: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 17. Dezember 2024

Lucca

Schon witzig, dass audgerechnet Medien aus dem verfilzten Drecksloch Berlin versuchen, uns Italien als finsteren, faschistisch regierten Moloch zu verkaufen. Der Audihändler hier hat umgebaut und vergrössert, gewisse Spezialitäten sind nicht mehr zu bekommen weil ausverkauft, und überall der typisch italienisch-leichte Weihnachtskitsch.



Sauber und wohlhabend, so präsentiert sich das Land. Ich habe nun den direkten Vergleich kurz nacheinader. Es ist hier so anders. Und so schön.

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Sonntag, 15. Dezember 2024

Görlitzer Bahnhof.

Nicht jeder ist mit der Ampel unzufrieden. Hier etwa findet sich ein bestimmtes Publikum, das nach der Cannabis-Legalisierung noch weniger als früher zu befürchten hat. Insofern ist die Aussage, die Grünen würden der Wirtschatt schaden, nicht allgemein richtig. Es gibt schon Bereiche, die florieren. Chinesische Solaranlagen und regionale Anbauprodukte zum Beispiel.



Man merkt es, wenn man am Abend durch die Oranienstrasse geht. Es riecht sehr penetrant nach Haschisch. Aber dafür will die EU ja bald das normale Rauchen weiter einschränken, und Verbrenner verbieten.

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Mittwoch, 27. November 2024

Die Redaktion hat entschieden

den neuen Beitrag über den Kulturkampf frei zu schalten, ohne Paywall. Denn den Kulturkampf kann man nicht vermeiden - wenn man davonläuft, wird er einen verfolgen. Also muss man stehen bleiben und schauen, wo er schwach ist, der Kampf der anderen. Und wo die anderen selbst schwach sind. Weil sie ja sonst wohl kaum die Nähe zu Paliaktivisten suchen würden. Ausgerechnet. Als ob die später für sie etwas anderes als Unterdrückung übrig hätten.



Inzwischen rege ich mich übrigens gar nicht mehr auf, wenn ich sehe, wer nach dem 7.10. erst mal geschwiegen hat und jetzt mit den Wölfen heult. Antisemitismus der linken Kulturszene ist leider das neue Normal - wichtig wird es vor allem sein, diese Leute zu entgelden und von den Fördertöpfen zu verscheuchen. Ja, es betrifft auch Leute, die ich früher kannte. Vielleicht war meine Menschenkenntnis auch etwas schlecht oder ich war zu blauäugig- Aber man lernt dazu, und wenn sie den Weg gehen wollen, ist es ihre Privatsache. Einem bestimmten Hern jedoch habe ich früher schon mal aus anderen Gründen die Karriere abgekürzt, und jedes mal, wenn ich von ihm lese, denke ich mir: Das war damals eine gute und richtige Sache.

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Samstag, 23. November 2024

Überfluss

Vor einem Jahr lag ich im Krankenhaus, und musste mit der dortigen Küche vorlieb nehmen. Dazu kam noch Corona auf der Station, so dass nicht einmal Besuch etwas von aussen mitbringen konnte. Kulinarische Höhepunkte waren die abgepackte Marmelade wegen süss und das Ei wegen da kann man nichts falsch machen. Will sagen: Man gewöhnt sich spielend leicht an Qualität. Aber dann wieder runtergezogen werden auf den Minimalbedarf, gekocht ohne jede Liebe...



Daran denke ich jetzt immer, wenn ich auf dem Wochenmarkt bin, und aus der enormen Fülle kaufen kann, was immer ich will. Es ist absolut beglückend. Ein Fest. Ein Rausch. So wie Fahrradfahren nach der Klinik. Einfach nur selbstbestimmt leben und am Mittag selbst kochen. Mit Liebe und Hingabe. Das ist so herrlich. Ich schwebe danach den halben Tag durchs Leben. Und werfe meist noch ein Stück Gorgonzola mehr nach.

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Sonntag, 10. November 2024

Vor der Revolution

Das Biedermeier gilt als träge Phase des Stillstands, aber das täuscht natürlich: Unter der Oberfläche des langsam zu Wohlstand gelangenden Bürgertums gärt es gewaltig. Man will nicht mehr die Kleinstaaterei, die mit dem Wiener Kongress zurück kam, sondern ein grosses, freies Land. Man will keine Fremdbestimmung mehr, sondern Eigenverantwortung. Man pfeift auf Metternich und Pfaffen und liest Heine. Nachdem man die Irrwege der Bürgernation noch nicht kennt, ensteht ein im wahrsten Sinne des Wortes blauäugiges Nationalbewusstsein als Gegenströmung zur bestehenden Ordnung. Und wer das ausdrücken will, zieht sich rebellisch an, im Rückgriff auf eine grosse deutsche Zeit um die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts. Man greift die Mode unter Dürer und Holbein wieder auf. Man trägt die altdeutscht Tracht.



Nachdem das in Zeiten der Unterdrückung eine delikate und nicht ganz risikolose Art ist, schlägt sich das in der Kunst nicht so oft nieder: Bei den klassischen Portraits geht man nach der normalen Mode der Zeit mit Mieder und Häubchen. Speziell bei Frauen, die schliesslich verheiratet werden sollen. Aber manchmal tauchen auch andere Gemälde auf, die auf uns heute vielleicht ein wenig kitschig und melancholisch wirken, mit diesen verträumten Blicken und Samtbaretten, die sich auf eine erfunden-bessere Zeit beziehen. Aber das täuscht. Es sind eben auch die Barette der deutschen Landknechte, und nur 4 Jahre nach diesem Bild bricht dann der Sturm los, der die alte Ordnung hinweg fegen möchte.

Auf diese Geisteshaltung bezieht man sich bei uns bis heute, weil Kaiserreich, Weimar und Nazizeit so gar nicht als Vorbilder taugen. Wir nehmen lieber die Revoltion von 1848, von der und deren Freiheiten diese junge Dame träumt. Sie ist hübscher als die Gemälde von Grosz und lässt sich gut aufhängen. Aber man täusche sich nicht. Ihr Verlangen gilt nicht einem Mann, sondern einer anderen Nation. Und dieses Prinzip aus Rückgriff auf eine bessere Zeit und Erwartung einer neuen Epoche, die alles wieder anders macht - nun, so blauäugig und blond kommt bei vielen jetzt auch wieder die AfD an.

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Mittwoch, 21. August 2024

Gemütlich

Möglicherweise gibt es demnächst mehr Video - falls ich daran zusammen mit anderen Gefallen finden sollte. Bin da noch etwas unsicher, weil ich lieber schreibe. Aber wie auch immer: Das Umfeld daheim wird für die Aufnahmen eher entspannt sein. Anders, aber so, wie es mir gefällt.



Und wenn es mir nicht behagt, lasse ich es bleiben und konzentriere mich wieder voll auf das Schreiben.

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Mittwoch, 5. Juni 2024

Die Rosenzüchterin

Die beim Volk wenig beliebte Marie Antoinette liess sich so von Lebrun portraitieren. In Stichen wurden die Gemälde weiter verbreitet, und so warfen sich dann auch gern andere Damen in Rosenzüchterposen. Drei, vier Jahre, bevor die französische Revolution der alten Ordmung ein leider überfälliges wie abruptes Ende setzte.



Aber das muss einen ja nicht bekümmern, wenn man der Dame wieder einen Platz sucht, an dem sie jene Bewunderung bekommt, die sie damals mt den Blumen und dem Ausschnitt erregen wollte.

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Sonntag, 2. Juni 2024

Merry Crisis

2008 und die Folgen sind in Italien noch längst nicht vorbei, wenn man etwas durch das Hinterland radelt. In Staggia hat man jetzt mit Müh und Not so ein Grossbauprojekt beendet, aber ein paar Kilometer weiter ist der Niedergang in der Region Siena immer noch offensichtlich.



Gleich daneben ist übrigens einer der guten Metzger, der wirklich nur Fleisch aus der Region verwendet - und das zumindest funktioniert offensichtlich weiterhin. Die Lebenslust ist nicht nur ungebrochen, ganz langsam, so mein Eindruck, bessert sich auch die Lage im Land. Zudem haben sie eine in Deutschland verhasste, aber im Kern recht skandalfreie und geräuschlose Regierung, die bislang wenig Fehler gemacht hat. Vielleicht also drehen sich hier bald doch wieder die Kräne. Es geht ein wenig aufwärts.

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