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Dienstag, 6. August 2019
Shitstorms überstehen.
Das Leben hat einen ganz langen Lauf. Und es gibt keine Garantie, dass jemand dauerhaft vorne ist. Was einen relativ sicher relativ lange vorne hält, ist dagegen eine intakte Familie, ein relativ hohes Vermögen mit Wohnungseigentum, und relative Gesundheit. Damit kommt man ziemlich sicher ziemlich gut durch. Und man hat Jahre, auf den Moment zu warten, da man es den anderen heimzahlen kann.
Ich habe das eher zufällig an der Bucht am See begriffen, nach meinem Abitur. Die 5., 6., 7., 8. und 9. Klassen waren ziemlich ätzend für jemanden, der nicht wie die anderen konnte, in der 10. und 11. kam ich in eine andere Klasse, und das hat enorm geholfen: Sobald keine Mädchen mehr in der Klasse sind, endet auch ein spezifisches Mobbing als Imponiergehabe vor Frauen. Dann habe ich noch die Kollegstufe abgesessen, wurde untauglich für den Bund, und hatte einen schönen Sommer. Die Quälgeister von früher verloren ihre Freundinnen, weil sie zum Bund mussten, begannen mit dem Saufen und Rauchen, waren weit weg und hatten Themen, die ich nie haben wollen würde: Ich bin Zivilist. Es war, als wäre eine Klaue aus dem Himmel hernieder gefahren, hätte die ganzen miesen Typen ergriffen und in eine Parallelwelt gezwungen. Was habe ich daraus gelernt? Man muss nur warten und sich verdeutlichen, dass es den anderen vielleicht auch nicht gut geht. Eine Art der zynischen Empathie, würde ich sagen.
Natürlich hatten wir auch Selbstmörder, und fast alle waren relative Aussenseiter, Mobbingopfer und Verfolgte des damaligen Schulsystems. Wenn sie es nicht getan hätten, wäre e Ihnen vergönnt gewesen, einige ihrer Gegner fallen zu sehen, und mitunter auch recht unschön: Es gibt keine göttliche Gerechtigkeit, sber hin und wieder den Moment, da hört man etwas, und sagt: Ach? Hebt kurz einen Mundwinkel an und schämt sich dann gleich dafür, aber so etwas passiert immer wieder, man muss nur warten und wissen, dass der öffentliche Hass der anderen auch nicht gerade ein Zeichen des guten Daseins ist. Und je mehr bei so einer Aktion mitwirken, desto eher sieht man auch den ersten unter die Räder kommen.
Schauen Sie, ich habe ja so einiges mitgemacht im letzten Jahr, da war im Netz auch sehr viel los, manche haben das explizit gefeiert und mein damaliges Blogfell schon geteilt. Daraus wurde dann natürlich nichts, weil Pöbeln im Netz keine Qualifikation ist, und mir geht es heute bestens und die anderen haben immer noch Geldsorgen massivster Art, und ihre wenig erbaulichen Lebensumstände. Die Welt war für mich definitiv ein Schritt nach vorn, die anderen sind nur ein Jahr älter. Der Wechsel war nicht schön - die Ankündigung der FAZ ereilte mich in einem Moment, da ich jemand pflegen musste und nicht mehr wirklich viele Reserven hatte - aber heute ist alles wieder gut. Man hat sich im Netz viele andere Opfer ausgesucht. Ich kann warten. Man muss beim Klettern immer daran denken, wiee es ist, wenn man wieder oben ankommt. Und den festen Glauben haben, dass es dieses oben gibt.
Obwohl ich gerade wegen des günstigen Kurses eine britische Kanne sehr billig bekommen habe, glaube ich, dass auch England sich wieder erheben wird. Solange es Chancen gibt, muss man sie nutzen, und daran denken, dass es nicht so schlimm bleiben wird. Da ist halt sowas in einem drin, das sich an kleinen, kleinsten Erfolgen hochziehen kann. Beim Rennradfahren muss man das lernen, die Regerneration am Berg, während man trotzdem weiter nach oben fährt. Das Provinzdasein macht das möglich, da lebt man doch deutlich entspannter und hat auch noch etwas anderes als das Netz all der Einsamen. Es kommen bessere Tage.
Und schlechtere für die anderen.
Ich habe das eher zufällig an der Bucht am See begriffen, nach meinem Abitur. Die 5., 6., 7., 8. und 9. Klassen waren ziemlich ätzend für jemanden, der nicht wie die anderen konnte, in der 10. und 11. kam ich in eine andere Klasse, und das hat enorm geholfen: Sobald keine Mädchen mehr in der Klasse sind, endet auch ein spezifisches Mobbing als Imponiergehabe vor Frauen. Dann habe ich noch die Kollegstufe abgesessen, wurde untauglich für den Bund, und hatte einen schönen Sommer. Die Quälgeister von früher verloren ihre Freundinnen, weil sie zum Bund mussten, begannen mit dem Saufen und Rauchen, waren weit weg und hatten Themen, die ich nie haben wollen würde: Ich bin Zivilist. Es war, als wäre eine Klaue aus dem Himmel hernieder gefahren, hätte die ganzen miesen Typen ergriffen und in eine Parallelwelt gezwungen. Was habe ich daraus gelernt? Man muss nur warten und sich verdeutlichen, dass es den anderen vielleicht auch nicht gut geht. Eine Art der zynischen Empathie, würde ich sagen.
Natürlich hatten wir auch Selbstmörder, und fast alle waren relative Aussenseiter, Mobbingopfer und Verfolgte des damaligen Schulsystems. Wenn sie es nicht getan hätten, wäre e Ihnen vergönnt gewesen, einige ihrer Gegner fallen zu sehen, und mitunter auch recht unschön: Es gibt keine göttliche Gerechtigkeit, sber hin und wieder den Moment, da hört man etwas, und sagt: Ach? Hebt kurz einen Mundwinkel an und schämt sich dann gleich dafür, aber so etwas passiert immer wieder, man muss nur warten und wissen, dass der öffentliche Hass der anderen auch nicht gerade ein Zeichen des guten Daseins ist. Und je mehr bei so einer Aktion mitwirken, desto eher sieht man auch den ersten unter die Räder kommen.
Schauen Sie, ich habe ja so einiges mitgemacht im letzten Jahr, da war im Netz auch sehr viel los, manche haben das explizit gefeiert und mein damaliges Blogfell schon geteilt. Daraus wurde dann natürlich nichts, weil Pöbeln im Netz keine Qualifikation ist, und mir geht es heute bestens und die anderen haben immer noch Geldsorgen massivster Art, und ihre wenig erbaulichen Lebensumstände. Die Welt war für mich definitiv ein Schritt nach vorn, die anderen sind nur ein Jahr älter. Der Wechsel war nicht schön - die Ankündigung der FAZ ereilte mich in einem Moment, da ich jemand pflegen musste und nicht mehr wirklich viele Reserven hatte - aber heute ist alles wieder gut. Man hat sich im Netz viele andere Opfer ausgesucht. Ich kann warten. Man muss beim Klettern immer daran denken, wiee es ist, wenn man wieder oben ankommt. Und den festen Glauben haben, dass es dieses oben gibt.
Obwohl ich gerade wegen des günstigen Kurses eine britische Kanne sehr billig bekommen habe, glaube ich, dass auch England sich wieder erheben wird. Solange es Chancen gibt, muss man sie nutzen, und daran denken, dass es nicht so schlimm bleiben wird. Da ist halt sowas in einem drin, das sich an kleinen, kleinsten Erfolgen hochziehen kann. Beim Rennradfahren muss man das lernen, die Regerneration am Berg, während man trotzdem weiter nach oben fährt. Das Provinzdasein macht das möglich, da lebt man doch deutlich entspannter und hat auch noch etwas anderes als das Netz all der Einsamen. Es kommen bessere Tage.
Und schlechtere für die anderen.
donalphons, 13:01h
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