La Crisi

Naja, könnte man sagen, diese bayerische Bank da gehört doch ohnehin der Unicredit, die ist italienisch und damit ist es auch ein italienisches Problem,. wenn neue, pikante Details zu den Cum-Ex-Geschäften der Hypo-Vereinsbank auftauchen.

Nun ist es aber im Gegensatz zu Derivaten, die man nicht versteht, bei Cum-Ex ganz anders: Dass der Staat Steuern erstattet, die nicht abgeführt wurden, ist da recht offensichtlich und dass das nicht legal sein kann, eigentlich auch. Und so ist dieser Fall ein zarter Hinweis darauf, was in den Banken üblich war. Und wie wenig da aufgearbeitet ist. Man macht halt, was Geld bringt, solange nur jemand sagt, das ist in Ordnung so.

Was mir Bauchschmerzen macht, sind vor diesem Hintergrund die gelockerten Bilanzierungsregeln in der EU - auch da geht jetzt legal mehr als früher. Das heisst nicht, dass die Banken früher sauber gearbeitet haben, sondern nur, dass sie noch immer zu Mitteln greifen können, deren Folgen man gerade in Portugal sieht - schwupps, ist wieder eine Bank am Zusammenbrechen. Denn irgendwann helfen auch all die schönen Tricks und die Geldschwemme nicht mehr, und das Vertrauen im krisengeschüttelten Portugal ist nicht so leichtsinnig wie hierzulande. Und wer weiss schon, was jenseits all der gelockerten Regeln in den Grauzonen sonst noch passiert. Jedenfalls, Bankenzusammenbrüche sollte es in der EU nicht mehr geben, hat man uns versprochen.

Bei der HVB bekommt man jetzt mal wieder einen kleinen Einblick, wie das funktionieren kann, wie Bedenken beseitigt und kurzfristige Gewinne generiert werden. In Italien herrscht immer noch die Krise, da kann keiner wollen, dass mal eben eine Bank zusammenkracht, also wird da nicht genau hingeschaut, und das alles gärt und brodelt unter der schönen Oberfläche weiter. Ist ja weit weg, das alles, Cum-Ex betrifft uns nicht und ausserdem haben wir ja was zu feiern. Und so sollte man sich halt nicht wundern, wenn das alles so weiter geht, wie gehabt, geraubt und genommen.

Montag, 14. Juli 2014, 14:29, von donalphons | |comment

 
Ihren Ärger und Ihre Zweifel verstehe ich, im konkreten Fall wandern hoffentlich einige Vorstände vor Gericht.

Aber erstens hat niemand versprochen, dass es keine Bankenzusammenbrüche mehr geben wird - nur, dass der Steuerzahler als letztes und nicht als erstes bürgen soll.

Und zweitens geht mitnichten alles weiter wie bisher. Die Eigenkapitalansprüche wurden vedreifacht, ein europäischer Einlagensicherungsfonds und eine europäische Bankenaufsicht eingerichtet, die Haftungsregeln umgebaut. Das mag zuwenig sein - die Diskussion überlasse ich Experten - aber für die Klage "... wenn das alles so weiter geht, wie gehabt ..." ist es denn doch zuviel.

Gruss,
Thorsten Haupts

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und immer schlimmer kommt es. Im Schatten der WM hat unser glorreiches Kabinett noch einen Schritt getan, Steuergeld für Verluste (auch südländischer) Banken zur Verfügung zu stellen.
Wenige Prozente müssen vorher die Kapitaleigner und die Gläubiger tragen, dann kommen die Steurzahler dran. D mit etwa 28% vom Ganzen, solange die andren Staaten zahlungsfähig und -willig sind.

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Wer in einer gemeinsamen Union leben möchte, der muss eben auch bereit sein für die Verpflichtungen des Anderen einzustehen.

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Das ist richtig, Veil, doch wurde ich nicht gefragt. Zusätzlich wurde mir/uns versprochen, garantiert und zugesichert, daß gerade dies nicht geschehen würde.
Lassen Sie sich das Programm des Stückes zeigen: Land I leiht sich zu 4% Zinsen Geld von der Bank Y. Diese Bank leiht zu 0,9% von der EZB. Gewinn geht an Bankeigner und Bankangestellte.
Land I kann nicht tilgen. Die Schulden fallen zum Teil auf die Eigentümer der Bank. Zum kleinen Teil auf Gläubiger der Bank und der Rest zu 28+X% auf das Land D.

Und Sahnehäubchen: Damit dies nicht passiert, solange A.M. dienen mag, bleiben die Zinsen nahe Null.
Sparer oder Vorsorger sind doch sowas von out.

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Mich würde interessieren, wie man bei den aktuellen EZB-Konditionen als Bank Probleme kriegen kann.

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Gros­so mo­do ist es ein Umverteilungsprogramm zwischen dem Zentrum und der Peripherie, an dem einige private Akteure verdienen. Das hat einen ganz einfachen Zweck: eine Union ist langfristig nur möglich, wenn gleichwertige Lebensverhältnisse gegeben sind.

Gefragt wird sowieso niemand. Wie hat das der Junker mal so schön gesagt:""Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt."

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Wen würden Sie denn ernsthaft fragen?

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Legal, illegal, scheissegal...
und wie man grade in HH zur Kenntnis nehmen musste - "Dr. No" - ...

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/aufarbeitung-der-finanzkrise-gericht-spricht-hsh-vorstaende-um-nonnenmacher-frei-1.2037630

auf grund einer seit jeher von der Gier nach Easy-Money getriebenen Kreativität dieser Branche, der die Gesetzgebung schon vor Jahrzehnten atem- und chancenlos hinterherhechelte, funktioniert es.

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Nicht alles, was moralisch fragwürdig ist, wird strafrechtsrelevant. Das Nonnemacher Beispiel bestätigt das nach Wulff einmal mehr.

Findige oder sich selbst überschätzende A*löcher finden in jeder Gesetzgebung und in jedem System einen Weg. Damit wird man heute wie morgen leben müssen, auch wenn einem das Messer in der Hose aufgeht.

Gruss,
Thorsten Haupts

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15 juli
krasser troll an dem tag.

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Bitte?

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