: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 19. September 2013

Schöne Gelegenheiten

Es gibt so Sachen, die kommen generell zum falschen Moment. Tolle Gelegenheiten, die überhaupt nicht zum Rest des Lebens passen; man muss nur mal die Geschichten von Leuten lesen, die im Alter junge Frauen bkamen, die sie in den Ruin stürzten - 40 Jahre jünger und das wäre ihnen nicht passiert. Odr all die alten Damen, die sich jetzt das bei Teresa leisten können, was sie eigentlich nicht mehr tragen können. Oder angehende Renter, bei denen mit dem Bescheid Alzheimer kommt. Deshalb greife ich schneller zu.





So eine schöne Gelgenheit war auch dieses Rad, gekauft vor fast genau einem Jahr am Gardasee, nur mit dem kleinen Unterschied, dass es mir voll bewusst war: Es würde kein allzu gutes Jahr werden. Ist es auch nicht geworden. Aber ich neige dann dazu, mich zu belohnen, einfach dafür, dass ich durchkomme. Das ist ja auch schon was; auch anderer Leute Jahre waren nicht gut und am Ende standen sie mit leeren Händen da, viel Wut über das System und auch auf Leute, die nichts dafür können. Das ist in Ordnung. Noch besser aber ist es, die Drops zu schlucken, solange man das noch geniessen kann. Es war eine, man denke nur an das Wetter, dumme Entscheidung, und so richtig wie das Gold im Lack.





Noch einmal ist dieses Jahr nicht gerade freundlich, weshalb ich nicht umhin komme, jetzt mit dem Rad über die Juraanhöhen zu streifen; bis vor einer Woche hatte ich eigentlich fest damit gerechnet, jetzt schon in Mantua zu sein, und mich auf die Teilnehmer des Gran Premio Nuvolari einzuschiessen. Eigentlich hatte ich ja schon letztes Wochenende geplant, die dann abgesoffene Wendelstein-Trophy mitzunehmen. Diesmal ist es nicht der Regen, sondern Verpflichtungen, zu denen man nicht Nein sagen kann. Es war doch richtig, das Rad nach dem Gran Premio 2012 zu kaufen, und so macht dieses Jahr dann doch irgendwie einen Kreis und wird mit allen Ecken zumindest in dieser Dimension rund.





Ich bin, abgesehen von 3 unterwegs verlorenen Kilo Fett, noch da, gesund und optimistisch, und ja, vielleicht auch immer noch ein wenig dumm, aber so genau will ich die Realität gar nicht durchblicken. Ich möchte plaudern, mit einer guten Tasse Tee und einem hübschen Ausblick, und eine neue Runde anfangen und das Jahr gern hinter mit lassen. Dass es auch noch den Wahlsieg der CSU gebracht hat, ist halt so, wie ich in der FAZ und im Kommentarblog, Brüderle mit der Stahlbürste streifend schreibe, und die nächsten Themen sind schon in meinem Kopf. Keine donnernden Motoren dieses Jahr, aber es wird auch so, hoffe ich, unterhaltlich.

Es ist zum... Dauernd denke ich nach, ob es nicht vielleicht doch irgendwie ginge, aber Freitag Vormittag und Montag sind einfach unaufschiebbare Termine. Es sei denn, oder, nein, auch das weil ja... diese Zwänge. Ein Jahr des Zwangs. Ab Montag dann ein Jahr der Freiheiten, bitte.

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Mittwoch, 18. September 2013

Pflichterfüllung

Meine persönliche Meinung ist, dass der die Wahl gewinnt, wer am wenigsten unwählbar ist - und das sind, genau genommen, eigentlich alle irgendwie. Trotzdem habe ich brav meine Kreuzerl gemacht, denn es hilft, wenn ich an die CSU denke und dann wird das schon wieder leichter.



Ich häte gern eine Partei mit starken Präferenzen in der europäischen Einigung, auch vor dem Hintergrund, dass weder im Osten noch im Westen irgendwas ist, was Vorbild sein kann. Diese ganze Wende nach dem Kalten Krieg ist gründlichst misslungen, und wenn man da etwas ändern möchte, müsste man im Kleinen anfangen und dazu erst einmal in Europa anfangen, sich über die Ausrichtung bewussr zu werden. Und das hiesse im Zweifelsfall dann auich: jenseits der Strukturen zu denken, die die Pollitik vorspielt. Ich halte es für unsagbar, dass die CDU/CSU in einer braunen Jauche mit den Nachfolgern von Austofaschisten, Falangisten und Pfeilkreuzlern schwimmt; ich mag aber auch einige Aspekte der Sozialisten nicht, angefangen in England, wo an Labour die Bankenkrise mitverdankt, bis Italien, wo die Sozialdemokraten zu sehr dem Mafiastaat verhaftet sind; man schaue sich etwa nur mal mein geliebtes Siena und den dortigen Bankenskandal an.

Irgendwas anderes wäre nett, ohne Unkundige, die dann ausflippen, oder rechte Sammelbecken, oder Lobbyisten. Und wirklich mögen tue ich die Postkommunisten auch nicht.

Es ist nicht leicht gewesen. Eher ein Schmerzensgang.

Andererseits, und das ist die Hoffnung: Nie war es leichter, neue Parteien zu machen.

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Dienstag, 17. September 2013

Vormästen

Grosse Berge werfen ihre Schatten voraus, kleinere türmen sich in der Küche und es ist doch so: Wer den grossen Berg vor sich hat, der sollte den kleinen Berg in sich tragen. Und wenn die Zwetschgen entsteint sind, wissen die anderen Steine schon, dass man sich mit einem wie mir besser nicht anlegt.



Ich darf das. Ich brauche das. Ich habe Grosses vor mir und wie Serner schon dichtete:

Ein echter Kerl vermag zu wagen,
zu fallen und zu stehn,
doch sorge stets für einen vollen Magen,
willst Du zu einer Dame gehn.

Ich muss unbedingt mal etwas über den Fitnesswahn in unserer Gesellschaft schreiben, aber erst. wenn ich ihm gefröhnt habe, dann ist es nämluch auch noch doppel, achwas dreifachmoralisch wie die Lagen auf dem Teller.

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Montag, 16. September 2013

Angeschlagen

Ich wäre gern so angeschlagen wie meine Gugelhupfform, immer aufs Neue auf einen Tisch, damit der süsse Ihalt heraushüpft, der in mir heiss gebacken wurde. Es gibt diese Patina der Lust und diese Schäder der Freude, die Lachfalten und die Wunden, die man sich am Berg geholt hat, und die einen an die schönen Tage erinnern.



Tatsächlich habe ich einen Gutteil meiner Knackse und Schrammen von den gutes Seiten des Lebens, und es ist wohl unseren zivilisierten und sehr zurückhaltenden Zeiten zu verdanken, dass man alles andere nicht sieht.

Aber es sind diese Tage, da muss man mich gar nicht aufschlagen, damit sich das Innere von der Form löst.

Meistens geniessbar.

Heute aber nicht.

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Sonntag, 15. September 2013

Immerhin

50% der mafiösen Strukturen sind nicht mehr im bayerischen Landtag vertreten.


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Donnerstag, 12. September 2013

Drunter und Drüber

Ach, war Meran schön.

Nach Meran gab es einen Katapultstart in den Alltag, wobei es leider so ist, dass mein Alltag vermutlich keiner ist, den andere haben. Oder immer haben möchten. Es ist furctbar viel los und ich schreibe das hier in den Minuten, die mir bleiben, bevor ich zum nächsten Brandherd aufbreche.

Zündeln tun aber auch andere, und deshalb habe ich mir gerade die Konfliktstrategie mit Sockenpuppen vorgenommen, die der Spiegel durch einen gewissen Herrn Schnibben fahren lässt, um seine Zeitungsapp zu bewerben. Das sind so Themen, die sucht man nicht, die werden einem aus Hamburg aufgedrängt, mit einem "Lieber" davor. Kein Mensch, der mir nicht vorgestellt wurde, nennt mich ungestraft "Lieber".

Ach Meran! Das war so schön! Keiner von Spiegel Online ist dort. Allerdings auch keine wirklich passende Partie.

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Dienstag, 10. September 2013

Multitasking

Sie kann sich, völlig in sich versunken, hingebungsvoll putzen und allein durch ihre Stellung in der Küche ausdrücken, dass es nun Zeit für die vierte Portion zum winterlichen Fettansetzen ist.



Wenn ich mich in einer Konditorei lecke, funktioniert das leider nie.

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Montag, 9. September 2013

Nicht so wichtig

Wird man ausgenommen, und antwortet man, weil es nicht so wichtig ist, mit "ich würde das vielleicht eher nicht tun wollen", kommt das meist als "aber es geht schon irgendwie" an.

Oder so Einlassungen wie "das kommt gerade etwas ungelegen". Etwas ist ja nicht viel, das ist nicht so wichtig, und da kann man schon mal drüber gehen.

Generell bewundere ich auch Leute, die andere, wenn sie hysterisch werden, einfach stehen lassen. Bis heute bin ich mehr als ein wenig verärgert über mein eigenes dummes Verhalten zu Studienzeiten, als ich einer Neuankommenden in München die Stadt zeigte und dann einen guten Eindruck bekam, warum sie die alte Stadt und ihr Umfeld verlassen hatte; "einfach" wäre nicht gerade eine angemessen - da ist es schon wieder, dieser Versuch, das zu umschreiben, ja nicht direkt zu werden, Hergott, sie war anstrengend, laut, unhöflich und hat ihren Grant über die Lage und überhaupt einfach an mir rausgelassen. Als ob es meine Schuld gewesen wäre, dass die Mieten in München hoch sind und die Stellen an der Uni begrenzt. Aber ich habe das natürlich ausgehalten, bin brav daneben gestanden, habe mich mal anraunzen und dann wieder missgeleunt anschweigen lassen, bis es dann endlich vorbei war. Danke für den schönen Abend, habe ich gesagt, ohne auch nur nachzudenken. Schwerer strategischer Fehler, aber nicht so wichtig.

Man lernt vielleicht ab und an dazu und lässt Auslaufflächen? Keine so gute Idee, der gleiche Mechanismus nimmt dann einfach die Freiräume zu noch umfassenderer Interpretation - wie es gerade passt. Eigentlich merkt man das deutlich, wenn ich mich streiten will, allein schon, weil das selten passiert (jenseits des Internets), es mir nicht so wichtig ist, und ich fast immer gekonnt die Themen wechsle, bevor es ärgerlich wird. Das geht manchmal gut und manchmal macht man das zwei, dreimal zu oft und wenn man doch gezwungen ist, einmal auf einzuhaltende Grenzen hinzuweisen, fliegt einem die ganze Sache um die Ohren. Die Lösung? Vielleicht gleich von Anfang an brutal werden und keinesfalls nett sein. Aber das bin ich halt nicht. Und es ist ja auch nicht so wichtig.

Besonders unschön erlebe ich es, wenn beim Gegenüber mehrere unterschwellige Dinge zusammentreffen. Ein latentes Gefühl der sozialen Zurücksetzung, der Eindruck, zu einer diskriminierten Gruppe zu gehören, der Glaube, dass der andere das aufgrund seiner Möglichkeiten schon mal aushalten können muss und dann auch noch generell die Meinung, dass da jetzt mehr gehen muss, weil es halt geht. Mir fehlt da, auch weil es oft nicht so wichtig ist, die nötige Entschlossenheit zu sagen: das ist nun einmal so und das bleibt so und damit Schluss. Einerseits, weil ich zu einem gewissen Entgegenkommen erzogen wurde, das ein klares Nein stets zu vermeiden sucht, andererseits, weil ich oft genug das Gefühl habe, dass mir das weder schadet noch weh tut. Einmal. Nach dem zweiten und dritten Mal wird das dann anders.

Das Problem ist, dass man in meinem Umfeld eigentlich immer davon ausgeht, dass der andere einem auf gar keinen Fall zur Last fallen möchte, und es ihm schon enorm peinlich ist, überhaupt um etwas zu bitten. Da will man ja auf keinen Fall die Sache noch schwerer machen, und sonderlich wichtig ist das auch fast nie. Zumal man ja auch immer die Urangst hat, dass man selbst einmal um etwas bitten müsste oder gar von anderen abhängig wäre. Man versteht und sagt ja, ganz einfach,

Ich bin gespannt, wie das generell so weiter geht. Ob die nächste Generation ihre Kinder wieder mit einer Mischung aus Srandesdünkeln und Abgrenzung erzieht, mit der man sich kein zweites Stück Kuchen nehmen darf, oder ob wir in eine Welt der allgemeinen Kuchenverfügbarkeit schliddern, in dr man sich einfach nimmt, weil ja genug für alle da ist und es nichts kostet. Hunger gibt es nicht, echte existenzielle Probleme sind auch eher nur durch Unfälle oder Krankheiten bedingt, und so wuchert das Verlangen und Nehmen halt von den echten Notlagen hinein in Bereiche, wo es nichts verloren hat.

Ich bin nur zur Entscheidung gelangt, dass es mir eigentlich wichtiger ist, meine Freiräume zu erhalten, als Leute, die sie nicht achten. Selbstachtung und der Unwille, den Erwartungen anderer zu entsprechen, könnte man vielleicht sagen, aber es ist mehr eine Art Lernprozess. Nicht immer angemehm.

Ja, die Welt ist nicht gerecht. Aber sie wird auch nicht gerechter, wenn man Schwächen erkennt und sie ausnutzt, statt sie zu respektieren. Denn dazu sind solche Schwächen eigentlich da. Das sind Warnsignale, wo man es besser nicht versuchen sollte. Wonanders geht das problemlos, da darf und soll man auch. Dann wird das was mit all den Verkorksten und Schrägen, die wir alle irgendwo sind. Ansonsten würde ich vielleicht anmerken wollen, dass das jetzt nicht so wichtig ist, und das Wetter heute ist wirklich scheusslich.

Ich ändere mich da nicht mehr, die anderen sind, wie sie sind, dann halt nicht. So einfach eigentlich.

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