: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 11. Oktober 2016

Wer verrät hier wen?

Es gab mal eine Rockgruppe, die von Deutschland über die Berge nach Südtirol radelte.

Ihr Name: Frei.Wild

Das ist eine Gruppe, die in Deutschland als rechtsextrem versaubeutelt gilt.

Aber sie ist mit ihren Fans und dem Rad über die Berge gefahren. Ich habe gerade an einem Rennen teilgenommen, das eine eigene Gruppe von sehr schnellen Flüchtlingen an den Start brachte - ein Rennen, das, betrachtet man die darin heroisiete Zeit, sehr wohl eine Nähe zu weniger schönen Epochen der italienischen Geschichte hat. Radkultur hat heute viele Gesichter. Viele Körper in Italien waren in die Tricolorefarben gehüllt. Was würde man in Deutschland eigentlich sagen, wenn man hierzulande ein Steyr Waffenrad benutzte?



Schlieslich hat Steyr Mannlicher als Teil der Hermann-Göring-Werke auch seinen Teil zum 2. Weltkrieg beigetragen. Kann man so ein Rad mit einer stilisierten Zielscheibe als Kettenblatt gefahrlos durch Kreuzberg bewegen?

Ich bin viel mit dem Rad unterwegs, und ich mache viel mit Rädern. In der Caritaswerkstatt, in der das Steyr steht, ist einer mit Frei.Wild-Hemd. Und einer, der vor allem diese alten Räder macht, käme kaum in einen Berliner Stadtstrand. Sein Jagdhobby würde ihn da eher deplatziert wirken lassen. Aber er kann diese Räder wieder zum Leben erwecken. Unterwegs auf meinen Radreisen treffe ich viele, die zum Rad auch einen Bezug haben.

Grün sind die wenigsten. Und wenn ich sehe, dass die Grünen zwar Benzinautos verbieten möchten, aber im Bereich der Radkultur so gut wie nicht vertreten sind, egal ob auf Alpenpässen oder bei der Critical Mass - dann frage ich mich schon, was aus denen wurde. Und warum die den Mercedeschef sprechen lassen. Und nicht einen Aerodynamiker, der erklären kann, was heute mit einem Velomobil möglich wäre.

Ich treffe heute alle möglichen Leute auf dem Rad. Die Grünen sind da keine Kraft mehr. Sie verbieten lieber mal ein Auto mit Verbrennungsmotor. Sie rechnen aber nicht durch, wie bei uns entlang der A8/A9 die Landschaft zubetoniert werden müsste, wenn man den Urlaubsautoverkehr mit Ladestationen versorgen müsste.

Wo finde ich die Einladung der Grünen, mit ihnen nach Südtirol zu radeln, um sich dort beispielsweise seltene Apfelsorten anzuschauen, und die Obstwiesen, die man zwischen Bozen und Trient abholzen muss, um ihre E-Autos zu laden? Und wo ist ein Projekt der im Fördergeld schwimmenden Grünen, das den Menschen die Schönheit alter Räder erklärt. die die Umwelt nicht weiter belasten?

Es kommt da nämlich nur so ein Infrastrukturgewese.Als ob es daran läge. Ausgebaute Radreisewege gehen an meinem Haus gleich zwei vorbei, die sind prima und gut gestaltet, finanziert vom Freistaat oder von den Münchner Wasserwerken - die Mehrheit könnte dort jederzeit fahren. Die Mehrheit macht Stau im Auto. Weil das Radeln unbequem ist und das Denken der Menschen die Vorteile nicht sieht.



Das mit dem Radfahren - da gehört eine gewisse Emotionalität dazu. Das können böse Rocker. Das kann ich. Die Grünen...

Die Grünen wollen Benzinmotoren am liebsten wie Männerbünde verbieten. Und E-SUVs fördern, damit ihre Kernwähler auch weiterhin Lea-Charlotte in die Kita bringen können. Mit zweisprachiger Früherziehung und Vergankost. Wenn die Autos doppelt so teuer sind: Super! Dann hat Yussuf keine Chance, den kleinen Mohammed zu ihrer bevorzugten Schule mit geringem Migrantenanteil zu bringen. Denn am schönsten ist Integration, wenn andere sie machen, und das Gewissen ist rein, wenn das Auto ohne Emissionen bleibt.

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