Experto Crede
Ich komme gut in Radda an. Vor vier Jahren war das keine Selbstverständlichkeit. Ich bin zwar vier Jahre älter, muss aber erheblich besser trainiert sein - und damals bin ich hier nicht allein zerstört angekommen, so ziemlich jeder hatte hier oben ein Problem. Heute würden mich nicht die Regenschauer, sondern die Dämonen jagen, wenn ich das Gefühl hätte, ich würde es nicht schaffen und müsste absteigen und schieben. Dämonen, die ich vor vier Jahren nicht kannte,
Dazu muss man sagen, dass das hier nicht das eigentlich Rennen, sondern die vorbereitende Presserunde ist, Aber meine Kollegen haben so getrödelt, dass die Rundfahrt nach nur 14 Kilometern und 200 Höhenmetern in den Bus verlagert wurde, wo eh schon die Hälfte der Journalisten sass. Ja, so ist das in diesem Beruf. So sind sie. So will ich nicht werden, auf gar keinen Fall. Ich habe die Dämonen gesehen, Experto Crede. Nach Radda -immerhin 22 der härtesten Kilometer - sind dann nur noch die New York Times und ich geradelt. Und ich war richtig schnell und richtig gut.
Natürlich erinnere ich mich an jeden Meter dieser Strecke und was ich verdrängt habe, ist sofort wieder da. Als ich an diesem neuralgischen Punkt mit einem abnormen Gefälle ein Bild mache, bremst einer und schaut da hinunter.
To Radda? fragt er.
Yes, sage ich. Pretty steep, but you will survive.
Er schaut mich nur an.
First time to the L Eroica?
Yes.
Well, then let me tell you that this is just the beginning, It is going to get worse. Mabe you should attend the percorso medio lungo, everyone says it is much easier.
Dann donnere ich mit all meiner Bergerfahrung ins Tal und er bremsenquietscht hinterher. Den Fehler machen am Anfang alle zu glauben, dass 60 Kilometer gleichbedeutend mit 60 Kilometer leichter ist. Tatsächlich hat die grössee Runde nur erheblich längere Erholungspausen auf Flachstücken. führt aber nicht in die Berge über Radda, wo ich noch gut aussehe. Und dann hinunter nach Gaiole.
Vier Jahre. Vor vier Jahren war so viel noch ganz anders in meinem Leben, eigentlich gibt es nur wenig, was an den Menschen damals erinnert. Aber ich bin schneller, besser trainiert und in vielerlei Hinsicht härter geworden. Nicht mehr ganz so blauäugig und manchmal kann ich sogar privat nicht mehr unbegrenzt nett sein. Man gewinnt Kondition und verliert anderes, das gehört einfach dazu und man lernt daraus. Ich habe eine andere Übersetzung montiert, ich habe keine Angst mehr vor unbezwingbar scheinenden Alpenpässen, und ich kenne die tiefere Bedeutung der Lebensauffassung, dass man nur einmal lebt.
Ich würde dieses Jahr vielleicht wieder ein paar Pässe und eventuell etwas über dieses irre Radrennen machen.
Na wenn Sie meinen, aber passen Sie dann bloss auf sich auf.
Hat er gesagt, als ich ihm die damals noch recht vagen Pläne für dieses Jahr vorstellte. Experto Crede.
Dazu muss man sagen, dass das hier nicht das eigentlich Rennen, sondern die vorbereitende Presserunde ist, Aber meine Kollegen haben so getrödelt, dass die Rundfahrt nach nur 14 Kilometern und 200 Höhenmetern in den Bus verlagert wurde, wo eh schon die Hälfte der Journalisten sass. Ja, so ist das in diesem Beruf. So sind sie. So will ich nicht werden, auf gar keinen Fall. Ich habe die Dämonen gesehen, Experto Crede. Nach Radda -immerhin 22 der härtesten Kilometer - sind dann nur noch die New York Times und ich geradelt. Und ich war richtig schnell und richtig gut.
Natürlich erinnere ich mich an jeden Meter dieser Strecke und was ich verdrängt habe, ist sofort wieder da. Als ich an diesem neuralgischen Punkt mit einem abnormen Gefälle ein Bild mache, bremst einer und schaut da hinunter.
To Radda? fragt er.
Yes, sage ich. Pretty steep, but you will survive.
Er schaut mich nur an.
First time to the L Eroica?
Yes.
Well, then let me tell you that this is just the beginning, It is going to get worse. Mabe you should attend the percorso medio lungo, everyone says it is much easier.
Dann donnere ich mit all meiner Bergerfahrung ins Tal und er bremsenquietscht hinterher. Den Fehler machen am Anfang alle zu glauben, dass 60 Kilometer gleichbedeutend mit 60 Kilometer leichter ist. Tatsächlich hat die grössee Runde nur erheblich längere Erholungspausen auf Flachstücken. führt aber nicht in die Berge über Radda, wo ich noch gut aussehe. Und dann hinunter nach Gaiole.
Vier Jahre. Vor vier Jahren war so viel noch ganz anders in meinem Leben, eigentlich gibt es nur wenig, was an den Menschen damals erinnert. Aber ich bin schneller, besser trainiert und in vielerlei Hinsicht härter geworden. Nicht mehr ganz so blauäugig und manchmal kann ich sogar privat nicht mehr unbegrenzt nett sein. Man gewinnt Kondition und verliert anderes, das gehört einfach dazu und man lernt daraus. Ich habe eine andere Übersetzung montiert, ich habe keine Angst mehr vor unbezwingbar scheinenden Alpenpässen, und ich kenne die tiefere Bedeutung der Lebensauffassung, dass man nur einmal lebt.
Ich würde dieses Jahr vielleicht wieder ein paar Pässe und eventuell etwas über dieses irre Radrennen machen.
Na wenn Sie meinen, aber passen Sie dann bloss auf sich auf.
Hat er gesagt, als ich ihm die damals noch recht vagen Pläne für dieses Jahr vorstellte. Experto Crede.
donalphons, 19:30h
Samstag, 4. Oktober 2014, 19:30, von donalphons |
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cut,
Sonntag, 12. Oktober 2014, 21:02
Alle Achtung!
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donalphons,
Montag, 13. Oktober 2014, 00:25
Aktuell wiege ich nur noch 84 Kilo bei 1,81, da muss ich nicht viel ziehen.
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arboretum,
Montag, 13. Oktober 2014, 00:26
Er hätte es bestimmt gelesen.
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donalphons,
Montag, 13. Oktober 2014, 00:45
Ja, und dann darauf bestanden, dass das nichts für ihn wäre.
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mark793,
Montag, 13. Oktober 2014, 17:31
Vier Jahre. So lange ist Dein erster Start da unten schon her? Auf so einen Zeitraum zahlt sich eine gewisse Regelmäßigkeit der Bewegung halt doch aus. 2010 war das Jahr, in dem ich es erstmals schaffte, das Radeln zur Gewohnheit zu machen. Im Frühjahr hat das schon gereicht, um dem Schwiegervater den Allerwertesten abzufahren, obwohl der in Jahren vorher regelmäßig Seniorentriathlon gemacht hatte. Das gemahnt mich immer daran, dass man seine Form auch schnell wieder verlieren kann, wenn man nichts dafür tut.
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ilnonno,
Montag, 13. Oktober 2014, 18:28
Ich war auch völlig platt, dass das schon vier Jahre her sein soll. Ist das eee-Ding älter als diese vier Jahre? Ich kann mich an (m)eine (letzte) Bahnfahrt 2009 erinnern, bei der Leute jubelnd ihr netbook vorgeführt haben, nachdem es endlich von ihrem Chef bewilligt wurde.
Das mit den netbooks war ja dann schnell vorbei.
Das mit den netbooks war ja dann schnell vorbei.
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ilnonno,
Montag, 13. Oktober 2014, 20:33
Nur weil ein Ding nicht mehr hergestellt wird heisst das ja nicht, dass die vorhandenen nicht mehr funktionieren. Insofern ein seltsamer Einwand.
Irgendwo habe ich noch einen Teppichklopfer.
Irgendwo habe ich noch einen Teppichklopfer.
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lehmannbm,
Montag, 13. Oktober 2014, 21:08
Teppichklopfer werden auch noch hergestellt
Gibt es bei uns auf dem Land auf dem Wochenmarkt, genauso wie hölzerne Ersatzzinken für hölzerne Heurechen. Gleich mal vor Freude 3 gekauft, um daheim festzustellen, dass nur einer abgebrochen ist.
Na gut, gibt es auch im Internet und sicherlich auch auf der Auer Dult.
Ersatzkeyboards gibt es eigentlich auch.
Wenn nur eine Reihe nicht mehr richtig geht, ist irgendwo eine Leitung auf der Leiterplatte angerissen.
Die sind als Matrix aufgebaut.
Vom kräftigen Bremsen bekommt man natürlich soviel Energie in den Fingern, dass die irgendwann nachgeben.
Fachleute bauen so ein Keyboard in 10 Minuten ein.
Eventuell ist natürlich auch nur zuviel feinverteilter Dreck unter der Tastatur, den man mit sanftem Drucklufteinsatz gut rausbekommt, das würde ich zuerst mal ausprobieren.
Das fühlt sich dann nur ganz wenig anders an. Wenn mehr Druck auf die Tasten hilft, könnte es daran liegen.
Na gut, gibt es auch im Internet und sicherlich auch auf der Auer Dult.
Ersatzkeyboards gibt es eigentlich auch.
Wenn nur eine Reihe nicht mehr richtig geht, ist irgendwo eine Leitung auf der Leiterplatte angerissen.
Die sind als Matrix aufgebaut.
Vom kräftigen Bremsen bekommt man natürlich soviel Energie in den Fingern, dass die irgendwann nachgeben.
Fachleute bauen so ein Keyboard in 10 Minuten ein.
Eventuell ist natürlich auch nur zuviel feinverteilter Dreck unter der Tastatur, den man mit sanftem Drucklufteinsatz gut rausbekommt, das würde ich zuerst mal ausprobieren.
Das fühlt sich dann nur ganz wenig anders an. Wenn mehr Druck auf die Tasten hilft, könnte es daran liegen.
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