Nette Leute mit begrenzten Zielen

Da wären wir also. Da, wo ich letztes Jahr war und jederzeit auch wieder sein würde, wenn ich in der Nähe von Siena bin. Es gibt viel Teures und viel Hässliches und viel Teuerhässliches und dann gibt es auch noch das hier, diesen kleinen Palazzo, 20 Minuten von Siena entfernt. Oh, und das Wetter ist nach dem Wolkenbruch gestern wieder schön.





Warum ich wieder da bin... weil die mittlere Strecke schöner ist als die kurze, an der ich vor genau fünf Jahren verzweifelte. Weil ich mich eingefunden habe und obendrein auch leistungsfähiger und schlanker bin. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen, das Altern lässt sich nicht aufhalten und die Fortschritte sind entsprechend klein. Aber mein Wille ist zäh und ich möchte einfach wissen, ob es jetzt besser geht. Natürlich scheinen die weissen Strassen bei der Anfahrt hart zu sein. Aber dennoch. Da ist eine unerklärliche Vorfreude.





Es ist aber auch schön. Gut 7000 Menschen aus 70 Nationen kommen zusammen, um ein wenig radfahren zu gehen. Die Einschreibung ist lange offen, wer will, kann kommen, es gibt wirklich hübsche Geschenke, gutes Essen, viele Teile und eine enorm angenehme Stimmung. Es ist überhaupt nicht getrieben von Bestzeiten und Kampf um die Plätze, sondern vom guten Leben und vom Interesse am Rad.





Es ist nichts Schlechtes, die Stimmung ist phantastisch, und dass es morgen regnen soll, will keiner glauben. An meinem Rad löst sich die Kurbel und wird wieder montiert, ich kaufe ein absurd hässliches Trikot in Pink un Grün, das ich nur morgen tragen werde und auch nur, falls es regnet. Ein Ciocc ist billig, aber mir leider zu klein und als ich es stehen lasse, weiss ich, dass in ein paar Wochen jemand genau so etwas haben wollen wird, und dann werde ich mich verfluchen. Aber im Moment ist alles gut. 7000 gut gelaunte Menschen verbreiten einfach ein schönes Gefühl.





Am Ende habe ich dann noch einen Rossinrahmen zum Trikot gekauft. Den habe ich den ganzen Tag - ich stand mehrmals direkt davor - übersehen und erst auf dem Weg zum Bezahlen bemerkt. Meine Grösse. Hochgehoben und gefragt, was er mit Steuersatz, Innenlager, Kurbel und Umwerfer kostet. 70 gehört und bezahlt und dann davongelaufen, falls das eine falsche Ansage war. Etwas für den kommenden Winter, zum Basteln. Und für die Erinnerung an das gute Gefühl vor dem grossen Tag mit dem begrenzten Ziel.

Es geht mir gut. Richtig gut, so gut wie schon lange nicht mehr.

Sonntag, 4. Oktober 2015, 00:03, von donalphons | |comment

 
wenns eana guad gehd
das hört man gern, die verhasste hauptstadt ist weit weg, das radl funktioniert - weiter viel spaß!

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Mach mal Pause habe ich aus der alten Bundesrepublik in Erinnerung. Werbung wahrscheinlich.

Ihnen rufe ich zu, Pause P A U S E. Bleiben Sie noch ein paar Tage. Genießen Sie Licht, Luft, Trauben, Feigen und Käse.

Lassen Sie uns hier ein wenig teilhaben.
Gerne auch auf Twitter. Doch bitte, bitte bleiben Sie selbst in RL und schauen nicht in Ihre TL.

Sie haben genug gewarnt und erzählt. Lassen Sie es einsinken. Schonen Sie sich und lassen Sie die Masse -und uns Leser - etwas näher ans Thema kommen. Mit der Zonenwachtel beschäftigen sich jetzt viele gute und schlechte Schreiber.

Ihren Landrat habe ich auch schon gehört. Er war bei Horstis Gipfel in der kleiben dummen Stadt. Man konnte es den Leuten ansehen. Die altern jetzt rapide.

Machen Sie etwas Pause von D und By und In, M. Die Situation bleibt, verschlechtert sich, läuft Ihnen nicht weg.

alla prossima

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Es ist schön, mal etwas erfreuliches zu lesen. Eine schöne Zeit in Italien!

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Wer von Colle aus Richtung Castello di San Gimignano, und dann über San Donato nach Norden fährt, dem geht es gut. Kann es nicht anders als gut gehen.

Die Oberstadt ist so gut erhalten, die könnte man sich glatt als Set für einen Mittelalter/Fantasyfilm vorstellen, in der D&D Welt

Mmpfh. Hier war Regen, Kälte, Oktoberfest.

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Küste Niederlande war nicht schlecht.

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Der letzte Satz freut mich sehr, für Sie und – weil ich auch bald Urlaub habe und diesen auf dem Rad verbringen werde – für mich auch!

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