Kolonialrassismus

Das Studium war ihr zu weiss.

Sagte sie der taz. Vermutlich hat sie auch etwas an der Schule auszusetzen und ich kann da zustimmen, denn für Minderheiten ist das nie optimal. Manchmal mache ich mich ja auch über meine alte Schule lustig und das, was da unter Strauss alles möglich war. Aber das allgemeine Problem einer autoritären Herschaft ist nicht ihr Thema, es geht ihr nur um Schwarze, und im Studium hatte sie vermutlich auch keinen Burschenschaftler als Institutschef wie ich, sondern die üblichen, aufgeschlossenen und toleranten Menschen der Kunstszene. Trotzdem war ihr das zu weiss.

Vieles andere hierzulande findet sie zu kolonialrassistisch. Uh-oh, soll sich der Leser da denken, wir tragen wohl alle noch Tropenhelm und Pickelhaube, das macht sie in ihren Performanceinterventionen auch deutlich. Die wir übrigens über den Kulturbetrieb in unserem kolonialrassistischen Staat mitfinanzieren - ich übrigens besonders, denn ich lebe in Bayern und solche Tätigkeiten kann sich Berlin nur dutch den Bundesfinanzausgleich leisten. Da haben wir ihn, den gelebten Kolonialrassismus, kein Wunder, dass unsere Schwarzen hier den Aufstand wagen.

Aber noch fliessen die Mittel, man muss sich mit den anderen nicht abgeben, und so trifft man sich in diesem finanzierten Kulturbetrieb erst mal allein, ohne Weisse, selbst wenn die nicht arisch wären, und bespricht seine Vorstellungen und Forderungen und präsentiert die erst im Anschluss. Mitreden für andere, nee, das wäre auch kolonialrassistisch. Man will andere Rollen im Theater und mehr Möglichkeiten und natürlich mehr Förderung und Schlüsselstellen im Kulturbetrieb, so könnte man anfangen, den Kolonialrassismus in diesem Land zu bekämpfen.

Das alles schreibt sie dann übrigens in einem sog. Frauenblog einer bekannten deutschen Zeitung, das von anderen ähnlich auf Privilegien fixierten Frauen betrieben wird. Auf dass sie noch mehr Interventionen gegen den Kolonialrassismus machen kann.



Dazu möchte ich zwei Dinge sagen. Erstens habe ich selbst jahrelang interventionistisch gearbeitet, gegen Rassismus und die Unfähigkeit, die Belange einer Minderheit zu vestehen. Und ich hätte da wirklich draufhauen können, denn der Kolonialismus ist Pipifaz gegen das, was ich eigentlich als Thema hätte haben können. Aber es ist eine schlechte, ganz schlechte Idee, Menschen, die weder etwas dafür können noch etwas damit zu tun haben, die alten Geschichten wieder und wieder um die Ohren zu hauen. Man kann das vielleicht machen, aber wenn man gar nichts anderes tut und dann auch noch Geld und Machtpositionen im Kulturbetrieb für seinesgleichen fordert, um genau das weiter zu machen, immer nur draufdreschen - mein liebr Schwan, da hätte mich die Präsidentin aber zusammengestaucht, dass ich durch den Ausfluss der Mikwe gepasst hätte. So etwas macht man bei uns aus den besten Gründen nicht. Man will da raus, man will keine Kultur von Tod und Schuld sein. Man will nach vorne schauen. Deshalb waren wie supernett, witzig und vorsichtig erklärend,

Das andere ist der Umstand, dass ich solche Forderungen dennoch unterstützen würde, wären wir ein komplettes Volk von inteventionistischen Berufsbeleidigten und Pöbelkulturfreunden, die vom Staat eine famose Ausbildung bekommen und dann in Berlin Performancetheater machen. Nur - diese Vorwürfe kommen ja nicht aus der Mitte der Gesellschaft. Keine Schleckerfrau, kein Bauarbeiter, keine alleinerziehende Mutter und kein nervöser Mittelschichtsangehöriger kann sagen, ich mache jetzt einfach nur noch Theater darüber, wie unendlich mies behandelt ich mich fühle, und dann kotze ich das auch noch der Republik in einer Zeitung vor die Füsse und beschwere mich, dass mir das Studium nicht gepasst hat. Für derartige Interventionen kann man vieles sein, überheblich, bescheuert, arrogant, dummdeist, a schand fir de Goyim, aber man ist ganz sicher nicht benachteiligt, unterpriviegiert, diskrimoniert oder kolonialrassistischer Verfolgung ausgesetzt.

Man hat da durch das Ausnutzen des Kulturbetriebs, seiner Strukturen und der sehr deutschen Vorliebe für moralische Geisselung eine sehr privilegierte Position, und ganz ehrlich:

Nein. Sollte jemand in diesem Land das nicht so sehen und das auch kundtun und der Meinung sein, da reisst eine Privilegierte ihr Maul ganz schön weit auf für das, was sie letztlich für sich selbst leistet - da würde ich mich jetzt nicht gerade hinstellen und die verteidigen. Obwohl ich natürlich die Mechanismen kenne und weiss, wie unschön die sein können, und was so ein Verhalten auszulösen in der Lage ist. Deshalb haben wir das auch nie nie nie gemacht. Aber wer sich so aus dem Fenster lehnt, wer sich, nachdem die Juden da wirklich vorsichtig sind, sich als neue Speerspitze gegen die Bevölkerung begreift und ihr unbedingt critical whiteness reindrücken will, der sollte das gegen Pegida und AfD und CSU und all die Vergrätzten und Angepissten wirklich selbst ausfechten. In dem Punkt - und weil ich da ungefragt auch unter Weiss einsortiert werde und das dann eben auch hinnehme - bin ich nicnt solidarisch.

Und ich möchte mich hier in aller Form von solchen privilegienrassistischen Einlassungen distanzieren - meine eigenen finde ich nach wie vor suoer.

Ansonsten finde ich, dass politische Verfolgte Asyl geniessen. Das heisst aber nicht, dass ich freudig jede überweite Definition von politischer Verfolgung mitgeniessen muss. Das Grundgesetz hatte da eine recht präzise Vorstellung dessen, was und wer damit gemeint war, und das würde ich mir trotz Berlienr Modelle und Lampedusa gern erhalten, selbst wenn das bedeutet, dass neue Interventionen einen neuen Kolonialrassismus beklagen werden. So sei es. Solange man den Berliner Kulturbetrieb nicht austrocknet.

Oh, und diesen Text über Antifaschismus, den möchte ich empfehlen.

Mittwoch, 18. Februar 2015, 22:10, von donalphons | |comment

 
Es ehrt Sie ja, dass Sie gegen diesen Kokolores anschreiben, aber eigentlich ist doch der einzige Grund, den Blog zu ueberfliegen, zu wissen, worueber Herr Haupts sich im ersten (immer!) Kommentar aufregt (ebenfalls immer: voellig zu Recht).

Zum Thema "zu wenig Schwarze im Studium": Ich lebe in einer Stadt mit 50% schwarzer Bevoelkerung, einem schwarzen Buergermeister, und einer der besten Universitaeten der Welt. Schwarze Studenten auf dem Campus kann man an einer Hand abzaehlen (ausser vielleicht in den Sporteinrichtungen).

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unser Thorsten Haupts und 10 vor 8. Seine Kommentare könnte man vor dem Artikel lesen und auf den Artikel verzichten. ich habe die serie über einige Wochen nicht mehr angesehen. Zu monoton.

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Diesen "Ihr seid alle böse, und alle Schwarzen sind toll"-Beitrag zu lesen war wirklich schwierig. Eigentlich hätte ich mir das erspart, ich habe da eine Sperre bei zu hoher _ und I-Dichte. Nun gut, FAZ, schaun mer mal. Das Fazit: Wir wollen mehr öffentlich bezahlte stellen für unsergleichen. Meh. Geht Geld verdienen und get a life. Ich zahle nicht für eure Pigmentierung.

Der zweite Artikel hatte mir da wirklich besser gefallen, schon weil er sowas von non-pc ist - traurig. Vor so 20, 30 Jahren hieß es statt "gegen Rechts" eben "für den Frieden" - Stricken, Backen, Straßenfest, wasweißich, hauptsache für Frieden, Freude, Eierkuchen. Zwischendurch gab es wohl mal "gegen den Hunger in der Welt", aber das kam nicht ganz so gut an. Wahrscheinlich ist das nicht abstrakt genug.

Egal. In ca. 1h scheint die pralle Sonne auf den Mohrenplatz, und ich werde dann ausgiebig darüber nachdenken, wie schön es dort wäre.

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Die Revolution funktioniert nicht
Man sieht es immer wieder: Die Ideen der Frz Revolution funktionieren nicht. Man kann eben nicht alle Untertanen in einen Sack stecken und den geschüttelten Inhalt dann zum "souveränen Volk" erkären. Die wollen das nicht, und auch das nachträgliche Reinschreiben von Frauenrechten in den Code Napoleon kann den Sklavinnen aus Martinique keine Emanuzipation verschafen.
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Lösungen finden wir in der feudalen Ordnung des ancien régime, mit ihrer phantastischen Fähigkeit, auf speizifische Bedürfnisse definierter Gruppen flexibel und punktgenau einzugehen. So wie Peter der Große, der seinen abessinischen Hofmohren nach Paris zum Ingenieurstudium schickte.

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Nur möchte Mme keinen Ing. erlangen, sondern criticalgendergerecht genau ihre Vorstellungen des Kulturschaffens realisieren. Dass das die Gesellschaft oder die Kultur nicht interessiert - geschenkt. Hauptsache, ein anderer zahlt und erlaubt ein passables Leben in moralischer Überlegenheit.

Ein Studium einer harten Wissenschaft oder eben des Ingenieurswesens wird meiner Erfahrung nach nicht allzu sehr durch Vorurteile, Rassismus oder sonstwas gestört. Ebenso ist der weitere Lebensweg dann relativ einfach, unabhängig von Hautfarbe oder "Migrationshintergrund". Auch BWL oder VWL bieten sich an. Ich habe zumindest bisher nicht die geringsten Nachteile wegen meiner Herkunft erfahren (ja, ich weiß, weil weiß), und ich kenne genügend in beliebigen Colors, denen es ähnlich geht.

Mme gibt sich also in den Sumpf der arg begrenzten Kulturbudgets, wo jeder sein Pöstchen und sein Projektbudget mit Klauen und Zähnen verteidigt. Wer weiß schon, ob sich was Neues auftut, und ohne öffentliche Förderung wäre man aufgeschmissen. Offensichtlich ist da jedes Mittel recht, auch Rassismus. Hauptsache, man kann noch einen Tag länger am Trog verweilen. Mit dem wahren Leben derjenigen, die ihr irgendwie verwertbares Studium durchgezogen und nicht auf Deubel komm raus die Rassismus- und Critical-Karte spielen, hat das nicht allzu viel zu tun.

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Im 18. Jh. hätte man es so angefasst: Die Mohren koprorieren sich als Stand und ihre Matriarchin erhält vom König eine goldene Bulle, in der ihre Privilegien verzeichnet sind, wie z.B. das Recht, durch Spiel und Gesang an öffentlichen Plätzen, Kirchweihspielen oder sonstigen Festivitäten Einnahmen zu erzielen, oder im königlichen Schloß auf Dienstbotenbasis Kost und Logis zu erhalten und die Kostüme in der Hofschneiderei flicken zu dürfen.
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Der Feudalismus gibt jedem einen handfesten Grund, endlich mal zufrieden zu sein und Ruhe zu geben. Die Republik dagegen mit ihrem Gleichheitsgeschrei gibt jedem immer 1000 Gründe sich benachteiligt zu fühlen ....

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"...und ohne öffentliche Förderung wäre man aufgeschmissen. "
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Gestern im Radio ein altes Interview von Edgar Froese (1944-2015) gehört, der auch deutlich sagte, dass er, resp. "Tangerine Dream" nie einen Pfennig von der Stadt Berlin erhalten hat. Obwohl T.D. die Stadt und den Namen "Berlin" vierzig Jahre lang in der ganzen Welt ganz gut vertreten hat.
So geht's auch. Ohne staatliche Gelder, um die man mit anderen Nichterfolgreichen kämpfen und sich streiten muss, sogar mit (siehe den Artikel) seltsamen Begründungen: ich bin schwarz (gelb, grün, rot - aber auf keinen Fall weiß), also muss ich was vom Kuchen bekommen.
Wie wär's mit einer Leistung, die die Menschen freiwillig sehen, hören, beklatschen & kaufen wollen? Wie in der erfolgreichen Pop-und Rockmusik? (siehe oben; die wird nicht alimentiert und wurde es nie).

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Das spezifisch deutsche Kulturförderungsverständnis
kommt IMHO aus dem deutschen Kleinstaats-Feudalismus, wo sich jeder Fürst seine Hofkünstler hielt. Von den vielen zehntausend so Geförderten sind uns nur die überragenden Beispiele überliefert, also vererbte sich im deutschen Grossbürgertum der Eindruck: staatliche Kulturförderung = Hochkultur. Es gibt durchaus spezifisch deutsche Traditionen :-).

Gruss,
Thorsten Haupts

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Städtische Bühnen und Orchester, Stadtbibliotheken, kommunale Musikschulen und ähnliches haben nicht unbedingt was mit feudalistischen Traditionen zu tun, mit Traditionen aber schon. Und ja, ohne öffentliche Förderung wären sie aufgeschmissen.

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Der verlinkte FAZ-Text macht durchaus ein paar valide Punkte, aber zum Teil nur erkauft durch das Ausblenden der unschönen Tatsache, dass behördlicherseits seit Jahr und Tag alles was links riecht, mit größtmöglichem Aufwand verfassungsschützerisch observiert und als RAF-Nachfolge eingeordnet und bekämpft wird, wohingegen das Treiben am anderen Ende des Spektrums keinerlei Bedrohung darzustellen scheint oder Aktionismus auslöst. Wie die unglaublich dilettantische Ermittlungsgeschichte des NSU-Terrors gezeigt hat, waren fremdenfeindliche Hintergründe bei diesen Morden ja anscheinend das allerletzte, was man bei der Suche nach Motiven und Tätern in Betracht ziehen wollte.

Wenn es denn so einfach und wohlfeil ist, sich auf die richtige (= antifaschistische) Seite zu stellen, wie der Autor insinuiert, warum positionieren sich Innenpolitiker und Exekutivgewaltige dann oftmals lieber nicht auf dieser vermeintlich richtigen Seite? Aus Nonkonformismus oder was?

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Mark, da ist was Wahres dran. Ich kann mich noch gut an meine Wut erinnern, als es Anfang der neunziger zu den mörderischen Ausschreitungen einiger hundert Rechtsextremisten kam, denen unser Staat nicht mal zeigte, wo Bartel den Most holt. Die Sicherheitsbehörden sind - so mein Eindruck - aus dem RAF Modus der siebziger und achtziger (der damals absolut berechtigt war) nie mehr rausgekommen.

"National befreite Zonen" dürfte es in Deutschland nicht geben, es gibt sie aber. Staatsversagen. An der allerdings, das gehört auch dazu, die typisch linke Verachtung von allem, was Uniform trägt, ihren Anteil hat.

Gruss,
Thorsten Haupts

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In der Tat macht der FAZ-Text ein paar valide Punkte, allerdings unter weitgehender Ausblendung der "anderen Seite".
Gerade im Zusammenhang mit Pegida haben sich da Dinge gezeigt, die eigentlich so bizarr und lächerlich sind, dass man nur darüber lachen könnte, wenn sich die Protagonisten nicht so wahnsinnig ernst nehmen würden. Da demonstriert eine augenscheinlich doch recht kleine Gruppe und behauptet aber von sich "Wir sind das Volk", maßt sich da also einen Allgemeinanspruch an. Und das glauben die wirklich. Hitler-Selfie von Lutz Bachmann? "Ach, so was hat doch wirklich jeder schon mal gemacht." Fremdenfeindliche Ausfälle von Lutz Bachmann auf Facebook? "So was hat doch wirklich schon jeder mal am Stammtisch gesagt".
Wie distanziert man sich von derartigen "Umarmungen" denn glaubwürdig? Dass es da zu Überreaktionen kommt, halte ich für normal.

Noch was aus der Pegida-bizarr-Ecke: Herr Bachmann hat vor ein paar Tagen das Thesenpapier der Pegida in bester Luther-Manier an die Tür der Kreuzkirche Dresden angeschlagen. Offenbar sieht er sich da in einer Traditionslinie. Klar, es geht hier ja offensichtlich auch um die Reformierung der Kirche...

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"Wenn es denn so einfach und wohlfeil ist, sich auf die richtige (= antifaschistische) Seite zu stellen, wie der Autor insinuiert, warum positionieren sich Innenpolitiker und Exekutivgewaltige dann oftmals lieber nicht auf dieser vermeintlich richtigen Seite? Aus Nonkonformismus oder was?"
Herr Mark, das verstehen Sie falsch. Er sagt, es ist billig zu haben, nicht, es muss erstrebenswert sein, sich, um sich als Antifaschist zu beweisen, zur Verfeinerung der eigenen Person von lauter superschlimmen Rechtsextremen umzingelt zu wähnen.
Er beschreibt übersteigerte Ausprägungen, die charakteristisch werden, wenn bestimmte psychologische Voraussetzungen vorliegen. Manche sagen, es werde begleitet von dem Empfinden, kein reines Gewissen zu haben und nicht haben zu dürfen. Also muss man Beweis führen. Die einen sehen überall einen Turban, die anderen sehen überall eine Hakenkreuzbinde. Perfect match.
Wenn ein Innenpolitiker etc. diesen Tattrich nicht hat (sondern vielleicht einen anderen), ist für den etwas anderes billig zu haben.

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@thorha: Überspitzt gesagt: Vielleicht weiß man es behördlicherseits ja deswegen ganz genau, dass die rechte gewaltbereite Szene keine _wirkliche_ Bedrohung für das System darstellt, weil es zu 95 % vom Staat bezahlte V-Leute sind? ;-)

Ich bin selber kein Linker, aber ich würge schwer an dem Missverhältnis zwischen dem Aufwand, den man trieb, um die beiden Spinner der Antiimperialistischen Zellen (oder wie die hießen) zur terroristischen Vereinigung zu deklarieren und dem offenkundigen Unwillen an höherer Stelle, die ungleich höheren Fallzahlen von rechter Gewalt gegen Personen auch nur zur Kenntnis zu nehmen und als Problem anzuerkennen.

Die linke Verachtung von allem, was Uniform hat - ja, mag es geben, aber was ist da Huhn und was ist Ei? Ich will das jetzt nicht vertiefen, und mit "im RAF-Modus feststeckend" haben Sie ja schon ein ganz wichtiges Stichwort geliefert...

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@fritz_: Mag sein, dass ich den psychologisierenden Pirouetten des Autors nicht vollumfänglich folgen konnte ohne einen Drehwurm zu bekommen. Aber wie gesagt, wenn man damit Erklärungen liefert, warum sich manche zur Aufwertung oder Reinwaschung der eigenen Person umzingelt wähnen von Rechten bzw. Nazis, die es zu bekämpfen gilt, dann hätte mich schon mal interessiert, mit welchen psychologisierenden Wendungen es dann zu erklären ist, dass der real existierende Teil des Problems von Exekutive und deren politischer Verantwortung so konsequent kleingeredet oder ignoriert wird.

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Zwei Teilantworten:

1) Alle zwischen 45 und 65, also mit linkem Terror sozialisiert. Man sieht immer am ehesten das, was man kennt.

2) Linker Terror stellte immer die Systemfrage und richtete sich gegen die Bürokratieleiter in Politik, Verwaltung und Unternehmen. Rechter Terror richtet sich gegen jedermann und ist häufig von 08/15 Verbrechen kaum zu unterscheiden (deshalb bspw. der Streit um die Zahl der Todesopfer "rechter" Straftaten).

Ich glaube (noch) tatsächlich nicht, dass es in irgendeiner Form "Absicht" ist, wie fahrlässig mit Rechtsextremismus umgegangen wurde. Sondern dass die Mischung aus Ignoranz, Borniertheit und Nichtbetroffenheit zur Erklärung reicht.

Macht das Staatsversagen nicht besser.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Ich finde ja gar nicht, dass das so widersprüchlich ist. Ich hatte den Artikel so verstanden, dass es doch grade um die „Wohlfühlantifaschisten“ geht, die sich besonders dort hervortun, wo es nichts kostet, dem eigenen Image dient und der eigenen moralischen Erhöhung. Echtes Engagement ist dort meist nicht zu finden, denn dazu muss man sich aus der Komfortzone bewegen.

@critical whiteness
Diese Leute habe ich mehrfach erlebt und es war jedes Mal so abstrus, wie die der taz-Autor hier beschreibt: http://www.taz.de/!114947

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@ThorHa: da ist sie wieder, die These: Vermute keinen goßen bösen Plan, wenn menschliche Dummheit aka "Ignoranz, Borniertheit und Nichtbetroffenheit" die Ursache sein könnte.

Und ja, ich denke das kann hier eine recht plausible Erklärung sein.

Wobei das im speziellen Fall NSU nichts daran ändert, dass dass unsere Verfassungsschützer und Geheimdienste anscheinend schlicht unfähig sind, ihren Job zu machen. Von dieser Überzeugung kann mich bislang nicht viel abbringen.

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Ohne Religion geht es halt nicht.
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Wer alte Götzen, Gebote und Rituale abschafft, muss halt neue einführen.
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Früher gab es die Sakramente und Fastengebote, heute müssen eben N-Worte verboten werden.
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Der Autor des taz-Artikels hat ja völlig recht, wenn diesen Zusammenhang herstellt. Unrecht hat er wenn er glaubt, das alles dadurch hinreichend als lächerlich, irrational oder sozialschädlich entlarvt zu haben.
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Wer den Menschen keine kluge Religion predigen will oder kann, darf ihnen nicht zum Vorwurf machen, wenn sie einer dummen folgen.
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Wer Twain oder Luther King unverstümmelt vortragen will, soll halt erstmal die von Martin Luther Monks fanatischen Anhängern im 16. Jh. kaputtgeschlagenen katholischen Kunstgegenständie wieder zusammenbasteln!
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Jajaja, Ihr weissen Westmänner und Eure Aufklärung! Erst die Klöster plündern und dann sich ärgern, dass es keinen Ort mehr gibt wo man so hinstecken kann. Ärgert Euch kräftig, vielleicht wird Euch das später aufs Fegefeuer angerechnet ...

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Der Komplex "NSU" ist aus Sicht der Ermittler wahrscheinlich auch deshalb ungewöhnlich, weil der NSU eben anders als die RAF nicht öffentlich aufgetreten ist und/oder sich zu den Taten bekannt hat. Dadurch hat sich die Terrorassoziation wohl nicht aufgebaut. Eine echte Signalwirkung hatten die Morde ja nicht (und sollten sie wohl auch nicht haben).

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und die PaulchenPanter-CD hätte ja grad so gut vom VS produziert sein können.

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und nicht vergessen: Die Strafverfolger (Polizei, Geheimdienste, Staatsanwälte, Politik) sind ja politisch nicht gerade "links" (um es mal vorsichtig auszudrücken) und es wurden ja diesmal auch keine Politiker und ehemalige SS-Schergen, sondern "nur Ausländer" erschossen...

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Ich würde die Konsequenzen aus der Gesichte des NSU trennen wollen von dem allgemeinen "gegen Rechts"-Aktivismus, weil das Erste wirklich nach einem sehr speziellen Vorgehen verlangt, und verliert, wenn dann alles vom NSU bis zum "Typen der leicht eine andere Meinung als Linksradiale hat" in einen topf gesteckt wird. Das ist unangemessen und gefährlich.

Passiert übrigens momentan auch bei den Feminsitinnen, woe jeder Einspruch gern mit Breivik vergleichen wird.

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Der FAZ-Artikel ist tatsächlich lesenswert. Erstaunlich und wunderbar, dass man auch mal so etwas in einer Tageszeitung lesen darf. Ich hatte schon aufgegeben.
Leider sind manche Kommentare da drunter, die (mir) den Eindruck vermitteln, egal was man schreibt, manche Leser lesen's immer als Bestätigung ihrer eigenen Vorurteile oder verengten Sicht; Hauptsache es geht gegen "die Anderen", die man noch nie mochte.

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Natürlich bekommt man manchmal den Applaus von der falschen Seite. Aber soll man deshalb auf Berichte verzichten?

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Und empfindlich wie die kleinen Kinder
sind sie bei dem Thema auf 10 vor 8. Ich kann mich sonst wirklich nicht beklagen, die afair 3 bis 4 Löschungen/Nichtveröffentlichungen in den letzten 14 Monaten waren zumindest begründbar (ich hatte meiner Lust zur Polemik nachgegeben).

Die heutige ist es unter keinen Umständen - Tenor war lediglich, dass ich mich für "strukturellen Rassismus" nicht interessiere und ich der Autorin bei ihrem Versuch, öffentliche Gelder durch Beleidigung der Öffentlichkeit und dem Verlangen nach einem Kotau wegen kolonial-rassistischer Vergangenheit loszueisen, nicht viel Erfolg prophezeihe.

Zuviel für die Redaktion - meh.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Nennen wir das Kind doch beim Namen
Wenn es solche Beiträge nicht gäbe, dann müsste Wolfgang Hennig dort schreiben, wo seine Konstrukte unseren Lesefluss stören würden.

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Zwei Th H stehen unter Simones Artikel. Einer ist gelöscht. Um das zu kontrollieren klickte ich nochmal. Wollen wir diesen Beitrag rekordverdächtig oft anklicken?
Das selbstbehauptete Opfer bestimmt sein (ihr) Leid. Der weiße Täter Haupts hat das anzuerkennen und die Klappe zu halten.

@ mea culpa besser Geschwurbel von Hennig als v Hentig

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Ich hatte ThHs Kommentare gelesen, sie waren okay, nicht beleidigend oder gar "rassistisch" und dem selbstgerechten Geld, Einfluss & Macht fordernden Artikel angemessen.

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Heute kein Kommentar unter 10 vor 8
Es wäre mir unmöglich, einen Kommentar zu schreiben. Aber es gibt keinen ThorHa kommentar.

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Aber es gibt keinen ThorHa kommentar.

Ich bin nicht sicher, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist.

Mir selber wäre nach der Lektüre des Beitrags auch wenig anderes eingefallen als "Äh, ja."

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... vielleicht war das ja genau so geadacht? Etwas schreiben zu dem nicht mal ThorHa seinen Senf dazugeben kann ...

Das ganze FAZgeblogge hat doch sowieso seinen besten Zeiten hinter sich. Ob die nicht mal einfach mehr an ihrem youtube channel arbeiten sollten?

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facebook.com/faz & Co. machen alles KO
... machen nicht nur "das FAZgeblogge" platt, sondern einfach alles. Punkt. Was bleibt, ist "vorhang pi pixel an der hand".
https://stuetzendergesellschaft.wordpress.com/2015/02/14/pornoskandal-im-feinsten-lehel/comment-page-1/#comment-44121

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Ich geb´s zu - ich habe es versucht.
Etwa 5 Minuten lang. Aber zu diesem als Gedicht getarnten gedankenlosen Wortgewürge fehlten mir die Worte. Und das kommt wirklich nicht häufig vor.

Gruss,
Thorsten Haupts

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so gesehen :

"mission accomplished"

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Zum Gedicht hab ich ein
"Krawehl, krawehl!" (Loriot)
beigesteuert, aber leider wurde dies Zitat eines großen aber offenbar unverstandenen Deutschen nicht veröffentlicht.

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erstaunlich, dabei ist das doch so harmlos und witzig zugleich.

und zumal dies, da sich dort der raunende kiffer vom gästeklo (Filou/weisser salon, lang ist es her) eingefunden haben möchten könnte.

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Esoteriker & moderne Lyriker (inklusive "innen") verstehen keinen Spaß. Von Ironie ganz zu schweigen...

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Der Wolf, das Lamm, auf der grünen Wiese.

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hurz!

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Ich fürchte, ich verstehe das Problem nicht. Ayivi fordert nicht mehr als eine sichtbare Teilhabe schwarzer Menschen am kulturellen Leben Deutschlands. Das tut sie sachlich und nachvollziehbar. Ist das eine unberechtigte Forderung?

Kultur wird seit langem subventioniert, egal, ob Ballett, Theater, Museen. Sollte ein Teil der Subvention nicht von Zeit zu Zeit bei Produktionen abseits des Mainstreams ankommen?

Man könnte sich nun umsehen und feststellen, in welchen Bereichen der Gesellschaft Schwarze, Roma oder Migranten vorkommen, und welche gesellschaftliche Stellung sie dort einnehmen. Dann könnte man sich fragen (nur so ein Vorschlag), warum das so ist, und was sie eigentlich von der Mitte oder der Mehrheit der Gesellschaft unterscheidet. Sprache, Bildung, Habitus... Als Bildungsaufsteigerin habe ich Erfahrung in der Beobachtung der besseren Leute, und meiner Beobachtung nach ist es meist der Habitus, der nicht passt. Was nicht passt, wird aber gnadenlos weggebissen. Wäre ja noch schöner, wenn da eine Konkurrenz in der Gosse erblühte...

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@trippmadam Die Autorin des Blogbeitrages bezeichnet ihre Tätigkeit als Regisseurin.
Es ist sicher schwer, Arbeit als Regisseur zu finden. Kommerzielle Häuser und Produzenten geben vielen Menschen eine (1) Chance, wenn sie sich wirtschaftlichen Erfolg erhoffen können.
Etliche Kulturschaffende meinen ars gratia artis ernst. Verwaltung Bestuhlung, Reinigung, Werbung werden ehrenamtlich erledigt. Auch die geben Chancen.

Besondere Kunst in großen öffentlichen Häusern? Regie von engagierten Gesellschaftveränderern? Katharsis als Hauptziel des Abends? Meine Freizeit, Muße und Geld ist zu knapp. Danke nein.

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Natürlich ist die Forderung unberechtigt, denn es ist nicht nur eine Forderung nach sichtbarer Teilhabe, sondern nach einer konkreten Form der sichtbaren Teilhabe. Zitat:

"Die Klischeerollen, die wir auf Buchumschlägen, im Film und auf der Bühne übernehmen, verfestigen die Zuschreibungen, die den Alltag mit unseren weißen Mitbürger_innen erschweren. Sicherlich ist es in erster Linie die Aufgabe der weiß besetzten Fördergremien, der weißen Produzent_innen, Intendant_innen und Verleger_innen, rassistische Stereotype zu verbannen. Die Rollenangebote als Schwarze Prostituierte, Drogendealer und sogenannte illegale Einwanderer sollten gar nicht erst auf unseren Tischen landen. Wir sollten gar nicht erst vor die Entscheidung gestellt werden, ob wir unsere Miete zahlen können, indem wir diese Rollen annehmen oder ob wir unsere Würde bewahren und den Kreislauf der Zuschreibungen durchbrechen."

Wenn man das mal zu Ende denkt, kommt m.E. raus, dass man also entsprechende Figuren also mittels Blackfacing realisieren müsste (geht nicht), oder dass man also auf derartige Figuren gleich ganz verzichten müsste. Also z.B. keinerlei Material mehr auf Bühne oder Leinwand bringen, in dem "sogenannte illegale Einwanderer " vorkommen. Die Aussage ist also in Wirklichkeit "wir wollen nicht, dass Schwarze negativ dargestellt werden".

Man könnte stattdessen ja auch mal fragen, woher die beklagten rassistischen Stereotype kommen.

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Die Aussage ist: "Wir wollen nicht, dass Schwarze überwiegend negativ dargestellt werden".

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Werden sie das denn? Ich finde, die Formulierung "Die Rollenangebote als Schwarze Prostituierte, Drogendealer und sogenannte illegale Einwanderer sollten gar nicht erst auf unseren Tischen landen." sagt darüber nichts aus, sondern lediglich darüber, dass sie eben solche Rollen eben überhaupt nicht spielen wollen, weil sie die Existenz derartiger Rollen als "rassistische Stereotype" ansehen.

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Ich finde es etwas erstaunlich, dass ausgerechnet dem seit jeher sehr liberalen und offenen Kulturbetrieb in toto so etwas unterstellt wird. Natürlich, das lässt sich nicht vermeiden, ist das alte Repertoire nicht voll mit Rollen für Schwarze.

Aber: Das sollte ich dann eben bei meiner Berufswahl vorher in Betracht ziehen. Wenn ich das dann aber trotzdem mache, sollte ich mich nachher nicht beschweren. Oder eben, wenn ich schon so toll bin, wirklich etwas dagegen setzen, was nicht schlechter als der Rest des überfinanzierten Kulturbetriebs läuft.

Dann noch zu sagen, dass man das am besten Top-Down über staatlich finanzierte Leitungsposten ändern will, einfach aufgrund der Hautfarbem halte ich für höchst problematisch.

Dann stehen morgen nämlich auch die radikalen Muslime auf der Matte und fordern mit dem gleichen Recht auch ihre kulturellen Vorstellumgen im Theater. Die Lebensschützer, die da auch immer schlecht wegkommen. Die AfD-Wähler. Mit welchem Recht werden die landauf landab gerade in den Theatern mit Lesungen und Plakaten und Inszenierungen vorgeführt, könnten sie fragen.

Es gibt die Freiheit der Kunst, aber das heisst nun mal auch, dass man mit den Folgen umgehen muss. Der Schrei nach Staatsfinanzierung einer ethnischen Quote ist meines Erachtens einfach eine schlechte Idee, die auf die Brüllende zurückfällt.

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Auch eine Art Kultur-Kolonialismus. Die antizipierte Rolle von Menschen mit schwarzer Hautfarbe wird auch, ja nach Ecke der Gesellschaft auch hauptsächlich, durch die mediale Rezeption in den US-Medien determiniert. Da können sich deutsche Kulturschaffende noch so aufregen, aber solange für Jugendliche Ghetto-Rap als einzige relevante schwarze Kulturleistung angesehen wird und die weisse Filminsdustrie in Hollywood schwarze Stereotypen produziert, wird sich nichts ändern.

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Aber genau das ist doch das Prinzip des zwangsgebührenfinanzierten Rundfunks und natürlich auch des Kulturbetriebs. Töpfe, Gremien und Quoten.
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Und dass der Kulturbetrieb hinter den Kulissen längst nicht so weltoffen und tolerant ist wie er sich nach außen hin gibt, wäre für mich, ehrlich gesagt, keine schockierende Neuigkeit.

Nicht dass wirklich glauben würde, man könnte das mit Töpfen, Quoten und Gremien lösen. Aber im Kulturbereich herrscht ja sowieso keine Marktwirtschaft, wer überleben will braucht ein Netzwerk und eine Masche.
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Seit dem Sündenfall hat die Menschheit mit sich selber ein Problem, und von allen unvollkommenen Nichtlösungen ist der Ablasshandel auf Dauer eben doch das humanste, flexibelste und praktikabelste.

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job prospects für Programmierer
ich möchte diesen (gestörten) Link anbieten zum economist. Es gibt Berufe, die sind gefragt.
http://www.economi st.com/news/business/21644150-battle-software-talent-other-industries-can-learn-silicon-valley-how-bag?fsrc=nlw|hig|19-02-2015|EU

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Das grünere Gras auf der anderen Seite des Atlantiks zeigt uns recht deutlich, dass wir hier keinen wirklichen Fachkräftemangel haben. Von merklich steigenden Gehältern oder gar außergewöhnlichen Anreizen habe ich bisher nichts gehört. Im Gegenteil, noch vor kurzem telefonierte mir irgendein Recruiter hinterher. Die suchten ganz dringend für einen Kunden nen Senior Nochwas Developer. In Frankfurt. Große Versicherung. Maximal 60 Euro die Stunde, all in. Ich habe lachend abgesagt. Als er mich dann bat, das Angebot doch an Kollegen weiterzuleiten, vielleicht würde es einer akzeptabel finden, lag ich gröhlend auf dem Teppich.

Davon kann kein Externer leben. Das wissen die. Die wissen auch, dass die Guten sich ihre Jobs aussuchen. Der Markt ist recht abgegrast, diejenigen, die ich kenne, sind alle in Projekten. Anfragen gibt es mindestens einmal die Woche, aber mehr zahlen will keiner. Nun gut, deren Problem, es scheint dann doch nicht so dringend zu sein.

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im übrigen freut es mich, dass das Münchener IfZ "Mein Kampf" publizieren will. Trotz der idiotischen Seehoferformel die da sagte "wir können doch nicht die Nazis bekämpfen und gleichzeitig "Mein Kampf" neu auflegen".
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Das ist ja auch nicht besser als "sag das Wort nicht".
.
Exorzismus statt Aufklärung.

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im übrigen freut es mich, dass das Münchener IfZ "Mein Kampf" publizieren will. Trotz der idiotischen Seehoferformel die da sagte "wir können doch nicht die Nazis bekämpfen und gleichzeitig "Mein Kampf" neu auflegen".
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Das ist ja auch nicht besser als "sag das Wort nicht".
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Exorzismus statt Aufklärung.

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Kein Mensch wird es lesen, genau wie damals.

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Ich hab's vor Jahrzehnten angelesen und wieder weggelegt. Soweit ich mich erinnere, gruselte es mir nicht genug.

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Wenn inoffizielle Fifamitarbeiter ("schön und klug") nach Feierabend den Berninibrunnen abreißen. Nicht den Brunnen, den anderen.

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"Ich hab´s vor Jahrzehnten angelesen und wieder
weggelegt. Soweit ich mich erinnere, gruselte es mir nicht genug"

Aus der Reihe: "MRR und seine kleinen Strolche"
Heute: Fritz

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Übrigens unterstütze ich Steuererleichterungen für Gastwirte.

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Liest das denn überhaupt noch jemand
heutzutage?
Wen (wem) gruselt es denn noch, wenn einer von
"weisser Filmindustrie in Hollywood" statt Juden
oder
"Menschen mit schwarzer Hautfarbe" statt Menschen
spricht?

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mich nich.

falsch verstehen kann man auch wollen müssen dürfen ...

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Der Kommentar von Markus Günther zum Antifaschismus war ganz schön böse. Lesenswert ist er, auch wenn er in seinem Ansatz der Psychopathologisierung "der" AntiFa deutlich zu weit, genauer gesagt, deutlich zu tief unter die Gürtellinie geht.
Günther blendet zudem aus, dass neben weniger sinnvollen, teils sogar eher idiotischen Dingen auch eben sehr sinnvolle Dinge mit der Zielsetzung "Antifaschismus" geschehen.

Wobei, mit Blick auf den, ähm, "gelebten Antifaschismus" von Spinner Höfinghoff und seinem Freundeskreis es dann schon fast schwer fällt, auch nur ein Widerwort gegen den Text von Günther zu schreiben...

Nunja, und die eine oder andere linksbizarre "antikolonialrassistische" (LOL) Aktivistin wird der Kulturbetrieb schon gut aushalten können. So verrannt und histrionisch (upps - jetzt mache ich das also auch) bestimmte "Critical Whiteness-Aktivisten" auch sind, wenn solche Leute am Ende Theater machen, dann ist das für mich stimmig.

Die Übrigen sollten wir uns (und auch Herr Günther) z.B. Gedanken darüber machen, wie wir in unserem ach-so-tollen deutschen Staat es eines Tages hinbekommen, dass Geflüchtete eine anständige medizinische Versorgung erhalten - und nicht nur dann Zugang zu Ärzten, wenn sie "akute Schmerzen" haben.

Solche Dinge sind wirklich wichtig! Und auch die Fragestellung, wie die Integration der Geflüchteten effektiv verbessern können - wenn sie denn schon mal da sind. Das Geschrei der Critical-Schreihals-Tante mit ihrer extremistischen, verdrehten, alle übrigen Lebensbereiche aussparenden, ideologisch hochgradig aufgeladenen Agenda - pardon:

Das muss sich ja niemand anhören, der nicht mag. So okay?

@ trippmadam
Man kann nicht alle Lebensbereich hundertprozentig - und dann auch noch in allen relevanten Bereichen (Alter, Geschlecht, Gesundheit, Hautfarbe, Herkunft, Bildungsgrad, religiöses Bekenntnis etc.) - durchquotieren. Das mag als im Kern bürokratischer Regelungsversuch durchaus noch von guten Motiven getragen sein, aber, pardon, es funktioniert am Ende halt nicht.

Trotzdem unterstütze ich die Forderung, dass schwarze Menschen (Bevölkerungsanteil in D-Schland: rund 0,5 Prozent meines Wissens) etwas stärker im Kulturbetrieb repräsentiert werden sollten. Oh, und Menschen proletarischer Herkunft (so wie ich zum Beispiel), welche Erfahrungen existentieller Not gemacht haben, die bitteschön auch...

Nur: Gerade der staatliche Kulturbetrieb ist nun einmal eine bildungs- bis hochbürgerliche Veranstaltung. Mit allen Folgen, die das eben hat. Ich wäre eher dafür - pardon - diesen i.d.R. hochineffizienten, überteuerten Hochkulturbetrieb künftig deutlich schwächer zu fördern (Förderung halbieren!) - zu Gunsten von solchen Kulturangeboten, die sich eher an den Interessen des Bevölkerungsdurchschnittes ausrichten - und die von deutlich besserer Kosteneffizienz (Preis pro Sitzplatz z.B. als Maßstab) gekennzeichnet sind.

Das meine ich völlig im Ernst. Würde man es so handhaben, dann hätte sich - nehme ich sogar stark an - sowohl für schwarze Menschen, als auch für Proletarier wie mich sehr vieles zum Besseren geändert. Und zwar quasi von ganz alleine.

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@first_dr.dean Nein, die Kultur ist eben nicht dafür da, dass wir alle in unserem Süppchen vor uns hin köcheln und uns bestätigt fühlen, sondern dass wir etwas sehen, hören und lernen, worauf wir von selbst nicht gekommen wären. Deshalb hilft es der Kultur nicht, wenn sie sich ausschließlich am sogenannten Durchschnitt orientiert. Das verhindert jeglichen (gesellschaftlichen und individuellen) Fortschritt.

(Ich möchte hier auch ergänzen, dass ich nicht in Allem mit der besagten Autorin einverstanden bin. Einige ihrer Formulierungen sind sicher absichtlich überspitzt.)

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solange beim verfassungsschutz elemente wie der t. geduldet werden mach ich mir um ein paar zebröselte scheiben und nen gelegentlich brennenden kabelschacht der DB nur geringe sorgen.

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solange sie sie geduldet werden
und nicht gezüchtet

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"Die Integration der Geflüchteten"
Drama nach Chr. Schlingensiech
Mit Th. Gottschalk u. Mike Krüger als Geflüchteten

Volxbühne

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Und nochmal Präteritum:
Machte jemals einer wo hier bloggt Erfahrungen existenzieller Not?

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Schließlich: 0,5 % Schwarze sind unterrepräsentiert:
Da würde ich mal einfach Vatis Sammlung mit den Marschmusikplatten rausschmeissen, auf die Strasse gehen, das Radio aufdrehen, einen unterrepräsentierten Mohammedaner fragen, was sein eigentümlicher Sprechgesang soll oder sonst alles, was an dieser - ups - Negermusik aus Amerika kommt. Auch die durchschnittlich 20-fache Überrepräsentation beim Fussball könnte in die Kulturstatistik einfließen.
Und nicht zuletzt Denis Scheck, der Schlimme.

(Die Neger sind ja gar nicht dumm, sie brauchen nur ein wenig menschliche Hilfe, um auch in der Kultur mal mitmachen zu können. )

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"Menschen mit schwarzer Hautfarbe" sind nun mal in unserem "Hautfarben-Europa" auffällig. Dazu: Wahrscheinlich haben 90% der Deutschen nie länger als 2 Minuten mit einem so "Andersfarbigen" gesprochen. Die Ingredienzien für Vorbehalte und Vorverurteilungen.

In den USA ist dagegen reale und historisch gewachsene Diskriminierung zu sehen, die sich auch in den Medien widerspiegelt. Die Liste der schwarzen Oscar-Nominierten ist doch in den 85 Jahren der Preisverleihung recht übersichtlich_

http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_black_Academy_Award_winners_and_nominees

Selbst die in den letzten Jahren erfolgreiche Film, wie Selma, The Butler, 12 Years a Slave, die irgendwie afroamerikanische Kultur behandeln, blitzen mit der Finanzierung bei den gr0ßen Studios ab. 36% der US Bevölkerung gehören einer Minderheit an, aber nur 10% der Hauptdarsteller in US-Filmen und 10% der Regisseure gehören einer Minderheit an.

Das darf man denke ich ruhig "weisse Filmindustrie" nennen. Ob 50%, 5% oder 0,5% - Einstellungen und Vorurteile werden von den Medien geprägt. Diese "Critical Whiteness" Leute sind fragwürdig. Aber auch weil sie Nischenkultur und Komfortzonen propagieren und sich nicht mit dem realen globalen Kulturbetrieb auseinandersetzen.

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@Tripmadam

Ich dachte, ich hätte nicht von "Durchschnitt" in der Kultur gesprochen sondern von den Interessen ebenjener Bürger, die einfach einen anderen Kulturgeschmack als Bildungsbürger und gehobenes Bürgertum haben, an deren Vorstellungen sich der staatliche Kulturbetrieb - meines Erachtens deutlich zu einseitig - ausrichtet.

Das bedeutet keineswegs, dass eine derart reformierte staatliche Kulturszene von nun an jegliches Niveau verloren hätte. Im Gegenteil sogar...

@Strappato
Ich würde sogar vermuten, der Dame geht es um Discomfortzonen - bis hin zur Option der Publikumsbeschimpfung. Das finde ich, ich vernünftiger Dosis, sogar sympathisch.

Ich habe nichts gegen Nischen - jedenfalls nicht in der Kulturlandschaft. Solange sie eine gewisse Relevanz (z.B. aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen) haben - und das würde ich bei dem Ansinnen dieser Dame durchaus denken. Ob sie (bzw. ihr verbundener und nach Kulturjobs verlangender Freundeskreis) letzen Endes aber genügend Handwerkszeug und/oder Drive zur Produktion öffentlicher, staatlich subventionierter Kulturveranstaltungen haben:

Nun, das muss man dann sehen. Da bin ich durchaus offen.

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schwarze Filmindustrie
@strappato: Was einem in Europa gar nicht so bewusst ist: Es gibt in den USA tatsaechlich eine ganze Industrie die "schwarze" Filme herstellt - und zwar im Grunde den ganzen Blockbuster-Quatsch (RomComs, Slapstick, Liebesgeschichten), die eben auch gerne mit weissen Schauspielern gedreht werden. Das ist in Anbetracht der grossen Zielgruppe hier auch wenig erstaunlich.

In Europa wird dann aber nur der romantische Quatsch mit Jennifer Aniston und nicht die aehnliche filmgewordene Flachheit mit Meagan Good gezeigt. Rassismus? Realistische Markteinschaetzung?

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Vielleicht nochmal lesen
Don 2015 ist ex post sehr voraussehend. Kolonialrassismus

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