: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 6. Dezember 2005

Hondasweetmission2hell

oder bei Rebellmarkt heute schon scheisse finden, was die deutschen Web2.0-Cretins morgen als spannenden Ansatz entdecken werden - Das Interface! Der Ansatz! Die Bedienung! Und so süss! Das werden kommende Generationen aka emerging Markets aka die Deppen die auch schon Jamba nutzen lieben! Die Maximal-50-Zeichenkommentare, die jeder Tokio Bordell Fan ausfüllen kann und in der Kürze schön kritikfrei bleiben müssen! Auch analphabetentauglich! Und hey, es kommt aus Japan, wo alle Mädchen so süss aussehen wie auf der Samsung-Handy-Werbung*!



Hondasweetmission ist eine Art globalisiertes Multiuserblogshowcase mit automatischen Podcasts und Audiokommentaren und jeder Art von Zukunftstechnologie und komplett Flash, das auch mit DSL locker zwei, drei Minuten zum Laden braucht. Aber spätestens, wenn wir alle koreanische Anschlusse mit 100 mbit Download haben, wird das auch in Berlin flutschen, wo es angeblich fünf Mädels gibt, die den Leser mit "Ciao. Guten Tag." begrüssen. Nettigkeit am Rande: Die Griechin ist ein Köter - vielleicht haben die beim Coden ja ein paar türkische Subunternehmer gehabt. Ansonsten soll es das Gebrabbel japanischer Sekretätinnen sein, die rund um den Globus von ihren Erfahrungen erzählen.

*ein Spruch, den ich jedem Web2.0-Apologeten gerade bei koreanischen und japanischen Partnern zu zitieren raten würde, denn so wird man schnell zum Freund.

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Montag, 28. November 2005

§15B

Hinter diesen 4 Zeichen verbergen sich eine Unmenge von Finals: Durch einen Kabinettsbeschluss werden die Verlustzuschreibungen durch Medienfonds rückwirkend zum 11. November 2005 ersatzlos gestrichen. Das heisst, dass man mit einem Schlag durch Medienfonds nicht mehr Steuern sparen kann, was bislang der Hauptanreiz für solche Anlagekonstruktionen war. Was viele ungeborene Fonds gewissermassen pränatal stranguliert.

Sollte sich eine Stadt also derzeit als Medienmetropole brüsten und/oder Kanzleien, Beratungsfirmen und ähnliche Parasitenunternehmen dieser Fondsbranche beherbergen, könnte es in den nächsten Jahren zu ein paar mittelgrossen Problemen für gewisse Bereiche von Gastronomie, Herrenausstattung und Luxusautomobile kommen. Auch Arbeitslosigkeit ist für manche Mediengrossmäuler nicht ausgeschlossen. Natürlich wird sich so mancher Hollywoodmogul nach neuem stupid - dann nicht mehr german - money umschauen müssen.

Man darf zwar die Anlaufverluste gegen spätere Gewinne aus dem Fond verrechnen - aber hey, welcher Medienfond hat denn bisher besondere Gewinne gemacht. In Fachkreisen nennt man den §15B übrigens Totschlagparagraph - solange er die Ursachen für sowas totschlägt, sicher nichts, weswegen man die Koalition verurteilen sollte.

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Freitag, 25. November 2005

Grosser Bruder mit kleinem Abgang

jaja, Big Brother forever - es ist doh ein beruhigendes zeichen, dass sich hierzulande Scheisse zwar immer noch verkauft, aber zumindest irgendwann doch draufgeht. Nach etwas weniger als einem Jahr ist Schluss mit dem Dorf, seinen Insassen und hoffentlich auch ein paar der Sendeverantwortlichen, denen man danach 1-Euro-Jobs als, sagen wir mal passend zu ihren Erfahrungen, Güllesommeliers oder Elektroschockgerätertester nicht zwingend vorenthalten sollte.

Sowas würde ich mir dann sogar vielleicht anschauen, die grosse 1-Euro-Parade für Medienmacher auf RTLII nach der Kreativpause.
hundert punkte, bitte

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Donnerstag, 24. November 2005

Doch noch ein Dämpfer für Aust.

Bei all der Hektik um die Neuausrichtung des Spiegels Richtung Gosse fiel eine Sache unter den Tisch: Die Gesellschafter haben den Kauf der berlinmittigen Kulturzeitschrift Monopol abgelehnt, obwohl sie so gut zum politischen Kurs der Hauptstadtredaktion gepasst hätte. Gründer Florian Illies ist jetzt in keiner allzu schönen Position: Einerseits ist klar, dass er sein Blatt loswerden will, andererseits ist es herb, so einen Korb zu bekommen. Für ein Produkt wie Monopol gibt es nicht allzu viele mögliche Käufer, und mit dem Spiegel dürfte auch der Gesellschafter Gruner + Jahr abwinken. Milchstrasse ist bekanntlich Burda, Bauer und Springer kann man sich da schlecht vorstellen. Vielleicht also doch Burda. Aber auch das wäre nicht wirklich schön. Ach ja.
höhö, xx punkte

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Freitag, 18. November 2005

Die chinesische Kommode und das Kartellamt

Bei meinem vorletzten Berlinbesuch fand ich in einem Laden in der Bergmannstrasse eine flache chinesische Kommode aus Nussholz, leicht beschädigt, aber sehr schön, eine zeitlose Form und genau passend für den Platz unter dem Fenster, bei dem ich gerade schreibe. Der Händler ist, vorsichtig gesagt, eher von der offensiven Sorte, und Begehr teilt man ihm besser mit, indem man nichts, absolut nichts findet, nur vielleicht diese Kommode da, aber nein, die ist sicher zu gross, also danke. Danach entsteht eine längere Verhandlung,und am Ende steht ein Preis, der beide Seiten zufrieden sein lässt. So auch in diesem Fall.

Zusammen befreiten wir die Kommode von den darauf stehenden Stühlen - der Laden ist ziemlich voll - da klingelte sein Handy. Auf der anderen Seite war sein Bruder, dem er erkennbar erfreut vom Verkauf erzählte. Dann gefror sein Gesicht voller Enttäuschung. Er legte auf und sagte, dass die Kommode bereits verkauft sei.

Insofern weiss ich ansatzweise, wie beschissen es heute manchen Leuten im Springerkonzern, ihren Büchsenspannern beim Spiegel und gewissen rechtskonservativ gesteuerten Gossenmedien gehen muss. Das Kartellamt mag den Kauf von Pro7Sat1 durch Springer so einfach nicht genehmigen. Und das, obwohl Springer bereits über 75% der Anteile besitzt. Die Begründung ist schon ziemlich happig. Da wird sich Springer ziemlich schlank machen müssen, um das noch über die Runden zu bekommen. Vielleicht killen sie ja endlich die Bildextension Die Welt, wenn die ohnehin Inhalte bei Bloggern klaut. Oder sie machen eine Kampagne für eine Gesetzesänderung und drohen mit dem Verkauf an Heuschrecken. Halt nein, das geht ja nicht, sie haben die Mehrheit ja gerade von Heuschrecken gekauft. Oder sie kriegen die Sender ebenso wenig wie ich damals die Kommode. Wobei mir die Vorstellung des Flennens bei Springer über meine Trauer hinweghilft.

Was machen die eigentlich mit den Aktien, wenn sie sie nicht behalten dürfen?

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Donnerstag, 17. November 2005

Dirt Picture Contest - Es gibt kein Recht auf Hässlich

Das Problem an Berlin ist nicht, dass es hässlich ist, oder arm, oder kaputt. All das intendiert einen Zustand, ein Schicksal, einen unabänderlichen Niedergang. Damit könnte man leben, und Berlin hat sich in dieser Realitätskonstruktion eine gute Entschuldigung geschaffen. Das eigentliche Problem ist aber, dass es nicht stimmt. Die Hässlichkeit von Berlin ist selbstgemacht, gezielt durchgeführt und verübt an einer Stadt, die ihre schönen Details und die verbliebenen Zeugnisse früherer Grösse ausmerzt wie ein Teenager die Pickel.



Ein Click auf das Bild klärt auf. Manches kann man beklagen oder bedauern, aber die Berliner sollte man nur verachten für das, was sie aus ihrem Slum machen.

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Mittwoch, 16. November 2005

Nicht 2.0

Mal schaun, welcher der üblichen mediokren Freiautoren gerade dieses nicht dumme, aber dennoch kritisch zu hinterfragende Feature über Flickr und Yahoo konzeptionell abschreibt, etwas kürzt und dann an deutsche Medien vertickt, die Business 2.o schon längst nicht mehr auf dem Radar haben. Ja, die alte Business 2.0, DAS Hypeblatt der New Economy lebt noch, schlimmer als der alte Holzmichel. Und in Deutschland ist sie eine Inspirationsquelle, hab ich da zumindest so eine Ahnung. Und einen neuen Button.



Weil, recht viel weiter dürften wir m.E. nicht sein mit all dem Socialgequatsche. Am Rande: Die Bagage ist plötzlich sehr still geworden, was den früher hochgelobten Web-2.0-Vorreiter Friendster angeht. Denn Friendster hat inzwischen reichlich massive wirtschaftliche und konzeptionelle Probleme. Nun kann man natürlich sagen, dass Friendster Web 2.o nicht verstanden hat - nur sollte man nicht unbedingt zu den Hellsehern Marke Grottenolm gehören, die 2003 Friendster entsprechend gehyped haben.

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Dienstag, 15. November 2005

Bitter Night für Knight Ridder Mitarbeiter

Aber Hallo: Ein internes Memo des grossen amerikanischen Verlagshauses hat es in sich. Kurz zusammengefasst: Kein Profit für die Aktionäre, kein Job für Journalisten. 31 Tageszeitungen und 45 Portale hat der US-Verlag Knight Ridder - noch. Und eigentlich müssten all die wirtschaftsliberalen Medien jetzt freudig verlangen, dass man solche Massstäbe doch bitte auch in Deutschland anwendet, wie überall in der Wirtschaft.

Und? Wo bleibt der Jubel, etwa bei der FTD?

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Donnerstag, 10. November 2005

Geschwätz von Gestern

Da gibt es einen "Journalisten" namens C. C. Malzahn bei einem SPONline-Schwesterblatt der Bild - und der schrieb am 31.10.05, dass Müntefehrings Niederlage die SPD in die "größte Krise ihrer Nachkriegsgeschichte" gestürzt hätte. Von der gerade nichts zu sehen ist. Ich wüsste gern mal, wieso dieser Mann mit der politischen Weitsicht eines Grottenolms für den Schmarrn und den Gossendreck, den er die letzten Monate durchaus CDU-freundlich über die SPD gekübelt hat, nicht schleunigst gefeuert wird. Irgendein schwarzer Minister nimmt den doch gerne als Pressefuzzi, also nur kein falsches Mitleid - der Herr ist für den besagten Onlinemagazinableger SPON das, was Bushgehilfin Judith Miller für die New York Times ist: Ein Skandal mit zwei Beinen.

Weil, wenn jemand gerade in der fettesten Krise seit Kriegsende ist, dann ist es die CSU- wobei der Amigo- und der Spielbankenskandal sicher übler waren.

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Montag, 7. November 2005

Geisterstunde

Ganz schlimme Geschichte aus böser Zeit: Weltmarktführer Biodata. Heute Nacht, 0:15 Uhr, ZDF. Brought to you by the famous Stackenblochen.

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