-Mainstream“ am liebsten untersagen würden irgendwelche objektiv sicher recht dumme, aber halt alternative Lebensweisen zu predigen.
Angesichts der lächerlichen Realität dieser Welt Menschen daran hindern zu wollen sich dämlich zu verhalten ist völlig sinnlos und wäre letztlich nur eine weitere Methode andere am selber Aus-Erfahrung-zu-Lernen zu hindern.

„Nur weil der eine Weg erkennbar mit Problemen verbunden ist, müssen die anderen Wege noch lange nicht richtig sein.”
Wenn die anderen Wege nicht nachweisbar besser sind, sollte niemand dazu gezwungen werden diese auszuprobieren, aber es gibt auch keinen Grund anderen die eigenen Versuche ausreden zu wollen…
…ausser einem bereits zweimal erwähnten. ;-)

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@tdv:

„Der Staat“ existiert nicht, und hat auch kein Eigeninteresse!

Wissen Sie, ich wollte gestern etwas ganz ähnliches schreiben. Mich erinnern solche Formulierungen immer fatal an "die Interessen des deutschen Volkes" und dergleichen.
Wie es sich anfühlt, wenn "der Staat" aus vermeintlichem "Eigeninteresse" bestimmte Gruppen ("seine eigenen Leute") fördert (und damit letztlich andere Gruppen benachteiligt), weiss ich noch zu gut aus der DDR.

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Natürlich haben Staaten ein Interesse - das an Selbsterhaltung. Und jede Staatsbevölkerung hat ebenso ein Interesse - das an Erhaltung bzw. Verbesserung seiner Lebensbedingungen.

Eine Reihe von Fakten und einschlägigen Studien haben mich davon überzeugt (ich bin kein Familienmensch), dass beides eine Mehrheit von stabilen Familien voraussetzt. Einer der wichtigsten Gründe für die anhaltend generelle Schlechterstellung der schwarzen Bevölkerung in den USA ist deren irrsinnig hohe Rate an nichtexistenten Familien (genauer - nichtexistenten Vätern). Nur eines von vielen Indizien zugunsten von Ehe und Familie.

Ich bin mit den liberalen Gegenargumenten durchaus vertraut, sympathisiere sogar damit. Aber das macht mich nicht blind für deren Schattenseiten bzw. Folgewirkungen von deren Umsetzung.

Und das meinte ich mit "seinen eigenen Leuten".

tdv, die Scheidungsrate ist übrigens seit dem sprunghaften Anstieg in den siebzigern seit spätestens Mitte der achtziger weitgehend stabil, steigt also nicht weiter an, obwohl die Zahl formal besser ausgebildeter Menschen seitdem ebenfalls drastisch gestiegen ist.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Wie üblich ein paar Zahlen zu Eheschließungen und Scheidungen in Sachsen:

Eheschließungen

2010 18 391
2011 17 580
2012 18 348
2013 17 323
2014 17 883
2015 18 541

Scheidungen

2010 7 285
2011 7 146
2012 7 104
2013 7 272
2014 6 928
2015 7 007

Klingt jetzt für mich nicht unbedingt so nach einem Erfolgsmodell, bei Scheidungsraten über 35%...

Was die allgemeine Scheidungsrate angeht, sollten Sie wohl Ihre Zahlen noch mal hinterfragen:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1325/umfrage/ehescheidungen-in-deutschland/

Der Anstieg in den 70ern war weniger sprunghaft; und danach blieb die Scheidungsrate keineswegs "weitgehend stabil", sondern stieg nach einem Plateau in den 80ern weiter bis 2003.

Mit dazu trägt natürlich die verringerte Eheschließungsbereitschaft bei:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1323/umfrage/eheschliessungen-in-deutschland/

Auch hübsch:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/200034/umfrage/trauungen-in-der-katholische-kirche-in-deutschland/

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Danke. Kommt davon, wenn man aus dem Gedächtnis heraus arbeitet - mein Fehler.

Allerdings verstehe ich das Argument nicht ganz - 35% Scheidungen heisst 65% aller Ehen halten?

Und danke für die Links - aus denen klar hervorgeht, dass seit irgendwann Anfang/Mitte 2000er die Scheidungsrate wieder kontinuierlich sinkt.

Doch, ich halte etwas, das zu 65% erfolgreich ist, für ein Erfolgsmodell. Und bei aktuelle etwa 400.000+ Eheschliessungen im Jahr sind jährlich weitere 800.000 Menschen meiner Auffassung. Da sie als Erwachsene im Schnitt mit 30 oder später heiraten, ist das auch kaum jugendlicher Leichtsinn :-).

Gruss,
Thorsten Haupts

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Aus über 35% Scheidungen abzuleiten, dass 65% aller Ehen "halten", scheint mir etwas sehr weit hergeholt. Als offensichtliches Beispiel dafür mag mal unser Bundespräsident herhalten...

Mein Argument liegt ja auch an anderer Stelle: Der Staat versucht, die Institution "Ehe" gezielt zu fördern, obwohl sie nachweislich in über 35% der Fälle ganz offiziell scheitert; dazu noch in einem zu schätzenden Prozentsatz de facto (ich nehme mal 15% an). Das heisst, in geschätzten 50% der Fälle tritt der vom Staat erwünschte und auch von Ihnen postulierte Effekt gleich mal gar nicht ein. Dazu kommen dann noch die Fälle, bei denen die Eltern sich zwar gut verstehen, aber trotzdem letztlich schlechte Eltern sind (weil sie z.B. für ihre Kinder ein bemerkenswertes Desinteresse zeigen).
Auf der anderen Seite ist das Fehlen einer Ehe eben kein Garant für Entwicklungsprobleme bei Kindern.

Die Bevorzugung der (heterosexuellen) Ehe ist in erster Linie ideologisch motiviert und ein hübsches Überbleibsel der weltanschaulichen Wurzeln der "C"-Parteien. Nur hat sich inzwischen die Erde etwas weitergedreht (übrigens auch bei den "C"-Parteien).

Was die Scheidungsrate direkt angeht: Das ist etwas schwer zu berechnen - wenn mehr geheiratet wird, wird auch mehr geschieden - aber natürlich mit zeitlicher Verzögerung. Die absoluten Scheidungszahlen bewegen sich für 2015 in etwa auf dem Niveau der Mitte der 90er Jahre; die Zahlen der Eheschließungen liegen aber ca. 10% unter den Zahlen des Vergleichszeitraums.

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Aus über 35% Scheidungen abzuleiten, dass 65% aller Ehen "halten", scheint mir etwas sehr weit hergeholt.

Aha :-). Spekulatius gefällig?

Gruss,
Thorsten Haupts

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65% ???
„Allerdings verstehe ich das Argument nicht ganz - 35% Scheidungen heisst 65% aller Ehen halten?”

Sie meinen, alle die sich eigentlich lieber scheiden lassen würden, die tun das auch?

Ich kann mich noch daran erinnern wie man mir in jungen Jahren mal erzählte, dass es jede Menge Frauen gibt, die von ihren Männern verprügelt werden, und die trotzdem bei ihnen bleiben… ich hab mich damals schief gelacht, weil ich meinte, da will mich jemand veräppeln. Fällt sowas bei ihrer Zählung unter "funktionierende Familie"?

Ich weiss nicht ob ich mich jetzt wiederhole… ich zB hab meine Frau mit knapp 50 kennen gelernt und kann 20 Jahre später sagen, dass möglicherweise 50 ein hervorragendes Alter zum Heiraten sein könnte. Für uns ist es gut, für den Staat, wegen des fehlenden Nachswuchses weniger.
Die Vertreter des Staates, die Gesetzesmacher, haben kein Interesse an Leuten die das Leben lieben und geniessen. Die haben ein Interesse an Bürgern die sich durch dumme Entscheidungen in jungen Jahren in Zwänge = Ehe und Karriere hineinmanövrieren, die sie daran hindern mit dem Steuerzahlen aufzuhören. Schliesslich müssen die Diäten ja irgendwo herkommen. Gelobt sei das imperative Mandat.

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Die haben ein Interesse an Bürgern

Ja. Natürlich haben sie das. Sag ich doch.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Es geht: 13 Jahre schon
Morgen (!) am 8. Oktober bin ich seit 13 Jahren verheiratet. Meine Gattin mag die gleiche Musik wie ich, von John Dowland (Alfred Deller!) über Bach und Mahler bis Bill Evans (piano) & Van Morrison. Und so hatten wir uns auch kennen gelernt. Die Musik!
Dass sie sehr viel jünger ist als ich und dass sie drei Sprachen spricht und ich nur zwei (aber leider nicht ihre) hindert uns nicht, sehr glücklich zu sein. Sie hat von mir (und von einem Südtiroler Pensionsinhaber) sogar das Kochen gelernt. Jeden Abend les' ich ihr vor: Robert Gernhardt, Eichendorff, Ror Wolf, Wilhelm Busch, Kaminer (!), Kästner...

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Ich bin immer sehr überrascht wie sehr Lebensformen als die neue, große Freiheit gepriesen werden, die für die Betroffenen wohl oft mit schweren Brüchen einhergehen und dies auf Kinder zu projizieren ist eine sehr eigenwillige Form von Entscheidungsfreiheit. Ich habe ja viel in Indien zu tun und bekomme immer einen Schluckauf, sehe ich wie in Deutschland die Hijras gepriesen werden, deren sozialer Status sich von deutschen Aktivisten doch auf das allerentstellendste unterscheidet.

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Der Staat sollte daher aus purem Eigeninteresse seine eigenen Leute klar bevorzugen.

This. Das Wissen darum, warum man manches (staatlich) gegenüber anderem bevorzugt, scheint auch verlorenzugehen. Ich würde unsere Gesellschaft im grossen und ganzen auch gerne (so) erhalten, aber als historisch Interessierter weiss ich auch, wie schwierig das schon über 100 Jahre ist, selbst ohne äussere Bedrohungen. Die meisten bisherigen organisierten Grossgebilde (Fürstentümer, Staaten, Nationen) haben sich selbst vernichtet.

In den meisten anderen genannten Punkten abseits der Einstellung zur Ehe bin ich Ihrer Auffassung.

Und das nu nebenbei - zwischen und unter Menschen gibt es keine schmerzfreien Königswege. Es gibt nur mehr oder weniger praktisch bewährte Institutionen und Verhaltensweisen. Die Ehe ist eine der ältesten davon, sie floriert in grossen Teilen dieser Erde seit mehreren tausend Jahren nicht ohne Grund.

Gruss,
Thorsten Haupts,
spät geheiratet aber es seit 18 Jahren nie bereut.

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Meinen Partner
Habe ich anlässlich einer Schlägerei am Wannsee kennengelernt. Hebt immer noch.

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nachsicht gastgeber, ehe nicht, aber verbindung, hüstel, hier:

http://tinyurl.com/hnsqlfp
http://tinyurl.com/h5ztvl2
auch in http://www.spangdahlem.af.mil/

ganz klare sache - immer erst wenn die us-truppen sich deutschem boden nähern - oder besser noch gleich direkt auf ihm arbeiten dürfen - möchte ihr unterbewusstsein, deutschem geist und deutscher tüchtigkeit folgend, gleich zu außerordentlichen höchstleistungen, disziplin, fleiß, pflichtübererfüllung, akkuratesse, manchmal womöglich auch von einem wunsch nach fast bedingungsloser leistung in zusammenarbeit beseelt, auflaufen.

es muß wohl der genius loci sein, der hier wirkte, die üblichen tellurischen tiefenkräfteder ewiger unendlichkeit wirken aus den unendlichen germanischen tiefen empor.

hier gilt es nicht kelten, druiden, mistelzweigen, hier schmieden überbeste gruppen immer das perfekte schwert - was sonst?

aber herr hilf ihnen, ohne uns wissen sie nicht, was sie tun! (*g*)

im ernst: thank you for your servive sabers! congrats for outstanding achievements!

(... würden wir heute tiefenpsychologisch die nsa führen, top-down und von höchster warte aus - wir tun es bereits - würde, hüstel-hüstel ggfls. zumindest vorher mal reflektiert (unbedingt nicht als kritk gemeint, lediglich als beifügung) - ganz bestimmt in lustigem unernst, *g.)

und noch: "werden die zeiten aber schlimmer, dann dürften so leistungen hier unbemerkt am ende aber gar nicht mehr sein? sondern besser doch nur auf dem boden anderer, hüstel, partnernationen? oder glatt gar gegenteilig: bei den schlimmen germanen soll und muß das jetzt aber aus gutem grund ewig so sein, mit "our eifel-performance paramount"?" schreckliche gedanken, nicht?

freiheit, verantwortung und naivität der us-airforce aber immer und überall so bewahren, hieße was?

fast möchte man etwas wetten, unsere sabers hier hatten teils "flow" beim schmieden ihrer höchstleistung, auf einmal ging alles ganz leicht ... .

https://www.youtube.com/watch?v=bWFX0tJtljw

(what we would like to consider to call/to be a perfect match, lächel. und aber nur am rande, es ist nicht so wichtig.)

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Ehe und Familie, Parallelen und anderes
Die Ehe, verstanden als dauerhafte Verbindung von einem Mann und einer Frau, wurde schnell von Religionen und Staaten instrumentalisiert. Die ursprünglich wilde Ehe wurde zu Versorgungsehe, Sippenhaft und Sakrament, diente nationalistischen Interessen. Heute hat die Ehe zunehmend ausgedient. Dabei sind die Parallelen zur Familie unübersehbar. Aus der Großfamilie wurde über Kind und Kegel die Kernfamilie, aus der Kernfamilie die Patchwork-, Alleinerziehenden- und Singlegesellschaft. Aus der Polygamie wurde die Monogamie, aus der wilden die institutionalisierte Ehe, die zunehmend in Scheidung endet. Und so wie die Familien immer weniger werden, geschieht es auch bei den Ehen. Man könnte sagen: Back to the roots.

Im Grunde ist die Ehe nicht mehr, als ein nach außen sichtbares Zeichen der Verbundenheit zweier Menschen. Daß dieses Zeichen instrumentalisiert wurde, beispielsweise im Steuerrecht, liegt wohl in der Natur des Menschen.

Ob der Staat ohne instrumentalisierte Ehe und Familie wirklich zusammenbrechen würde, wage ich zu bezweifeln. Für den Zusammenbruch eines Staates oder einer Gesellschaft sind doch wohl andere Gründe entscheidend. In erster Linie dürfte das wohl das Ende der gesellschaftlichen Solidarität sein, ganz egal ob Kinder nun konformistisch aufgezogen werden oder nicht, denn das werden sie mehrheitlich wohl immer. Eltern erziehen ihre Kinder in der Regel eben immer so, wie sie es im Rahmen der real existierenden Gesellschaft für opportun halten. Und wenn die Gesellschaft zutiefst unsolidarisch ist, ein derartiges Verhalten vom Staat quasi zur Leitkultur erhoben wurde, dann werden die Kinder mehrheitlich auch so erzogen. Der Staat zerstört sich dadurch auf Dauer selbst. Mit der Ehe hat das nichts zu tun.

TDV hat es ja schon angesprochen, wer oder was ist denn der Staat überhaupt? Der Staat, das ist das, was seine "Eliten" aus ihm machen. Regierungen bestimmen die Rahmenbedingungen der Gesellschaft, zunehmend beeinflußt durch wirtschaftliche Interessen der Menschen, die sich im Besitz der wahren Macht, des Kapitals befinden. Der Staat bevorzugt seine eigenen Leute eben nicht, dann hätten wir eine solidarische Gesellschaft, er bevorzugt die Minderheit mächtiger Kapitalisten, denen er selbst zur Macht verholfen hat. Das scheint zu sein, wo der Staat die größten Vorteile für sich sieht, der Staat, in dem die "Eliten" gerne unter sich bleiben und ihrer Sklavenmentalität fröhnen. Der Fabel vom Kopf und den Gliedern scheint man sich nicht mehr bewußt zu sein, da man selbst Ehe und Familie der Ungleichheit preisgegeben, sie zu eigenen Zwecken instrumentalisiert hat.

Von einem Modell der Ehe zu sprechen, ist in meinen Augen schon grundfalsch, denn die Ehe sollte ein Symbol sein, mehr nicht. Alles andere ist Instrumentalisierung im Sinne von Minderheiten. Nicht Ehe und Familie sollten vom Staat gefördert werden, die Individuen sollten gefördert werden. Die unsolidarische und im Bereich der Alleinerziehenden unsoziale Familienförderung sollte abgeschafft werden. Nur so ist ein Ende der ungerechtfertigten Ungleichbehandlung zu erreichen, unter der mehr Kinder leiden, als manche sich vorzustellen bereit sind.

Ehe, Familie, Gesellschaft und Staat, das sind Individuen in wechselnden Zusammensetzungen, denen mehrheitlich jedenfalls etwas gemein ist, der Wunsch nach einer solidarischen Gesellschaft, die jedem Einzelnen eine Familie ist.

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Etwas Wartezimmerlektüre, die Damen? femininleben.ch
Warum heiraten? ... Von allen Gründen eine Ehe einzugehen, sei jedoch die Liebe der schlimmste … Die Institution der Ehe gibt uns das, was der Liebe fehlt und ihre Kinder brauchen: Beständigkeit. Das war der erste und ist bis heute der erfolgversprechendste Grund zu heiraten.

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Ist die Ehe eine Kopfgeburt ?
'Die Institution der Ehe gibt uns das, was der Liebe fehlt und [was] ihre Kinder brauchen: Beständigkeit.'

Danke für dieses Zitat. Darin ist in einfachen Worten alles enthalten, was meiner Meinung nach in dieser Diskussion bisher fehlt...und was ich hier mal versuchen will, aus einer bestimmten Sicht zu bekräftigen.
Mich erschüttert immer wieder, wie wenig Raum das Denken in evolutionären Kategorien im öffentlichen Diskurs einnimmt. (Andererseits auch kein Wunder, wenn man das totale Missverhältnis in der Gewichtung sieht, das zwischen der religionsethischen Dauerindoktrination in Gestalt des Religionsunterrichts besteht und der z.B. in BW überhaupt erst in der Oberstufe behandelten Evolutionstheorie.)

Aus evolutionärer Sicht ist die Liebe mit all ihren heute bekannten hormonellen Prozessen, den daraus resultierenden Gefühlen und den sich kulturell daraus ergebenden Begleiterscheinungen - die sich natürlich auch verselbständigen können wie der ursprünglich sinnvolle Genuss von Süßem ('and god gave them some vitamins') - eine Art Trick. Ein Trick der Natur, um die Menschen dazu zu bringen, ihr Hauptanliegen zu realisieren: Fortpflanzung. Die ist nämlich in ihrer sexuellen Variante entgegen aller, ich sage mal, Erotikpropaganda natürlicherweise mit Stress verbunden: Zwei ursprünglich fremde Individuen müssen diese Fremdheit vergessen, ihren Distanzbereich aufgeben und sich dem anderen sozusagen schutzlos körperlich ausliefern.

Wenn dies geschehen ist, gehört es nun andererseits zu den evolutionären Besonderheiten des Menschen, dass der menschliche Säugling aufgrund der menschenspezifischen überdimensionierten Gehirnentwicklung mit dem Kopf nicht mehr aus dem weiblichen Becken herauskäme, wenn er warten würde, bis er wirklich für die äußeren (Über-)Lebensbedingungen einigermaßen ausgereift ist. (Man vergleiche, wie schnell es geht, bis z.B. ein Fohlen laufen kann !) Es gäbe uns alle nicht, wenn sich nicht ein evolutionärer Ausweg aus dieser drohenden Sackgasse gefunden hätte: der menschliche Säugling kommt als für die äußeren Lebensbedingungen egentlich noch total unfertige Frühgeburt auf die Welt, so dass er aber mit dem Kopf gerade noch so durch den Geburtskanal passt.
Aus diesem eklatanten (Überlebens-)Nachteil hat sich wiederum ein Ausweg ergeben: Die enge Bindung des von Natur aus eher flüchtigen 'Samenspenders' -alias Vater- an die Mutter (=Beständigkeit !). Sinn des Ganzen natürlich: die gemeinsame Sorge für das Überleben des/der nicht gerade überlebenstüchtigen (und wie alle Eltern auch bestätigen können, deshalb zunächst unglaublich pflegeintensiven) Nachkommen hat sich offensichtlich in evolutionär relevanten Zeiträumen bewährt. Die Etablierung dieser Beständigkeit der Sexualpartner zum Zweck des Kindeswohls -zumindest über einen gewissen Zeitraum hinweg- ist der offensichtliche zweite evolutionäre Zweck des 'Liebessturms'.

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Alles richtig - aber was interessiert das eine polyamouröse nichtbinäre "sehr" mit Migrationshintergrund (nicht verstanden? Macht nichts - irrelevanter Jargon aus der Szene). Darum soll sich gefälligst Papa "Staat" kümmern.

Das ist die Zielgruppe der GRÜNEN - und die haben nun mal (im Moment) die Stammtischhoheit in der deutschen publizierten Öffentlichkeit.

Das Problem wird sich in absehbarer Zeit zwar erledigen (ja, darauf wette ich), lassen Sie es sich bis dahin gutgehen. Mit dem Gedanken, dass Sie in einer Ehe nicht nur eine höhere Lebenserwartung haben, sondern dass es Ihnen in dieser Zeit auch wahrscheinlich besser geht, als alleine.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Alles richtig? Na, ich weiß nicht.

Wie war das denn zu jenen Zeiten, als es die Institution Ehe noch nicht gab? War es nicht doch die Liebe, die, solange sie anhielt, für eine gewisse Beständigkeit sorgte? Oder doch zumindest das Sozialgefüge innerhalb der Gemeinschaft? Aus Afrika stammt das Sprichwort: Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen, ein Kind stark zu machen. Aber auch bei uns brauchte es die Institution der Ehe nicht, man denke nur mal an die Kegel.

Die Institution Ehe diente zunächst auch eher dazu, daß der Staat sich aus seiner sozialen Verantwortung stehlen konnte. Erst in der BRD kamen Kindergeld und andere "soziale Wohltaten" dazu, nicht zuletzt als Folge eindeutiger Klientelpolitik, die so sozial ja immer noch nicht ist. Da gibt es tatsächlich eine gewisse Beständigkeit.

Aber auch die Natur hat die Ehe sicherlich nicht vorgesehen. Denn dann hätte sie den Menschen nicht mit "freiem Willen" ausstatten dürfen, der es ihm erlaubt, sich von seinen Kindern zu distanzieren.

Und wie war das denn in der DDR? Soweit ich weiß, waren Kinder da mehr oder weniger "Besitztum" des Staates, wurden nach Möglichkeit frühzeitig von diesem auf Linie gebracht. Ob mit oder ohne Ehe.

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Und wie war's zu jener Zeit als wie noch in Höhlen oder auf Bäumen... Wie war's zu jener Zeit als... Und wie war's zu jener Zeit als...
Da kann man sich aus zehntausend Jahren Menschheitsgeschichte was passendes raussuchen was man gerade braucht, um seine politische (oder sonst eine) Meinung damit zu unterstützen (meist natürlich aus der eigenen sehr kurzen Lebenszeit); so wie hier das immer wieder gerne benutzte Beispiel: "pöse DDR".

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Eben, ist ja alles irgendwie richtig, oder etwa nicht. ;-)

Schönes Wochenende.

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Kdm hat den Finger drauf, "in Höhlen und auf Bäumen". :-)
Damit ich mit der Diskussion mitkomme, täte mir eine Definition von "Ehe" not. Ist "Institution Ehe" auf die Fälle beschränkt, wo es eine Zeremonie mit Urkunde gibt? Dann wird's historisch, wenn man weiter zurückgeht, schwierig und ethnologisch versnobt. Oder akzeptieren wir einfachste Zeremonien? Wie ist es mit schlüssigem Handeln? Wenn Pocahontas für immer ins Zelt von Tecumseh einzieht, ist das eine Ehe oder nicht? Nur für mich zur Klarstellung?
Für mein Gefühl haben wir es mit dem Phänomen Ehe ähnlich lange zu tun, wie es sich lohnt, von Homo sapiens zu reden.
Das eingeräumt kommt man schwer darum herum zu mutmaßen, dass, zurückhaltend gesagt, evolutionär die Erhaltung der Art nicht unter der Ehe gelitten hat. Neutral festgestellt. Und wo­mög­lich waren nicht alle die ganze Zeit über nur unglücklich, die vor 500000, vor 50000 oder 5000 Jahren heirateten, bevor es ans hochzeiten ging.
Das bezogen auf "die Natur hat die Ehe nicht vorgesehen". Wie auch? Die Natur sieht nie nichts vor. Sie folgt ein paar Regeln, wenn a, dann b, und hat nicht den geringsten Plan. Manches funktioniert und erhält die Art und anderes geht ein wie ne Primel.

Eine der Preisfragen weiter oben war ja offenbar, ob (in Mitteleuropa?) der Verwaltungsakt und die Institution Ehe noch gebraucht werden. Und da selbst der größte Zyniker zugeben muss, dass es ausreichend Nachfrage nach dem Produkt gibt, ist die Frage beantwortet.

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Da kann man sich aus zehntausend Jahren Menschheitsgeschichte ...

Yep. Und in 4/5 der Zeiträume und der Geographien, die man sich raussucht, wird man auf die Ehe stossen - definiert als dauerhafte Zweierbeziehung zwischen 2 Menschen unterschiedlichen Geschlechtes. Eine Menschheitskonstante :-).

Wir wissen (mangels Aufzeichnungen) nicht, wie es in der Menschheit vor der Errfindung des Ackerbaus aussah. Danach wissen wir es für ganz unterschiedliche Zivilisationen auf ganz unterschiedlichen Erdteilen zu praktisch allen Zeiten schon: Überall gab es dieses Modell und es war überall weit verbreitet. Muss also einen Zweck erfüllt haben - und meiner Auffassung nach erfüllt es den heute noch.

Als kleine Nebenbemerkung - überall dort, wo man heute viel daransetzt, diese "Ehe" zurückzudrängen oder abzuschaffen, sind die entsprechenden Gesellschaften nicht nachhaltig. Ihre Geburtenrate führt ohne jeden schädlichen Einfluss von aussen dazu, dass sich diese Gesellschaften in nur wenigen Generationen selber abschaffen. Das gilt heute für ausnahmslos jede westliche, liberale Gesellschaft. Dort, wo die Geburtenraten noch annähernd selbsterhaltend aussehen (z.B. Frankreich) sind es die Parallelgesellschaften kürzlich eingewanderter Migranten, die diese optische Täuschung verursachen.

Ganz nüchtern betrachtet gehen eheskeptische oder -feindliche Gesellschaften evolutionsbiologisch also in historisch sehr kurzen Zeiträumen voraussichtlich einfach unter.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Werden denn wirklich weniger Ehen geschlossen - wie auch immer man den Akt des Eheschlusses definieren möchte - oder ist es nicht eher so, dass die Ehen nicht so lange halten, wie, rein evolutionär, es wünschenswert wäre?

Oder spielt es nicht eher eine Rolle, dass die Menschen unabhängig davon, ob sie die Freiheit haben, die Ehe einzugehen oder diese aufzulösen, insgesamt schlicht weniger Kinder haben?

Ich denke, neben dem m.E. ja zutreffenden Verweis auf "Parallelgesellschaften" sollte nicht vergessen werden, dass Kinder für eine im großen und Ganzen von Abstiegsangst und einer Re-proletarisierung erfasste Gesellschaft eben auch, und für viele vor allem, ein gefährlicher Kostenfaktor ist. Den man sich nicht leisten mag, weil es eine Einschränkung des einem als zustehend empfundenen, gerade noch gehaltenen Lebensstandards bedeutet und man sich dann um so eher der unangenehmen Wahrheit stellen muss, sozial abgestiegen zu sein. Jedenfalls im Vergleich zu den Eltern.

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"Und wie war das denn in der DDR? Soweit ich weiß, waren Kinder da mehr oder weniger "Besitztum" des Staates, wurden nach Möglichkeit frühzeitig von diesem auf Linie gebracht. Ob mit oder ohne Ehe."


Ich weiß, es klingt befremdlich für westdeutsche Ohren, behaupte aber, daß die weit überwiegende Mehrheit der Leute in der DDR eine prima Kindheit hatte.

Die dortigen damaligen beruflichen Bedingungen und Begünstigungen für Frauen mit Kindern,
ob in Ehe oder nicht,
haben offensichtlich eher zu Emanzipation und positiverer Geburtenstatistik geführt als die beruflichen Bedingungen heute.

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Das wird sich wohl nie alle überzeugend auseinanderklamüsern lassen. Ich kenne die Meinung von meinen ostdeutschen Bekannten aus der Nachwendezeit und respektiere sie deshalb auch ...

Ich persönlich halte es da eher mit der nach meiner Lebenserfahrung richtigen Beobachtung: Druck erzeugt Gemeinschaft.

Gruss,
Thorsten Haupts

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"Ich weiß, es klingt befremdlich für westdeutsche Ohren, behaupte aber, daß die weit überwiegende Mehrheit der Leute in der DDR eine prima Kindheit hatte."
Absolut richtig!
Genau so war es im Nationalsozialismus auch.
Und auch dort hat der Staat Gebären und Werktätigkeit ganz vorbildlich vereint.

Und auch heute gibt es diese vorbildlichen Gesellschaftsmodelle aus "Emanzipation und positiverer Geburtenstatistik" noch:
In vielen Ländern Afrikas sind die Frauen vollemanzipiert, d.h. ihnen obliegt allein die Ernährung der Familie und gleichzeitig ist die Geburtenrate aber sowas von "positiver".
Und vor allem haben auch die Kleinen eine "prima Kindheit". Die Süssen spielen mit größtem Spass und Eifer Kindersoldat und der Onkel Putin füllt jede Woche die Kalaschnikow wieder auf.

Wir Westdeutschen sollten uns was schämen für die Kinderfeindlichkeit, die hier seit Adenauer eingerissen ist!

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Hmm, Brodo!
Nicht besser als das heimische Maggi-Pendant - aber doch das einzige, daß ich bei nächtlicher Ankunft aus unserem herrlichen Quellwasser in 1700 m Höhe und ein paar in den Händen kleingedrückten Spaghetti bereiten konnte.
Nicht mal einen Klacks Fett, fast wie in Stalingrad!

Ach - das Südtirol meiner Kindheit mit den herrlichen italienischen Strom- und Wasserausfällen...

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Hervorragend formuliert
Tand, Tand, ist alles Gebilde aus Menschenhand. Auch die Ehe.
Dennoch hat sie unbestreitbare Vorteile, wenn sie funktioniert. Ich selbst wurde wohl ähnlich erzogen wie Sie, lieber Don. Daß man eine Ehe trotz vieler Widrigkeiten gut gestalten kann, wurde mir noch von meinen Großeltern vorgelebt, von den Eltern schon weniger.

Ich selbst bin schwul, aber finde ein Umfeld wie das, in dem ich aufgewachsen bin, noch am idealsten für Kinder. Ich freue mich, daß ich meine langjährige Beziehung endlich in Form der Eingetragenen Lebenspartnerschaft absichern konnte (Erbrecht, Besuch im Krankenhaus, gegenseitige Patientenverfügung etc.), aber ob sich das nun Ehe nennt oder nicht, geht mir am Allerwertesten vorbei.

Ich lasse mich von keiner Partei vor den Karren spannen, dazu bin ich zu liberal. Lieber wähle ich was mir dem Wohl der Allgemeinheit dienlich scheint, als den 5% die Homo, Trans oder sonstwas sind. Vorurteile und Diskriminierungen müssen abgebaut werden, aber die bauen sich auch so ab, ganz ohne Verordnung von oben. In den 35 Jahren seit meinem Coming Out hat sich viel geändert, und das wird es auch weiterhin.

Wir sind damals noch ganz normal auf dem CSD marschiert, um zu signalisieren daß wir Menschen sind wie alle anderen, und haben auf Veränderung gehofft. Die kam ja auch.
Heute tanzt man mit bunten Haaren und nacktem Hintern auf dem CSD, und will alles und sofort, und weil es nicht mehr genug Diskriminierung gibt, werden die Forderungen immer abstruser.

Röcke für Männer fände ich übrigens gut, solange es nicht Tütüs oder sonstige tuffige genderqueere Statements sind. Ein Kilt z.B. ist doch etwas wunderbares.
Aber gerade Kinder sollte man mit Sexualität verschonen, und einfach mal Kinder sein lassen. Bei Aussagen wie "Mein Sechsjähriger ist transsexuell" oder "Meine Katze ernährt sich vegan" ist doch klar, wer da die Lifestyleentscheidungen trifft.

So, passend zum Tag des Coming Outs habe ich mich jetzt geoutet. Als Konservativer Schwuler, etwas das in vielen Weltbildern so gar keinen Platz hat.

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:-). Sie sind damit kaum alleine, nicht einmal selten. Ich war zu meinen politisch aktiven Zeiten vor 25/30 Jahren etwas verwundert, wieviele Schwule die Union beherbergte. IN deren Funktionärs-Reihen ein ziemlich offenes gehandeltes Geheimnis und wohl mit erstaunlich wenig Diskriminierungserfahrungen verbunden.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Ja, Herr Haupts,
alleine bin ich damit nicht, ich weiß das. Einige meiner Freunde und Bekannten wählen CDU oder gar CSU, ein paar liebäugeln mit der AfD (#aufkreisch!).
Die werden halt dann, genau wie ich, ständig belehrt daß das doch gar nicht ginge, ich müsse doch Parteien wählen die "meine Interessen" vertreten.
Nun interessiere ich mich halt leider mehr für gesamtgesellschaftliche Themen, als ein kleines Zuckerl für diejenigen denen 60+ Gender noch nicht zur Selbstdefinition ausreichen.

Übrigens kommen die Belehrungen überwiegend von heterosexuellen Grünwählern, gehobener Mittelstand und/oder Staatsdienst/verbeamtet.

Ich habe lange in einer bayerischen CSU regierten Kleinstadt gewohnt, ganz offen schwul mit meinem damaligen Partner, und keinerlei Resentiments erfahren. Im Gegenteil! Ganz anders als diejenigen, die schon anfang der 80er Jahre meinten, dem "Mief" entkommen zu müssen, und ins ach so tolerante Berlin zogen. Die haben mir ziemlich oft von Übergriffen berichtet.

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Der Donni hatte neulich bei Twitface auf diesen Text hingewiesen:
Faggots are officially out (of the progressive stack). "Hold on to your panties" when reading.

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@fritz
Haha, ein hervorragender Text. Er beschreibt wohl meine Generation sehr gut. Aber gehen Sie mal auf queer.de , da sind die ganzen jungen, ungeduldigen, bis in die lila Haarspitzen grün durchindoktrinierten.
Erst habe ich aufgehört dort Leserkommentare zu schreiben, weil sie kaum freigeschaltet wurden (Rassismus, Sexismus, "Islamophobie"); dann habe ich aufgehört die Artikel dort überhaupt zu lesen, um mir die Aufregung zu ersparen.

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Ist "Institution Ehe" auf die Fälle beschränkt,
wo es eine Zeremonie mit Urkunde gibt?
Fritz, das habe ich meine Frau auch gefragt, mit 20.
Mit 27 habe ich das nochmal gefragt.
Sie meinte ja, ich nein.
Eigentlich war ich beleidigt.
Weil das Wort von irgendeinem Pfaffen oder Beamten
in Ihren Augen wohl mehr galt, als meines.
.
Wir haben Hochzeitstag 33, sind 40 Jahre zusammen.
Ich bin jetzt nicht mehr beleidigt.
Sondern zufrieden.

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