: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 6. August 2013

Hoppla

Am Morgen hiess es noch: Arbeit, Verpflichtungen, Termine, lang Versäumtes erledigen und keine Chance, dem zu entgehen. Aber dann nahm der Tag eine Wende und eh ich es überhaupt merkte, sass ich wieder auf der Bank mit Blick auf die Berge, die Kellnerin servierte Bergkäsnockerl, und zufriedene Menschen waren guter Laune.



Erst der Mensch, dann das Problem. So soll das sein, finde ich.

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Zusammen lesen, was zusammen gehört

Da sind zwei fluffige Sommergeschichten bei der FAZ, die irgendwie zusammen gehören, denn die I.(mt der ich die Pläne für ein Ministerium für Singles, Sex und gute Stimmung entwickelt hate) war auch schon im Parkcafe und den Grünwalder Festen dabei.

Edit: Jetzt mit richtigen Links! (Sorry, die Hitze.)

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Sonntag, 4. August 2013

In schlechten und in ganz schlechten Tagen

Irgendwo muss ja all das Wasser hin, das in den letzten Wochen die Niederungen und die Luft so stickig gemacht hat, und dann ist es eben schlagartig Frühherbst, die offenen Fenster klappern im Wind, und die Regenrinnen können all das Grau, was sich vom Himmel ergiesst, gar nicht mehr fassen. Und mit dem Himmel trübt sich die Stimmung ein, die Gedanken gehen zu alten Fehlern und Versäumnissen, die ihre giftigen Stachel in die Gegenwart recken. Da wäre es schön, eine Ablenkung zu haben, aber das Buch von Attilio Brilli, das so vergnüglich klang, ist zäh und ungeniessbar wie altes, speckiges Leder. Überhaupt, wie man über so ein saftiges Thema wie das Reisen in Italien ein derartig verkopftes Buch schreiben kann, mit einer Einleitung wie aus den schlimmsten Autorenfedern des Feuilletons, so überzogen besserwiseriscch, schwer und angebend - das verstehe ich nicht.





Doch statt aschfahl am Fenster zu sitzen, ist mir beim Denken an meine vielen Irrungen eine eingefallen, die seit Monaten im Abstellraum wartet. Gekauft im bitterkalten Februar aufgrund einer Laune und des günstigen Preises, das Interesse verloren wegen anderer Projekte und des ersten kleinen Problems, weggeräumt mit dem Gefühl, dass diese kleine Sache teuer würde - so kam das. Aber beim Regen ist mir dann die Lösung beim Öffnen eines Schubladens entgegen gefallen, das kleine Teil, das damals verloren schien, und bei genauerer Betrachtung fehlt gar nicht so viel Arbeit, um es zu vollenden. Und kaum eine schönere Arbeit gibt es, in Finsternis die nächste Rakete zu bauen, um mit ihr dann in der kommenden Hitzewelle über das Land zu jagen. Es ist eine Versprechung einer besseren Zukunft, und so viel besser als das Grübeln über Dinge, die so schlecht waren, obwohl das Beste getan wurde.





Schwarz muss es sein wie die Sünde, und in Tagen wie diesen unamerikanisch; zum Glück wurde Scott, bei denen früher dick USA auf den Rahmen stand, an Leute verkauft, die etwas vom Rennrad verstehen und zudem in Europa bauen. Nur der Name klingt noch amerikanisch, der Rest kommt aus Japan, Frankreich, dr Schweiz und Italien. Es war nicht gerade klug, es zu kaufen, allenfalls entschuldbar, aber es sind dann diese Tage, da alles andere so sinnlos und leer erscheint, diese Tage des nächsten drohenden Winters, da etwas sein muss, das man tun kann, wenn sonst schon alles vergebens scheint. Man macht Fehler, man gibt sich dem Unvermeidlichen hin, und man baut etwas an, um vielleicht später zu ernten. Den Ausgang der Geschichte kennt niemand, aber alles ist manchmal besser als die Erinnerung, und während meine Hände schwarz vom Fett werden, strahlen weiss die Hoffnungen einer noch unbeschmutzten Zukunft.

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Samstag, 3. August 2013

Hitzewelle

Es gibt in Zeiten wie diesen andere wünschenswerte Tätigkeiten, als an einem Grill zu stehen, wo es noch etwas heisser als draussen ist. Ich für meinen Teil verrammle um 9 Uhr die Fenster, gehe zügig zum Wochenmarkt und kaufe ein Pfund Pilze. Die werden in der Küche je nach Grösse ganz gelassen, halbiert, geviertelt und dann 5 Minuten gekocht.





Das ist dann schon heiss genug, in einer Schale mit Goldrand mache ich dann Esig, Öl und Zwiebeln an.

Nebenbemerkung: Goldrand wäre auch ein sehr schöner Name für eine Agentur für Texte.

Ausserdem reibe ich den Pecorino. Ich weiss auch nicht, warum ich den im Moment lieber als den Grana Padano mag, es ist halt so. Zumindeus bei eingelegten Pilzen.





Ab in den Kühlschrank! Das alles ist sehr einfach, spottbillig und nährt mit Brot, am besten bei 10 Grad genossen, einen ganzen Tag. Gar kein Vergleich zu dem, was man in Spezialitätenläden dafür zahlt. Und es schmeckt mit frischen Pilzen und einem guten Öl eindeutig besser.

Irgendann kühlt der Tag dann ab. Und ein Anruf von daheim verkündet, dass Blaubeeren da wären. Und iw Jihannesbeeren gezupft werden sollen.





Das ist zwar, zusammengenommen, weder allzu ausgewogene Ennährung noch engagierter Sport, aber es reicht für so einen verdämmerten Tag, an dem es für alles andere zu heiss ist.

Ich schreibe eine Geschichte über Grosstanten für mich selbst. Und darüber, wie schön jetzt eine Sommerfrische wäre. Im Westen ballen sich aber schon Gewitter zusammen, die sich in der Nacht über den Ausgehern krachend entladen, und die Wohnung wieder schön kühlen.

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Samstag, 3. August 2013

Schutzengel

Früher gab es diese urbane Legende, dass der Hubschrauber abends immer die Route über das Ärzteviertel nimmt, damit sie nach Feierabend schon wissen, dass neue Arbeit kommt. Tatsächlich aber fliegen sie in die jeweilige Richtung auf kürzestem Wege; es scheint nur so, weil das Ärzteviertel den Flughafen zur Autobahn hin abdeckt, und um diese Jahreszeit sind die entsprechenden Kräfte sowieso immer im OP-Saal vor Ort. Es herrscht Hochbetrieb auf den Strassen und am Himmel.







Selbst ich, der ich das Privileg habe, nicht dann reisen zu müssen, wenn es andere tun, weiss leider nur zu genau, wie es auf den Strassen zugeht. Schlimm ist es besonders von Süd nach Nord, denn dann haben sie viele hundert geschwindigkeitsbegrenzte Kilometer auf zwei Spuren hinter sich. Auf dem Rücksitz quengeln die Kinder, dass sie immer noch Urlaub und keine Schule wollen, nebenan sitzt die Frau, der sie sich etwas entfremdet haben, und deshalb geben sie Gas. Das Benzin ist teuer? Völlig egal. Noch 500 Kilometer nach Wanne-Eickel. Und so kommt es, dass ich bei meinen Touren durch den Auwald selten unter der Flugroure zu den neuralgischen Stellen im Süden vorbeikomme, ohne dass irgendwo ein Rettungshubschrauber in der Luft wäre. Es fällt einfach auf.







Langsam krauche ich dagegen über die Erde, langsam fallen die Halme, die Monate zum wachsen brauchten: Es ist immer noch das Gesetz der Jahreszeiten, nach dem ich mich bewege, während auf dem Asphalt jede Minute zu zählen scheint.Die Strecke an den Tegernsee ist kein Hindernis durch ihre Entfernung, aber manchen halben Tag habe ich schon gewartet, damit ich ohne Gefährdung durchkomme. Mit all den Riesenvehikeln, die von Leuten gefahren werden, die sonst nur das Innere von Städten kennen, die genervt und erschöpft sind, ist die Vorstellung eines Unfalls mit der Barchetta über alle Massen unangenehm. Vor anderhalb Monaten, als es mit dem Urlaub los ging, hatte ich da so ein Erlebnis, bei dem der Hubschrauber beinahe Startfreigabe bekommen hätte. Und dass ich vollkommen nichts dafür gekonnt hätte, wäre auch kein besonderer Trost gewesen.







Urlaub, das war schon in meiner Kindheit so. sollte man erst machen, wenn die Norddeutschen wieder daheim sind. Dann ist auch wieder mehr in den italienischen Städten los, die Preise fallen und die Unfallchirurgen haben wieder Zeit, mir meine Gemälde wegzukaufen. Im September wird es im Süden erst richtig schön, bis dahin überlasse ich die Plätze am Himmel, sei es nun über oder unter den Wolken, gern anderen. Es ist auch ganz nett hier, gerade am Abend. Ruhig. Still. Friedlich. Manchmal höre ich eine halbe Stunde nichts Menschliches, bis dann der nächste Hubschrauber kommt.

Das meiste davon müsste wirklich nicht sein. Auf dem einzigen Strassenstück meiner Tour jedoch hat jemand einen Gullideckel, recht hoch, gusseisern und brandgefährlich, liegen lassen; die Autos wichen aus, und mir blieb es dann vorbehalten. das Ding wegzuschleppen. Aber das sind dann acuh so die Gründe, warum ich froh bin, wenn zur Zeit wenige Mneschen meine Wege kreuten.

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Donnerstag, 1. August 2013

Gold tanken

Komsequente Menschen würden vermutlich sagen, dass sie Dinge, die sie nicht nutzen, weggeben, wegwerfen, oder am besten gleich zu Geld machen. Da hat man mit meinen Marotten natürlich einen anderen Zugang, denn Gemälde und Stiche kann man nicht benutzen, und natürlich gibt es Silberkannen, die sind so alt, dass man sie nicht gerne hernimmt. Ein Grenzfall sind Geschichten wie das Specialized.







Gekauft in nicht gerader guter Stimmung - der letzten Heimfahrt aus Italien für längere und nicht unbedingt schöne Zeiten, war es meht so eine Art Verzweiflungstat. Es war schon recht teuer, und es ist etwas Besonderes. Normalerweise sagt man sich, das braucht man weil - und dann kommt eine halbwegs glaubwürdige Bedingung. An dem Tag war es aber mehr so: Ist doch eh alles egal, Was ist schon morgen? Morgen war dann verkatert, denn ich bin dann falsch gefahren, über eine verregnete Bergstrasse ohne Tankstelle mit wenig Benzin, und erst so gegen Mitternacht war ich dann nördlich des Gardasees auf der Autobahn. Es war keine Herzensangelegenheut, sondern mehr La Noia. Und der Wunsch, wieder in Bewegung zu kommen.







Nicht mir jeder Teekanne verbinde ich nur angenehme Stunden, und nicht bei jedem Rad war es die Lebenslust. Es ist etwas ganz anderes, in Italuen ein Rad zu kaufen, damit in endlosen Monaten durch Cremona, Verona oder Mantua zu fahren, sich einzureihen in den Strom der zufriedenen Menschen und zu verschmelzen. Das hier war auf den letzten Drücker, danach wurde es finter, ich verbinde damit bislang eigentlich nur Herbst, Winter und ein nicht stattgefundenes Frühjahr.So viel Zeit, um andere Räder zu basteln. So wenig Möglochkeiten: Wie scheusslich dieses Land wirklich sein kann, das weiss man erst, wenn man so ein Rad hat, das gefahren werden möchte. Und dann fehlt dazu die Möglichkeit.







Vielleicht habe ich auch einfach nur zu viele Räder.

Aber dann kommt so ein Tag, der heiss und golden ist, ein Tag, da sich das funkelnde Metall im Rahmen und auf den Feldern findet, und man möchte immer nur weiter fahren und weiter und gar nicht mehr anhalten, weil alles stimmt. Es ist Dunst von der Ernte in der Luft, wie feiner Goldstaub, es ist Gold im Himmel und Gold auf den leeren Feldern, es ist schon warm, und auch die Haut glänzt golden im Licht.

Und so habe ich meinen Frieden mit dem Rad und der Zeit davor gemacht. Ein wenig, zumindest. Es dauert, bis das Gold wieder durh die Haut einsickert und den Menschen erfüllt.Aber wenn es erst einmal die Knochen wärmt, bleibt es hoffentlich für länger.

Wie das Rad. Brauchen tue ich es nicht, aber ich möchte es behalten,

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Mittwoch, 31. Juli 2013

Der Preis des Analogen

Früher oder später wird man für analoge Freiräume Mehrkosten in Kauf nehmen müssen. Das war zwar früher nicht so, aber jetzt zahlt man eben böse für die Vorteile des Digitalen, mit Ausforschung, Daten und der Unmöglichkeit der Kontaktverhinderung zu Leuten wie Seemann oder Jakubetz; da ist es nur folgerichtig, wenn man Analog aucb nur noch mit Aufwand bekommt.







Es ist kein besseres Analog als früher, aber ich finde das in Ordnung, weil Analog früher jede Menge Nachteile hatte, die man heute mit einer gewissen Teildigitalität beheben kann. Nur mal ein kleines Beispiel: ich kann immer noch entscheiden, wie viel meine Uhr vor oder nach geht. Ich muss nicht mehr auf eine Zeitansage warten, ich kann digital nachschauen, aber wie ich dann tatsächlich lebe, woran ich mich orientiere: Das ist analog. Und das weiss dann auch keiner, sobald ich den Rechner verlasse. Ich habe heute phantastischen Zugaqng zu Material über das Internet, vielleicht weiss Ebay sogar, was ich da haben könnte, aber was ich analog daraus mache, entzieht sich ihrer Kenntnis. Das ist übrigens auch einer der Gründe, warum ich Quoka und andere Kleinanzeigenbereiche inzwischen mehr schätze. Amazon dagegen finde ich wirklich übel, und das würde ich dann auch meiden: An meinen Buchgeschmack würde ich so einen Dreckskonzern nicht lassen. Und was ich dann letztendlich wann tue, ist auch meine Sache: da, wo ich bin, ist so gut wie keine Überwachung möglich. Dazu habe ich keine digitale Device, die irgendwelche Daten schicken würde. Auch kein Telefon übrigens.







Ein Problem der Digitalüberwachung sind zudem die Glaubwürdigkeit der Daten: Verlässt man sich nur auf sie, dann lag eben das Telefon daheim, während ich unterwegs war. Ich höre, die NSA interessiert sich für EXIF-Daten in Bildern: Wer sagt denen, dass sie richtig sind, wenn sie vorhanden sind? Mein Auto hat keine Schnittstelle und kaum Sensoren, mein Haus ist gross und mein fieses Gehirn baut Geschichten aus dem Traffic des Lebens, wie TOR Daten verwurstet. Und dann fahre ich, wo sonst keiner ist, und kein Sensor aufgestellt wurde. Ich habe inzwischen Bauchschmerzen bei all den Sensoren auf der Autobahn:Es kann sein, dass es in meinem weiteren Leben nicht unwichtig sein wird, dass ich am Tag über 150 Kilometer radeln kann, und der Helm ein Visier hat. Man wird sehen.







Reader dagegen empfinde ich als gefährlich. Die nächste Generation wird bei jedem Umblättern nach Hause telefonieren, und mit etwas Pech ist da auch eine Kamera, die Augenbewegungen und Stimmen identifiziert: So etwas würde ich nicht in meinem Haus haben wollen, das ist mir zu sehr Wanze einer Firma in meinen vier Wänden. Dass ich weiter Bücher kaufen und mit selbst gebauten Rädern über einsame Pisten jagen werde, ist für mich aber kein zu hoher Preis: Es ist die Freude meines Lebens.Das darf auch gerne kosten.

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Mittwoch, 31. Juli 2013

Begierden

Ich habe , wenn ich das Fenster öffne, buchstäblich die Trauben vor der Nase, zudem den Geruch des Weinstocks, und leider auch das Wissen, dass die Ernte nicht vor Oktober einsetzen wird. Schliesslich war dieses Jahr lange Winter, und trotz der Hitze der letzten Wochen sind die Trauben noch nicht sonderlich weit gereift. Der blaue Weinstock lässt erst jetzt die erste Färbung erkennen. Und überhaupt sieht es dieses Jahr nicht so aus, als gäbe es eine Rekordernte, auch wenn ich jetzt giesse, giesse und nochmal giesse. Aber dieser Blick in die Trauben macht mich wuschig und so habe ich jetzt, wiewohl ich ja selbst Wein anbaue, dem inneren Drängen nachgegeben. Und welche gekauft.



Naja. Meine sind zwar kleiner, aber besser. In 10 Wochen. Hoffentlich.

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Schmutzige Hände

Der Kardinalfehler war nicht das Leistungsschutzrecht an sich, sondern der Umstand, wie es von der Bananenrepubliksjunta gefordert und umgesetzt wurde, und vor allem mit welchem abstossenden Konzern an der Spitze das gemacht wurde. Das ist der eitrige, verkommene Hintergrund, vor dem selbst Google noch gut aussah. Springer gehört nicht an die Spitze, sondern in Quarantäne. Und wenn Springer jetzt den Kotau vor Google macht, dann sieht hoffentlich jeder: Mit sowas gibt man sich nicht ab.

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Dienstag, 30. Juli 2013

Auf dem Dach und innen drinnen

Für glühend heisse Tage wie heute, wenn man ohnehin mit dem Arm nicht viel machen kann und die Pflaster nicht gerade neckisch aussehen - meine sind eigentlich für grössere Operationen, der Arzt im Haus ersetzt die Apotheke im Ort - für solche Tage also kann ich nur empfehlen, Jean Gionos Husar auf dem Dach noch einmal zu lesen. Da fühlt man sich nämlich gleich erheblich besser, und die Frau bekommt er am Ende auch nicht ab. Ich mag diesen Roman und die Stimmung der Seuche in der flirrenden Hitze sehr, und tue das, was ich in Italien gelernt habe: Drinnen bleiben. und nach draussen nur mit Hut.



Das sind dann übrigens auch die Tage, da ich doch ganz gerne Vorhänge hätte. Es wäre wunderbar, wenn man die je nach Wetter hinmachen und entfernen könnte, und zwar so, dass es auch stilistisch passt - und das ist leider nicht möglich. Der grosse Raum jedoch kommt langsam an seine Grenzen und muss ohnehin einmal neu gemacht werden, denn mit den Farben bin ich von Anfang an nicht ganz zufrieden. Dann hänge ich vielleicht auch die grossen Kerzenhalter um und die kleinen Kerzenhalter weg - man muss ehrlich sein und zugeben, dass hier dann immer noch, Moment - 20 andere Kerzen sind, und würde man die alle nutzen, wäre es nach ein paar Stunden doch recht warm. Und sauerstoffarm. 2 mehr oder weniger spielen da keine Rolle.



Unabhängig davon habe ich dieses Jahr vor, der Sonne im Herbst nachzureisen - Ferragosto ist ja nicht mehr sonderlich weit weg, dann arbeiten die Italiener wieder, soweit sie noch Arbeit haben oder nicht hoffentlich bald, wie der Berlusconi, im Gefängnis sitzen.Auch die Hälfte der Deutschen ist dann schon wieder weg. Irgendwas mit alten Autos, Ravenna, Tivoli, und Toskana kommt später und noch später Meran, aber davor wird es auch Gelegenheiten geben, Wildlederschuhe zu tragen und zu beweisen, dass nicht alle Deutschen dem Fluch der Sportsandale anheim gefallen sind.Und ausserdem ist mir, als ich zufälligerweise an dem Laden vorbei gekommen bin, eingefallen, dass ich nur zwei Paar Wildlederschuhe habe (zum schnüren, andere habe ich, äh, mehr) (und dass ich welche vergessen habe, nämlich drei Paar am Tegernsee und nochmal drei Paar hier, liegt an der Ordnung, die ich im Moment halte und ich krame doch nicht jeden Tag die Schuhkommode Modell Imelda durch, bei der Hitze).



Und wenn dann der Giono gelesen ist, dann geht es damit noch einmal nach draussen in die letzten Tagesstunden. Ratschen. Hören, wie es den anderen so ergeht. Alles ist erstarrt, die üblichen Gespräche über wer mit wem sind erstorben, denn bei der Hitze sind warme Körper nicht wirklich gewünscht. Nächste Woche ist es hier mit der Schule vorbei, dann wird es ruhiger in der Stadt, und es lässt sich angenehmer dämmern.

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