: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 27. November 2016

Zu jung

Heute wäre Flohmarkt in Pfaffenhofen gewesen.

Dieser Flohmarkt ist besonders, denn er ist vor Weihnachten und deshalb kauft man sich dort schon mal das, was man sich selbst schenken möchte. Ich mag das alles dort wirklich gern, die Stimmung, die Leute, das Tempo, das Angebot. Ich finde eigentlich immer etwas.

Aber wenn ich diesmal hingehe, fahre ich mit dem Krankenwagen zurück. Und wirklich viel Lust auf Atemnot und Röcheln habe ich auch nicht. Also bleibe ich schön brav daheim und bin froh, gewissermassen vorab mein Geld schon ausgegeben zu haben.



Dazu eine Bemerkung. Das ist eines der Bilder, für das ich ein Mehrfaches dessen bezahlt hätte, was ich dann tatsächlich bezahlen musste. Mitgeboten habe ich, weil es eine Frage der Ritterlichkeit ist, zumindest um das zu kämpfen, was man will. Aber hier nun war es ganz anders als sonst. Irgendwie wollte niemand so richtig, und ich sass da und dachte: Jetzt muss doch mal jemand kommen und drüber gehen, und dann noch einer und noch einer, das kann doch nicht unter 1000 Euro bleiben.

Dem war aber nicht so. Müdes Bieten, lustlose Käufer, und am Ende war es mir fast peinlich, dass es so günstig blieb - ich kenne den Händler, er ist ein guter Mann, und dass es derartig liegenbleiben würde, hat uns beide überrascht. So oft kommen nun solche Portraits aus Frankreich hier auch nicht in den Handel, zumal, wenn es sich um hübsche Kinder handelt. Vielleicht wird das alles auch noch schlimmer, und es ist wirklich so, dass wir ein Tal der Kunsttränen durchschreiten.

Dann kaufe ich halt auf Vorrat. Möglicherweise lag es einfach am Alter der Dargestellten, und mancher schrak zurück, ein Kind - 14 Jahre vielleicht? - derartig aufgerüscht und bereit für den Verkauf auf dem Heiratsmarkt an die Wand zu hängen.

(Am heutigen Abend bin ich dann aber wie gewohnt brutal abgesoffen)

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Freitag, 25. November 2016

Todesursache Optimismus

Das ist sicher nicht ansteckend, ich bin ja nur 10 Minuten zu Besuch.

Das Kratzen im Hals? Ich habe beim Omelettbraten einfach etwas Rauch eingeatmet.

Eine Kanne Tee und ein Bonbon, und dann ist alles wieder gut.

Was, die 15 Kilometer? Dafür steige ich doch nicht ins Auto, da nehme ich das Grandis.



Erkältet? Nein, ich bin nur etwas ausser Atem, weil ich so schnell geradelt bin.

Das ist nur.... ich habe mich verschluckt... geht gleich wieder.

Wenn ich morgen wach werde, ist alles wieder gut.

....

Eine Woche Quarantäne? Habe ich Pest????

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Mittwoch, 23. November 2016

Die nehmen es von den Lebenden

ist in Bayern ein ähnlich schöner Spruch wie das, was dann passiert, wenn es genommen wurde: Der fetten Sau den Arsch schmieren.

Ich weiss nicht, wann das angefangen hat, und warum es inzwischen so völlig normal ist, auch heftigste und teure Eingriffe in das Leben der Bürger zugunsten von selbststilisierten Minderheiten zu fordern. Natürlich gehört jeder irgendwo zu Minderheiten, und das bedeutet dann halt, dass ich für die Freiheiten, die ich mir herausnehme, auch eventuell einen Preis zahle. Ich bin Atheist, eine religiöse Hochzeit wäre damit ausgeschlossen. Wenn ich im Trachtenanzug nach Berlin fahre, komme ich nicht in die Clubs und wer einen Darkroom im Gmundner Büchereikeller machen will, ist am falschen Ort. Toleranz heisst, dass andere tun können, was sie sollen, solange sie anderen damit nicht zur Last fallen. Toleranz heisst nicht, dass ich mitmachen muss, oder der Staat mir befiehlt, wie ich das zu sehen habe. Toleranz ist ea auch nicht, es zu akzeptieren, wenn andere sich bewusst nicht anpassen, und dafür dann auch noch gefördert werden wollen.

Das, genau das passiert aber momentan recht häufig, und zwar gern unter dem Verweis, dass die Mehrheit dazu da ist, die Minderheit zu schützen (nein, siehe Islamisten, RAF, Tierbefreier, Freunde von SM-Praktiken und Ziegenficker), und dass die Mehrheit sich von den Minderheiten zu einer besseren Mehrheit umerziehen lassen sollte. Minderheiten sind genauso gut oder schlecht wie Mehrheiten, und diese ganzen Berufsschnorrergruppen, die sich mit dem Hass und der Verachtung der Mehrheit gut eingerichtet haben, kommen halt irgendwann schlecht an. so wie jede andere Bettlerhorde, die es erwerbsmässig betreibt. Denn die Mehrheit fühlt sich irgendwann nicht mehr als toleranter wohltäter, sondern als Depp, den alle ausnehmen. Ist so. Besuchen Sie einen normalen Wochenmarkt in der Provinz.

Daher würde ich wirklich raten, sich das mit der Rolle der fordernden Minderheit gut zu überlegen spätestens, wenn es um Zwangserziehung von Kindern geht. Ich meine es nur gut.

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Dienstag, 22. November 2016

Hochpreisige Berliner Escortringe für Wohlhabende

habe ich mir nun wirklich nicht wie die SPD vorgestellt.

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Montag, 21. November 2016

Ausklang

Faschismusvergleiche kann jeder Bento-Trottel, Berlusconivergleiche bedürfen einer gewissen Recherche.

Unten stehen noch etliche Räder, und ausser zwei Rennrädern, oder sagen wir drei, oder nein vier, vier ist gut und etwas Abwechslung, müssen sie hoch in den Speicher. Das ist immer etwas Aufwand, und deshab nehme ich erst draussen ordentlich Anlauf, nicht weit, 25 oder 40 km, teste, ob auch alles gut funktioniert, und trage es dann daheim gleich hoch.



Diesmal machten die Schalthebel Zicken, und entsprechend habe ich sie in Öl gebadet. Das hier, ein Fondriest Domino, ist für die Berge gebaut, und nicht für mich. Viel zu gross, eigentlich, aber noch komme ich damit sehr gut zurecnt. Irgendwann setzt das Schrumpfen ein, dann würde es nict mehr passen, aber wenn alles gut geht, ist es nächstes Jahr ohnehin unter jemand anderem und leistet dort hoffentlich gute Transalp-Dienste.



Heute war wieder einer dieser Tage, an denen man die Föhngrenze sah, und darunter die Berge, 140 Kilometer weit weg. Ich habe Sehnsucht und vielleicht würde ich es doch noch einmal wagen. Ob es da oben wirklich so kalt ist? Ob man noch über den Jaufenpass käme?

Egal. Kein Risiko mehr in diesem Jahr, das wenig Spass versteht. Ich bin gut davon gekommen, aber man muss es ja nicht herausfordern.

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Samstag, 19. November 2016

Durchs wilde Trumpistan

Bisher war ich der Meinung, ein Blog zum Thema "Heimat" wäre gut. Allerdings ist Frankfurt nun nicht wirklich Heimat, und generell tue ich mir auch bei der Vorstellung schwer, so etwas mit Leuten zu machen, die in einer grossen Stadt wohnen. Heimat, wie ich sie meine, hat immer etwas mit "Land" zu tun. Land ist veränderlich, aber die Konturen und Jahreszeiten sind nicht austauschbar. Das erlebt man auf dem Land deutlicher, und es spielt eine grössere Rolle beim Heimatbegriff. Das Land prägt Menschen anders als die Stadt.



Die Idee war, es zu machen, weil es signifikante Unterschiede bei der Einschätzung fundamentaler Daseinsfragen gibt. Praktisch alle alten Parteien sind städtisch geprägt, die CSU ist die letzte Partei, die sich dem aufgrund ihrer Sonderrolle verschliesst. Der Konflikt mit der Stadt wird kommen, weil die Entwicklung dort in eine Richtung geht, die das Land nicht mitgehen wird, Und der Konflikt wird auch kommen, weil es leider genug unsensible Medienmacher gibt, die davon leben, ihrem gotterbärmlichen Umfeld Überlegenhetsgefühle einzureden. Ich mein, ich habe in Berlin gelebt: Wer da Kinder aufzieht, tut mir wirklich leid. Und Deutschland ist nun mal das Land, in dem die Povinz wirtschaftlich bedeutender als die Stadt ist.



Ich habe mir dann selbst geholfen und es bei der FAZ im Alleingang gemacht. Wer die Blogs dort beobachtet, hat vielleicht gemerkt, dass es dieses Jahr einige neue Projekte gab, die nicht sonderlich weit gediehen sind, um es vorsichtig zu sagen. Man braucht einfach den Willen, es zu tun, und bevor ich dauernd Leuten nachlaufe und mit dem Ergebnis auch nicht zufrieden bin, lange ich selbst hin. Landmensch halt. Das ist bei uns so. Und ich dachte, ich wüsste, wovon ich rede.



Ich habe mich wohl etwas getäuscht. es gibt unheimlich viel Sympathie für Trump hier auf dem Land, und ich denke, die CSU war einfach schlau, den Mund zu halten und den Rest der Groko des Grauens die Grube graben zu lassen, in der sie jetzt liegen und Trump um einen Termin anbetteln müssen. Vor der Wahl war es still, aber heute... heute höre ich oft, dass sich die Leute so einen wünschen, dem die Vorgaben der Medien und der Eliten egal sind. Schön ist das nicht, denn Trump selbst ist der einzige, den ich noch unerfreulicher als Clinton finde. Jetzt ist er aber da und zwar aus genau jener Provinz und seiner Mentalität, die ich beschrieben habe. Übrigens als einer der wenigen, die seinen Sieg für möglich gehalten haben. Ich mein, die bei uns haben den Strauss gewählt.



Jetzt ist er also da und ich denke, man sollte sich vielleicht mit dem Gedanken anfreunden, dass es bis zur Wahl gar nicht mehr um das Land und seinen Ärger mit der Stadt geht, sondern um ein wildes internationales Trumpistan, das genug hat und dessen Bewohner zu Mistgabeln und Fackeln greifen. Ich nicht, ich bin nur Reporter, Elitist und hasse alle gleich. Aber was ich tun kann und gern tun würde, wäre erklären, wie man Trumpistan aufwiegelt, wie es denkt und warum es sich aufmacht, anderen ein zweites Loch in den Hintern zu bauen, wie die Franzosen so schön sagen. Ich glaube, viele haben noch immer nicht kapiert, wie nah in Europa radikale Konflikte sind, in Italien, Frankreich und Spanien, wo noch nicht die Orbans und Farages dieser Welt ihren Willen durchsetzen. Und deshalb möchte ich erzählen, was Trumpistan ausmacht, was es zu tun bereit ist, und wie es zu der Furie wird, die uns leider noch lange beschäftigen wird. Gut, vielleicht geht Berlin bei der Sache drauf, weil Trumpistan dort sein Migrationsproblem löst und vielleicht fährt man dort so lange Verbrennungsmotoren bis es eine Subalsterphilharmonie gibt. Gründe gibt es genug, und den ersten habe ich gleich mal in der FAZ aufgespiesst: Eine menschenverachtende Ideologie namens Bunt und die Verachtung der Älteren.

Ansonsten war es heute in Trumpistan schön, wirklich, und ich war 40km unterwegs.

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Freitag, 18. November 2016

Meins

Schon komisch, wenn man an allen Ecken und Enden der Stadt plötzlich nach Details der Familiengeschichte angesprochen wird, aus einer Zeit vor der eigenen Geburt.



So müssen sich US-Präsidenten fühlen, wenn Gegner alles, wirklich alles über sie wissen wollen. Aber wie auch immer, was war, ist lange her, und wenn ich das Konzert in einer Woche überlebt habe, ist hoffentlich alles wieder vergessen.

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Donnerstag, 17. November 2016

1964

war ich noch nicht geboren und es war auch nicht absehbar, dass es dazu kommen sollte. aber auch vieles andere war nicht absehbar. Zum Beispiel, dass es Menschen geben könnte, die freiwillig in alten Häusern leben, wo doch jetzt so viele schöne, neue Blocks entstehen. Hätte man beispielsweise 1964 einen Stadtpalast mit Hinterhaus gehabt und hätte man das alles verkauft: Dann hätte man sich sogar einen Bungalow leisten können. So wie in Amerika. Mit flachem Dach! Und eine neue Einrichtung mit Furnier und einen Opel hätte es auch noch gegeben.

Dummerweise jedoch hätte man dafür den Stadtpalast alleine besitzen müssen, was aber manchmal bei Erbteilungen nicht der Fall ist. In dem Fall hätte man ihn gemeinsam verkaufen müssen, und dann wäre man immer noch begütert genug gewesen, sich mit einem Kredit den Bungalow zu kaufen.

Bungalows, die damals bestens gelegen waren: Nicht in der Stadt. An der Autobahn! Mobilität! Jederzeit losfahren! Mit Garten! So dachte man damals, 1964. Andererseits gab es noch eine Alternative: Ein Besitzer zahlt den anderen aus und behält den Rest. Das konnte 1964 niemand verstehen, diesen Drang, ein altes Haus zu behalten, wo es doch so schöne Bungalows gibt.

Gab. Heute muss man sagen "gab", denn die Bungalows sind nur noch Belastung für Grundstücke, und wurden während der letzten Jahre abgerissen. Auch wenn die Lage nicht gut ist, weil zu nahe an der Autobahn: Man braucht den Platz. Aber mit Bungalows kann niemand mehr etwas anfangen.

Kein Mensch kann sich heute noch vorstellen, dass ein imposantes Gebäude in der Innenstadt einmal so wenig wert war wie so eine undichte Kaschemme an der Autobahn. so wie sich damals kein Mensch vorstellen konnte, warum man in der Stadt in so einer bruchbude bleiben sollte. Hätte meine Grossmutter weniger auf ihre eigene Grossmutter gehört und mehr auf andere, würde man hier jetzt vielleicht darüber lesen, wie es ist, einen eilig gebauten Bungalow an der Autobahn zu erhalten.

So ist das mit den Menschen und dem, was sie zu wissen glauben. Wenn alle einer Meinung sind, muss etwas falsch sein.

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